Ist das (noch) Kunst?

Literatur, Malerei, Bildhauerei
Catholic
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#11 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von Catholic » Sa 14. Sep 2013, 17:08

Pluto, mein Englisch ist leider nicht so gut,dass ich alles verstehe,aber wenn ich es insgesamt richtig verstehe,ist das Stück ein ironischer Wink mit dem Zaunpfahl hindeutend auf eine Gesellschaft,wie sie nicht sein soll/sich entwickeln soll.
Aber leider muss ich Dir recht geben,denn wenn man sich nur anschaut,was unter Peymann und Gleichgesinnten in den 1980er Jahren auf deutschen Bühnen inszeniert wurde,dann bin ich froh,manche Inszenierung nicht gesehen zu haben.

Pluto
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#12 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von Pluto » So 15. Sep 2013, 00:16

Catholic hat geschrieben:Aber leider muss ich Dir recht geben,denn wenn man sich nur anschaut,was unter Peymann und Gleichgesinnten in den 1980er Jahren auf deutschen Bühnen inszeniert wurde,dann bin ich froh,manche Inszenierung nicht gesehen zu haben.
Hi Catholic,
Ich muss gestehen der Name Claus Peymann sagt mir überhaupt nichts. :oops:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#13 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von closs » So 15. Sep 2013, 00:20

Catholic hat geschrieben:denn wenn man sich nur anschaut,was unter Peymann und Gleichgesinnten in den 1980er Jahren auf deutschen Bühnen inszeniert wurde
Da widerspreche ich Dir mal - aus folgendem Grund: Man muss unterscheiden zwischen denen, die Scheiße machen, und denen, die sagen, dass es stinkt. - Peymann gehörte zu den letzteren.

Gute Kunst ist ein Seziermesser für die Gegenwart, das auch noch in 200 Jahren scharf ist, weil es so sprachlich gewetzt ist, dass es hält. - Gute Kunst wird etwa 2% von dem sein, was so unter "Kunst" firmiert. :mrgreen:

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Magdalena61
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#14 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von Magdalena61 » So 15. Sep 2013, 01:49

Catholic hat geschrieben:Auch,wenn es nicht mit Literatur,Bildhauerei oder Malerei zu tun hat, habe ich denoch eine Frage an euch.
Haltet ihr das http://www.vimeo.com/34536690 (noch !?) für Kunst/künstlerisch oder nicht mehr?
Nee.
Singen kann er nicht, tanzen auch nicht sonderlich gut... wo, bitte, ist hier Kunst?
Ein Nackedei, der auf einer Bühne hin und her spaziert, mit dem Hintern wackelt wie eine Ente und dazu ein Liedchen trällert.

Den hängt jede Stripperin, die ihr Handwerk einigermaßen drauf hat, mühelos ab.
LG
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Martinus
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#15 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von Martinus » So 15. Sep 2013, 08:32

Catholic hat geschrieben: Haltet ihr das (noch !?) für Kunst/

Für mich nicht, das halte ich für Geschmacklos.
Angelas Zeugen wissen was!

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sven23
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#16 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von sven23 » So 15. Sep 2013, 08:39

Pluto hat geschrieben: Ich muss gestehen der Name Claus Peymann sagt mir überhaupt nichts. :oops:

Diese kleine Bildungslücke läßt sich schließen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Claus_Peymann

Er ist übrigens noch der altmodischen Ansicht, daß Kunst auch etwas mit Können zu tun hat ;)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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sven23
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#17 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von sven23 » So 15. Sep 2013, 08:40

Martinus hat geschrieben:
Catholic hat geschrieben: Haltet ihr das (noch !?) für Kunst/

Für mich nicht, das halte ich für Geschmacklos.

Ich verstehe nicht, warum man beim Singen nackt sein muß. :lol:
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Magdalena61
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#18 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von Magdalena61 » So 15. Sep 2013, 14:48

sven23 hat geschrieben:Er ist übrigens noch der altmodischen Ansicht, daß Kunst auch etwas mit Können zu tun hat ;)
:)
Der Typ ist mir sympathisch, glaube ich.
LG
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Catholic
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#19 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von Catholic » So 15. Sep 2013, 15:23

Nun, ich denke,dass damals manches,was Peymann machte,auch seine Berechtigung hatte,weil er ein Kunstgeschäft (mit der Betonung auf Geschäft) durchaus mit Ironie karikierte,bei dem das Geschäft wichtiger war als die Kunst und die Aussage eines Stückes.
Er legte also sogesehen den Finger in die Wunde.
Nur das war damals und angesichts der damaligen Situation.
Ob es heute noch nötig oder sinnvoll ist,ein Stück so zu inszenieren,wie er es tat,wage och zu bezweifeln.
Im Gegenteil habe ich schon "moderne" Inszenierungen gesehen bei denen von der Aussage des Stückes eigentlich nichts mehr übrigblieb.
Und das ist dann schade.

closs hat geschrieben: ...
Gute Kunst ist ein Seziermesser für die Gegenwart, das auch noch in 200 Jahren scharf ist, weil es so sprachlich gewetzt ist, dass es hält.

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Demian
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#20 Re: Ist das (noch) Kunst?

Beitrag von Demian » So 15. Sep 2013, 19:55

sven23 hat geschrieben: Er ist übrigens noch der altmodischen Ansicht, daß Kunst auch etwas mit Können zu tun hat ;)

Da wäre nun die Frage, was „Können“ in der Kunst bedeutet. In erster Linie ist Kunst das freie Spiel der Wahrnehmung. Das hat mit dem Erhabenen zunächst nichts zu tun ... Kunst beginnt schon im schöpferischen Ausdruck eines Kindes. Irgendein großes Können ist dann einfach Folge einer schöpferischen Entwicklung, aber nicht die Voraussetzung des schöpferischen Ausdrucks. Kunst kann völlig misslungen sein ... und aus diesem Scheitern erwächst vielleicht ein Meisterwerk. Ich wäre deshalb vorsichtig mit restriktiven Eingrenzungen ... es braucht sicherlich einen „gekonnten Dilettantismus“, um neue Sinnräume zu erschließen. Eine vorgegebene handwerkliche Richtschnur – anhand derer man Können messen könnte – reicht jedenfalls nicht.

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