"Wahrnehmung" und "Realität"

Philosophisches zum Nachdenken
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Demian
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#151 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 14:47

Darkside hat geschrieben:/quote]In wie fern relativ?...Habe ich das behauptet?

Alle Konzepte sind begrenzt und somit fragwürdig – wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie wir sie anschauen – deswegen sagen wir Weltanschauung, nicht wahr?

Darkside hat geschrieben:Das wiederum ist falsch.

Das ist die grundlegende Erkenntnis jeder Aufklärung – wir sind Nichtwissende und können nur nach Wissen streben – das Nichtwissen ist der Motor dieses Strebens.

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Scrypton
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#152 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 14:53

Demian hat geschrieben:wir sehen die Welt nicht, wie sie ist, sondern wie wir sie anschauen
Wer sagt, dass wir die Welt nicht so anschauen wie sie ist?
Schließlich gibt es nicht bei allen Beobachtungen interpretationsspielräume, wo der eine es anders sehen kann als andere...

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das wiederum ist falsch.
Das ist die grundlegende Erkenntnis jeder Aufklärung
Kein Wunder also, dass du ein so schlechter Aufklärer bist... :D

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#153 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 14:57

Darkside hat geschrieben:Gerade das schon; die Praxis bestätigt dies (und widerlegt deinen Widerspruch).

Es gibt zweifellos religiöse Menschen, die das nicht verstehen, aber dann sind sie nicht spirituell. Es ist nun mal klar, dass unsre Gedanken äußerst begrenzt sind und nichts Absolutes darstellen.

Darkside hat geschrieben:Du bist gegenüber deinen Behauptungen, wir alle wären Teil EINES Bewusstseins also skeptisch? :D

Unser Verstand bezweifelt alles, weil das seine Funktion ist und deshalb betreibe ich auch Selbstreflexion. ;)

Darkside hat geschrieben:
Wie sonst ist „Du sollst Dir kein Bildnis machen“ zu verstehen?
Spielt überhaupt keine Rolle, was irgendein Bibelspruch (oder Spruch eines sonstigen beliebigen Buches) aussagt. Keiner der unzähligen Bibelschreibern besitzt Autoritätsanspruch.

In diesem Falle handelt es sich um eine grundlegende Einsicht ohne die es auch keine Aufklärung und Vernunft geben kann: unsre Bilder, Begriffe und Vorstellungen sind NICHTS Absolutes.

Egal wer, wann und wo sie äußert.

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#154 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 15:00

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Gerade das schon; die Praxis bestätigt dies (und widerlegt deinen Widerspruch).
Es gibt zweifellos religiöse Menschen, die das nicht verstehen
Na also; deine Aussage ist somit entkräftet.

Demian hat geschrieben:aber dann sind sie nicht spirituell.
Behauptung/Unterstellung und damit irrelevant.

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Du bist gegenüber deinen Behauptungen, wir alle wären Teil EINES Bewusstseins also skeptisch? :D
Unser Verstand bezweifelt alles
Nein, tut er nicht.

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#155 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 15:10

Darkside hat geschrieben:Wer sagt, dass wir die Welt nicht so anschauen wie sie ist?

Das menschliche Seh- und Verständnisvermögen ist eingeschränkt und somit fragwürdig. Wenn Du dem kritischen Rationalismus folgst, dann musst Du jede Weltanschauung – auch deine eigene – vollkommen in Frage stellen.

Schließlich gibt es nicht bei allen Beobachtungen interpretationsspielräume, wo der eine es anders sehen kann als andere...

Richtig. Aber wir beobachten nun mal nicht die absolute Realität, sondern einzelne, begrenzte Phänomene und Gesetzmäßigkeiten, die sich uns bisher erschließen.

Demian hat geschrieben:
Das ist die grundlegende Erkenntnis jeder Aufklärung
Kein Wunder also, dass du ein so schlechter Aufklärer bist... :D

Ich stelle absolut alles in Frage – Glaube ist nur ein begrenztes Konzept – Nichtglaube aber auch – alles was unser Verstand ersinnt sind Konzepte und Modelle. Egal wessen Verstand - mein und dein Verstand, jeder. Wir sind nun mal nicht allwissend. :)

Selbst der Anspruch ein „Aufklärer“ zu sein ist bereits sehr fragwürdig, denn es gibt nur den Prozess der Aufklärung, an dem wir alle mehr oder weniger per commen sense beteiligt sind.

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#156 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 15:20

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wer sagt, dass wir die Welt nicht so anschauen wie sie ist?
Das menschliche Seh- und Verständnisvermögen ist eingeschränkt
Nun, wenn ich mir Einzeller ansehe benötige ich freilich ein Mikroskop. Das Seh-Vermögen ist aber doch deshalb nicht in jedweder Beziehung eingeschränkt und noch weniger fragwürdig.

Demian hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Schließlich gibt es nicht bei allen Beobachtungen interpretationsspielräume, wo der eine es anders sehen kann als andere...
Richtig. Aber wir beobachten nun mal nicht die absolute Realität
Es macht ja auch keiner hier (zumindest ich nicht) absolute Aussagen über die "absolute Realität" (was soll das eigentlich sein?).

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#157 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 15:21

„Du sollst Dir kein Bildnis, keine abgeschlossene, einseitige Vorstellung oder einen Begriff bilden, denn dann wird das zu deinem Gefängnis.“, ist der Ausgangspunkt aller Weisheitslehren. Denn Weisheit zielt auf die Befreiung - Erweiterung, Stille, Klarheit, Gewahrsein oder Vertiefung - des Geistes ab.

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#158 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 22. Aug 2014, 15:26

Demian hat geschrieben:„Du sollst Dir kein Bildnis, keine abgeschlossene, einseitige Vorstellung oder einen Begriff bilden, denn dann wird das zu deinem Gefängnis.“, ist der Ausgangspunkt aller Weisheitslehren.
Nein, das ist der Ausgangspunkt "irgendwelcher" (in diesem Fall jener, denen du anhängst) Lehren.

Nun versuch nur nicht, DEINE "Lehren" als etwas absolutes darzustellen! ;)

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#159 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 15:41

Darkside hat geschrieben:Nun, wenn ich mir Einzeller ansehe benötige ich freilich ein Mikroskop. Das Seh-Vermögen ist aber doch deshalb nicht in jedweder Beziehung eingeschränkt und noch weniger fragwürdig.

Doch, alles ist fragwürdig, dies ist das Prinzip der Wissenschaft. Deswegen gibt es immer ein bestimmtes Maß an Glauben und es besteht die Frage nach der Glaubwürdigkeit unsrer Interpretationen.

Darkside hat geschrieben:Es macht ja auch keiner hier (zumindest ich nicht) absolute Aussagen über die "absolute Realität" (was soll das eigentlich sein?).

Die absolute Realität ist die Gesamtheit des Seins – alles, was wir relativ wahrnehmen, erleben und erkennen, beispielsweise die Naturgesetze – aber auch alles darüber hinaus, was sich unsrem Verständnis entzieht. Right?

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#160 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Fr 22. Aug 2014, 15:57

Darkside hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:„Du sollst Dir kein Bildnis, keine abgeschlossene, einseitige Vorstellung oder einen Begriff bilden, denn dann wird das zu deinem Gefängnis.“, ist der Ausgangspunkt aller Weisheitslehren.
Nein, das ist der Ausgangspunkt "irgendwelcher" (in diesem Fall jener, denen du anhängst) Lehren.

Das ist der Ausgangspunkt jeder vernünftigen Überlegung, weil wir nicht voraussetzen können, dass unsre Bilder, Begriffe und Vorstellungen absolut richtig sind. All unser Denken ist Stückwerk.

Nun versuch nur nicht, DEINE "Lehren" als etwas absolutes darzustellen! ;)

Das Einzige, was wir absolut wissen können: wir sind, wir existieren, wir sind uns unsres Seins bewusst. Alles weitere ist Interpretation. Die spirituelle Interpretation ist, dass GEIST die eigentliche oder einzige Realität ist.

Buddha sagte: die Welt ist unsres mächtigen Geistes Schöpfung. Jeder ist herzlich eingeladen das zu überprüfen. :lol:

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