Doch-doch --- eine sehr philosophische Frage sogar. - Deine Antworten sind keine philosophischen, sondern pragmatische. - Gut, aber was ganz anderes.Pluto hat geschrieben:Das ist keine philosophische Frage.
Wird die Philosophie unterschätzt?
#21 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?
#22 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?
Aus welchem Grund soll es eine philosophische Frage sein?closs hat geschrieben:Doch-doch --- eine sehr philosophische Frage sogar.Pluto hat geschrieben:Das ist keine philosophische Frage.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#23 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?
Weil damit gefragt wird, ob das, was der Mensch nicht weiss, ein lediglich Noch-Nicht-Wissen oder auch ein Prinzipiell-Nicht-Wissen-Können ist.Pluto hat geschrieben:Aus welchem Grund soll es eine philosophische Frage sein?
#24 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?
Es ist kein prinzipielles Nicht-Wissen. Sie funktioniert nur anderen Regeln als wir es gewohnt sind, deshalb haben wir Mühe sie zu verstehen. Die Quantenphysik funktioniert nach anderen Regeln als wir es aus der Schule gewohnt sind, aber das heißt nicht, dass Physiker sie nicht beschreiben können, und mit arbeiten können.closs hat geschrieben:Weil damit gefragt wird, ob das, was der Mensch nicht weiss, ein lediglich Noch-Nicht-Wissen oder auch ein Prinzipiell-Nicht-Wissen-Können ist.Pluto hat geschrieben:Aus welchem Grund soll es eine philosophische Frage sein?
Dass die Quantenphysik real; das beweist uns die Technik die man weltweit daraus macht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#25 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?
Das ist klar - das meine ich nicht.Pluto hat geschrieben:das heißt nicht, dass Physiker sie nicht beschreiben können, und mit arbeiten können.
Das ist eben die Frage. - Das erfolgreiche Umgehen mit dem, was man nicht weiss, ist das Eine. - Das andere ist, ob es jemals ein Modell geben KANN, das Dinge "weiss", die nicht einmal das Objekt zu "wissen" scheint.Pluto hat geschrieben:Es ist kein prinzipielles Nicht-Wissen.
#26 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?
Ich meine aber, das ist der springende Punkt: Wenn wir nichts wüssten, könnte die Industrie die rund um die Quantenphysik entstanden ist, nicht so erfolgreich seincloss hat geschrieben:Das ist klar - das meine ich nicht.Pluto hat geschrieben:das heißt nicht, dass Physiker sie nicht beschreiben können, und mit arbeiten können.
Das ist keine Frage wenn ein Drittel des BSP der Welt darauf beruht.closs hat geschrieben:Das ist eben die Frage.Pluto hat geschrieben:Es ist kein prinzipielles Nicht-Wissen.
Du versuchst immer wieder die QM in eine spirituelle Ecke zu verschieben.closs hat geschrieben:Das erfolgreiche Umgehen mit dem, was man nicht weiss, ist das Eine. - Das andere ist, ob es jemals ein Modell geben KANN, das Dinge "weiss", die nicht einmal das Objekt zu "wissen" scheint.
Das ist aus deiner Sicht logisch und für mich auch nachvollziehbar.
Trotzdem ist es eine laienhafte und völlig falsche Vorstellung.
Denn...
Spiritualität ist ein flüchtiges, undefinierbares Geflecht aus Dogmen und Vermutungen, was Niemand beschreiben kann. Vor allem kann sie keinerlei überprüfbare Vorhersagen machen.
Die Quantenphysik hingegen ist eine exakte wissenschaftliche Disziplin deren Vorhersagen sich mathematisch genau auf über 15 signifikante Stellen berechnen lässt, und sich hat überprüfen lassen, weshalb Physiker sie (zurecht) als reale Existenz sehen.
Die Veri-/Falsifizierbarkeit ist der entscheidende Unterschied. Ähnliches kann die Spiritualität nicht liefern.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#27 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?
Daran habe ich noch gar nicht gedacht - doch, insofern, dass aus der QM auf naturwissenschaftlicher Ebene Dinge deutlich werden könnten, die das Verständnis für spirituelle Fragestellungen öffnen - das schon. - Aber nicht die QM selbst.Pluto hat geschrieben:Du versuchst immer wieder die QM in eine spirituelle Ecke zu verschieben.
Selbstverständlich - das ist klar, war jederzeit klar und ist sogar begründbar.Pluto hat geschrieben:Die Veri-/Falsifizierbarkeit ist der entscheidende Unterschied.
Das zeigt lediglich, dass man mit Dingen, die man nicht weiss, verläßlich umgehen kann. - Um es platt zu sagen:Pluto hat geschrieben:Ich meine aber, das ist der springende Punkt: Wenn wir nichts wüssten, könnte die Industrie die rund um die Quantenphysik entstanden ist, nicht so erfolgreich sein
Man weiss NICHT, wann das Radionuklid Nr. x zerfallen wird, aber dass die Halbwertszeit y verlässlich funktioniert. - Dies reicht, um so damit umzugehen, als wüsste man alles zu diesem Thema - insofern Zustimmung. - Man weiss aber NICHT, warum ein einzelnes Radionuklid zu Beginn oder am Ende der Halbwertszeit zerfällt und wird es prinzipiell nicht wissen.
Und deshalb die philosophische Frage, warum es prinzipiell Unwissbares geben kann und was aus dieser allgemeinen Feststellung zu konstatieren ist.
#28 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?
Nein. Du betrachtest nur die Symptome eines einzelnen Phänomens. Das Wissen bezieht sich auf die grundsätzliche Auffassung, dass die Mikrowelt der Elementarteilchen NUR mit den Mitteln der Stochastik zu verstehen ist.closs hat geschrieben:Man weiss NICHT, wann das Radionuklid Nr. x zerfallen wird, aber dass die Halbwertszeit y verlässlich funktioniert.
Ja und?closs hat geschrieben:Man weiss aber NICHT, warum ein einzelnes Radionuklid zu Beginn oder am Ende der Halbwertszeit zerfällt und wird es prinzipiell nicht wissen.
Deshalb erscheint dem Laien die Quantenwelt so skurril. Physiker haben inzwischen gelernt damit umzugehen. Verschränkung und Superposition sind die neuen Begriffe mit denen man diese Welt beschreibt.
Auch wenn es sich für den Laien etwas mystisch anhört, so handelt es sich NICHT um etwas prinzipiell "Unwissbares" wie bspw. die Spiritualität.closs hat geschrieben:Und deshalb die philosophische Frage, warum es prinzipiell Unwissbares geben kann und was aus dieser allgemeinen Feststellung zu konstatieren ist.
Die Quantenphysik erfordert eine völlig neue Denkweise, weil die Mikrowelt der Elementarteilchen grundverschieden von unserer gewohnten Welt ist. Sie ist eine Welt wo es tatsächlichen Zufall gibt, der nicht bloß mit einer Verkettung von unerklärbaren physikalischen Kausalitäten erklärbar ist. Die Quantemechanik ist im Gegensatz zur Spiritualität sehr real. Erst wenn man das versteht, kann man hoffen die Quantenwelt zu verstehen.
Der Weg des Verstehens liegt in der Stochastik.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#29 Re: Wird die Philosophie unterschätzt?
Eben - das heisst allgemein:Pluto hat geschrieben:Das Wissen bezieht sich auf die grundsätzliche Auffassung, dass die Mikrowelt der Elementarteilchen NUR mit den Mitteln der Stochastik zu verstehen ist.
Ein reales Einzel-Geschehen ist prinzipiell NICHT verstehbar (obwohl es real ist) - da haben wir es doch schon.
"Damit umgehen" ist etwas anderes und unbestritten.Pluto hat geschrieben: Physiker haben inzwischen gelernt damit umzugehen.
Woher wollen wir wissen, dass die Spiritualität NICHT real ist?Pluto hat geschrieben:Die Quantemechanik ist im Gegensatz zur Spiritualität sehr real.
#30 Re: Kubitzas Dogmenwahn (Bewusstseinsdroge)
Pluto hat geschrieben:Nö. Ich glaube im Gegenteil, sie wird von vielen Menschen überschätzt.Halman hat geschrieben:Unterschätz Du da nicht die Philosophie?
Gut wäre es demnach, wenn wir sie weder überschätzen noch unterschätzen würden. Besser ist es, wenn wir sie wertschätzen und sie als eine Möglichkeit sehen, unser Leben zu inspirieren, sodass wir bewusster leben und handeln.
„Philosophie ist dazu da, dass man sich nicht dumm machen lässt.“ Max Horkheimer
Außerdem entspringt jede Lebenspraxis – bewusst oder unbewusst - einer bestimmten Theorie. Ich will mir nicht von außen vorschreiben lassen, wie ich zu leben, zu glauben, zu denken habe usw. sondern ich bestimme es selbst.
Bertrand Russell schreibt: „Der Wert der Philosophie besteht im Gegenteil gerade wesentlich in der Ungewissheit, die sie mit sich bringt. […] Die Philosophie kann uns zwar nicht mit Sicherheit sagen, wie die richtigen Antworten auf die gestellten Fragen heißen, aber sie kann uns viele Möglichkeiten zu bedenken geben, die unser Blickfeld erweitern und uns von der Tyrannei des Gewohnten befreien. Sie vermindert unsere Gewissheit darüber, was die Dinge sind, aber sie vermehrt unser Wissen darüber, was die Dinge sein könnten.“
(Was ist Philosophie? Programmatische Texte von Platon bis Derrida. Reclam, Stuttgart 2006. S. 218.)
Außerdem ist das Denken selbst ein sinnlicher Akt und hat einen Eigenwert, wie ein Morgenspaziergang im Frühling, Sex oder Urlaub in Hawaii und Cocktails trinken an der Strandbar.

http://edition.cnn.com/2014/12/11/trave ... each-bars/
Ich brauche dieses Panorama nicht, aber es kann das Leben bereichern
