Was ich sagen wollte, ist, dass der symbolische Begriff "Beweis" nicht identisch ist mit der Korrektheit einer mathematischen Formel.Thaddäus hat geschrieben:Ein Beweis ist keine Konvention, denn es steht nicht frei beliebig zu definieren, was ein Beweis ist. Ein Beweis muss korrekt sein und das Erkennen seiner Korrektheit ist keine Frage konventioneller Übereinkunft. Das 4+3=7 sind ist ebenfalls keine Frage von Übereinkunft. Wenn dies jemand bestreitet, dann kann man ihn schlicht nicht mehr helfen.![]()
Einverstanden! Du hast es viel besser ausgedrückt.Thaddäus hat geschrieben:Hält man sie aber für identisch, dann vertritt man eine Identitätstheorie, die daran scheitert, dass mentale Zustände und Vorgänge multiphysikalisch realisiert sein können (in jedem Hirn etwas anders, aber nie völlig identisch).
Ja, das mag sein. Allerdings scheinst du mich trotzdem richtig verstanden zu haben.Thaddäus hat geschrieben:Intentionalität ist ein genau definierter philosophischer Fachbegriff aus der Phänomenologie, den du hier im Sinne von "Intention" bzw. "Absicht", "Motiv" verwendest. Du solltest deshalb besser von "Absicht" oder "Motiv" oder "Intention" sprechen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Wenn man aber etwas als Stuhl erkennt, dann wird die Intention seines Erbauers sofort klar.Thaddäus hat geschrieben:Wenn man eine Zahl erkennt oder einen Tisch, dann erkennt man noch lange nicht die Absicht(en) und Motive dessen, dessen der den Tisch gebaut hat oder die Zahl irgendwo hingeschrieben.
Ja klar. Aber...Thaddäus hat geschrieben:Intentionalität bedeutet als Fachbegriff übrigens das mentale Gerichtetsein auf ... . Das heißt, ich richte meine Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Bewusstseinsinhalt. Eine Zahl oder einen Tisch kann man als Zahl oder Tisch nur dann erkennen, wenn man über den Begriff "Zahl" und den Begriff "Tisch" bereits verfügt und weiß, welche Einzelelemente unter die Klasse dieser Begriffe fallen.
Und das muss uns erst in unserer Lebenswelt beigebracht werden.
Diese Alienwesen erkennen vermutlich keine Stühle, weil sie gar nicht wissen, was man damit anfangen könnte. Wir müssten ihnen erst zeigen, warum Stühle bei unserer Physiognomie sinnvoll sind und was man mit ihnen macht.
Nee. Das ist undenkbar, denn auch Aliens müssen aus Materie bestehen. Irgendwas werden sie wohl haben. worauf sie sich stützen wenn sie das tun, was Aliens eben so tun.Thaddäus hat geschrieben:Es ist denkbar, dass es Alienwesen gibt, die einfach keinen Hintern haben.
Aber hier geht es immer noch um menschliche Wahrnehmung und da ist es ganz egal wie man ihn bezeichnen mag, ein "Stuhl" (als intersubjektiv wahrnehmbares Objekt) lädt zum sitzen ein und reflektiert somit die Intentionalität seines Erbauers.
Es ist nun mal so wie Shakespeare in Romeo und Julia schrieb: "A rose by any other name would smell as sweet"
Das kann es auch nicht sein. Es wäre nicht effizient, ALLES neu zu erlernen. Wir werden mit einem Grundgerüst an Wahrnehmungsfähigkeit geboren.Thaddäus hat geschrieben:Ein Fehler, den SilverBullet und JackSparrow machen und ich denke, auch du, ist, dass ihr von einem Primat der Physik und der physikalischen Beschreibung ausgeht. Tatsächlich gibt es aber nur den unhintergehbaren Primat der Lebenswelt, in der wir jede Art von Symbolik und symbolischer Verarbeitung von Information erst lernen müssen.
Das "Farbsehen" ist keine Voraussetzung für die Unterteilung des Spektrums in unterschiedliche Bereiche. Der grundsätzliche Unterschied ist nicht Farbe des Lichts, sondern es ist der unterschiedliche Energiegehalt der abgestrahlten Photonen. Es genügt also schon wenn wir unterschiedliche Energien ( = Wellenlängen) unterscheiden können, und das geht meines Wissens nur über physikalische Messungen.Thaddäus hat geschrieben:Das aber bedeutet: es ist nicht erst die Physik und dann kommen erst das Leben und die Sinneseindrücke. Es ist genau umgekehrt. Nur, weil wir Farbeindrücke haben, haben wir genau die physikalische Optik, die wir haben. Nur, weil wir immer schon Farben sehen können, unterteilen wir die Wellenlängen des Lichtes, so wie wir das tun.
Doch!Thaddäus hat geschrieben:Dann ist Symbolik aber eben keine Physik und keine Neurologie, auch wenn Physik und Neurologie notwendige Bedingungen für symbolische Akte sind.
Symbolik ist sehr wohl Neurologie, oder hast du schon mal sprechende Pilze getroffen?
Thaddäus hat geschrieben:Und natürlich sind symbolische Akte auch keine feinstofflichen Geisterwesen.

Ich meine, sie werden von Physik und Chemie vollständig beschrieben. Das "Feinstoffliche" hast du selbst schon ausgeschlossen. Was solle es denn sonst noch geben?Thaddäus hat geschrieben:Die einzige Frage, die hier wichtig ist, ist die, ob mentale Zustände und Prozesse sich in Physik und Materie erschöpfen oder eben nicht.
Was fehlt denn deiner Meinung nach noch zum Leben?