Analytische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Philosophisches zum Nachdenken
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Münek
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#21 Re: Können wir den Evangelien vertrauen oder sollten wir ihnen misstrauen?

Beitrag von Münek » Mi 26. Aug 2015, 07:29

Münek hat geschrieben: Da bin ich eigentlich überfragt.

Die Forenteilnehmer erklären ja nicht zu jedem ihrer Beiträge, sie seien Wissenschaftler. Und man vergisst viel.

Von Pluto glaube ich zu wissen, dass er Chemiker ist. Auch Janina ist im wissenschaftlichen Bereich tätig.
Ein User hat sich mal als Geologe geoutet, meine ich. Es gibt nach meiner Erinnerung noch mehr...

Kürzlich bin ich mal in einem etwas älteren Thread auf folgende Kritik an Kurt gestoßen (Janina und Pluto waren es nicht,
den Namen des Kritikers nenne ich natürlich nicht):

"Dagegen zeigt Deine Begründung, warum eine solche "Erkenntnis" nicht extrahiert werden kann, weil Du Dich immer noch
nicht mit den Prinzipien wissenschaftlichen Arbeitens und der kritisch-historischen Methode im Besonderen auseinan-
der gesetzt hast.
"

Hier meine vollständige Antwort auf Halmans Frage. So, Sovanlinna, und jetzt begründe mal, wo ich ein falsches Spiel getrieben oder eine falsche Aussage getan habe.

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Savonlinna
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#22 Re: Können wir den Evangelien vertrauen oder sollten wir ihnen misstrauen?

Beitrag von Savonlinna » Mi 26. Aug 2015, 10:54

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nach meiner Erinnerung sind closs hier im Forum von Wissenschaftlern diesbezüglich nicht nur einmal
erhebliche Defizite (mangelhaftes Verständnis) vorgehalten worden.
Halman hat geschrieben:Bitte lasse nun die "Katze aus dem Sack": Welche Wissenschaftler nehmen denn hier an der Diskussion teil?
Münek hat geschrieben:Da bin ich eigentlich überfragt.
no comment.

Ach - und den Rest meiner Erläuterungen, in denen ich auf Halmans Frage antworte, lässt Du einfach weg.

Du bist ja eine ganz falsche Schlange, eine linke Bazille! :thumbdown:
Ach guck. Ich weiß bereits, wie manche reagieren, wenn man ihr Diskussionsverhalten einfach nur mal transparent macht.
Ich lasse notgedrungen weg; alles zu zitieren, ist menschenunmöglich. Man kann es leicht nachlesen, es steht hier ja im Forum.
Ich versuchte in dem Fall nur eine Struktur nachzuzeichnen.

Wenn ich wirklich mal etwas falsch verstanden haben sollte, dann werde ich mich auch korrigieren und um Entschuldigung bitten.
In dem Fall hast Du aber eine Anschuldigung gemacht und anschließend, als Halman sie belegt haben wollte, gesagt, dass Du sie nicht belegen kannst.

Ich habe sie als typisch herausstellen wollen, denn normalerweise lässt die Forenleitung Deine unsäglichen dauernden Anschuldigungen durchgehen.
Ich war wirklich erleichtert, dass da mal Einspruch erhoben wurde.

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Savonlinna
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#23 Re: Können wir den Evangelien vertrauen oder sollten wir ihnen misstrauen?

Beitrag von Savonlinna » Mi 26. Aug 2015, 12:31

Münek hat geschrieben: So, Sovanlinna, und jetzt begründe mal, wo ich ein falsches Spiel getrieben oder eine falsche Aussage getan habe.
Wenn Du willst, kann ich ja mal einen Ausschnitt aus Deinem Kesseltreiben bringen ->

Münek hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:closs ist hier auf der Höhe der heutigen Wissenschaft, während Münek bezüglich Wissenschaft so in etwa 100 Jahre im Rückstand ist.

Nach meiner Erinnerung sind closs hier im Forum von Wissenschaftlern diesbezüglich nicht nur einmal
erhebliche Defizite (mangelhaftes Verständnis) vorgehalten worden.


Wegen offensichtlich fehlender Kenntnisse im Bereich der "historisch-kritischen Auslegungsmethode" ist ihm
schon mehrfach die Lektüre bestimmter theologischer Fach- und Lehrbücher dringends anempfohlen worden.
Er hat dies stets abgelehnt.


Ich denke, das lässt tief blicken...
Das zum Beispiel war in meinen Augen ein mieses Spiel.

Es werden hier die als Kronzeugen genommen - für clossens sogenannte Unfähigkeit -, die von closs ja gerade kritisiert werden.
Die auch von mir kritisiert werden.

Die Formulierung "von Wissenschaftlern diesbezüglich nicht nur einmal erhebliche Defizite (mangelhaftes Verständnis) vorgehalten" soll suggerieren, dass closs gegen kompetente Wissenschaftler dieses Forums uneinsichtig sei.

Das von mir blau Gefärbte erscheint mir als ein Meisterstück an hinterfotziger Argumentation.
Denn closs hat es abgelehnt, ein bestimmtes Buch zu lesen - "Der Jesuswahn", soweit ich mich erinnere -, weil es, so wie es hier im Forum vorgestellt wurde, von ihm als ideologisch wahrgenommen wurde.

Da closs ja selber historisch-kritisch gearbeitet hat, auch aufgezeigt hat, was genau er da getan hat, ist der Nachweis, dass er ausreichend Bücher darüber gelesen hat, ja bereits gegeben.
Er wehrte sich aber gegen die IDEOLOGISCHE UMINTERPRETATION der historisch-kritischen Methode, so, wie sie hier im Forum dargestellt wurde.
Dazu braucht man nicht Kubitza zu lesen, um dergleichen zu erkennen.

Die oben erwähnte arrogante Haltung, die Wissenschaftler hätten closs mehrfach darauf hingewiesen, dass er die falsche Haltung habe und die richtigen Bücher lesen solle, sehe ich als Versuch, closs von seiner Kritik an den hieisgen Usern abzubringen.

Leider verwechselte closs immer wieder mal, was man hier fälschlich über die HKM sagte mit der HKM selber.
closs war wohl der Meinung, dass die HKM seit seinen eigenen Uni-Zeiten abgesackt sei - weil er zu Gunsten der Foristen annahm, sie würden die HKM redlich wiedergeben.
Daraufhin habe ich ihm immer wieder mal zu verstehen gegeben, dass es diese Foristen seien, die die HKM falsch darstellen.
Ob der Fehler bei Kubitza lag oder bei denen, die Kubitza rezipierten, konnte ich auch nicht feststellen, da ich weder Zeit noch Lust hatte, ein Buch zu lesen, das hier dermaßen penetrant angepriesen wurde.
Inzwischen will ich es aber wirklich mal lesen, um deutlicher zu sehen, ob er hier verfälscht wurde oder nicht.

Das also zur Sachlage.
Die "Wissenschaftler", die ihm ZU RECHT Defizite aufgewiesen hätten, würden mich auch mal interessieren.
Klar haben wir alle Defizite. Es gibt sogar kaum einen wissenschaftlchen Artikel, in dem man nicht Defizite findet. ich könnte so einige Artikel nennen.

Aber im Vergleich zu den Foristen hier ist closs möglicherweise überhaupt der einzige, der ganz konkret historisch-kritisch gearbeitet hat.

Und nun zu dem "Beleg", den Münek dafür bringt, dass man closs "erhebliche Defizite (mangelhaftes Verständnis)" "von Wissenschaftlern" bescheinigt hat.
Ich greife dazu den Beleg Müneks auf, zitiere aber dazu den Kontext, was auch Münek anständigerweise hätte tun müssen, denn man lässt den Angeklagten ebenfalls zu Wort kommen. ->

Beitragvon Anton B. » So 17. Mai 2015, 19:04

closs hat geschrieben:
Wenn man Jesus unterstellt, er habe eine Naherwartung im EIGENEN (also Kubitzas) Sinn gehabt, ist das weit weg von seriöser historisch-kritischer Arbeit. - Historisch-kritisch kann man bei Wahrung der Disziplin nur Aussagen über den Text (und dessen Autor) treffen, den man untersucht. - Die Aussage müsste also lauten: Der Autor x des Textes y ist der Auffassung, dass Jesus es so oder so gemeint hat - alles, was darüber hinaus geht, muss man als persönliche Meinung/persönlichen Glauben kennzeichnen.

Wenn sich eine solche "Unterstellung" wissenschaftlich gut begründen lässt, ist es womöglich wissenschaftliches Wissen und keine Unterstellung. Dagegen zeigt Deine Begründung, warum eine solche "Erkenntnis" nicht extrahiert werden kann, dass Du Dich immer noch nicht mit den Prinzipien wissenschaftlichen Arbeitens und der kritisch-historischen Methode im Besonderen auseinander gesetzt hast. Es werden eben, wie in der Historienwissenschaft üblich, durch den Vergleich mit anderen Dokumenten, Identifizierung älterer Quellen, Identifizierung und kritischer Berücksichtigung des Anliegens des Autors, systematische Auswertung und Analyse von Widersprüchen usw. usf. einiges an Möglichkeiten genutzt, begründet "hinter" die Meinung des Autoren zu schauen.
Anton B. irrt hier. closs hat korrekt das Wesen der HKM beschrieben.

Ich habe mehrfach zitiert, was das Wesen der HKM sei, was auch Münek beklatscht hat.
closs zu unterstellen, er habe sich noch immer nicht "mit den Prinzipien wissenschaftlichen Arbeitens" beschäftigt, hat mich damals fast amüsiert, da closs ja nun mal wissenschafltich gearbeitet HAT.
Es ist nur Anton, der geisteswissenschaftliches Arbeiten offenbar nicht versteht oder damals nicht verstand.

Das alles also zur von Münek gewünschten Begründung, wie man jemandem den Ruf zu ruinieren versucht auf der Basis von falschen Aussagen, dass "WissenschaftlER" offenbar zu Recht den uneinsichtigen closs ermahnt hätten, doch nun mal endlich anzufangen, wissenschaftlich zu denken...

Inzwischen hat, wie ich finde, Münek aber dazu gelernt. Er hat unterscheiden lernen, dass einige Aussagen subjektiv sind und Glaubensaussagen.
Kein Mensch kann sich davon befreien, nicht auch persönliche Akzente zu setzen.
Das einzugestehen wäre für mich in der Tat eine Chance für einen Neubeginn hier im Forum.


Und zum Schluss die Antwort, die closs dem Anton B. auf seine Beschuldigung hin gegeben hat.
Die Aussagen von Anton B. färbe ich zwecks besserer Übersicht blau, die von closs weinrot ->

Re: Parusieverzögerung II
Beitragvon closs » So 17. Mai 2015, 20:34

Anton B. hat geschrieben:
Dagegen zeigt Deine Begründung, warum eine solche "Erkenntnis" nicht extrahiert werden kann
Widerspruch, Euer Ehren. - Es ist aus meiner Sicht ein Gebot intellektueller Präzision, dass man die Aussage eines Autoren x in einem Text y in der Zeit z nicht gleichsetzt mit der im Text behandelten Person p in der Zeit q.

Anton B. hat geschrieben:
Wenn sich eine solche "Unterstellung" wissenschaftlich gut begründen lässt, ist es womöglich wissenschaftliches Wissen und keine Unterstellung.
Wenn ein Wissenschaftler aus sauberer Textarbeit heraus inhaltliche Schlussfolgerungen in Bezug zur im Text thematisierten Person zieht, ist es natürlich ok, WENN man die Prämissen dieser Schlussfolgerungen benennt. - Natürlich zieht man Schlussfolgerungen und macht Interpretationen - aber man sollte sie als solche kenntlich machen: "Ich glaube (!), aus meinen wissenschaftlichen Untersuchungen folgende Schlussfolgerungen ziehen zu können".

Im konkreten Fall wäre eine mögliche Schlussfolgerung: "Wenn man die Rezeption des Textverfassers als identisch annimmt mit der Meinung der rezipierten Person, dann ....". - Ich will jetzt gar nicht darauf eingehen, dass dies ein überzeugendes Verständnis des Textverfassers voraussetzt.


Anton B. hat geschrieben:
dass Du Dich immer noch nicht mit den Prinzipien wissenschaftlichen Arbeitens und der kritisch-historischen Methode im Besonderen auseinander gesetzt hast.
Vielleicht ist es lange her und es hat sich seitdem viel verändert - falls meine obige Darstellung heute nicht mehr wissenschaftlichen Prinzipien entspräche, würde ich allerdings ins Grübeln kommen.

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Halman
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#24 Re: Analyttische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Halman » Mi 26. Aug 2015, 14:32

Samantha hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ich entschuldige mich bei Dir für dieses "Stöckchen", Münek. Ich gebe Dire recht, dies war eines Moderators nicht würdig. :oops:
Du meinst, ein Moderator sollte immer so Bild machen?
Nein, ein Moderator muss auch mal "hart" sein können, doch meine primäre Aufgabe besteht darin, beschwichtigend zu moderieren und soweit es mir möglich ist, dafür Sorge zu tragen, dass sich möglichst alle User hier wohl fühlen.
Müneks Reaktion zeigte mir, dass er sich aufgrund meiner "Frage" nicht mehr so wohl fühlte.

Kennst Du die HAIFA-Methode? Ist nur eine Eselsbrücke, die ich im Fach "Kommuniktation und Kooperation" gelernt hatte und dahinter steckt:
- H = Halt (dies soll man zu sich selber sagen, damit nicht die Pferde mit einem durchgehen, insbesondere wenn man mit einem User konfrontiert wird, der einem aus irgendwelchen Gründen aggressiv oder sonstwie provokant entgegentritt)
- A = Anerkennen der Emotionen des Gegenübers. Diesbezüglich hat hier die atheistische Fraktion meiner Meinung nach nachholbedarf.
- I = Interesse bekunden, also dem User "zuhören" und auf seine Antworten/Argumente eingehen. Hier geht es nicht darum, ihm sachlich zuzustimmen, sondern um den sozialen Umgang.
- F = Fehler eingestehen, sofern welche erkannt werden. Dies ist als Möglichkeit zu verstehen, schließlich kann es sein, dass auch mal keine Fehler erkannt werden, idealerweise, weil keine vorliegen.
- A - Alternative erwägen, sofern dies möglich ist. Damit gibt man seinem Gesprächsparter Raum und geht auf seine Bedürfnisse ein.

Wenn man gleich zurückschießt, anstatt sich selbst für "eine Sekunde" zu bremsen, gießt man nur unnötig Öl ins Feuer (ist mir hier schon mehrfach passiert). Daher "Halt" zu sich selbers sagen - für die ersten "drei Sekunden". Dann wird die Stimmung nicht unnötig angeheizt.

Wenn die Gefühle des Anderen belächelt werden, ja auf ihnen herumgetrampelt wird, dann verhärten sich die Fronten und der Dialog erstickt. Hinzu kommt die seelische Kränkung, die vermieden werden sollte. Hier im Religonsforum denke ich insbesondere daran, religiöse Gefühle zu respektieren, anstatt sie zu verhöhnen (habe ich hier schon gesehen, sogar mit einem verlinkten Bild mit Selbstmitleidstrophen, dafür sollte man sich :oops: ).
Es ist angenehm, wenn der vermeindliche Gegner die eigenen Gefühle, dass man z.B. verärgert oder empört ist, anerkennt (damit meine ich nicht sachliche Zustimmung). So im Sinne von: "Okay, was hat Dich denn so verärgert?"
Die Strategie dahinter ist, über die Anerkenntung der Emotionen zur Sachebene zu gelangen.

Und hier sind wir beim Interesse zeigen. Desinteresse kann als verletzend empfunden werden. Ich zeigte z.B. Interesse an Müneks Position und habe seine Enttäuschung über mich anerkannt, anstatt sie einfach abzuerkennen. Ich will mit ihm im Dialog treten und Brücken schlagen, anstatt Mauern zu errichten.

Ob ich einen Fehler gemacht habe, mag Ansichtssache sein. Wenn ein User sich bei mir über mich beschwert, nehme ich es ernst und lasse es gelten, sofern ich die Beschwerde nicht eindeutig als "unzulässig" überführen kann.
Ich dachte mir schon, dass Mümek mit den "Wissenschaftlern" auf die Fachleute anspielte, die hinter der hier angeführten Literatur stehen und welche "angeblich" Kurt widersprechen würden.
Daran, dass er auch an Naturwissenschaftler, die hier User sind, dachte, die hier Kurt widersprochen hatten, hatte ich nicht gedacht. Der Verwweis auf die Autorität von Naturwissenschaftlern gegenüber einen geisteswissenschaftlich visierten User wie @closs innerhalb eines geisteswissenschaftliches Themas ist sachlich natürlich für die Tonne und kann als Indiz für die Hilflosigkeit gegenüber Kurts Argumentation gedeudet werden.

Hier ist nun der Punkt erreicht, wo eine Alternative in Erwägung gezogen werden sollte, damit dass Karussell nicht forgesetzt wird und es wieder voran geht.

Samantha hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Damit, Usern bewusstes Vorbeireden, Zurechtbiegen des Diskussionsachverhaltes, Verschleierung und Ignoranz vorzuwerfen, wäre ich etwas vorsichtiger. Dies halte ich ehrlich gesagt für eine Grauzone. Wenn Deine Sachkritik so mit persönlicher Kritik gepaart wird, kommst Du wie ein Oberflehrer rüber, der Noten verteilt und keinen Widerspruch duldet. Widerspricht man, kommt die Keule der "Unaufrichtigkeit", der "Unredlichkeit" usw. - so kommt es teilweise bei mir rüber. Vielleicht regiere ich aber auch etwas zu empfindlich, weil ich als Christ natürlich eine von Dir abweichende Position vertrete, die räume ich gerne ein.

Also werde ich über Deine Kritik mal reflektieren. Das zu tun scheint mir nicht falsch zu sein.
Macht das Reflektieren aufrichtiger? Oder wird man dann nicht zum Wankelmut und zur Unsicherheit ermuntert? Dies ist doch oft das Ziel der atheistischen Kritiker.
Sofern ernsthaft reflektiert wird, macht es u.U. aufrichtiger, da man so überlegter ist als in der ersten Reaktion (die übereilt gewesen sein mag). Aus meiner Überlegung folgt ja nicht zwingend, dass ich meinem Kritiker bepflichten würde - dies bleibt vorläufig offen.

Sachlich bleibe ich bei meiner Position. Doch die Art und Weise, wie ich das Problem ansprach, war nicht gerade "moderierend". Besser hätte ich einfach gefragt: "Von welchen Wissenschaftlerin ist hier die Rede? Von Usern oder von Autoren, deren Bücher hier angeführt wurden?" Dann hätte ich die Antwort einfach abwarten können.

Savonlinna hat geschrieben:
Samantha hat geschrieben:
Halman hat geschrieben:Ich entschuldige mich bei Dir für dieses "Stöckchen", Münek. Ich gebe Dire recht, dies war eines Moderators nicht würdig. :oops:
Du meinst, ein Moderator sollte immer so Bild machen?
Ich war über dieses Einknicken auch etwas erschrocken, Halman.
Ein Moderator sollte in der Lage sein, Klartext zu sprechen und falsche Aussagen als solche zu bezeichnen.
Wenn jemand ein falsches Spiel spielt, dann sollte man sich nicht noch dafür entschuldigen, dass man ein falsches Spiel als falsches Spiel bezeichnet hat.
Oder dürfen Christen das nicht?
Doch, Christen dürfen das. Ich werde also auch über Samanthas und Deine Kritik reflektieren. :)

Mag sein, dass ich mich manchmal verunsichern lasse. Allerdings ist Münek nach meiner Kenntnis rund zwei Dekaden Lebenserfahrener als ich. Wenn ich ihm im wirklichem Leben gegenüberstehen würde, hätte ich mich auch entschuldigt. Mir steht es doch nicht zu, einen gestandenen, reifen Mann wie einen "Schuljungen" zu behandeln. Da geht es mir erstmal gar nicht darum, wer sachlich recht hat, obwohl auch dies natürlich wichtig ist. Aber solche Dinge kann man am besten klären, wenn die Gesprächsatmosphäre "entgiftet" wurde.

Fakt ist, dass hier keine Geisteswissenschaftler Kurt widersprochen hatten. Der Verweis auf Literatur ist natürlich legitim; doch dass die wissenschaftlichen Autoren @closs hier widersprochen hätten, halte ich für eine gewagte Formulierung, die streng genommen sogar falsch ist, weil sie Hier gar nicht im Forum mitschreiben. Mag sein, dass deren Aussagen in den Büchern Kurt in einigen Punkten widersprechen, doch dies müsste erstmal nachgewiesen werden. Aber auch dann halte ich es für legitim eine eigene Meinung zu vertreten, auch wenn sie gewissen Büchern widersprechen mag. Zumal ich es schon etwas grenzwertig finde, einem User quasi "vorschreiben" zu wollen, was er hier zu lesen hätte. - Gut, es wurde ihm "nur" empfohlen, aber schon mit so einem Nachdruck, dass es einer Quasi-Forderung gleichkommt, verbunden mit dem argumentum ad verecundiam, welches oftmals zur Hilfe genommen wird, wenn die Sachargumente ausgehen. Ich frage mIch: Ist das der Fall?

Dass Christen Vertretern der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs) widersprechen, die hier oftmals angeführt wurden, sollte nicht verwundern. Dies ist legitim, zumal Vertreter der gbs sicherlich keine unabhängigen Experten sind, sondern "Botschafter" der Neuen Atheismus'. Dies ist ein sehr ungutes Phänomen, welches sich auch hier im Forum bemerktbar macht, jedenfalls ist dies mein persönlicher Eindruck.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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Halman
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#25 Re: Können wir den Evangelien vertrauen oder sollten wir ihnen misstrauen?

Beitrag von Halman » Mi 26. Aug 2015, 14:35

Savonlinna hat geschrieben:Denn closs hat es abgelehnt, ein bestimmtes Buch zu lesen - "Der Jesuswahn", soweit ich mich erinnere -, weil es, so wie es hier im Forum vorgestellt wurde, von ihm als ideologisch wahrgenommen wurde.
Es ging wohl um die HIER empfohlende Literatur. Eine Möglichkeit wäre, in der hiesigen Bücherrei zu schauen, ob die Bücher dort vorliegen, dann könnte Kurt - wenn er möchte - hineinschauen, um zu sehen, ob es was für ihn ist.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

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#26 Re: Können wir den Evangelien vertrauen oder sollten wir ihnen misstrauen?

Beitrag von Savonlinna » Mi 26. Aug 2015, 14:58

Halman hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Denn closs hat es abgelehnt, ein bestimmtes Buch zu lesen - "Der Jesuswahn", soweit ich mich erinnere -, weil es, so wie es hier im Forum vorgestellt wurde, von ihm als ideologisch wahrgenommen wurde.
Es ging wohl um die HIER empfohlende Literatur. Eine Möglichkeit wäre, in der hiesigen Bücherrei zu schauen, ob die Bücher dort vorliegen, dann könnte Kurt - wenn er möchte - hineinschauen, um zu sehen, ob es was für ihn ist.

Es gibt aber auch Menschen - ob closs dazu gehört, weiß ich nicht, aber ich gehörte eine Weile dazu -, die sich in ihrem Leben "überlesen" haben: also dermaßen viel an Lektüre - aus reinem Heißhunger heraus - in sich reingeschlungen haben, dass das Gehirn irgendwann streikt und einen zum Selberdenken verdonnert.

Bei mir hatte das damals die Auswirkung, dass ich wirklich nichts mehr an Lesestoff aufnehmen konnte, sondern alles früher Gelesene nun in mir um- und umwälzen musste, um klar Schiff zu machen in meinem Inneren.

Nach 10 oder 20 Jahren etwa konnte ich mich irgendwie überlisten, entwickelte eine Leseform, die mehr einem meditativen Lesen als einem Reinschlingen ähnelte, aber mich weiterhin zwingt, sehr, sehr langsam und sehr, sehr gründlich zu lesen.
Ich bin in den Foren auch anderen Usern begegnet, die ähnlich lesen müssen wie ich jetzt. Vielleicht gehört closs dazu.
Und dann ist man äußerst wählerisch, bevor man sich für ein Buch entscheidet, dessen Lektüre unter Umständen Monate in Anspruch nimmt.

closs
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#27 Re: Analyttische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von closs » Mi 26. Aug 2015, 15:29

Halman hat geschrieben:Sachlich bleibe ich bei meiner Position. Doch die Art und Weise, wie ich das Problem ansprach, war nicht gerade "moderierend".
Trotzdem solltest Du Dich nicht verunsichern lassen - Du machst Deine Aufgabe sehr gut und fällst in aller Regel dadurch auf, dass Du nicht auffällst - das ist das größte Kompliment, das man einer Führungskraft machen kann.

Savonlinna hat geschrieben:Und dann ist man äußerst wählerisch, bevor man sich für ein Buch entscheidet, dessen Lektüre unter Umständen Monate in Anspruch nimmt.
Das ist das eine - das andere ist, dass von vorneherein klar war, dass das Forums-Problem dazu NICHT darin lag, wie wissenschaftliches Arbeiten funzt, sondern wie VOR Beginn der wissenschaftlichen Arbeit Prämissen bewusst oder unbewusst eingeschleust werden.

Das empfohlene Buch ist sicherlich sehr lesenswert - und wenn man es gescheit liest, kostet es Kraft und Zeit. - Am Ende ist man besten Fall ein wissenschafts-theoretischer Profi. - Aber das ist hier nicht das Problem. - Das Problem ist nach wie vor, dass wissenschaftliches Beobachten und Beschreiben nicht sauber getrennt wird von weltanschaulicher Interpretation daraus - dieses Problem wird durch ein wissenschafts-theoretisches Buch aller Voraussicht nach nicht gelöst.

Dazu kommt, dass man dieses Problem auch ohne zeitraubende Lektüre lösen kann, indem man (manchmal sind Dinge wirklich viel einfacher, als man denkt) sich bei jeder Aussage fragt: "Habe ich das beobachtet oder interpretiert?". - Wenn wir diesen Unterschied beherzigen, sind wir einen erheblichen Schritt weiter als jetzt.

Samantha

#28 Re: Analyttische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Samantha » Mi 26. Aug 2015, 15:58

Halman hat geschrieben:Nein, ein Moderator muss auch mal "hart" sein können, doch meine primäre Aufgabe besteht darin, beschwichtigend zu moderieren und soweit es mir möglich ist, dafür Sorge zu tragen, dass sich möglichst alle User hier wohl fühlen.
Gut ... ich fühle mich nicht wohl. :mrgreen:... weil ich mich dauernd wehren muss gegen Unterstellungen und dergleichen. Und somit bin ich als User dazu verdammt zurückzuschlagen. Oder ich bleibe ab sofort :silent: .


Wenn man gleich zurückschießt, anstatt sich selbst für "eine Sekunde" zu bremsen, gießt man nur unnötig Öl ins Feuer
Ich gieße kein Öl ins Feuer und wenn nur dosiert und löschbar. Übrigens mag Münek Streit und provoziert auch gern. :lol:


Hier ist nun der Punkt erreicht, wo eine Alternative in Erwägung gezogen werden sollte, damit dass Karussell nicht forgesetzt wird und es wieder voran geht.
Es bleibt ein Karussell, dass nur ab und zu mal anhält. :roll:


Sofern ernsthaft reflektiert wird, macht es u.U. aufrichtiger, da man so überlegter ist als in der ersten Reaktion (die übereilt gewesen sein mag). Aus meiner Überlegung folgt ja nicht zwingend, dass ich meinem Kritiker bepflichten würde - dies bleibt vorläufig offen.
Ich reagiere nie impulsiv und reflektiere auch meine Kritik meist im Voraus - ich ziehe Grenzen, und als Mod wäre ich noch "härter".


Ich werde also auch über Samanthas und Deine Kritik reflektieren. :)
Dies war keine Kritik meinerseits, nur ein Einwand gepaart mit einer Frage.


Mag sein, dass ich mich manchmal verunsichern lasse. Allerdings ist Münek nach meiner Kenntnis rund zwei Dekaden Lebenserfahrener als ich. Wenn ich ihm im wirklichem Leben gegenüberstehen würde, hätte ich mich auch entschuldigt. Mir steht es doch nicht zu, einen gestandenen, reifen Mann wie einen "Schuljungen" zu behandeln.
Also wenn Münek um Dekaden schlauer ist - und dann noch ein Mann - dann sollte ich als Frau dringend alles reflektieren und mir meine Unfähigkeit eingestehen. :lol:
Tja, warum glaube ich eigentlich an Gott ... was bin ich doch dumm ... ich brauche doch nur den tollen Münek fragen und gar nicht selber denken, denn ich bin ja sowieso zu jung und dann auch noch weiblich. Also werde ich zum Atheisten, weil mir ein Intelligenzbolzen alles vorlebt. :mrgreen:

closs
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#29 Re: Analyttische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von closs » Mi 26. Aug 2015, 16:16

Samantha hat geschrieben: jung und dann auch noch weiblich
Denke ja nicht, dass diese Kombination schlecht ist. :geek:

Salome23
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#30 Re: Analyttische Philosophie - Ein gefährlicher Hund?

Beitrag von Salome23 » Mi 26. Aug 2015, 16:30

Samantha hat geschrieben:... ich ziehe Grenzen, und als Mod wäre ich noch "härter".
Ok, ich habe mich soeben dafür entschieden, dass du den Job( als mein Nachfolger) bekommst. :mrgreen:
Wann gehts los? ;)

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