scienceandnonduality hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Eben. Meine Rede!

Um wirklich zu wissen, aus wie vielen Einzelteilen, Ebenen, Dimensionen und Universen das Ganze zusammengesetzt ist, müsstest Du aber GOTT sein.
Ich muss nicht alles auf einmal wissen. Es genügt schon, wenn man einige Teile der Welt kennenlernt —
Es ist wie Torte essen: Mit jedem Biss wird man etwas klüger, und Wissen erzeugt bei mir immer Lust auf Mehr.
Dein Kommentar erinnert mich an Richard Feynmans kleine Geschichte mit der Blume:
Ich habe einen Freund der Künstler ist. Er hält mir eine Blume hin, und sagt, "Schau wie schön sie aussieht. Als Künstler kann ich die Schönheit dieser Blume bewundern, aber du als Wissenschaftler und Zweifler, nimmst das alles auseinander und machst daraus nur ein langweiliges Ding."
Dann denke ich für mich, "Mein Freund ist ein Dummkopf".
Erstens ist die Schönheit die er sieht, anderen Leuten oder mir genauso zugänglich, auch wenn ich die Dinge nicht mit ganz so ästhetischem Blick betrachte wie er, kann ich sehr wohl die Schönheit einer Blume erfassen. Gleichzeitig erkenne ich aber viel mehr in der Blume als er. Zum Beispiel stelle ich mir die Zellen darin vor, die komplizierten Vorgänge und Abläufe in der Blüte, die den Duft erzeugen. Es gibt eben mehr als die Schönheit auf der Ebene von Zentimetern, es gibt auch Schönheit in kleineren Dimensionen, in der inneren Struktur und in den Prozessen die darin ablaufen. Die Tatsache, dass die Farbenpracht der Blumen evolviert ist, um Insekten anzuziehen, bedeutet, dass Insekten diese Farben erkennen können. Das führt zur nächsten Frage: haben niedere Lebensformen ebenfalls einen Sinn für Ästhetik? Warum ist eine Blume überhaupt ästhetisch? Plötzlich entstehen viele weitere interessante Fragen, die die Wissenschaft uns erklären hilft, und so die Ehrfurcht für, und das Mysterium um die Blume nur steigern.
Wissenschaft fügt hinzu; ich sehe nicht, wie sie der Schönheit einer Blume etwas nimmt.
Schon die von Thomas Nagel gestellte Frage "What is it like to be a bat?" können wir nicht beantworten.
Thomas Nagel hat seinerzeit das Subjekt des Artikels sehr gut gewählt: Ein Säugetier, mit der ganz besonderen Fähigkeit des "Echolots".
Ein toller Artikel. Er ist mittelerweile 40 Jahre alt.
Du würdest dich wundern, wie viele von den gestellten Fragen, die Wissenschaft mittlerweile beantwortet hat.
Eine Folge des Artikels war, dass das Echolot-System der Fledermäuse sehr genau untersucht wurde, und der Mechanismus heute gut verstanden wird.
Noch Spannender finde ich die Geschichte der Wanderdrossel.
Vor wenigen Jahren hat man festgestellt, dass sie in ihrem rechten Auge (nicht im linken) ein Protein besitzt, bei dem sich die Spin-Anordnung der Elektronen nach dem Erdmagnetfeld ausrichtet. Jedes Mal wenn sich die Spins ändern, erzeugt das elektrische Impulse die vom Sehnerv an das Gehrin weitergeleitet wird, und so die Drossel befähigt, das Magnetfeld zu "sehen".
Das ist deshalb so interessant, weil der "Spin" des Elektrons eine quantenmechanische Eigenschaft ist.
Somit ist die Wanderdrossel das erste Wesen, bei dem Quanteneffekte in der Biologie als Erklärung eines Phänomens ausgemacht werden konnten.

[ Quelle: Wikimedia commons ]