Gisi

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Laodizea
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#41 Re: Gisi

Beitrag von Laodizea » Mo 14. Okt 2019, 01:04

erbreich hat geschrieben:
So 13. Okt 2019, 22:23
Ich betrachte die Religionen als verschiedene Sprachen.
Und als solche haben sie alle ihre Daseinsberechtigung.
Es gibt Menschen die verstehen nur eine Sprache,
andere gibt es, die verstehen und sprechen mehrere. 
In welcher Sprache schliesslich jemand die Wahrheit versteht,
spielt keine Rolle: Der Geist weht wo er will.

Hallo erbreich,
genau so sehe ich das auch!
Paulus sagt das alles eine Sprache hat, nichts ist ohne Sprache,
in der Welt,
ich spreche mehr in Sprachen als ihr alle...

Was die Welt daraus gemacht hat...
meine Güte...Sprachenreden...

In Psalm 18:27 heisst es
gegen den Reinen erzeigst du dich rein
gegen den Verkehrten aber verdreht.
https://www.bibleserver.com/text/ELB/Psalm18%2C27

Das Buch kenne ich nicht.
Ich habe das Bild des angeketteten Löwen aus der Pilgerreise von John Bunyan
https://de.wikipedia.org/wiki/John_Bunyan
Ein sehr wertvolles Buch in meinen Augen.

Viele gläubigen Männer aus dem 16.Jhd. und Folgende,
wie zB. Paul Gerhard hatten einen tief gegründeten, festen Glauben
wie man ihn heute nicht mehr findet.
Da findet man Schätze, die der Seele Salböl sind.

Hier und Heute sucht man vergebens...
Nur noch verkopfte, erkaltete Herzen ohne Liebe
die nichts weiter als sich selbst weiden.

Gruss, Laodicea :engel:






 
"Herr steh auf! 
Lass deine Feinde zerstreut werden und alle, die dich hassen, flüchtig werden vor dir!"
Komm wieder Herr! 
  4.Mose 10,35,36

Tree of life
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#42 Re: Gisi

Beitrag von Tree of life » Mo 14. Okt 2019, 02:32

Laodizea hat geschrieben:
Mo 14. Okt 2019, 01:04

Hier und Heute sucht man vergebens...
Nur noch verkopfte, erkaltete Herzen ohne Liebe
die nichts weiter als sich selbst weiden.
Vielleicht hast du die andren nur noch nicht endeckt....also die mit dem festen Glauben

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abc
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#43 Re: Gisi

Beitrag von abc » Mo 14. Okt 2019, 13:11

erbreich hat geschrieben:
So 13. Okt 2019, 23:00
lovetrail hat geschrieben:
So 13. Okt 2019, 22:09
Erbreich, merkst du nicht wie du in Widersprüchen zu versinken drohst?
Auf eine solche Frage hat einmal einer geantwortet: "Die ganze Welt ist paradox, wie sollte ich es nicht sein?"

Ich widerspreche mir nicht.

Nicht gibt es Wahrheit vielerlei, verschieden,
Von ew'ger Geltung in der Welt, es sei denn bloß im Dünken.
Doch wenn ihr Grübeln sie in Theorien festgelegt,
Dann sprechen sie vom Doppelding der Wahrheit und des Irrtums.
(Buddha - Sutta -Nipata, Vers 886)


In der Theorie unterscheiden sich die beiden Wege (Buddhismus und Christentum) natürlicherweise.  
Im Buddhismus heisst es auch:

Die Wesen, die nur terminologisch wahrnehmen,
die ihren Standort nur in der Terminologie haben
und erlebnismässig die Terminologie nicht durchdringen,
gehen unter dem Joch des Todes.
(Itivuttaka III)


Vergleiche:

Der Buchstabe tötet, der Geist macht lebendig. (2.Kor 3.6)
Das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft. (1.Kor 4.20)

 
lovetrail hat geschrieben:
So 13. Okt 2019, 22:09
You can't have it both ways.

Maybe you can't... but: Yes, I can!  🙏

​​​​​​​erbreich

Wow, das stimmt (mich) nachdenklich! Ich entnehme den Sprüchen, die erbreich oben eingestellt hat, viel Wahrheit, insbesondere auch der Spruch (Buddha Vers 886) in Bezug auf Weisen des Christentums. Einige Aspekte fände man beispielsweise hier angedeutet. Der Weg des Buddha erscheint mir aufrichtig und authentisch - nicht nur was den eigenen Erfahrungsweg anbetrifft - auf eine Weise wahrhaftig/er, als gewissen Weisen des Christentums.

Der Mensch ist ein abhängiges Wesen. Wie soll ein Mensch wahre Orientierung finden, wenn sich die Wahrheit den Menschen nicht zu erkennen gibt?

Buddha hat das Leid dieser Welt gesehen und hat nach Lösungen gesucht. Er hat seine irdische Habe losgelassen. Welcher Christ lässt schon seine Habe los, seine gesellschaftlichen Bezüge, seine Familie, seine Persona ... - obwohl man diesen Anspruch in der Lehre Christi findet? Wahre Nachfolge lässt all das los, meine ich. Stattdessen findet man alle möglichen Denominationen, die sich in intellektuellen Kämpfen verlieren.

Das ganze Missionswerk krankt, muß kranken, meiner Ansicht nach, weil es nicht aus erfahrener Wahrheit lebt, sondern aus Vorstellungen ... - die mehrheitlich um das tradierte Wort kreisen, letztendlich sind es Buchstaben - bloße Information. Es heißt zwar, Nächstenliebe & Barmherzigkeit sei das höchste Gut, aber wo verwirklicht sich diese sichtbar in unserem Alltag, nicht nur als Einzelfall, sondern als kulturelles Gesamtwerk?

Selbst seinen Feinden "Nächstenliebe" entgegenzubringen, das erscheint mir fast unmöglich, zumindest in der Lebenspraxis. Bestimmte Ideale erscheinen mir wie fixe Ideen, die das menschliche Maß sprengen, nicht weil es ihn intellektuell überfordert, sondern das wahre Wesen. Ich denke, man kann/darf bestimmte Dinge nicht einfordern oder gar zu erzwingen suchen, es sei denn, man möchte einfach nur seinen Willen durchsetzen und verfügt zugleich über alle Macht, das letztendlich auch durchzusetzen.

Schöne Neue Welt!

Bild
http://www.sozpaedal.de/bilder/presseBi ... achlos.jpg

Ich meine, wer wahrlich "Nächstenliebe" in sich trägt, wird vermutlich völlig verzweifelt an sich selbst und dieser Welt zugrunde gehen, denn man wird in Verhältnisse hineingeboren, die gerade dadurch Bestand haben, das man (sich und) seine Mitwelt verletzt, förmlich auffrisst, um sich selbst auszubilden! Was der heutige Mensch alles selbstverständlich in Kauf nimmt und zugleich ausübt, das muß einem wahrlich barmherzigen Wesen wie ein Gräuel erscheinen.

Das zu verstehen, ist ein langer Prozess, zumal es nicht nur darum geht, all das zu verinnerlichen, auf mentaler Ebene, sondern auch emotional. Das geht, wenn überhaupt, nur Schrittweise - und vermutlich auch nicht alleine. Da braucht es Beistand und eine sich bildende Gemeinschaft, die sich auffängt und stärkt. Diese Gemeinschaft sollte eigentlich aus dem Christentum hervorgehen, woran ich mittlerweile starken Zweifel habe, solange hier Papst, Kleriker und Informationsträger mit Bibel in der Hand das Sagen haben.

abc

erbreich
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#44 Re: Gisi

Beitrag von erbreich » Mo 14. Okt 2019, 19:49

Laodizea hat geschrieben:
Mo 14. Okt 2019, 01:04
Da findet man Schätze, die der Seele Salböl sind.
Das ist richtig. Die Pilgerreise von Bunyan steht auch in unserem Büchergestell. 
Eine auch sehr spannende Pilgerreise beschreibt das Buch "Aufrichtige Erzählungen eines russischen Pilgers".
 
Laodizea hat geschrieben:
Mo 14. Okt 2019, 01:04
Hier und Heute sucht man vergebens...
Das würde ich so nicht sagen... wer sucht, der findet...

Und es ist halt so (und war auch schon vor 2000 Jahren so):
​Die Pforte ist eng, und der Weg ist schmal, der zum Leben führt, und wenige sind es, die ihn finden! (Mat 7.14)
Wir mögen das bedauern, darüber enttäuscht sein, und uns manchmal auch darüber ärgern,
aber wir können das nicht ändern. Es scheint ein Natur- (oder ein Gottes-) gesetz zu sein... 

Nach seinem vollständigen Erwachen wollte der Buddha zuerst nicht als Lehrer wirken, er dachte, dass niemand seine Lehre verstehen würde.
Das sah ein Brahma (eine bedingungslos liebende Gottheit) und er bat den Buddha, seine befreiende Lehre unter die Menschen zu bringen.
Dies mit praktisch derselben Begründung, die in Mat 7.14 Jesus brachte. Der Brahma sagte, dass es in jeder Generation einige Wenige geben würde, die nicht vollständig in Schlaf versunken seien, sondern nur ein wenig Sand in den Augen hätten. Buddhas Lehre, so meinte der Brahma, könne diesen Sand fortwischen und denen, die sich ernsthaft darin üben wollten, die Möglichkeit des Erwachens bieten.
 
abc hat geschrieben:
Mo 14. Okt 2019, 13:11
Es heißt zwar, Nächstenliebe & Barmherzigkeit sei das höchste Gut, aber wo verwirklicht sich diese sichtbar in unserem Alltag, nicht nur als Einzelfall, sondern als kulturelles Gesamtwerk?
Wie oben an Laodizea geschrieben, denke ich, dass wir die Hoffnung auf das "kulturelle Gesamtwerk" (zumindest für diese Existenz) wohl begraben müssen, so hart das klingt. Wir leben, christlich gesehen, in einer "gefallenen Welt" und aus dieser wird nie ein Schlaraffenland werden. Buddhistisch gesehen leben wir in einem "samsarischen Sein" und auch aus dem Samsara (dem Kreislauf der leidunterworfenen Existenz) wird nie ein Paradies werden. Aber ist der Einzelfall, den wir möglicherweise antreffen in unserem Alltag, in unserer Mitwelt, nicht Grund genug für ein Fest der Freude? 
 
abc hat geschrieben:
Mo 14. Okt 2019, 13:11
Ich meine, wer wahrlich "Nächstenliebe" in sich trägt, wird vermutlich völlig verzweifelt an sich selbst und dieser Welt zugrunde gehen,
Nein, das wird er nicht, eben deshalb nicht, weil er wahre Nächstenliebe hat. Wer ist dir näher, als du selbst? Wer seinen Nächsten liebt wie sich selbst, der wird weder sich selber noch seinen Nächsten an sich selber und an dieser Welt verzweifeln und zugrunde gehen lassen. Zumindest wird er alles in seiner Macht stehende tun, dies zu verhindern. Aber wie schon früher mal gesagt, wir sind begrenzte Wesen, und nicht wir, sondern Gott ist es, der in euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt, nach Seinem Wohlgefallen. (Phil 2.13) ... und an diese Stelle setze ich deine eigene Aussage:
 
abc hat geschrieben:
Mo 14. Okt 2019, 13:11
Das zu verstehen, ist ein langer Prozess, zumal es nicht nur darum geht, all das zu verinnerlichen, auf mentaler Ebene, sondern auch emotional. Das geht, wenn überhaupt, nur Schrittweise - und vermutlich auch nicht alleine. Da braucht es Beistand und eine sich bildende Gemeinschaft, die sich auffängt und stärkt.
Ja, das ist richtig, und sei diese Gemeinschaft auch noch so klein und vielleicht gar nur aus zwei Menschen bestehend, das genügt bereits: Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. (Mat 18.20)

Der Buddha wurde von seinem Jünger Ananda gefragt, welchen Stellenwert die Freundschaft im spirituellen Leben hat. Ananda fragte: "Besitzt Freundschaft ein Viertel, oder die Hälfte der Bedeutung des spirituellen Lebens?" Der Buddha antwortete: "Sprich nicht so, sprich nicht so, Ananda. Nicht ein Viertel, nicht die Hälfte des spirituellen Lebens ist Freundschaft - Freundschaft ist das GANZE spirituelle Leben!"

Und damit sind wir unversehens tatsächlich beim eigentlichen Thema dieses Threads angelangt, das war nämlich das Thema "Freundschaft". In der Eröffnung des Threads beschrieben am Beispiel meines alten Freundes "Gisi"

Peace! erbreich 

Anthros

#45 Re: Gisi

Beitrag von Anthros » Mi 10. Jun 2020, 10:42

erbreich hat geschrieben:
Mi 9. Okt 2019, 11:08
Der Weise hat wohl recht, wenn er sagt: „Dem, der sich zugesellt, Anhänglichkeit erwächst ihm. Anhänglichkeit hat im Gefolg dies Leiden.“

Was oder wie mag es nur zu verstehen sein, wenn der Weise so sagt? Ohne Leid hieße, keine Anhänglichkeit. Aber wäre das Leben denn dann nicht trostlos?




erbreich hat geschrieben:
Mi 9. Okt 2019, 11:08
Möge wahre Freundschaft nie vergehen!

Denke ich an die vielen Kumpanen und Freunde aus meiner Jugend, mit denen ich gezogen bin: Heute hier und morgen dort, kaum bin ich da, bin ich fort, ... Aber der Sänger singt auch, er habe sich niemals d'rüber beklagt. Seltsam, so ohne Sehnsucht! Sehnsüchtig aber recherchiere ich im Internet nach meinen alten Freunden. Einer, der immer meine Seite suchte und ich seine, wollte mit mir gar nichts mehr zu tun haben. Keine Freude kam in ihm hoch. Ein anderer sehr enger Freund, der 30 Jahre im Gefängnis war, freute sich, nachdem ich Kontakt zu ihm gesucht hatte und nannte mich nach seiner Entlassung immer noch seinen "Freund".

Aber was heißt das denn wahre Freundschaft? Soll man einen Freund sein ganzes Leben lang an sich anketten? Oder müssen beide ihr Einverständnis geben? Aber das geht nur in aller Freiheitlichkeit, die auch das Lösen einbezieht.

Eine Freiheit, die Hannes Wader besingt, erinnert an den Narr, von allem gelöst. - Und was soll das, von allem gelöst?

erbreich
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#46 Re: Gisi

Beitrag von erbreich » Mi 10. Jun 2020, 12:22

Anthros hat geschrieben:
Mi 10. Jun 2020, 10:42
Ohne Leid hieße, keine Anhänglichkeit. Aber wäre das Leben denn dann nicht trostlos?
Sind Anhänglichkeit und Loslösung unvereinbare Gegensätze oder nicht doch eher wertvolle Ergänzungen?
Sind nicht beide, Anhänglichkeit und Nicht-Anhänglichkeit verbunden mit der Möglichkeit der Erfahrung sowohl von Leiden als auch von Glück?
Anthros hat geschrieben:
Mi 10. Jun 2020, 10:42
Aber was heißt das denn wahre Freundschaft?
Könnte es die Bereitschaft bedeuten, sowohl das Glück wie auch das Leiden das im Zusammensein wie im Getrenntsein erwachsen kann, annehmen zu lernen? 
Anthros hat geschrieben:
Mi 10. Jun 2020, 10:42
Und was soll das, von allem gelöst?
Es kann meines Erachtens nicht heissen, dass mir alles nichts mehr bedeutet. Damit würde alles wertlos. Der Wert von allem (oder von einer Freundschaft) ergibt sich aber auch nicht daraus, dass ich alles (oder den Freund) an mich kette oder anders herum, mich an alles (oder an den Freund) kette. Irgendwie scheint es um die Ausgewogenheit von binden und lösen zu gehen. Vielleicht im Sinne des Predigers: "Alles hat seine Zeit..."
Anthros hat geschrieben:
Mi 10. Jun 2020, 10:42
Aber das geht nur in aller Freiheitlichkeit,
...wie du so schön sagst. 

Anthros

#47 Re: Gisi

Beitrag von Anthros » Do 11. Jun 2020, 07:58

erbreich hat geschrieben:
Mi 10. Jun 2020, 12:22
Anthros hat geschrieben:
Mi 10. Jun 2020, 10:42
Ohne Leid hieße, keine Anhänglichkeit. Aber wäre das Leben denn dann nicht trostlos?
Sind Anhänglichkeit und Loslösung unvereinbare Gegensätze oder nicht doch eher wertvolle Ergänzungen?
Sind nicht beide, Anhänglichkeit und Nicht-Anhänglichkeit verbunden mit der Möglichkeit der Erfahrung sowohl von Leiden als auch von Glück?
Anthros hat geschrieben:
Mi 10. Jun 2020, 10:42
Aber was heißt das denn wahre Freundschaft?
Könnte es die Bereitschaft bedeuten, sowohl das Glück wie auch das Leiden das im Zusammensein wie im Getrenntsein erwachsen kann, annehmen zu lernen? 
Anthros hat geschrieben:
Mi 10. Jun 2020, 10:42
Und was soll das, von allem gelöst?
Es kann meines Erachtens nicht heissen, dass mir alles nichts mehr bedeutet. Damit würde alles wertlos. Der Wert von allem (oder von einer Freundschaft) ergibt sich aber auch nicht daraus, dass ich alles (oder den Freund) an mich kette oder anders herum, mich an alles (oder an den Freund) kette. Irgendwie scheint es um die Ausgewogenheit von binden und lösen zu gehen. Vielleicht im Sinne des Predigers: "Alles hat seine Zeit..."
Anthros hat geschrieben:
Mi 10. Jun 2020, 10:42
Aber das geht nur in aller Freiheitlichkeit,
...wie du so schön sagst. 

Was Hannes Wader besingt, er habe sich nie beklagt, muss noch eine Steigerung finden, indem die Seele nicht von einem Beklagen spricht, auch wenn es beteuernd verneint wird. Ein Annehmen lernen des Spiels von Lösen und Binden mit dem Glück und Leid verbleibt zunächst in der Zerrissenheit. Die Tür immer offen zu lassen für den einen, der gegangen ist, die Hoffnung seiner Rückkehr kann enttäuscht werden.
Das Erlernen eines umfassenden Blicks, der nicht auf einzelne Personen gerichtet ist, wird jeden als Freund jederzeit in jeder Situation gewinnen oder besser, bereits gewonnen haben.

erbreich
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#48 Re: Gisi

Beitrag von erbreich » Do 11. Jun 2020, 18:29

Anthros hat geschrieben:
Do 11. Jun 2020, 07:58
Das Erlernen eines umfassenden Blicks, der nicht auf einzelne Personen gerichtet ist, wird jeden als Freund jederzeit in jeder Situation gewinnen oder besser, bereits gewonnen haben.
Es gibt keinen, der es bisher geschafft hätte, jeden in jeder Situation als Freund zu gewinnen. Christus hatte Feinde, Buddha hatte Feinde, und jeder andere auch. Du magst es vielleicht erreichen, deine Feinde nicht zu verachten, vielleicht sogar sie, wie Christus fordert, zu lieben. Aber auch damit gewinnst du noch lange nicht jeden zum Freund. 
 

Anthros

#49 Re: Gisi

Beitrag von Anthros » Fr 12. Jun 2020, 08:10

erbreich hat geschrieben:
Do 11. Jun 2020, 18:29
Anthros hat geschrieben:
Do 11. Jun 2020, 07:58
Das Erlernen eines umfassenden Blicks, der nicht auf einzelne Personen gerichtet ist, wird jeden als Freund jederzeit in jeder Situation gewinnen oder besser, bereits gewonnen haben.
Es gibt keinen, der es bisher geschafft hätte, jeden in jeder Situation als Freund zu gewinnen. Christus hatte Feinde, Buddha hatte Feinde, und jeder andere auch. Du magst es vielleicht erreichen, deine Feinde nicht zu verachten, vielleicht sogar sie, wie Christus fordert, zu lieben. Aber auch damit gewinnst du noch lange nicht jeden zum Freund. 

Einen Freund zu gewinnen, hieße üblicherweise, der andere müsse zum Freundschaftsangebot zustimmen. Wenn der Christus Jesus auf der Erde wandelt, dürfen wir gewiss annehmen, ist er der Freund eines jeden, liebt er jeden, während das Angebot dafür nicht angenommen werden muss, ja, sogar Feindschaft entstehen kann. Für uns Menschen mag das praktisch undenkbar sein, wir brauchen ein Echo so, wie wir es uns vorstellen. Das Echo aber, das ein auf der Erde wandelnder Gott braucht, wird nicht das sein, das der Mensch (üblicherweise) braucht.

erbreich
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#50 Re: Gisi

Beitrag von erbreich » Fr 12. Jun 2020, 09:08

Anthros hat geschrieben:
Fr 12. Jun 2020, 08:10
Einen Freund zu gewinnen, hieße üblicherweise, der andere müsse zum Freundschaftsangebot zustimmen. Wenn der Christus Jesus auf der Erde wandelt, dürfen wir gewiss annehmen, ist er der Freund eines jeden, liebt er jeden, während das Angebot dafür nicht angenommen werden muss, ja, sogar Feindschaft entstehen kann. Für uns Menschen mag das praktisch undenkbar sein, wir brauchen ein Echo so, wie wir es uns vorstellen. Das Echo aber, das ein auf der Erde wandelnder Gott braucht, wird nicht das sein, das der Mensch (üblicherweise) braucht.
Dass ein Mensch in seiner Menschwerdung soweit kommen kann sich selber als Freund allen Lebens und aller Lebewesen zu erleben, dass scheint mir durchaus denkbar. Wer will, mag einen solchen Menschen dann einen auf Erden wandelnden Gott nennen, oder einen Erwachten, oder wie auch immer. 

Deine erste Aussage war aber dies:
Anthros hat geschrieben:
Do 11. Jun 2020, 07:58
Das Erlernen eines umfassenden Blicks, der nicht auf einzelne Personen gerichtet ist, wird jeden als Freund jederzeit in jeder Situation gewinnen oder besser, bereits gewonnen haben.
Dieser Aussage habe ich widersprochen. Auch ein Christus oder ein Buddha vermögen eben nicht jederzeit in jeder Situation jeden Menschen als Freund zu gewinnen. Was sie - in meinem Verständnis - allenfalls möglicherweise vermögen, ist sich selber jederzeit in jeder Situation als Freund eines jeden Menschen zu erleben. Und zwar unabhängig davon, ob das Angebot der Freundschaft in Form von Freundschaft angenommen wird oder nicht oder ob das Angebot gar mit Feindschaft beantwortet wird. 

 

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