Samantha hat geschrieben:Du kannst Gott mit der Wissenschaft nicht finden, und die Wissenschaft kann ihn nicht disqualifizieren ... ein Zusammenspiel ist kaum möglich, denn dann muss man sich dauernd selbst hinterfragen und auch alles weitere infrage stellen. Da kommt man ja aus dem Zweifeln gar nicht mehr raus.
Das steht schon in den Veden: „ihr sollt euch kein Bild von mir machen. Denn jedes Bild trennt euch von mir, als wärt ihr hier und ich dort draußen. Das ist nicht die Wahrheit. Denn die einzige Wahrheit bin ich, in jedem Grashalm und jedem Staubkorn.“
Die Aufgabe der Religion ist es, zu dieser inneren Seinswahrheit hinzuführen. Die Naturwissenschaft kann schlechterdings nur Einzelphänomene erforschen, nicht aber Sinn und Liebe vermitteln. Das geht nur über den Weg der Erfahrung. Liebe, Kunst, Erotik, Naturerfahrung und Meditation sind darum die Grundlage jeder Spiritualität. Es geht nicht mehr darum Modelle „über“ die Welt anzufertigen, sie in Formeln zu pressen und technisch beherrschbar zu machen, sondern das lebendige Wesen der Dinge selbst zu erfahren, wie man es im Gesang oder im Tanz tut, um empfänglich zu werden für die Weltharmonie.
YOGA bedeutet übersetzt „Verbindung zu Gott“. Yoga ist darum dem eigenen Selbstverständnis nach eine ganzheitliche Beschreibung der Beziehung des Menschen zum Absoluten und eine „Wissenschaft“ der Erfahrung, in welcher der Mensch in seiner Ganzheit betrachtet wird: Seele - Körper - Geist - Umwelt. Das ist die Matrix des menschlichen Lebens. Im Lateinischen spricht man nicht vom Yoga, sondern von der „religio“ ... aber ursprünglich bedeuten Yoga und Religion dasselbe. Heutzutage ist unser europäischer Religionsbegriff leider weitgehend entkoppelt von der lebendigen Erfahrung, weshalb man eine irrsinnige Konkurrenz zwischen Religion und Wissenschaft betreibt. Darauf sollte man sich gar nicht erst einlassen. Denn das ist Leichenfledderei.