Münek hat geschrieben:sondern ein recht ungewöhnliches unmittelbares Eingreifen Gottes in einer aktuellen Situation
Nein - der König von Assur wird nicht manipuliert.
Münek hat geschrieben:Solange Gott vorherbestimmt (aktiv fügt und verwirklicht), ist meine angebliche Entscheidungsfreiheit keinen Pfifferling wert
Dieses Argument kommt immer wieder - und ich rätsele immer wieder, was damit gemeint ist.
Vielleicht liegt es daran, dass Ihr glaubt, dass die Zukunft als Ganzes offen ist - also noch nicht bekannt ist. Das sehen Christen tätsächlich anders, weil aus deren Sicht der Punkt, an dem Alpha und Omega (also Anfang und Ende der 'Weltzeit'/des Daseins) zusammenlaufen, derselbe ist. - Die Zeit ist in diesem Sinne eine "Blase", die mit diesem einen Punkt an der "Ewigkeit" hängt.
Das hat aber nichts mit Determinismus des Einzelnen zu tun, weil der Mensch innerhalb seiner Wahlfreiheit komplett autonom handelt - wie auch der König von Assur. - Insofern ist Deine "Entscheidungsfreiheit" komplett unberührt.
Münek hat geschrieben:Natürlich wird es (besser: wurde es vor Urzeiten) über den Kopf des Königs hinwegverfügt. Nämlich dass er so handelte, wie er gehandelt hat. Das sagt Jahwe doch selbst.
Nein - Jahwe sagt (übersetzt in unsere Diskussion): "Denkst Du etwa, dass ich Deine wirklich freie Entscheidung, diese Stadt zu zerstören, nicht in meinen Gesamtplan eingebaut hätte, innerhalb dessen diese Stadt zerstört sein soll?". - Das ist etwas ganz anderes.
Das, was Jahwe mit des Königs freien Willenshandlung macht, macht er über den Kopf des Königs hinweg. - Aber der Initiator, dass es SO und nicht anders gefügt ist, ist der König. Hätte der König es anders gewollt, hätte Gott seinen Plan anders machen müssen, um dahin zu kommen, wo er will (und hätte das natürlich auch locker geschafft). - Der Ausgangspunkt ist aber der König - was er will, ist entscheidend für die Ausgestaltung des Gesamtplans.
Münek hat geschrieben: Selbsttäuschung ist nicht mein Ding!
Wenn Du morgen frei entscheidest, zum Döner-Laden zu gehen, und findest auf dem Weg dorthin "zufällig"einen verlorenen Geldbeutel mit 100.000 Euro, ist das kein Akt der Selbsttäuschung, obwohl es gefügt ist. - Entscheidest Du auf dem Weg zum Döner-Laden, dass Du doch lieber eine Pizza willst, wirst Du den Geldbeutel dann auf dem Weg zur Pizzeria finden - das hat nichts mit "Selbsttäuschung" zu tun.