Hegels Dialektik in der Praxis

Philosophisches zum Nachdenken
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Münek
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#11 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Münek » Sa 24. Jan 2015, 17:28

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:dass der Glaube an die Auferstehung von den Toten nicht auf christlich-philosophischem Mist gewachsen ist, sondern schon vor Jesu Zeiten existierte
Natürlich - keiner hat je behauptet, dass dies eine Erfindung war. - In der SPiritualität geht es substantiell nie um Er-Findung, sondern um Findung - allerdings ändern sich mit den Zeiten die Ausdrucksweisen dafür - diese Ausdrucksweisen mag man als neue Erfindungen des Menschen verstehen. Aber nicht mehr.

Da hast mich offensichtlich missverstanden.

Ich habe nicht von "Erfindung" gesprochen, sondern vom "Glauben" der Juden an die Auf-
erstehung von den Toten am jüngsten Tag - lange bevor der Nazarener auf der Bildflä-
che in Galiläa erschien.

closs
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#12 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von closs » Sa 24. Jan 2015, 17:36

Münek hat geschrieben:, sondern vom "Glauben" der Juden an die Auf- erstehung von den Toten am jüngsten Tag
Ja - ich habe versucht darzulegen, dass dieselben spirituelle Erkenntnisse zu allen Zeiten ihren Ausdruck finden. - Und deshalb findet man in verschiedenen Kulturen Hinweise auf das Motiv der "Auferstehung" (= das "Danach" des Daseins) - im Christentum ist dieses Motiv aufgenommen und auf besondere Weise ausgeweitet.

Pluto
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#13 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Pluto » Sa 24. Jan 2015, 17:37

Zeus hat geschrieben:Beschäftigung mit Philosophien (egal welchen angeblichen Typs) ist Zeitverschwendung.
Sehe ich anders.
Es gibt sicher sinnlose phislosophische Konstrukte (z. Bsp. Heideggers ontologische Differenz), aber philosophische Erkenntnisse haben seit Jahrtausenden den Menschen zum besserne Verständnis der Welt verholfen. Selbst wenn manche Dinge wie Universalien, die Teleologie oder der cartesianische Dualismus verworfen wurden, hat das viel zu unserem Wissen beigetragen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#14 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Münek » Sa 24. Jan 2015, 17:42

Zeus hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Was überhaupt ist der praktische Sinn jeglicher Philosophie?
Materialistische Philosophien dienen gerne als intellektuelle Unterfütterung utilitaristischen Handelns. - Christliche Philosophien geben Distanz zum Daseins-Zirkus. - In beiden Fällen hat es praktischen Nutzen für den jeweiligen "Jünger" einer Philosophie.
Beschäftigung mit Philosophien (egal welchen angeblichen Typs) ist Zeitverschwendung.


Zumindest ermöglichen sie es nicht, auch nur den kleinsten Blick hinter den "imaginären Vor-
hang" zu werfen. Eine gegenteilige Annahme wäre reine Selbsttäuschung, der nach meinem
Eindruck nicht wenige Gläubige unbewusst zu erliegen scheinen.

closs
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#15 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von closs » Sa 24. Jan 2015, 17:55

Münek hat geschrieben:Zumindest ermöglichen sie es nicht, auch nur den kleinsten Blick hinter den "imaginären Vorhang" zu werfen.
Transzendente Philosophie will einen groß-möglichen (und trotzdem immer kleinen) Blick in transzendente Realität werfen.

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#16 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Pluto » Sa 24. Jan 2015, 17:58

closs hat geschrieben:Transzendente Philosophie will einen groß-möglichen (und trotzdem immer kleinen) Blick in transzendente Realität werfen.
Meinst du damit vielleicht mystische Philosophie?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#17 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Münek » Sa 24. Jan 2015, 18:02

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:, sondern vom "Glauben" der Juden an die Auf- erstehung von den Toten am jüngsten Tag
Ja - ich habe versucht darzulegen, dass dieselben spirituelle Erkenntnisse zu allen Zeiten ihren Ausdruck finden. - Und deshalb findet man in verschiedenen Kulturen Hinweise auf das Motiv der "Auferstehung" (= das "Danach" des Daseins) - im Christentum ist dieses Motiv aufgenommen und auf besondere Weise ausgeweitet.

Ob es sich dabei um "spirituelle ERKENNTNISSE" handelte, wage ich eher zu bezweifeln. Hier
spielt wohl eher ein "Nicht-wissen-können" und eine daraus geborene Hoffnung (Wunschvorstel-
lung) auf ein Weiterleben nach dem Tod die entscheidende Rolle (siehe z.B. Grabbeigaben jeg-
licher Art, Mumifizierungen, Terrakottaarmee).

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

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#18 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Münek » Sa 24. Jan 2015, 18:13

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Zumindest ermöglichen sie es nicht, auch nur den kleinsten Blick hinter den "imaginären Vorhang" zu werfen.
Transzendente Philosophie will einen groß-möglichen (und trotzdem immer kleinen) Blick in transzendente Realität werfen.

Natürlich "will" sie das; sie kann es aber nicht. Ein kleiner,
aber feiner Unterschied.

"Wollen" erinnert an "wünschen", womit wir wieder bei den
Wunschvorstellungen und Fantasien angelangt wären ("Des
Kaisers neue Kleider").

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#19 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von closs » Sa 24. Jan 2015, 18:19

Münek hat geschrieben:Natürlich "will" sie das; sie kann es aber nicht.
Wer wollte das beurteilen?

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#20 Re: Hegels Dialektik in der Praxis

Beitrag von Scrypt0n » Sa 24. Jan 2015, 18:58

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Siehst du das so?
Nein - als Allversöhner sehe ich das natürlich NICHT so. - In der Offb. stirbt der Tod, nicht die Juden und "Heiden". - Allerdings gibt es da innerhalb des Christentums sehr unterschiedliche Auffassungen
Selbstverständlich; die Allversöhnung ist abschließend nicht biblisch begründbar... :)

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