Pluto hat geschrieben:Hast du meine Worte wirklich richtig verstanden?
Mir ist sofort aufgefallen, dass da was steht, was Du nicht meinst. - Aber überraschend war es schon.
Pluto hat geschrieben: cogito ergo sum ist allein genommen auch solipsistisch zu verstehen
Im Sinne des methodischen Solipsismus JA - im Sinne des metaphysischen Solipsismus NEIN.
Pluto hat geschrieben:Die Etymologie ist zwar interessant aber in diesem Zusammenhang belanglos.
Aber hilfreich, wenn man den Grundgehalt eines Begriffs kapieren will - bevor man in die Rezeptions-Geschichte dieses Begriffes einsteigt. - Im übrigen scheint die Definition des metaphysischen Solipsimus ja mit dem Grundgehalt dieses Begriffes identisch zu sein.
Pluto hat geschrieben:Die heutigen Definitionen von Solipsismus sind uns beiden vertraut.
So in etwa. - Und daraus erkennen wir, dass die heutigen Definitionen komplett unterschiedlich sind - wieder mal typisch.
Pluto hat geschrieben:Erkennst DU die Realität des Unfalls, oder ist das für dich "nur" Wahrnehmung?
Das kann NIEMAND unterscheiden - das ist doch der Gag. - Wie willst Du das unterscheiden? - ALLES ist Wahrnehmung - wir haben sonst nichts.
Die Unterscheidung findet auf einer ganz anderen Ebene statt: Ist die Wahrnehmung authentisch in Bezug auf "das, was der Fall ist" (wörtlich gemeint und NICHT im Sinne Wittgensteins)? - Ist die Wahrnehmung NICHT authentisch dazu, ist es eine "Einbildung". - Ist sie authentisch, koinzidieren Wahrnehmung und "Realität". - Selber kann man das grundsätzlich NIE entscheiden. - Deshalb mein Hinweis auf die Nicht-Falsifizierbarkeit.
Pluto hat geschrieben:Die Setzung, dass es Natur gibt, ist durch die Realität des Autounfalls falsifizierbar.
Was nützt das, wenn die "Realität" des Autounfalls nicht falsifizierbar ist?
Pluto hat geschrieben:Geist hingegen ist mit nichts zu falsifizieren
Ebenfalls nicht - richtig. - Auch das "Cogito ergo sum" ist nicht falsifizierbar - aber nicht, weil es nicht nachweisbar wäre, sondern weil dies der einzige Satz ist, in dem Subjekt (Bewusstsein) und Objekt (Bewusstsein) identisch sind.
Pluto hat geschrieben: Macht deine Überlegung nicht auch Gott zum Dogma?
Gott ist insofern ein Axiom, dass der Nachweis, dass es Gott nicht gibt, ihn falsifizieren könnte. - Aber auch hier sind wir im Sprachsalat.
Pluto hat geschrieben:Jede Blume, jeder Baum, jeder Mensch ist Teil der Natur; man kann sie überalll und immmer anfassen. Dieser Umstand macht die Natur falsifizierbar.
Du tummelst Dich wieder auf der Sekundär-Ebene rum. - NACHDEM man das "Cogito ergo sum" ausgehebelt hat und dafür die "res externa" als Maßstab definierst, hast Du recht. - Aber dann sind die entscheidenden Fragen nach Falsifizierbarkeit und Dogma, etc. bereits ignoriert.
Du machst es Dir einfach zu leicht, wenn Du das wissenschaftliche HANDWERKSZEUG "Kritischer Rationalismus" ("wir nehmen einfach mal das, was das Volk "Realität" nennt, unhinterfragt zum Maßstab" - was man bei der Wahl seines Handwerkszeugs ja darf) zur Basis einer Philosophie über Fragen von "Sein" und "Nicht-Sein" machst.
Pluto hat geschrieben:Verstehe nicht woruaf du hinaus willst, denn... Erkenntnistheorie = Epistemologie = Lehre der Wissenschaft. Ontologie ≠Epistemologie.
Ja, verstehe Dich. - Da haben wir wieder das Problem, dass "Epistemologie" (meines Wissens) ausschließlich für Naturwissenschaft gebraucht wird, während "Erkenntnis-Theorien" im philosophischen Sinn auch fragen: "Was 'ist' Erkenntnis?" und somit ontologischen Charakter erhalten.
Wir müssen uns nur einigen, wie wir mit all diesen heterogen besetzten Begriffen umgehen wollen. - Babel pur.