Es ist nicht verkehrt was Du schreibst, aber die Einordnung in den wissenschaftlichen Gesamtzusammenhang fehlt. Und die ist erforderlich für eine korrekte Wertung, die dann naturgemäß abweicht von Deiner.seeadler hat geschrieben: Denn in dem, was ich hier schreibe liegt ein bedingt zwingender Entwicklungsprozess vor. Es ist doch klar und logisch, dass du, wenn du etwas bestimmtes nachprüfen willst, und du hast dafür noch nicht die entsprechenden Messgeräte, dann musst du diese doch erst einmal entwickeln. Und du musst im Voraus wissen, was du damit messen möchtest. Du musst also zumindest eine Ahnung haben, wie das Messergebnis entweder im positiven oder im negativen fall auszusehen hat.
Dies allein diktiert dann auch deine Planung und Entwicklung. das Gerät, welches du für deine Messung benötigst muss entsprechend vorher begründbaren Anforderungen genügen. Tut es das nicht, so kannst du damit entweder nichts anfangen, oder ab, das was du dabei heraus bekommst ist von dir in keinster Weise interpretierbar.
In der Wissenschaft ist es in aller Regel so, dass die Methoden bereits vorliegen, wenn diese auch ständig weiterentwickelt werden. Taucht ein völlig neues (!) Phänomen auf (selten genug, jedenfalls im wissenschaftlichen Alltag) dann kann man nicht einfach die Methoden auf das Erkenntnisinteresse oder Voreinstellungen zurechtbiegen. Genau hiergegen haben die Wissenschaften selbst ausgefeilte Methoden entwickelt, genau weil diese von Dir genannte Gefahr durchaus exisitiert.
Die Absicherung des Prozesses der Erkenntnisgewinnung gegen Manipulation ist zumindest im letzten Jahrhundert um einiges weitergebracht worden (am schärfsten sogar in der deutschen Soziologie im sog. "Positivismusstreit" der Frankfurter Schule). Also in den Geisteswissenschaften ist das ein sehr durchtriebenes Spiel mit normer Raffinese. Aber auch die Anwendung der Methoden untersteht stets einer kritischen Prüfung. Das geht soweit, dass während eines Forschungsprozess eine methodische Umorientierung oder Neuaufnahme anderer Gesichtspunkte sogar entscheidend werden.
Das Beispiel mit den Messgeräten von Dir ist in Deinem Fall auch nicht so günstig. Messgeräte hast Du in den Naturwissenschaften, was wir hier betreiben gehört auf wissenschaftlicher Ebene in den Bereich der Geisteswissenschaften, insbesondere der Philosophie und Religionswissenschaften.
Alles was Du hier schreibst (oder ich) kann man genau genommen gar nicht beobachten. Das einzige was man machen kann, ist a) sicher darüber klar sein, dass es sich um theoretische Erklärungsmodelle handelt, b) sie auf Schlüssigkeit prüfen (vor allem innere Schlüssigkeit im Gedankensystem selbst).
Hier sehe ich die zwingenden Schlüsse nicht, die Du konstatierst.Wären wir nicht für dieses Universum geschaffen, könnten wir es in keinster Weise überhaupt wahrnehmen. Das bedeutet, unsere Entwicklung und die Entwicklung des Universum bedingen sich gegenseitig.
Es fehlt hier z.B. jegliche Ableitung wie Du von Satz 1 auf die Schlussfolgerung im Satz 2 kommst.
Insbesondere müssten hier Alternativen genannt und ausgeschlossen werden. Sonst reimt sich jeder so seine Dinge zusammen, wenn man das nicht bereit ist zu tun.
Die in Satz 1 enthaltene Erklärung ist wiederum eine mehrfache Behauptung (inklusive impliziert angenommener Sachverhalte) die als Tatsache hingestellt wird.
Den Sachverhalt als solchen verstehe ich ja, er ist auch recht einfach strukturiert. Ich bin ein Wesen mit Wahrnehmung in einer gegebenen Umwelt. Schwieriger wird für mich das Folgende:Und, was viel wichtiger ist, und was mich sehr wundert, dass du es nicht verstehst : All das, was du in irgend einer Form wahrnimmst, ob jetzt mit deinen Sinnen, die die Gott gegeben hat oder mit technischen Hilfsmitteln, die das, was du zuvor nicht mehr mit deinen Sinnen wahrnehmen kannst, in einer Form wieder geben, damit du es dann doch noch mit deinen normalen Sinnen erfassen kannst... all ads steht nun mal immer in einer unmittelbaren Beziehung zu dir selbst! Du bist immer das Zentrum jener Betrachtungsweise, der "Endverbraucher", der "Konsument" dessen, was er wahrnimmt und zu verstehen versucht. Nicht dein Nachbar, nicht dein Kollege, nein, du selbst!! Das Universum, welches Du wahrnimmst, steht allein in Beziehung zu dir - und nicht zu deinem Nächsten. Der spielt dabei zunächst überhaupt keine Rolle.
Also wie kommt man von dem recht einfachen Umstand, ein beobachtendes Wesen zu sein, darauf Dich in das Zentrum zu setzen? Wie schließt Du die Alternativen auf, inklusive solcher, die ganz gängig zum Allgemeingut gehören?wenn du irgendwann vor Gott stehst, so fragt dich Gott ganz sicher nicht, was hat dein Nachbar gesehen, was hast du von diesem oder jenen gelernt. Du kannst dich nicht auf andere stützen; Du bist dnan das Zentrum dessen, was Gott geschaffen hat. Gott hat DICH in dieses für DICH geschaffene Universum gesetzt und dir somit die Möglichkeit geboten, das Wirken Gottes an dir auch durch das was du wahrnimmst durch das Universum zu erfahren, zu erkennen. Du kannst dich dann nicht rausreden, wie R.F ganz richtig geschrieben hat. Denn du bist in diesem Moment das Zentrum des Seins, Gottes Gegenüber, wie du in der Genesis lesen kannst. Du bist Adam, du bist Eva. Dich hat Gott in dieses Universum gesetzt am sechsten Schöpfungstag.... nicht irgend jemand anderen, nicht irgend jemanden von Milliarden von Menschen. Es geht um DICH. Du und dein Universum, ihr seid Eins.
Wahrnehmungstechnisch gesehen ist jeder sein eigener Mittelpunkt. So wie die Chinesen sich als das Reich der Mitte sehen, die Franzosen sich noch für eine Weltmacht und Mittelpunkt erlesener Essenskultur, die Weltkarten eurozentriert sind, ganz traditionell wie die ersten Entwürfe im europäischen Umfeld, usw.
Die Quintessenz aller Religionen ist nun, dass der Mensch nicht sich selbst zum Mittelpunkt macht, sondern sich selbst als Zahnrad eines größeren Ganzen, das ihn selbst bei weitem übersteigt.
Hier müssten wir uns eigentlich wieder treffen, da Du ja religiös argumentierst.