Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Philosophisches zum Nachdenken
Samantha

#221 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Samantha » Fr 7. Mär 2014, 20:50

Darkside hat geschrieben: - Da wäre z.B. die absurd komplizierte Lage des Stimmnervs, der einfach direkt vom Gehirn zum Kehlkopf verlaufen könnte; er dreht stattdessen einen Looping um den Aortenbogen. Dadurch verbraucht er unnötig viel Platz, Material und Energie, besonders extrem natürlich im Falle der Giraffe.
Das musste ja kommen. ;)
Die verlängerte Schlinge des Nervus Laryngeus recurrens ist kein Beweis für Suboptimalität. Die Lage ist bedingt durch den Abstieg des Herzens während der Entwicklung des Embryos.

Salome23
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#222 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Salome23 » Fr 7. Mär 2014, 20:51

Demian hat geschrieben: Was bringt eine Kritik, wenn sie einfach überhört wird und nicht innerlich berührt? Dann hat sie keine Wirkung und bleibt im reinen Negativismus verhaftet.
Was genau soll sie denn berühren?

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Demian
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#223 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Demian » Fr 7. Mär 2014, 21:03

Der Gottesbegriff ist eine schlechthin notwendige psychologische Funktion irrationaler Natur, die mit der Frage nach der Existenz Gottes überhaupt nichts zu tun hat. Denn diese letzte Frage kann der menschliche Intellekt niemals beantworten, noch weniger kann es irgendeinen Gottesbeweis geben. Überdies ist ein solcher auch gänzlich überflüssig, denn die Idee eines übermächtigen göttlichen Wesens ist überall vorhanden, wenn nicht bewußt, so doch unbewußt, denn sie ist ein Archetypus.“ ( Jung, Das Unbewußte im normalen und kranken Seelenleben. 1926 103f )


Wir sind nämlich im tiefsten Verstande die Opfer oder die Mittel der kosmogonen `Liebe`. Ich setze dieses Wort in Anführungszeichen, um anzudeuten, daß ich damit nicht bloß ein Begehren, Vorziehen, Begünstigen, Wünschen und ähnliches meine, sondern ein dem Einzelwesen überlegenes Ganzes, Einiges und Ungeteiltes. Der Mensch als Teil begreift das Ganze nicht. Er ist ihm unterlegen. Er mag ja sagen oder sich empören; immer aber ist er darin befangen und eingeschlossen. Immer hängt er davon ab und ist davon begründet. Die Liebe ist sein Licht und seine Finsternis, deren Ende er nicht absieht. `Die Liebe höret nimmer auf`, auch wenn er mit Engelszungen redet` oder mit wissenschaftlicher Akribie das Leben der Zelle bis zum untersten Grunde verfolgte. Er kann die Liebe mit allen Namen belegen, die ihm zu Gebote stehen, er wird sich nur in endlosen Selbsttäuschungen ergehen. Wenn er ein Gran Weisheit besitzt, so wird er die Waffen strecken und ignotum per ignotum benennen, nämlich mit dem Gottesnamen. Das hat ein Eingeständnis seiner Unterlegenheit, Abhängigkeit und Unvollständigkeit, zugleich aber auch ein Zeugnis für die Freiheit seiner Wahl zwischen Wahrheit und Irrtum.“

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#224 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Demian » Fr 7. Mär 2014, 21:05

Salome23 hat geschrieben: Was genau soll sie denn berühren?

Natürlich das Du mit dem man gerade spricht. :thumbup:

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#225 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Salome23 » Fr 7. Mär 2014, 21:19

Demian hat geschrieben:
Salome23 hat geschrieben: Was genau soll sie denn berühren?

Natürlich das Du mit dem man gerade spricht. :thumbup:
Du sagtest: innerlich berührt-was meinst du mit innerlich

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#226 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Pluto » Fr 7. Mär 2014, 22:26

Samantha hat geschrieben:Die verlängerte Schlinge des Nervus Laryngeus recurrens ist kein Beweis für Suboptimalität. Die Lage ist bedingt durch den Abstieg des Herzens während der Entwicklung des Embryos.
Meinst du nicht, ein guter Architekt würde/müsste diese Entwicklung berücksichtigen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#227 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Pluto » Fr 7. Mär 2014, 22:46

seeadler hat geschrieben:Irgendwie erinnert mich deine Aufzählung an die tatsache, welchen langen, auch zeitlich langen Weg Photonen, die im Zentrum der Sonne "geboren" werden gehen müssen, bevor sie die Oberfläche der Sonne verlassen können. Unser Augen sind im Grunde das Gegenbild unserer Sonne.
Was genau soll das Wirbeltier-Auge mit einem "Kernreaktor" in einem Stern gemein haben.
Ich erkenne da keinerlei tiefere Parallelen. Kannst du dich da mal genauer zu äußern?
Denn wenn du die Bibel wirklich kennen würdest, würdest du nicht behaupten, dass die Bibel keinerlei wissenschaftlich verwertbare aussagen machen würde.
Wie kommst du darauf, dass die Bibel als wisseschaftliches Lehrbuch konzipiet wurde?
Die 90% des Eisberges unter Wasser wird ihr allerdings verborgen bleiben, wenn sie hier nicht einen entsprechenden Paradigmenwechsel erfährt.
und woher wissen wir, dass dies nicht genauso auf die Bibe zutrifft?
Kannst du dir denn vorstellen, dass der Mensch in gewisser Weise auch zugleich ein Abbild des Universums ist, so, wie ich es hier schon einige Male in verschiedenen Zusammenhängen postulierte?
Ich will mal für mich kurz und knapp mit NEIN antworten.
Aber der Punkt ist interessant... wo genau siehst du die Parallelen?
So, wie ich ja auch schrieb, dass die "kosmische Zellteilung"
Wie genau soll man sich eine "kosmische Zellteilung" verstehen? (So weit ich weiß, teilt sich da nämlich nix).
Du solltest aufpassen, wie du über Gott und seine Schöpfung redest; Gott lässt so etwas nicht ungestraft zu.
Woher kommt diese deine Gewissheit?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Samantha

#228 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Samantha » Fr 7. Mär 2014, 23:22

Pluto hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:Die verlängerte Schlinge des Nervus Laryngeus recurrens ist kein Beweis für Suboptimalität. Die Lage ist bedingt durch den Abstieg des Herzens während der Entwicklung des Embryos.
Meinst du nicht, ein guter Architekt würde/müsste diese Entwicklung berücksichtigen?
Doch, aber eine organische Konstruktion unterscheidet sich deutlich von einem technischen Produkt.

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#229 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von seeadler » Sa 8. Mär 2014, 06:05

Salome23 hat geschrieben:
Du solltest aufpassen, wie du über Gott und seine Schöpfung redest; Gott lässt so etwas nicht ungestraft zu. Bzw jeder Mensch, der dieser Art über ihn redet ist bereits dabei, sich selbst zu richten.....
Was soll denn die unsinnige Meldung nun wieder? :roll:

Demian hat geschrieben: Nur die Formulierung finde ich ungeschickt, denn daraus würde ich keine Drohung machen. Das ist einfach logisch.

seht ihr, dieses Problem haben sicherlich auch andere gottesfürchtige Menschen. Ihre Ratschläge werden gern als "Drohungen" aufgefasst. darum hatte ich ja auch dazu geschrieben :
jeder Mensch, der dieser Art über ihn redet ist bereits dabei, sich selbst zu richten.....
Ich sehe es unter anderem als meine Aufgabe, andere darauf hinzuweisen, dass sie sich selbst ins Verderben bringen, wenn sie etwas tun, wovon sie aufgrund ihrer umfangreichen Kenntnis der Bibel (wie ja Darkside von sich behauptet) wissen, dass dies Gott nicht ungestraft lässt. Es geht hier nicht um den Unwissenden, sondern um den, der von sich sagt, die Bibel zu kennen, und dann trotzdem wider den Aussagen der Bibel handelt und spricht. So wird auch in der Bibel klar unterschieden zwischen jemanden der die Gesetze Gottes kennt, und dem der sie nicht kennt. Auch das ist logisch, denn wenn jemand nicht weiß, was unrecht ist, kann er nicht in gleicher Weise eine "Strafe" erfahren, wie der, der bewusst also trotz besserem Wissen dagegen handelt.

Wie gesagt, wenn Darkside diesen Satz nicht geschrieben hätte
Darkside hat geschrieben:....Die biblischen Inhalte kenne ich sicherlich besser, als du es tust - ich würde fast darauf wetten.
Wir können gerne (auf meine Kosten) telefonieren, wenn du das anzweifeln solltest. In einer direkten Debatte, in der nicht lange herum gesucht und gegoogelt werden kann könnte ich dir das aufzeigen.
.....
hätte ich auch nicht diese Bemerkung von mir gegeben.
Alles, was ich hier schreibe, verstehe ich lediglich als Gedanken und Anregungen, Inspirationen, keine Fakten! Wenn es mit tatsächlichen abgleichbaren Fakten übereinstimmt, dann zufällig.

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#230 Re: Muss man Gott beweisen, um ihn zu erkennen?

Beitrag von Pluto » Sa 8. Mär 2014, 11:08

Samantha hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Meinst du nicht, ein guter Architekt würde/müsste diese Entwicklung berücksichtigen?
Doch, aber eine organische Konstruktion unterscheidet sich deutlich von einem technischen Produkt.[/quote]Ein allwissender und allmächtiger Schöpfer müsste aber mindestens ebenso gute Arbeit leisten wie ein guter Architekt.

Übrigens, sind bekanntlich alle bekannten Wirbeltiere nach dem gleichen Muster gebaut: mit wenigen Ausnahmen spiegelsymmetrisch angeordnete Organe sowie vordere und hintere Extremitäten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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