closs hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Warum sollte das nicht der Fall sein?
Es KANN ja der Fall sein. - Aber da müssen doch Inhalte her.
Für die Beschaffung von spirituellen Inhalten bit DU zuständig. Sobald du einen Inhalt bringst, können wir das Rasiermesser ansetzen.
closs hat geschrieben:Wollte man Ockham auf geistige Dinge übertragen, wäre das Christentum eigentlich ziemlich geeignet: EIN Gott, EINE Message. Bei mir heisst das: Das Sein ist personal (Jahwe = "ich-bin") und allumfassend ("Alles in Einem").
Siehst du, geht doch.
closs hat geschrieben:Deine Aussage hat überhaupt nichts mit meiner Aussage zu tun. Meine Aussage war:
closs hat geschrieben:Bei Wahrnehmungen darüber hinaus (ob naturwissenschaftlich oder geistig) ist prinzipiell NICHT falsifizierbar, ob sie Produkt des Ichs sind oder unabhängiog vom Ich "der Fall sind".
Meine Aussage hat alles mit der Aussage Descartes' zu tun, denn ob ich denke oder Zahnweh empfinde, ist beides ein Zeichen der Hirnaktivität des "ICH". Deshalb bedeutet "Ich habe Zahnweh, also bin ich" genau dasselbe wie Descartes berühmter Satz. — Ich sehe darin keinen prinzipiellen Unterschied.
closs hat geschrieben:Das heisst:
Der Mensch, der in den Spiegel schaut und sich (samt Zähnen) sieht, kann prinzipiell NICHT falsifizieren, ob dieses Spiegel-Bild eine Projektion von ihm ist oder auch für andere wahrnehmbar ist.
Aber sicher doch. Dass ein Spiegel spiegelt ist ein Beispiel für "das was der Fall ist". Falsifizieren lässt sich das gleich mehrfach. Z. Bsp....
Ich könnte dich bitten, ebenfalls in den Spiegel zu schauen (das Kriterium der Intersubjektivität ist erfüllt).
Oder ich könnte den Raum etwas vernebeln, und dann den Weg der Lichtstrahlen einer Kerze neben mir im Spiegel verfolgen (Experimentelle Bestätigung).
closs hat geschrieben:- Er kann ebenso prinzipiell NICHT falsifizieren, ob der Arzt, der in den Mund schaut, eine Bild seiner Projektion ist oder ob der Arzt auch ohne seine Wahrnehmung (hier Projektion) "der Fall ist"
Sicher kann man das. Man könnte ihm eine (fast) beliebige Fragen stellen, und hören was er sagt. Wenn er vernünftige Antworten gibt, ist er real. - Bingo!
closs hat geschrieben:Dass wir beide davon ausgehen, dass unsere Umgebung auch ohne unsere Wahrnehmung "der Fall ist", ist nicht falsifizierbar.
Selbstverständlich ist auch das möglich. Allein schon die Tatsache, dass ich auf deine Beiträge antworte ist ein Beweis für die Existenz deiner Umwelt.
closs hat geschrieben:Erst wenn wir es gesetzt haben, tritt Deine Argumentation ein
Nein. Ich habe oben nichts gesetzt, sondern ich frage den Zahnarzt aus, oder antworte auf deine Beiträge, und schon wissen wir mehr über die Realität unserer Umwelt als zuvor.
closs hat geschrieben:- dann stimmt es, was Du sagst - dann stimmt also bspw., dass Naturwissenschaft ihre Theorien falsifizieren kann - aber man muss VORHER setzen, dass die Natur als unabhängige Größe vom Ich "der Fall ist" - was eben nicht falsifizierbar ist.
Deine Argumentation hat einen Haken.
"Das was der Fall ist" ist
a priori völlig irrelevant. Denn es ist eine Sammlung von unbekannten Objekten (dessen Existenz wir vermuten) die wir durch Beobachtung untersuchen wollen. Erst
a posteriori erhält "das was der Fall ist" eine Relevanz, wenn und nur wenn wir etwas darüber erfahren können. Den Rest kann man dann getrost verwerfen. Beispiel:
Annahme: Es gibt Autos und Kobolde.
Wir können in die Welt blicken, und stellen fest, dass Autos an jeder Ecke zu sehen sind, aber keine Kobolde. So schließen wir
a posteriori daraus, dass es Autos gibt, aber
vermutlich keine Kobolde. Wir können danach unsere Suche nach Kobolden verfeinern, in dem wir bspw. davon ausgehen, dass sie nachtaktiv sind. Nach langer Suche werden wir irgendwann aufhören zu suchen, und konstatieren, "Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Kobolde".
closs hat geschrieben:Wie willst Du falsifizieren, dass Dein Zahnarzt samt seiner Familie und seinem Praxisteam unabhängig von Deiner Wahrnehmung der Fall ist? - Wie willst Du das mit Deiner Wahrnehmung entscheiden?
Wie geasgt...
In dem ich ihm Fragen stelle und auf seine Anworten achte.