Jetzt müssen wir aufpassen, dass wir uns begrifflich verstehen. Machen wir es an dem Beispiel Mutter:Pluto hat geschrieben:Was bitte, sollen sie sonst sein?
Die Mutter trägt ihr Kind aus, ist mit ihm in EINEM Körper verbunden, teilt mit ihm in den ersten Monaten aufgrund der großen Körpernähe (ich rede vom wünschenswerten Normalfall) sämtlich Regungen, etc.
Auf dieser Basis und aufgrund archetypischer Anlagen (gilt dieses Wort noch was oder ist das auch schon ausrangiert?) hat die Mutter (über eine gewisse Zeit) eine unmittelbare Verbindung zum Kind. - Regt sich etwas im Kind (das Beispiel hier war ein Kinderschrei), wird der Grund dafür instinktiv und nicht analytisch erfasst.
Die Mutter "überlegt" also nicht "Was wird das wohl sein - ich baue mir jetzt die wahrscheinlichste Lösung zusammen", sondern sie erfasst es unmittelbar. - Das erste habe ich mit "induktiv" (also aus der Beobachtung zu einem Ergebnis führend) bezeichnet, das zweite würde ich als "deduktiv" (also ein Wissen auf einen Spezialfall anwendend) bezeichnen.
Ich mache insofern einen halben Rückzieher, als dass diese beiden Begriffe begriffs-geschichtlich ziemlich heterogen besetzt sein können und damit irreführend sein können. - Lass uns andere Begriffspaare finden, wenn es bessere gibt.
Unabhängig von Chiffren (Sprache IST Chiffre) geht es darum, dass Erkenntnis einfach "da" sein kann, ohne dass sie mit einem angelernten Erkenntnisprozess verbunden sein müssten - wir merken das übrigens bei unseren Enkeln: SIE will die Puppe ständig anziehen, ER spielt mit ihr Fussball.
Ein anderes Beispiel habe ich Dir schon genannt: Pianisten aus 40 Ländern, die sich gegenseitig Stücke vorspielen, erkennen ungestützt sofort, welches Stück "was hat". - Das hat nichts mit Erlernen zu tun, sondern "man merkt es".