Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Philosophisches zum Nachdenken
closs
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#11 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von closs » Mo 13. Apr 2015, 13:00

Pluto hat geschrieben:Ich glaube du übersiehst hier den Aspekt der Nützlichkeit einer Forschung.
Das hieße, dass Verstoß gegen ethisches Verhalten gerechtfertigt sein könnte durch den Nutzenaspekt? - Ist das nicht ein gefährliches Spiel?

Pluto hat geschrieben:DEINE Reset-Behauptung, die ohnehin auf dem Mythos einer Sintflut beruht.
Eine geistige Erklärung dieses literarischen Motivs - ja.

Pluto hat geschrieben:Doch du hast das Chaplin-Zitat aus seinem eigentlichen Kontext gerissen.
Ja - weil dies zu einem ganz neuen Thema führen würde. - Mir ging es um den themenbezogenen Aspekt hier.

Pluto hat geschrieben:Welche Kategorien werden hier vermischt?
Moralische Bewertung und wissenschaftliche Methodik.

Pluto hat geschrieben:Solche Aussagen bezeugen ein ideologisches Vorurteil gegen das Verhalten von Wissenschaftlern.
Das interpretierst Du hinein. - Mir geht es um die saubere Trennung von Kategorien.

closs
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#12 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von closs » Mo 13. Apr 2015, 13:03

Pluto hat geschrieben:Im Gegenteil, die wissenschaftliche Methodik zwingt den Wissenschaftler Redlichkeit auf.
Das ist jetzt aber wirklich die Quadratur des Kreises: "Wir quälen nicht - außer es ist nützlich - dann ist es aber kein Quälen, denn wir sind redlich". - Das geht nicht.

Pluto
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#13 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von Pluto » Mo 13. Apr 2015, 13:09

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Im Gegenteil, die wissenschaftliche Methodik zwingt den Wissenschaftler Redlichkeit auf.
Das ist jetzt aber wirklich die Quadratur des Kreises: "Wir quälen nicht - außer es ist nützlich - dann ist es aber kein Quälen, denn wir sind redlich". - Das geht nicht.
Doch. Es geht.

Tierversuche werden von einer Vielzahl von Gesetzen geregelt, deren Entstehung von Ethikern überwacht wurde.
Darin wird die Nützlichkeit für den Menschen als eines der wesentlichen Kriterien definiert.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Faransil
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#14 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von Faransil » Mo 13. Apr 2015, 13:11

Pluto hat geschrieben:Darin wird die Nützlichkeit für den Menschen als eines der wesentlichen Kriterien definiert.
Das Gegenteil lässt sich aber belegen...

Pluto
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#15 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von Pluto » Mo 13. Apr 2015, 13:16

Faransil hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Darin wird die Nützlichkeit für den Menschen als eines der wesentlichen Kriterien definiert.
Das Gegenteil lässt sich aber belegen...
Ich bitte um diese Belege!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#16 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von Pluto » Mo 13. Apr 2015, 13:30

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich glaube du übersiehst hier den Aspekt der Nützlichkeit einer Forschung.
Das hieße, dass Verstoß gegen ethisches Verhalten gerechtfertigt sein könnte durch den Nutzenaspekt? - Ist das nicht ein gefährliches Spiel?
Natürlich ist das gefährlich. Aber auch das Überqueren der Straße birgt Gefahren.

Man setzt den Nützlichkeits-Aspekt ja nicht leichtfertig fest, sondern bemüht dazu die besten Fachkräfte im Land und berücksichtigt auch die Meinung von Ethikern in den dazu bestimmten Kommissionen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche Kategorien werden hier vermischt?
Moralische Bewertung und wissenschaftliche Methodik.
Wissenschaftliche Methodik ist Werte neutral. Man darf aber erwarten, dass diejenigen die die Methodik anwenden, sich bei der Arbeit an anerkannte und verbindliche ethischen Normen halten.

closs hat geschrieben:Mir geht es um die saubere Trennung von Kategorien.
Welche Kategorien denn?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von closs » Mo 13. Apr 2015, 13:33

Pluto hat geschrieben:Man setzt den Nützlichkeits-Aspekt ja nicht leichtfertig fest, sondern bemüht dazu die besten Fachkräfte im Land und berücksichtigt auch die Meinung von Ethikern in den dazu bestimmten Kommissionen.
PRagmatisch ist das ja verständlich - irgendwie muss man es halt regeln.

Pluto hat geschrieben:Wissenschaftliche Methodik ist Werte neutral.
Eben.

Pluto hat geschrieben:Man darf aber erwarten, dass diejenigen die die Methodik anwenden, sich bei der Arbeit an anerkannte und verbindliche ethischen Normen halten.
Das wäre ein Kodex für Wissenschaftler, der mit Wissenschaft an sich nichts zu tun hat. - Und dann definiert man halt außerhalb der Wissenschaft ethische Normen mal so und dann mal so - je nach Gusto und Interessenslage.

Pluto hat geschrieben:Welche Kategorien denn?
Wissenschaft und Ethik.

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#18 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von Pluto » Mo 13. Apr 2015, 13:38

closs hat geschrieben: Und dann definiert man halt außerhalb der Wissenschaft ethische Normen mal so und dann mal so - je nach Gusto und Interessenslage.
Eben das tut man nicht, sondern man geht den Weg über Ethik-Kommissionen, die wie gesagt mit den besten Fachkräften im Land besetzt werden.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Welche Kategorien denn?
Wissenschaft und Ethik.
So lange wir es mit Menschen zu tun haben, die Wissenschaft betreiben, sind diese Dinge untrennbar.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#19 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von closs » Mo 13. Apr 2015, 13:58

Pluto hat geschrieben:Eben das tut man nicht, sondern man geht den Weg über Ethik-Kommissionen, die wie gesagt mit den besten Fachkräften im Land besetzt werden.
Das ist sicherlich hilfreich, aber doch kein Alibi. - Wenn eine Ethik-Kommission aus interessens-geleiteten Ethik-Gründen für den Bau einer Atombombe ist, ist doch deshalb eine Atombombe nicht ethisch.

Eine chinesische Ethik-Kommission wird zu einer Frage x zu anderen Ergebnissen kommen als eine amerikanische oder vatikanische - das sind doch institutionalisierte Ableger einer jeweiligen Weltanschauung.

Pluto hat geschrieben:So lange wir es mit Menschen zu tun haben, die Wissenschaft betreiben, sind diese Dinge untrennbar.
Da machst Du Dir was vor. - Erstmal sind sie komplett getrennt - DANN kann es ein gesellschaftliches Regulativ geben - oder halt nicht. - Das geht an wissenschaftlicher Methodik und somit wissenschaftlicher Arbeit glatt vorbei.

Meinst Du, dass Forschungen der US-Army, ein Hybrid aus Menschen und Computer zu schaffen, um damit die perfekte Kampfmaschine zu haben, vorher "ethisch" abgesegnet wurden? - Ich denke schon - weil das eigene Weltbild die Ethik bestimmt. - So kommen wir nicht an den Kern - das ist Augenwischerei.

barbara
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#20 Re: Ideologischer Missbrauch der Wissenschaft

Beitrag von barbara » Mo 13. Apr 2015, 13:58

Pluto hat geschrieben:Eben das tut man nicht, sondern man geht den Weg über Ethik-Kommissionen, die wie gesagt mit den besten Fachkräften im Land besetzt werden.

Die katholische Inquisition war ohne Zweifel auch mit den besten Fachkräften und Experten der katholischen Kirche besetzt.

sowas ist nun echt ein Null-Argument.

gruss, barbara

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