Ken Wilber: Plädoyer fuer eine zweite Aufklärung

[barbara]

Neuronale Erregungen schaffen so um die 70 - 100 Meter pro Sekunde. Bevor die bahnbrechende Erkenntnis, sich gerade im "Hier und Jetzt" zu befinden, im Großhirn angekommen ist, sind schon mehrere hundert Millisekunden vergangen. Wir leben alle in der Vergangenheit.

"hier und jetzt" zu leben meint, jene Signale zu beachten, die hier und jetzt ins Bewusstsein treten. Was Gegenwart ist, auch dann, wenn ein Signal schon einen längeren Reiseweg hatte, bis es bewusst wird.

Gewöhnlich ist ja, mit der Aufmerksamkeit in der Zukunft zu sein, à la "was mach ich bloss heut abend zu essen? - Was mach ich bloss, wenn mein Auto kaputt ist? Wohin geh ich dieses Jahr in den Urlaub?", oder in der Vergangenheit: "Früher haben wir das immer so gemacht. Meine Ex-Freundin kann viel besser kochen als du. 1968 war das schönste Jahr meines Lebens"... und da geht es nicht um Millisekunden, da geht es um bedeutend längere Zeiträume. Wer zu sehr in der Vergangenheit schwelgt oder in Zukunftsplänen und Zukunftsängsten, kann sehr wohl vieles verpassen, was hier und jetzt geschieht.

Es bedeutet, dass man es noch nicht herausgefunden hat. Angeblich. Ein aktuelles Lehrbuch der Embryologie würde hier schnell Abhilfe schaffen.

Auch Embryologen wissen noch eine ganze Menge nicht. Sie sehen, DASS es passiert, aber keineswegs, wie all die formgebenden Steuerungen funktionieren, die der befruchteten Eizelle mitteilen, dass sie sich teilen soll, und den neu entstandenen Zellen, dass sie sich differenzieren sollen, zB in die drei Keimblätter, und dann später weiter in die jeweiligen Organe und Gewebe.

Esoterische Floskeln wie "alles ist eins" oder "wir müssen im Hier und Jetzt leben" oder "Gott will von uns dieses und jenes" befruchten und erhellen den Geldbeutel desjenigen, der sie verbreitet. Wenn er sich geschickt anstellt. Ein sonstiger praktischer Nutzen solcher Aussagen ist nicht erkennbar.

Mein Beileid. Es bleibt zu hoffen, dass deine Blindheit für diese Aspekte der Wirklichkeit irgendwann aufhören wird.

gruss, barbara

[Salome23]

Gewöhnlich ist ja, mit der Aufmerksamkeit in der Zukunft zu sein, à la "was mach ich bloss heut abend zu essen? - Was mach ich bloss, wenn mein Auto kaputt ist? Wohin geh ich dieses Jahr in den Urlaub?", oder in der Vergangenheit: "Früher haben wir das immer so gemacht. Meine Ex-Freundin kann viel besser kochen als du. 1968 war das schönste Jahr meines Lebens"... und da geht es nicht um Millisekunden, da geht es um bedeutend längere Zeiträume.

Wer zu sehr in der Vergangenheit schwelgt oder in Zukunftsplänen und Zukunftsängsten, kann sehr wohl vieles verpassen, was hier und jetzt geschieht.

Oder sein Denken und seine Psyche wird zu sehr davon dominiert...
Wie auch immer, möge jeder in seinem auserwählten Zeitraum leben , wonach ihm grade lustig ist, wenn er meint, es wäre für ihn persönlich der richtige Weg...
Einigen Menschen allerdings sollte man hilfreich zur Seite stehn, wenn sie sich auf ihren persönlichen Weg in ein Labyrinth der Auswegslosigkeit begeben haben und von sich aus jemanden um Hilfe bitten , da wieder raus zu kommen, weil sie es alleine nicht mehr schaffen.

Mein Beileid. Es bleibt zu hoffen, dass deine Blindheit für diese Aspekte der Wirklichkeit irgendwann aufhören wird.

Fragt sich nur, wer wirklich blind (oder verblendet) ist....

[Pluto]

Wer zu sehr in der Vergangenheit schwelgt oder in Zukunftsplänen und Zukunftsängsten, kann sehr wohl vieles verpassen, was hier und jetzt geschieht.

Oder sein Denken und seine Psyche wird zu sehr davon dominiert...
Wie auch immer, möge jeder in seinem auserwählten Zeitraum leben , wonach ihm grade lustig ist, wenn er meint, es wäre für ihn persönlich der richtige Weg...

Ja. Das geschieht dann, wenn das Gehirn durch die Gegenwart nicht ausgelastet ist.

Der Mensch ist in erster Linie ein kommunikatives Wesen, das sich gerne darstellen will (Wie wirke ich auf andere). Vgl. Facebook: "Ich teile (mit), also bin ich."
Eine erstaunliche Erkenntnis der Hirforschung ist, dass man in solchen Momenten mehrheitlich an soziale Wechselwirkungen mit anderen Menschen denkt. Beispiele wären "Was meinte er/sie als er/sie mir diese mitteilte?", oder "Wie erkläre ich das meinem Gegenüber, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen?"

[Salome23]

Ja. Das geschieht dann, wenn das Gehirn durch die Gegenwart nicht ausgelastet ist.

Ich erkenne es oft bei meinen alten Leutchen (Klienten) die ich betreue, sie zehren oft von dem, was sie in der Vergangenheit erlebten.
Vor allem jene, die keine Aufgabe mehr haben oder fast niemanden, der sie besucht und sie aus ihrer Lethargie rausholt

[JackSparrow]

Auch spirituelle Menschen brauchen Geld.

Es ist nicht verboten, sich für falsche Versprechungen bezahlen zu lassen. Werbung und Politik machens ja genauso.

gewöhnlich ist ja, mit der Aufmerksamkeit in der Zukunft zu sein, à la "was mach ich bloss heut abend zu essen?

Manche Vorhaben benötigen eben eine längerfristige Planung.

kann sehr wohl vieles verpassen, was hier und jetzt geschieht.

Würde ein Ziegelstein durchs Fenster fliegen oder der Fernseher explodieren oder eine Studentin im Bikini an der Tür klingeln, würden wir das schon merken. Dann müsste das Nachdenken über die abends zu erfolgende Nahrungsaufnahme eben verschoben werden.

[Novas]

Auch spirituelle Menschen brauchen Geld.

Es ist nicht verboten, sich für falsche Versprechungen bezahlen zu lassen. Werbung und Politik machens ja genauso.

Welche falschen Versprechungen? Ich helfe täglich Menschen auf ihrem Weg und verlange keinerlei Geld dafür, ich mache es aus purer Freude. Es gibt aber auch keinen ersichtlichen Grund, warum jemand dafür kein Geld kriegen sollte ... es gibt eine Nachfrage und es gibt ein Angebot, das diese Nachfrage bedient...

[Pluto]

Es gibt aber auch keinen ersichtlichen Grund, warum jemand dafür kein Geld kriegen sollte ... es gibt eine Nachfrage und es gibt ein Angebot, das diese Nachfrage bedient...

Leider Gottes muss ich dir Recht geben.
Wie ich schon sagte, es gibt Leute die anderen erzählen, sie würden allein von Licht satt. Und sie verkaufen tausende Bücher an arme Schlucker, die ihnen das auch noch abkaufen.

[closs]

Und sie verkaufen tausende Bücher an arme Schlucker, die ihnen das auch noch abkaufen.

Das ist eine bedauerliche Anpassung an Marktgesetze.

[Novas]

Leider Gottes muss ich dir Recht geben. Wie ich schon sagte, es gibt Leute die anderen erzählen, sie würdeallein von Licht satt.

Am Besten wäre es, wenn es freiwillige Spenden geben würde. Das entspricht eigentlich eher dem spirituellen Denken, ist in unsrer Kultur aber nicht so gebräuchlich.

Das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, Schenken und Empfangen macht ein erfülltes Leben aus. Dabei sollten wir uns immer die Frage stellen: wen und was unterstütze ich mit meinem Geld? Das Geld ist weder "gut" noch "schlecht", es kommt darauf an, was wir damit machen.

Ich würde mich ja über ein Geldsystem freuen, dass die guten und besonders engagierten Menschen höher honoriert. Beispielsweise Krankenschwestern und Mütter.

[Pluto]

Leider Gottes muss ich dir Recht geben. Wie ich schon sagte, es gibt Leute die anderen erzählen, sie würdeallein von Licht satt.

Am Besten wäre es, wenn es freiwillige Spenden geben würde.

Das gibt es doch schon. Allein der Kauf eines Buchs über die "Lichtnahrung" kann man als eine solche Spende sehen (von Dummen an Schmarotzer).

Das entspricht eigentlich eher dem spirituellen Denken, ist in unsrer Kultur aber nicht so gebräuchlich.

Ich glaube nicht, dass mein Beispiel wirklich im deinem Sinn ist.

Das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen, Schenken und Empfangen macht ein erfülltes Leben aus. Dabei sollten wir uns immer die Frage stellen: wen und was unterstütze ich mit meinem Geld? Das Geld ist weder "gut" noch "schlecht", es kommt darauf an, was wir damit machen.

Stimmt: Geld stinkt nicht sagt man im Volksmund.
Der Großteil meiner Spenden gehen an ALDI. Sie schenken mir dafür Lebensmittel.
Da ALDI mir genug schenkt, beibt am Monatsende auch was für "Ärzte ohne Grenzen" übrig, aber Esoteriker gehen bei mir leer aus.

Ich würde mich ja über ein Geldsystem freuen, dass die guten und besonders engagierten Menschen höher honoriert. Beispielsweise Krankenschwestern und Mütter.

Wenn ich die Geburtenzahlen anschaue, funzt der Anreiz des Kindergeldes bei Müttern schon ganz gut.
Bei Krankenschwestern wäre eine höhere Bezahlung auch gut, dann würde die Knappheit an medizinischem Personal gemindert.