Von einer Dir möglichen Annäherung hast DU aber gesprochen. Deshalb meine Replik. Jetzt ruderst Du zurück?closs hat geschrieben:Das ist aber in der Naturwissenschaft dasselbe. - Guck mal in die QM.Münek hat geschrieben:Du kannst Dich nicht wirklich etwas annähern, von dem Du nur glaubst, dass es existiert.
Es ist eine Tautologie, wenn Du sagst: "Wenn etwas "ist", dann "ist" etwas. (Wenn es regnet, dann regnet es und wenn es nicht regnet, dann regnet es nicht.) Solche Wortkaspereien haben natürlich null Erkenntniswert. Warum Du diese Albernheiten sporadisch immer wieder ins Feld führst, ist mir ein Rätsel.closs hat geschrieben:Genau so. - Das ist übrigens KEINE Tautologie.Münek hat geschrieben:: Letztlich entscheidend ist nicht, ob etwas erkannt wird, sondern dass es "ist".
Nö - davon hat Jesus nichts gesagt. Einmal sagte er sogar bezüglich der von ihm praktizierten Exorzismen: "Wenn ich mit dem Geist (oder Finger) Gottes die bösen Geister austreibe, dann ist das Reich Gottes zu euch gekommen." Schon im ersten Jahr ihres Studiums lernen Theologiestudenten, dass die Jesusüberlieferung sowohl futurische als auch präsentische Aussagen zur Königsherrschaft Gottes enthält.closs hat geschrieben:Wenige haben es ja verstanden. - Und es war ja nicht für die Gegenwart, sondern für alle Zeiten gesagt.Münek hat geschrieben:Warum sollte Jesus ihnen etwas verkündet haben, von dem er wusste, dass sie ihn nicht verstehen würden?
Ausweislich der neutestamentlichen Quellen erwartete Jesus den kosmischen Umschlag der Dinge, den Antritt der Weltherrschaft Gottes auf Erden, die "Neue Welt" mit Heil und gleichzeitigem Gericht, noch innerhalb seiner Generation. Das ist das Ergebnis akribisch durchgeführter Forschungen der neutestamentlichen Exegese - und das nicht seit gestern, sondern schon seit Generationen.
"Innerlich auf Jesus bezogen" ? - Was soll diese verquaste Sprache? Weder verkündigte Jesus sich selbst noch war den Juden etwas von einem "inneren" Gottesreich bekannt. Auch im "Katholischen Katechismus" findest Du nichts von einem "inneren Gottesreich".closs hat geschrieben:Natürlich nicht - er meint es schon konkret auf seine Person bezogen.Münek hat geschrieben:Auf jeden Fall meinte Jesus kein "immateriell-geistiges Gottesreich im Gehirn des Menschen".
Anstatt an Deinem persönlichen Glaubenskonstrukt zu kleben, solltest Du einfach mal die Evangelientexte lesen! Außerdem blendest Du mal wieder aus, dass Jesus das Volk lehrte, zu Gott zu beten:"...dein Reich komme ..." Wenn Jesus sich selbst als das Reich Gottes verstand (das ist Ratzingers These), dann wäre diese an Gott gerichtete Bitte überflüssig.
Das angekündigte Gottesgericht, das den Unbußfertigen drohte, war gewiss kein "inneres, sondern ein äußeres Strafgericht" - genausowenig wie die Gottesherrschaft ein "inneres Königreich Gottes" war (sozusagen im Kopf und im Herzen von Jesu Landsleuten.closs hat geschrieben:Was auch immer das ist - ja, natürlich richtig.Münek hat geschrieben:Du übersiehst geflissentlich, dass mit der angekündigten Gottesherrschaft zugleich das drohende göttliche Gericht verbunden war.
Von "widersprüchlich" war doch überhaupt nicht die Rede. Solange Du die These eines "inneren" Gottesreiches vertrittst, wirst Du Dich mit Ratzinger nicht einigen können, weil dieser ja eine solche These ausdrücklich ablehnt.closs hat geschrieben:DAS ist nicht widersprüchlich - gehe mal davon aus, dass Ratzi und ich uns darüber einigen könnten - wir meinen unterm Strich dasselbe.Münek hat geschrieben:Würdest Du ihn als schizophren bezeichnen, nur weil er den Gedanken eines "inneren Gottesreiches" (Deine These) ausdrücklich ablehnte?
Ich sprach von einem gottesgläubigen, also bereits glaubenden Wissenschaftler. Ein gläubiger Evolutionsbiologe wird auf gar keinen Fall seinen Glauben an einen Schöpfergott mit in seine wissenschaftliche Arbeit einbeziehen.closs hat geschrieben:So ist es - und deshalb kann er verschiedene Perspektiven einnehmen, ohne deshalb gleich glauben zu müssen.Münek hat geschrieben:Auch ein gottesgläubiger Wissenschaftler trennt säuberlich zwischen (Gottes)-Glauben und Wissen.
Warum sollte er dies tun? Weil es dafür keine Gründe gibt, wird es auch nicht getan. Deine "Was-wäre-wenn-Spielchen" sind doch albern.closs hat geschrieben:Das ist doch das, was ich mit "methodischer Setzung" meine - wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass auch ein Atheist, wenn er ein guter Wissenschaftler ist, keine Probleme hat, die Bibel unter der Perspektive zu interpretieren "Was würde ich verstehen, wenn das Christentum recht hat und Jesus nicht nur irgendein Heini ist".Münek hat geschrieben:Der Glaube an das Eingreifen himmlischer Mächte (Setzung) in das irdische Geschehen steht aus methodischen Gründen der wissenschaftlichen Forschung als Alternativmodell schlicht nicht zur Verfügung.
Apologetische Glaubensbegründungen sind nie ein "guter Grund". Im Gegenteil. Sie stellen aus bibelwissenschaftlicher Sicht überhaupt keinen Grund dar.closs hat geschrieben:Stell Dir vor: Ratzinger auch - und ich auch. - Aber diese Aussagen werden anders interpretiert - mit gutem Grund.Münek hat geschrieben:Die Wissenschaft hält die zahlreichen und vielfältigen Aussagen Jesu zum nahen Kommen des Reiches Gottes für AUTHENTISCH.
Musst Du auch nicht. Es ist aber so.closs hat geschrieben:Das glaube ich zwar nicht.Münek hat geschrieben:Du wirst keinen seriös arbeitenden Wissenschaftler finden, der bei seiner Forschungstätigkeit auch nur im Entferntesten in Betracht ziehen würde, als alternatives Erklärungsmodell die Existenz einer von Gottesgläubigen postulierten transzendenten unfassbaren "Allmacht" und deren Eingreifen in die Weltgeschichte zu "setzen".
Richtig - so bescheuert, Dein merkwürdiges Ansinnen ernstzunehmen, ist keiner von denen.closs hat geschrieben:Aber Du bestätigst doch nur meine Behauptung, dass im Sinne Deiner Vorstellung nur EINE historische Möglichkeit untersucht wird - wenn also die Christen recht mit ihrem Ansatz haben, würde die HKM voll andem vorbei interpretieren, was historisch der Fall war. - Nach wie vor: Ich glaube NICHT, dass alle HKM-Vertreter so bescheuert sind



BITTE!?closs hat geschrieben:Eigentlich meine ich das auch.Münek hat geschrieben:Das Ziel der Exegese neutestamentlicher Texte ist [AUCH !] das Verstehen ihres theologischen Inhalts.
