closs hat geschrieben:Das wusste Sokrates auch - schließlich war er einer der Schlauesten seiner Zeit. - Was er meint, ist, dass alles Wissen des Menschen unter Vorbehalt steht - dass er also nur Wissen innerhalb SEINER Systeme hat, von denen er nicht weiss, ob sie überhaupt richtig sind.Magdalena61 hat geschrieben:Natürlich "weiß" der denkende Mensch "etwas", er hat Informationen in seinem Kopf gespeichert, er hat "etwas gelernt"
Unter anderen haben Augustinus und Descartes diesen Gedanken auf den Punkt gebracht, indem sie sagten: "Das einzige, was wir WIRKLICH wissen, ist, dass es das ICH gibt". - "Ich bin" ist ein Satz, der absolut sicher ist. - Alles andere, was wir sonst wahrnehmen, ist unter Vorbehalt. - Denn die Natur könnte Täuschung sein, weil wir sie uns nur einbilden - das Gegenüber könnte Einbildung sein, weil wir es uns nur einbilden. - Wir müssen also "annehmen" (da wir nicht wissen KÖNNEN), dass es die Natur und das Gegenüber gibt. - Und wir tun das auch, weil uns unser Geist das sagt: "Nimm es an".
So ist es auch mit Gott. - Er ist nicht wissbar, aber annehmbar, weil es unser Geist so sagt.
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Das Problem heute ist, dass man gerne trennt zwischen a) Naturwissen und b) geistigem Wissen (Gott). - a) sei sicher und wissbar, b) nicht. - Sokrates, Augustinus und Descartes (und viele andere geistigen Leute) waren da weiter: Sie wussten, dass weder a) noch b) wissbar, sondern nur annehmbar sind. - Insofern hat Sokrates schon recht - aber eben in dieser Interpretation, wie eben dargelegt.
So ist es. Durch das Hinterfragen demontieren wir unsre falschen Sicherheiten.Dadurch entsteht RAUM und WAHRHEITS-FÄHIGKEIT. Wie Rupert Spira es mal sehr schön formulierte: "GEWAHRSEIN oder BEWUSSTSEIN ist das offene NICHTWISSEN, auf das jede Erfahrung geschrieben wird."
Es scheint selbstverständlich zu sein, dass ein physischer Körper und eine materielle Welt existiert. Genau genommen wissen wir aber nur, dass beispielsweise die Empfindung des Körpers existiert. Das „materielle Objekt“ ist aus Empfindung, „geistigem Stoff“ gemacht. Diese Empfindung ist „Wissen“ und „Erkennen“ im BEWUSSTSEIN.. Das SEIN der Welt und des Körpers wird erkannt und gewusst im BEWUSSTSEIN/SEIN, erst der Verstand unterscheidet BEWUSSTSEIN und SEIN.
Im Grunde ist es EINS. Dieses EINE ist „DAS-WAS-NICHT-BENANNT-WERDEN-KANN“, aber doch immer wieder, als 'BEWUSSTSEIN', 'GOTT', 'PURES WISSEN', 'SEIN', 'ICH BIN', 'HEILIGER GEIST', 'VATER' usw. bezeichnet wurde.
