Heidegger und kein Ende?

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#11 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von Pluto » Fr 1. Mai 2015, 18:37

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Er ist das beste Beispiel dafür, wie man trotz Bildung Senf erzählen kann.
Er wird in der heutigen philosophischen Ausrichtung nicht gebraucht - man hat sich anders eingerichtet. - Das kann in 100 Jahren ganz anders sein. - Denk an J.S.Bach: Er war rezeptions-mäßig vollkommen vergessen, bis ihn die Romantik (bspw. durch Mendelssohn) wieder-entdeckt wurde.
Das ist ein argumentum ad absurdum.

Heideggers Postulat einer "ontologischen Differenz" hat genauso versagt wie der Marxismus.
Man sollte Beides nicht vergessen, damit man nicht in Zukunft denselben Fehler macht.
  • Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen. - [George Santayana]
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#12 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von closs » Fr 1. Mai 2015, 19:43

sven23 hat geschrieben:Und du hälst eine Philosophie, die Hitler als charismatischen Retter und Überwinder der Seinsvergessenheit sieht, für schlüssig?
Die Frage, ob Heideggers Philosophie schlüssig ist, ist nicht über Deine Assoziation klärbar.

Pluto hat geschrieben:Heideggers Postulat einer "ontologischen Differenz" hat genauso versagt wie der Marxismus.
Wer kommt denn auf die Idee, dass Heideggers Postulat einer "ontologischen Differenz" versagt habe? - Hat da wieder einmal einer unter SEINEN Prämissen ein Urteil über ein ANDERES System gefällt?

Solange Subjekt und Objekt nicht identisch sind, wird es IMMER eine ontologische Differenz geben.

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sven23
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#13 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von sven23 » Fr 1. Mai 2015, 19:54

closs hat geschrieben:Die Frage, ob Heideggers Philosophie schlüssig ist, ist nicht über Deine Assoziation klärbar.
Es ist nicht meine Assoziation, sondern die von Heidegger.
Wenn das die Früchte seiner Philosophie sind, dann prost Mahlzeit. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#14 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von Pluto » Fr 1. Mai 2015, 20:23

closs hat geschrieben:Wer kommt denn auf die Idee, dass Heideggers Postulat einer "ontologischen Differenz" versagt habe? - Hat da wieder einmal einer unter SEINEN Prämissen ein Urteil über ein ANDERES System gefällt?
Ganz einfach.... sie ist rational nicht begründbar.

closs hat geschrieben:Solange Subjekt und Objekt nicht identisch sind, wird es IMMER eine ontologische Differenz geben.
Subjekt und Objekt sind meines Wissens zwei völlig unterschiedliche Kategorien. Dass diese niemals übereinstimmen können, hat mit der ontologischen Differenz aber nichts zu tun.
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#15 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von closs » Fr 1. Mai 2015, 20:55

Pluto hat geschrieben:Ganz einfach.... sie ist rational nicht begründbar.
Logisch begründbar ist es allemal. - Was meinst Du mit "rational"? - Natürlich ist Heideggers Ontologie kein Glaubens-Produkt, sondern ein tiefgehendes philosophisches Verstandes-Produkt.

Pluto hat geschrieben:Dass diese niemals übereinstimmen können, hat mit der ontologischen Differenz aber nichts zu tun.
Doch-doch. - - Man könnte mit einigen Abzügen "Sein" und "Seiendes" durchaus mit "Objekt" und "Subjekt" gleichsetzen.

Was verstehst DU unter ontologischer Differenz?

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#16 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von Pluto » Fr 1. Mai 2015, 21:30

closs hat geschrieben:Was meinst Du mit "rational"? - Natürlich ist Heideggers Ontologie kein Glaubens-Produkt, sondern ein tiefgehendes philosophisches Verstandes-Produkt.
Rationalität hat viel mit Vernunft zu tun, und vor allem auch mit Fakten.
Die Ontologische Differenz ist weder vernünftig noch ein Fakt. Sie ist eine reine Erfindung aus Heideggers überbordender Fantasie.

closs hat geschrieben:Was verstehst DU unter ontologischer Differenz?
Die philosophische Behauptung, dass metaphysische Transzendenz real existiert.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von closs » Fr 1. Mai 2015, 21:39

Pluto hat geschrieben:Die Ontologische Differenz ist weder vernünftig noch ein Fakt. Sie ist eine reine Erfindung
Eine "Findung", wäre besser. ;)

Pluto hat geschrieben:Die philosophische Behauptung, dass metaphysische Transzendenz real existiert.
Das hat Heidegger ursprünglich nicht mal selber so angelegt (aus seinen späten Schriften kann man es meines Erachtens so rauslesen) - will heißen: Die Kernaussage Heideggers funktioniert auch ohne Transzendenz - aber natürlich ist es nur logisch, darin ein Sprungbrett ins Metaphysische hinein zu sehen.

Verlass Dich drauf: Auch wenn Heidegger heute nicht "in" ist - wer ihn versteht, wird auch in 100 oder 500 Jahren nicht daran vorbei gehen können.

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#18 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von sven23 » Fr 1. Mai 2015, 21:44

closs hat geschrieben: Verlass Dich drauf: Auch wenn Heidegger heute nicht "in" ist - wer ihn versteht, wird auch in 100 oder 500 Jahren nicht daran vorbei gehen können.
Das wird man auch von seinem angehimmelten "charismatischen Retter und Überwinder der Seinsvergessenheit" sagen können, was aber kein Qualitätskriterium sein muß.
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#19 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von Pluto » Fr 1. Mai 2015, 22:01

closs hat geschrieben:Verlass Dich drauf: Auch wenn Heidegger heute nicht "in" ist - wer ihn versteht, wird auch in 100 oder 500 Jahren nicht daran vorbei gehen können.
Darauf verlassen?
Dann hast du aber eine sehr zuverlässige Kristallkugel. :lol:
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#20 Re: Heidegger und kein Ende?

Beitrag von closs » Fr 1. Mai 2015, 22:01

sven23 hat geschrieben:was aber kein Qualitätskriterium sein muß
Was wichtig ist, setzt sich selber irgendwann durch. - In unserer Zeit ist dies nicht klärbar.

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