Pluto hat geschrieben:Was ist daran nichts-sagend?
"Bewusstsein" ist hier so breit angelegt, dass eher die Frage lauten müsste, was NICHT "Bewusstsein" hat.
Pluto hat geschrieben:Willst du die moderne australische Regierung unter den Generalverdacht des Missbrauchs stellen?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie Aborigines ihr Mensch-Sein abspricht - verstehe Dich nicht.
Oder meinst Du mit "modern" auch die Zeit vor 1940? - Falls ja: Dann wäre es aus christlicher Sicht Missbrauch gewesen.
Pluto hat geschrieben:Es war noch nie ein Polysem.
Das hilft doch nicht weiter. - Was nützt es, wenn ein Wort ganz unterschiedlich verstanden wird und man so tut, als wäre es nicht so?
Pluto hat geschrieben:Das ist kein Argument, denn der normale Bürger macht sich in der Regel auch keine Gedanken dazu.
Aber er hat einen Inhalt dazu, mit dem er erfolgreich unter Seinesgleichen - also unterm "Volk" - kommunizieren kann. - Das ist der Sinn von Sprache.
Tyrion hat geschrieben:Egal, wie du Bewusstsein definierst, wird es dir schwerfallen, dieses bei Tieren generell abzustreiten
Als sehr unwahrscheinlich wird man schon annehmen, dass Tiere keine bewusste Reflexion in Bezug auf transzendente Fragen haben.
Tyrion hat geschrieben:Trotzdem gilt dein Basta-Argument. Und ich frage nur nach, warum?
Das ist nicht argumentativ, sondern normativ. - Christlich ist "Bewusstsein" - nur als Beispiel - definiert, wer den Satz "Cogito, ergo sum" formuliert oder nicht-formuliert - reflektierend wahrnehmen kann - oder der nach seinem Woher und Wohin fragen kann und nach dem, was "über" einem ist.
Daran misst sich die Antwort auf die Frage "Haben Tiere Bewusstsein". - Wenn es also Tiere gibt, die obiges können, haben sie Bewusstsein.
Das Problem: "Bewusstsein" ist inzwischen durch die Wissenschaft ganz anders definiert - wir haben also ein Polysem, weil "meine" christliche und "Deine" wissenschaftliche Definition ziemlich wenig miteinander zu tun haben. - Einfach ohne Wertung als Feststellung gemeint.
Tyrion hat geschrieben:Und ob das das Thema ist.
Auf "Deiner" Ebene stimme ich Dir zu - aber das ist nicht MEIN Thema. - Mein Thema ist viel nüchterner: Was ist nach welcher Definition "Bewusstsein" und was folgt daraus. - Es folgt definitions-bedingt extrem Unterschiedliches.
Tyrion hat geschrieben:Und wie entscheidest du, wer VERMUTLICH kein Bewusstsein hat?
"Entscheiden" tut der Mensch gar nichts, weil es ist, wie es ist. - Die Frage ist, WAS ist.
Wir sollten deshalb Eigenschaften mit jeweiligen Definitionen von "Bewusstsein" verbinden, die sehr praktisch und sehr wenig ideologisch formuliert sind. - Ein sehr praktisches Beispiel wäre: "Hat ein Wesen Bewusstsein, wenn es die Stimme eines anderen Wesens erkennt?" - Antwort je nach Definition von Bewusstsein: Ja oder Nein.
Tyrion hat geschrieben:Es geht eben nichtg um das Polysem, sondern um reine Logik.
Und diese Logik beginnt, NACHDEM man definiert hat, welche Eigenschaften einen Begriff erfüllen. - Wie willst Du wissen, ob Du "pektabel" bist, wenn Du nicht genau definiert hast, was "pektabel" ist?
Tyrion hat geschrieben:Deine Logik lautet "Herr Meyer fährt meiner Meinung nach nicht zu schnell, deshalb ist klar, dass er nicht zu schnell fährt".
Erwecke bitte nicht den Eindruck, Dich intellektuell überschätzt zu haben.
Tyrion hat geschrieben:Ohne Geschwindigkeitsmessung keine Aussage über zu schnell möglich.
Auch das ist nicht richtig. - Wenn man definiert, dass es "zu schnell" ist, wenn man schneller als ein Hase ist, muss man nicht die Geschwindigkeit einer Antilope messen, um zu sehen, dass sie schneller ist.
Im übrigen sind wir hier primär nicht im naturwissenschaftlichen, sondern im philosophischen Bereich unterwegs. - Oder willst Du "Bewusstsein" dadurch als eingelöst definieren, sobald 1 Milliarde statt 1 Million Neuronen zappeln? - Einfach nur abzählen? So einfach geht es nicht.
Tyrion hat geschrieben:Aber Tiere haben kein Bewusstsein, weil nur Menschen das haben. Ja ja, soviel zur Argumentationskette
Das repräsentiert nicht meine Argumentationsebene, sondern Deine Verständnisebene.