closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Aber dein Irrtum ist, dass die eingebauten Kontrollmechanismen nicht erkennst.
Das sind doch Mechanismen INNERHALB des Wahrnehmungs-Systems.
Genau das bildest du dir dauernd in deinem philosophischen Sandkasten immer wieder ein. Aber darin liegt ja der Irrtum. Die Sicherung wissenschaftlicher Erkenntnisse übersteigt diejenige der einfachen Wahrnehmung.
Außer in deiner ideologisierten Vorstellung, gibt es übrigens keine Systeme wie du sie gerne hättest.
closs hat geschrieben:Natürlich vertraue ich persönlich diesen Mechanismen weitgehend
Warum nicht gleich so?
closs hat geschrieben:Es geht hier ausschließlich darum, dass wir es nicht merken KÖNNTEN, wenn diese Mechanismen nichts als ein Bestandteil unserer Vorstellung wären.
Immer wieder... du vergisst die in der Wissenschaft eingebauten Kontrollmechanismen, die genau das verhindern.
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Der Beweis, dass Wissenschaft eben funktioniert, liegt in ihrem Erfolg die Welt zu erklären.
Aber er weiss, dass es ein Glaube ist
Ja. Descartes musste glauben — es blieb ihm ja nichts anderes übrig.
Die Kontrollmechanismen der modernen Wissenschaft sind da, um zu verhindern, dass man wir heute noch glauben müssen (Glaube ist ein schlechter Ratgeber), sondern der moderne Wisssenschaftler kann sich auf seine Erkenntnisse verlassen.
closs hat geschrieben:und das weiss ein Materialist/Naturalist NICHT, weil er weltanschaulich/ideologisch die Materie als Grundlage nicht in Frage stellen kann.
Ach!?
Willst du jetzt auch noch die Existenz von Materie in Frage stellen?
closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Darauf waren Leute wie Heidegger neidisch, sodass er das Märchen erfand, "Wissenschaft denkt nicht".

Ganz bestimmt nicht - Heidegger war einfach denkerisch weiter, als es der Naturalist weltanschaulich sein muss.
Ich bezweifle, dass Heidegger weiter war als diejenigen die ich erwähnt habe. Seine Gedanken sind Sandkastenspiele im Vergleich zu dem was Leibniz, Kant, Newton oder auch Descartes vollbrachten.
Das ist erstaunlich, obwohl Heidegger genauso auf den Schultern dieser Riesen stehen konnte, um weiter blicken zu können.
Heideggers Erfolg bei den Massen lag darin, dass er mit großem Brimborium behauptete, Dasein sei nur ein Teil von Sein. Wie sich schnell herumsprach, konnte dies nie nachgewiesen werden, und wird heute mehrheitlich von der philosophichen Fachwelt als lauwarme Luft ohne Substanz bezeichnet. In der Tat setzt sich langsam aber sicher die Erkenntnis durch, dass auch in der etwas vagen Philosophie, die Vorschläge von Popper anerkannt und angewendet werden sollen. So was wie Heidegger in den 20'er Jahren, könnte sich heute nicht wiederholen.
closs hat geschrieben:"Denken" bedeutet hier "Über das eigene modellhafte Koordinaten-System hinausdenken".
Und gleich wird wohl noch ein Polysem daraus?
Erstaunlich, dass ich deine "Definition" mit nichts im Duden in Zusammenhang bringe kann.
Denken:
- die menschliche Fähigkeit des Erkennens und Urteilens anwenden; mit dem Verstand arbeiten; überlegen
- eine bestimmte Gesinnung haben, gesinnt sein
- annehmen, glauben, vermuten, meinen
- eine bestimmte Meinung von etwas haben, etwas von etwas halten
- sich etwas [in bestimmter Weise] vorstellen
- sich erinnern, gedenken
- seine Gedanken, sein Interesse auf jemanden, etwas richten
- eine bestimmte Absicht haben, etwas Bestimmtes vorhaben
closs hat geschrieben:Wir reden doch nicht von der Entwicklung der Wissenschaften - natürlich hat sich da viel Fortschritt getan. - Wir sprechen darüber, auf welcher Basis Wissenschaft das vermitteln kann, was sie dann "Wissen" nennt.
Alle wissenschaftliche Erkenntnis kann vermittelt werden. Dass Laien dies oft missverstehen, liegt wohl eher an ihrer fachlichen Inkompetenz.
closs hat geschrieben:und darauf gibt Descartes die Antwort: "Weil ich GLAUBE, dass es die Res extensae als Entitäten gibt, somit es Sinn macht diese wissenschaftlich zu untersuchen".
Wieder der Irrtum... Wir müssen heute nicht mehr glauben, dass die Res extensa eine Entität ist; wir wissen heute das sie eine ist.
closs hat geschrieben:Das ist ein philosophischer Rückschritt und hat mit der Wissenschaft, die unter dieser Ebene funktioniert, überhaupt nichts zu tun.
Schon wieder dieser Rückgriff auf Ebenen/Systeme die es nicht gibt.
Mag sein, dass dies aus deiner engen philosophischen Sicht wie ein Rückschritt aussieht. Tatsächlich ist es ein Fortschritt. Man erkennt es daran, dass es funktioniert.