Plausibilität des Seins

Philosophisches zum Nachdenken
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sven23
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#11 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von sven23 » Fr 6. Jun 2014, 15:59

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber das Sein ist auch nichts weiter als ein Postulat, ein Modell, wie Sein sein könnte.
FALSCH - das Sein selbst ist kein Postulat und kein Modell. - Unsere Vorstellungen des Seins sind Postulate und Modelle. - Das ist etwas KOMPLETT anderes.

Noch falscher.
Da das Sein weder verifiziert noch falsifiziert werden kann, kann es nur ein Modell bzw. Postulat sein und nichts anderes bis zum Beweis des Gegenteils.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Andreas
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#12 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von Andreas » Fr 6. Jun 2014, 17:39

sven23 hat geschrieben:Da das Sein weder verifiziert noch falsifiziert werden kann, kann es nur ein Modell bzw. Postulat sein und nichts anderes bis zum Beweis des Gegenteils.
Wer hat dir denn die Deutungshoheit über das Sein anvertraut? Mit welchem Recht willst du entscheiden, mit welcher Methodik das Sein zu verifizieren sei? Wie begründest du deine Behauptung, dass das Sein angeblich nicht verifiziert wäre? Ist es falsifiziert? Wenn, ja von wem und welche Beweise liegen vor? Das Forum ist voll von Verifizierungen des Seins. Begründe rational, warum diese Verifizierungen der Gläubigen keine Gültigkeit haben sollten.

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sven23
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#13 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von sven23 » Fr 6. Jun 2014, 19:43

Andreas hat geschrieben:Wer hat dir denn die Deutungshoheit über das Sein anvertraut? Mit welchem Recht willst du entscheiden, mit welcher Methodik das Sein zu verifizieren sei? Wie begründest du deine Behauptung, dass das Sein angeblich nicht verifiziert wäre? Ist es falsifiziert? Wenn, ja von wem und welche Beweise liegen vor?

Das Sein ist wie ich schon sagte weder zu verifizieren noch zu falsifizieren.


Andreas hat geschrieben: Das Forum ist voll von Verifizierungen des Seins. Begründe rational, warum diese Verifizierungen der Gläubigen keine Gültigkeit haben sollten.

Das sind keine Verifizierungen im strengen Sinne, weil sie nicht objektivierbar sind. Das gilt aber für alle Formen von Esoterik oder Phantasievorstellungen, die sich nur im Kopf abspielen.
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Andreas
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#14 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von Andreas » Fr 6. Jun 2014, 21:03

sven23 hat geschrieben:Das Sein ist wie ich schon sagte weder zu verifizieren noch zu falsifizieren.
Ja, das sagtest du bereits.
sven23 hat geschrieben:Da das Sein weder verifiziert noch falsifiziert werden kann, kann es nur ein Modell bzw. Postulat sein und nichts anderes bis zum Beweis des Gegenteils.
Wer hat dir denn die Deutungshoheit über das Sein anvertraut? Mit welchem Recht willst du entscheiden, mit welcher Methodik das Sein zu verifizieren sei? Wie begründest du deine Behauptung, dass das Sein angeblich nicht verifiziert wäre? Ist es falsifiziert? Wenn, ja von wem und welche Beweise liegen vor? Das Forum ist voll von Verifizierungen des Seins. Begründe rational, warum diese Verifizierungen der Gläubigen keine Gültigkeit haben sollten.
sven23 hat geschrieben:Das sind keine Verifizierungen im strengen Sinne, weil sie nicht objektivierbar sind. Das gilt aber für alle Formen von Esoterik oder Phantasievorstellungen, die sich nur im Kopf abspielen.
Legst du den "strengen Sinn" fest? Wer hat dich dazu auserkoren? Wie begründest du, dass diese Verifizierungen objektivierbar sein müssten. Wie begründest du, dass Religion eine Fantasievorstellung ist?

closs
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#15 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von closs » Fr 6. Jun 2014, 21:28

sven23 hat geschrieben: Da das Sein weder verifiziert noch falsifiziert werden kann, kann es nur ein Modell bzw. Postulat sein und nichts anderes bis zum Beweis des Gegenteils.
Das ist - ohne Übertreibung - tragisch falsch.

Denn Du erweckst den Eindruck, dass "das, was ist" in Abhängigkeit ist von unserer Wahrnehmung - ich bin wirklich entsetzt. - Die Eiche ist nur Eiche, wenn sich einer daran kratzt?

Ich höre hier immer öfter von naturalistischer Seite, dass das Sein/die "Realität"/"das, was ist" begründet sein soll durch die Vorstellung des Menschen - echte Katastrophe. Das ist exakt das, was ich mehrfach als "Anthropozentrismus des Naturalismus" bezeichnet habe. - Wie kann so etwas passieren?

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sven23
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#16 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von sven23 » Sa 7. Jun 2014, 07:09

closs hat geschrieben:
Denn Du erweckst den Eindruck, dass "das, was ist" in Abhängigkeit ist von unserer Wahrnehmung - ich bin wirklich entsetzt. -

Und du lieber closs erweckst den Eindruck, als sei es eine ewiesene Tatsache, daß es neben unserer überprüfbaren Welt noch eine andere jenseitige Welt gibt. Diesen Nachweis sind uns bisher alle Philosphen und Theologen schuldig geblieben.
Da das, was angeblich "ist", nicht überprüfbar ist, muß es ein Modell bleiben, das ist doch logisch nachvollziehbar.


closs hat geschrieben: Die Eiche ist nur Eiche, wenn sich einer daran kratzt?

Andere Baustelle. Eine Eiche ist eine Pflanze aus der Familie der Buchengewächse, die wir Eiche nennen. Überprüfbar und nachvollziehbar.
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#17 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von closs » Sa 7. Jun 2014, 09:04

sven23 hat geschrieben:Und du lieber closs erweckst den Eindruck, als sei es eine ewiesene Tatsache, daß es neben unserer überprüfbaren Welt noch eine andere jenseitige Welt gibt.
Habe ich nie getan - denn: Der Mensch weiss nicht, sondern nimmt nur wahr. - Der Mensch weiss auch dadurch nicht, dass er naturwissenschaftlich objektiv wahrnimmt. - Alles, was der Mensch weiss, ist Wissen INNERHALB der Gesetze eines Wahrnehmungs-Systems.

sven23 hat geschrieben:Da das, was angeblich "ist", nicht überprüfbar ist, muß es ein Modell bleiben, das ist doch logisch nachvollziehbar.
Ich vermute zu wissen, was Du meinst: Es bedarf Wahrnehmungs-Systeme, die mit Modellen arbeiten, um sich "dem, was der Fall ist" zu nähern (oder so ähnlich). - Zustimmung.

Ich rede aber von etwas anderem - nämlich dem Sein, also "dem, was der Fall ist" selbst. - Und das "ist" dasselbe, ob es richtig oder falsch oder gar nicht wahrgenommen wird. - Das ist die Sicht "dessen, was der Fall ist" - "mir san mir".

Wovon Du vermutlich redest, ist die Sicht dessen, der wahrnimmt. Da hast Du dann recht. Denn keiner kann für sein Seins-Modell garantieren, dass es verifiziert wird durch das Sein/durch "das, was der Fall ist". - Du verwechselst Subjekt mit Objekt - oder vermischt sie zumindest.

Also nochmals:
1: Das, was ohne Einfluss des Wahrnehmenden ist, also das Sein, "ist". Punkt. - Völlig unabhängig davon, ob, wann oder wie es wahrgenommen wird.
2: Das, was durch den Wahrnehmenden geschaffen wird (beispielsweise Wahrnehmungs-Modelle), also die Projektion, hat mit dem Sein kategorial nichts zu tun - es kann allenfalls und soll mit ihm koinzidieren. - OB es koinzidiert oder nicht, wird aus der Kategorie des Seins entschieden und NICHT aus Sicht der Projektion.

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#18 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von Zeus » Sa 7. Jun 2014, 09:28

sven23 hat geschrieben:Und du lieber closs erweckst den Eindruck, als sei es eine ewiesene Tatsache, daß es neben unserer überprüfbaren Welt noch eine andere jenseitige Welt gibt.
closs hat geschrieben:Habe ich nie getan
Ach nee.. hast du nicht behauptet, dass die ontologische Differenz ungleich Null ist?
Und jetzt willst du dich mit semantischem pseudowissenschaftlichen Geschwafel herausreden?
e^(i*Pi) + 1 = 0
Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

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#19 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von Pluto » Sa 7. Jun 2014, 11:32

closs hat geschrieben:Ich rede aber von etwas anderem - nämlich dem Sein, also "dem, was der Fall ist" selbst. - Und das "ist" dasselbe, ob es richtig oder falsch oder gar nicht wahrgenommen wird. - Das ist die Sicht "dessen, was der Fall ist" - "mir san mir".
Auch Letzteres kannst du gar nicht wissen.
"Was der Fall ist" könnte enausogut nur das sein was wir messen oder mit unseren Sinnen wahrnehmen können, und da ist, mit dem Verstand betrachtet, der logischste Fall.
Du behauptest es gäbe mehr, aber du kannst nicht einmal mit Sicherheit wissen, ob es dieses Mehr überhaupt gibt. Warum? —
Weil du zwischen Illusion und Vision nicht zu unterscheiden vermagst.

closs hat geschrieben:Also nochmals:
1: Das, was ohne Einfluss des Wahrnehmenden ist, also das Sein, "ist". Punkt. - Völlig unabhängig davon, ob, wann oder wie es wahrgenommen wird.
2: Das, was durch den Wahrnehmenden geschaffen wird (beispielsweise Wahrnehmungs-Modelle), also die Projektion, hat mit dem Sein kategorial nichts zu tun - es kann allenfalls und soll mit ihm koinzidieren. - OB es koinzidiert oder nicht, wird aus der Kategorie des Seins entschieden und NICHT aus Sicht der Projektion.
Eben nicht!
Denn du kannst nicht zwischen wahrgenommenem Sein und Illusion unterscheiden, selbst dann nicht wenn mehrere Personen glauben dasselbe zu sehen. Der Punkt ist, um das Sein zu behaupten muss es zumindest exakt reproduzierbar und beliebig abrufbar sein (nicht bloss im Eizelfall wahrgenommen), sonst ist es wahrscheinlich eine Vermuung/Illusion.
Und auf Ilusionen kann man bekanntlich keine robusten Zivilisationen bauen. Das kann an nur auf Wissen —
Wissen dass uns die Wissenschaft lehrt. Punkt. :mrgreen:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#20 Re: Was ist Verschränkung?

Beitrag von R.F. » Sa 7. Jun 2014, 12:05

Andreas hat geschrieben: - - -
Mit biblischen Argumenten Wissenschaftlern Dummheit, Unredlichkeit und/oder Betrug zu unterstellen ist unfair, weil sie sich nicht vor dir auf dieser Ebene verteidigen können, wollen oder müssten.
Oh, meines Erachtens müssen die. Sonst gibt’s hinter die Löffel...
Andreas hat geschrieben: Das Publikum entscheidet für sich selbst, was es von welchen Aussagen glauben oder wissen will.
Das tat das Publikum schon immer. Mit großem Erfolg. Ein Blick in die Geschichte des 20. Jahrhunderts überzeugt auch den letzten Ungläubigen von der kollektiven Unfehlbarkeit... :x

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