Catholic hat geschrieben:Novalis hat geschrieben: Das innere Problem des Atheismus ist, dass er es mit einem erlösungsbedürftigen Menschen zu tun hat, aber Wissenschaft und Technik keine ausreichenden Mittel sind, um wirkliche Erlösung, Befreiung und Erleuchtung zu finden...
Tja,so gut technische Entwicklungen waren und sind,erlöst werden kann der Mensch durch sie nicht.
Technik kann sehr hilfreich sein, aber - und das thematisieren ja sehr viele Science-Fiction Filme - der Mensch kann auch zum Sklaven seiner eigenen Schöpfung werden. Was der Emanzipation und Befreiung des Menschen dienen sollte, kann zu seinem größten Gefängnis werden und in die Inhumanität umschlagen. Ich habe leider eine so blühende Phantasie und darum fallen mir einige dystopische Szenarien für die Zukunft ein



DystopieEine Dystopie (zu griechisch dys- = schlecht und tópos = Platz, Stelle; englisch dystopia), auch Antiutopie genannt, ist ein Gegenbild zur positiven Utopie, der Eutopie, und ist in der Literaturwissenschaft eine fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählung mit negativem Ausgang. Sie entwirft ein zukunftspessimistisches Szenario von einer Gesellschaft, die sich zum Negativen entwickelt, und stellt somit einen Gegenentwurf zu Thomas Morus’ Utopia dar. Häufig wollen die Autoren dystopischer Geschichten mit Hilfe eines pessimistischen Zukunftsbildes auf bedenkliche Entwicklungen der Gegenwart aufmerksam machen und vor deren Folgen warnen[...]Eine dystopische Gesellschaft ist in der Regel charakterisiert durch eine diktatorische Herrschaftsform oder eine Form repressiver sozialer Kontrolle. Typische Charakteristika einer Dystopie: Dem Individuum ist durch mechanisierte Superstaaten jegliche Freiheit genommen, die Kommunikation der Menschen untereinander ist eingeschränkt oder anderweitig gestört und das Bewusstsein der eigenen Geschichte und/oder eigener Werte gekappt.
Vielleicht werde ich noch eine dystopische Romanreihe schreiben, denn das Thema beschäftigt mich immer wieder. Einerseits bin ich ein großer Science-Fiction-Fan und erkenne viel Gutes in der modernen Technik, andererseits sehe ich aber auch die Gefahren. Tatsächlich kann man sich die Hölle wie eine eisig kalte Technokratie und gottverlassene Maschinenwelt vorstellen, ohne Hoffnung auf Erlösung und Menschen die jedes spirituelle Bewusstsein verloren haben, die entfremdet sind von ihrem wahren Selbst, der spirituellen Seele und ihrem göttlichen Ursprung. Das traurige Schicksal solcher Menschen ist, dass sie selbst immer mehr zu Maschinen werden. Oder zu Zombies, wie es in der Serie “The Walking Dead†beschrieben wird. Denn das ist die Definition eines Zombies: er existiert zwar physisch immer noch, aber das geistige Leben der Seele, ihr Licht, ist erloschen.
Übertragen auf die Welt ist das ein wirklich gruseliges Szenario.
Rembremerding hat geschrieben:Einige Philosophen, so John C. Lennox, warnen davor, dass der neue Atheismus als eine Doktrin, als ein Weiterdenkverbot, daherkommt, ja als aggressive Form der Manipulation. In staatlicher Form gepackt entsteht daraus der Totalitarismus, siehe Albanien, dass sich 1967 - 1990 zum ersten atheistischen Staat der Welt erklärte. Darwin jedenfalls wollte nicht, dass ihn der neue Atheismus als ihren Antitheologen und Religionsgründer in Beschlag nehmen
Das sollte uns ein mahnendes Beispiel sein. Die Gefahr des Totalitarismus ist keineswegs gebannt. Der Atheismus neigt leider zu einer rein instrumentellen Vernunft und das hat bereits Max Horkheimer kritisiert.
Instrumentelle VernunftInstrumentelle Vernunft ist ein von Max Horkheimer geprägter Begriff. Mit ihm bezeichnet Horkheimer die Dominanz einer technisch-rationalen Vernunft, die sich mit gesellschaftlicher Herrschaft verschwistert habe, über die praktische Vernunft. Sie steht für eine Vernunft, welche die Mittel, nicht jedoch die Ziele des Handelns reflektiert. Darüber hinaus bezeichnet sie das seit Francis Bacon formulierte Interesse an technischer Beherrschung und Unterwerfung der Natur. Der Begriff der instrumentellen Vernunft ist eng verwandt mit dem der Zweckrationalität bei Max Weber und dem Begriff der Verdinglichung bei Georg Lukács.[1] Man spricht auch von Zweck-Mittel-Rationalität, womit die technisch-rationale Angemessenheit der Mittel zur Erreichung eines beliebig gewählten Zweckes bezeichnet wird. Die Zwecke selbst können unvernünftig, ja irrational sein wie der Holocaust, während die Mittel zu seiner Durchführung rational und technisch effektiv funktionierten.
Die Kritik der instrumentellen Vernunft ist auch eine Kritik an Naturbeherrschung, also am instrumentellen Verhältnis der (westlichen) Kultur zur Natur. Horkheimer kritisiert, dass die Natur, einschließlich der Tiere, heute „als ein bloßes Werkzeug des Menschen“ aufgefasst werde und „Objekt totaler Ausbeutung“ sei.
Wo der Mensch nur noch der instrumentellen Vernunft folgt, dort hört er im Grunde auf ein menschliches Wesen zu sein. Das ist die Logik der Maschine im Gegensatz zum Logos wahrer Menschlichkeit, wie wir ihn in Christus erblicken. Arthur Schult hat das sehr gut gesagt: “Logos wurde Logik. Wir haben vergessen, daß die Wahrheit ein Sein ist, das durch die Welten geht aus Gottes Munde.â€Â Interessant finde ich auch, wie “Transhumanisten†danach streben intelligente Roboter zu erschaffen. Sie träumen sehnsüchtig von der menschlichen Maschine. Doch was da eigentlich passiert, ist das genaue Gegenteil: der Mensch wird auf die Maschine reduziert. Am Ende haben wir keine menschlichen Roboter, wohl aber roboterhafte Menschen.