closs hat geschrieben: Aber man kann nicht sagen: "Nur das, was ich wahrnehme/intersubjektiv nachweisen kann, ist Realität".
Man kann genauso wenig sagen, dass das, was man wahrnehmen/"intersubjektiv nachweisen" kann, nur ein Teilaspekt der Realität sei. Möglicherweise gibt es mehr, möglicherweise auch nicht. Und falls es mehr gibt, weiß niemand, was das Mehr ist. Was also davon real ist, kann niemand sagen. Was an der physischen Welt real ist, durchaus.
"Materie ist aus Geist".
Das ist doch nur Esoterik (und ja, natürlich ist es theoretisch möglich, wenn Geist Gott sein soll). Es klingt gut, es kann auch sein (Gott erschuf die Materie), aber niemand kann es wissen. Genausowenig kann man wissen, was exakt beim Urknall passierte. Wer da wil herumspekuliert, spekuliert eben (Hawking macht das beispielsweise), aber das ist dann nicht wissenschaftlich begründbar. Es ist eher Brainstorming.
Doch - dieser Nachweis wird geführt. - Pluto, wer war das nochmal? Das Beispiel kam von Dir.Tyrion hat geschrieben:Das macht doch niemand (siehe meine Antwort auf Novalis, der den gleichen Vorwurf formuliert). Und falls doch, ist das nicht wissenschaftlich.
Da wäre ich auch neugierig. Ich denke, es ist ein Missverständnis bezüglich des "Nachweises" oder aber es handelt sich um einen Sachbuchautor und nicht um eine wissenschaftliche Publikation. Das muss man auch erstmal unterscheiden können.
Noch besser. - Aber dann sag das Deinen Wissenschafts-Kollegen bzw. den Materiösen.closs hat geschrieben:Auch nicht evolutions-theoretisch!
Brauche ich nicht, die wissen das. Dir sollte doch klar sein, dass es ein Unterschied ist, zu sagen:
1. Meine Ergebnisse zeigen, dass es Gott nicht geben kann.
und
2. Meine Ergebnisse zeigen, dass man Gott nicht als Erklärungsgrundlage benötigt.
Nimm das Beispiel Blitz und Donner und den Gott Thor mit dem Amboss. Man kann ja selbst die Nichtexistenz Thors nicht beweisen, auch wenn sie selbst dir sehr unplausibel vorkommen wird. Aber dass man Blitzschlag ohne Thor erklären kann, wirst auch du zugeben, denke ich.
closs hat geschrieben: ABER: Bisher waren immer die Rollen vertauscht - da musste ich immer auf den Unterschied zwischen Wissenschaft und Weltanschauung hinweisen
Hier im Forum? Von wem? Sicher nicht von Wissenschaftlern - wie du ja selber schreibst (Anton und Janina betreffend). Und was zeigt das? Einem Nichtwissenschaftler mangelnde Wissenschaftlichkeit (bzw. Unterscheidungsfähigkeit zwischen Wissenschaftlichkeit und Weltbildern) vorzuwerfen, ist irgendwie witzig. Nur daraus dann auf die "ganze physische Fraktion" zu schließen, ist -ähem - grob.
Dass die Welt so ist, wie sie ist - insofern erschreckt mich das nicht. - Aber das es ist kein Grund, es nicht zu durchschauen.Tyrion hat geschrieben:Was erwartest du denn real?
Sie ist, wie sie ist, unabhängig davon, was wir glauben, wie sie sein könnte. Die Aussage ist aber selbstredend.
Ich denke, dass das möglich ist. - Es ist allein damit viel getan, dass man sagt: "Folgende Ergebnisse ergeben sich bei folgenden Setzungen". - Damit ist der Kittel schon geflickt.
Verstehe ich das richtig: "Spring ruhig vom Dach! Unter der Setzung, dass Gott existiert und der Setzung, dass Gebete erhöhrt werden, bete ich, wenn du springst - die Aussage, dass du dich verletzt ist nur unter der Setzung, dass es ein Naturgesetz namens Gravitationsgesetz gibt und man setzt, dass du zudem nicht nur eine schwere, sondern auch eine träge Masse besitzt. Da das die Welt unzureichend beschreibt, denn diese materiöse Weltanschauung ist mangelhaft, da sie die spirituelle Ebene ausschließt und negiert, dass Materie aus Geist entstanden sein könnte, wird dir mit hoher Plausibilität nichts passieren, wenn du jetzt springst. Ach ja, sowas wie ein Sprungtuch brauchen wir auch nicht, der Asphaltboden tuts auch. Vergiss nicht, die Verletzungen treten nur unter bstimmten Setzungen auf, das ist die per se real."
Das wäre zumindest konsequent. Leider bin ich mir extrem sicher, dass sich der Mensch, der dann springt, schwer verletzen wird oder sterben wird. Ich hoffe auch, dass du im Straßenverkehr zwischen nachweislich real und eventuell existierend unterscheidest.
Korrekt - aber er wird als Wissenschaftler wahrgenommen - Halbgott in weiß.Tyrion hat geschrieben:Und Bublath war beruflich Journalist/Moderator. Dass er Physik studiert hat, ändert an dem Beruf nichts.
Nur von wenig gebildeten Personen. Der Kittel macht weder einen Arzt noch einen Wissenschaftler aus. Genausowenig der Titel. Das ist auch ein Punkt, den die Kreationisten nicht verstehen. Wenn ihr Guru eine Promotion haben sollte, dann müsse alles stimmen, was der Guru sagt (und nur er ist wissenschaftlich unterwegs). Bublath hat teils so dummes Zeug in seinen Anmoderationen sagen müssen (ich vermute, er war selbst davon genervt). Aber das als Beispiel für Wissenschaftlichkeit anzuführen... Oder dass er als Wissenschaftler wahrgenommen wird... letzteres kann ich mir nicht vorstellen. Aber eins stimmt: er wird auch jedem abraten, vom dach zu springen und auf Gebete zu hoffen. Denn er weiß als Physiker, dass das ungesund ist. Und spring bitte jetzt nicht selbst vom Dach, um mir das Gegenteil intersubjektiv aufzuzeigen.
Ein Naturwissenschaftler, der erkennt, dass er auf Basis von Setzungen arbeitet, und es für möglich hält, dass es eine naturwissenschaftlich nicht erreichbare geistige Welt gibt, die dementsprechend nicht Befindungs-Gegenstand der Naturwissenschaft ist, ist kein Naturalist.
Dann dürfte es unter Wissenschaftlern kaum Naturalisten geben.
Ich kenne solche Naturwissenschaftler und übrigens auch Psychologen/Psychiater - sie sind in der Minderheit.
Wie begründest du diese These? Deine Aussage (en Absatz weiter oben, nicht das mit der "Minderheit") wird praktisch jeder Wissenschaftler unterschreiben.