Sven23 hat geschrieben:Weil der "Sündenfall", also die Verbandelung von kirchlicher mit weltlicher Macht nicht die eigentliche Ursache für den Antisemitismus des Christentums ist. Die Grundlage dafür liefert das neue Testament.
Verkehrter kann einer die Lage wohl kaum einschätzen. Rom nahm das AT als
Grundgesetz. Das haben wir noch heute, gemischt zwischen "Werten" und Strafrecht. Die Werte wurden von der Kirche mit historischer Ausbildung, Philosophie und Pflege der Bücher wahrgenommen. Sie vereinte das beste Wissen der Antike. Neben den sozialen Werken lieferte die "Kirche" die Ausbildung. Sie war eine "Staatsreligion".
Deine heutige Sicht schafft ein fliegendes "Spagettimonster".
Nach der Abkehr Luthers stellte man sich die Bibel als "Erzählung" vor, giftete gegen die Juden, blieb 30 Kriegsjahre hindurch bei allen Gräueln "unbelehrbar" und schaffte schließlich nach Jahrhunderten einen fragwürdigen Frieden. Den Kirchen wurde die Ausbildungshoheit entzogen, die Klöster wurden abgeschafft und es wurden die "weltlichen" Gesetze eingerichtet. Ob das BGB das kann - was das AT bietet, wage ich zu bezweifeln. Das wird vermutlich eine Erschütterung geben, wenn bekannt ist was dort "eigentlich" steht.
Gleichlaufend mit der Abkehr vom Verständnis - kam es zur Judenverfolgung. Waurm auch hätte man ein Volk verfolgen wollen, das ausgerechnet das eigene Grundgesetz seit alter Zeit schriftlich hatte.
Die Judenverfolgung, lieber Zeus, hatte teils politische Hintergründe, wie Unruhen.
Rom hatte unterschiedliche Kaiser - aus vielen seiner Provinzen stammend. Manche schafften es nicht mal ein Jahr, sich auf dem erstrebten Thron zu halten. Eine Ausnahme bildete Augustinus oder einige andere, denen es gelang, "christliche Werte" durchzusetzen. Betrachte mal,
woher er seine Ausbildung bezogen hatte. Du weißt noch nichts von der Verbindung des NT mit dem Wissen noch älterer Kulturen.
Wieso hast du nie nachgedacht, dass Griechenland mit seinen ganz unterschiedlichen Philosophien das NT aufnahm? Dass es sich stur weigerte, die späteren Abweichungen des "römischen" Christentums zu akzeptieren. Geh mal dort der Geschichte nach. Schau nach, wie viele Kaiser die syrischen Kulte verwirklichen wollten, welchen Einfluss Afrika hatte, was die Druiden meinten, welchen Einfluss noch die älteste Geschichte hatte, etc. Das ist doch oberflächliches Getue was du vorbringst, und keine intellektuelle Redlichkeit.