Gisi

Literatur, Malerei, Bildhauerei
Tree of life
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#11 Re: Gisi

Beitrag von Tree of life » Sa 12. Okt 2019, 15:02

erbreich hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 12:25


Ob das Mut ist...
ich weiss nicht...
vielleicht eher Narzissens Durst nach Anerkennung... 

Diesen Sommer habe ich mich stark gefühlt,
jetzt aber hat mich dieses Gefühl wieder verlassen.

Mit sich selber ins Reine kommen, ja...
leicht ist das nicht. 

Und immer wieder wird die Unbeugsamkeit gebeugt,
auf das der Mensch beweglich bleibe -
und aufrichtig den Tag leben
und den Menschen im Herzen begegnen möge:

Ja!

Von Herzen, erbreich
Danke für diese deine Worte...

Ich erinnere mich noch an viele deiner posts aus der Vergangenheit ( auch in andren Foren) und finde es iwie schade, daß du nur noch selten hier bist.
Deine Worte sind oft sehr erbauend. :)

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Laodizea
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#12 Re: Gisi

Beitrag von Laodizea » Sa 12. Okt 2019, 19:01

Hallo erbreich,
Natürlich will Gott uns alle mit sich versöhnen.
Sonst hätte Jesus das Opfer nicht bringen müssen.

Das Problem ist unser freier Wille!

Gott wird niemanden gegen seinen Willen retten.
Jesus selbst spricht davon, das er die bösen Arbeiter in seinem Weinberg töten wird.

Glaubenskrisen sind immer auch Chancen zur Rückbesinnung.
Ich teile deine Grenzgängererfahrungen und habe gelernt,
wie Paulus; das in meinem Fleisch nichts Gutes ist...

Wir werden hin und her geworfen zwischen
Zweifel und Erhabenheit...

Das Märchen von Sitara https://www.4religion.de/viewtopic.php?f=30&t=6244
spricht von dem Ort
wo unsere Seelen gemartert aber auch gestählt werden
darin fand ich mich oft wieder
in der Geisterschmiede


alles Liebe,Laodicea :engel:
"Herr steh auf! 
Lass deine Feinde zerstreut werden und alle, die dich hassen, flüchtig werden vor dir!"
Komm wieder Herr! 
  4.Mose 10,35,36

Ruth
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#13 Re: Gisi

Beitrag von Ruth » Sa 12. Okt 2019, 20:27

Ruth hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 13:20
erbreich hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 13:10
....
danke @erbreich, du hast hier sehr gute und überzeugende Passagen zum Versöhnungsthema angeführt.

Es wäre schön, wenn du den gleichen Beitrag auch noch in das Forumsthema nebenan kopieren würdest,
in welcher es auch um dieses Thema geht - dort wird es "Allversöhnung" genannt.


... und dort fehlt noch so ein Beitrag, wie deiner hier, finde ich.

Lieber Erbreich,
ich habe mir jetzt einfach erlaubt, deinen Beitrag direkt dort zu verlinken, und hoffe, du hast nichts dagegen.

erbreich
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#14 Re: Gisi

Beitrag von erbreich » So 13. Okt 2019, 08:58

Laodizea hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 19:01
Das Problem ist unser freier Wille!
Gibt es den?

Arthur Schopenhauer sagte trefflich:
"Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will."

Ich definiere den Willen als bedingt frei:

Ich stelle fest, dass das Leben sich selber bedingt und nicht durch irgend eine wie auch immer vorgestellte unbedingte Kraft oder Macht ausserhalb seiner selbst hervorgebracht und gelenkt wird. Dieses bedingte Werden ist in keiner Weise vorherbestimmt: In jedem Augenblick ist seine Entwicklung vollständig offen. Der Weg, den das Werden nimmt, wird in jedem Moment – mit jedem Geschehen – neu bestimmt.

Ich stelle fest, dass all unser Tun und Lassen (unser Wille und unsere Entscheidungen) aus Bedingungen entsteht und – wie die Natur, die Evolution, das Leben selber – nicht durch irgend ein wie auch immer vorgestelltes unbedingtes Ich oder Selbst innerhalb oder ausserhalb seiner selbst hervorgebracht und gelenkt wird.

Unser konkretes Handeln hier und jetzt entsteht also – wie alles Geschehen in der Natur – aus Bedingungen. Es geschieht nicht aus einem freien (von den Bedingungen, dem Kontext, den Lebensumständen unabhängigen) Willen.

Verliere ich nun deshalb meine Identität? Keineswegs! Die absolute Einmaligkeit des bedingten Werdens, das sich in meiner Person verwirklicht und durch mich in die menschliche, irdische, universelle Gemeinschaft hineinwirkt ist meine persönliche Identität. Durch diese Identität wirkt ein, durch die Bedingungen die diese Identität prägen, geformter Wille.

Die Freiheit meines Seins besteht in der vollständigen Offenheit der möglichen Wege, die mein Werden und Wirken einschlagen kann – analog der vollständigen Offenheit, die der Evolution insgesamt innewohnt. Es ist aber kein Ich (Ego), das diese Freiheit besitzt. Und hier begegnet mir der Egoismus als stetige Prüfung für mein Verhalten. Ein treffliches Bild hierzu gibt Jesus in Gethsemane, wo er den Vater bittet, den Kelch an sich vorbeigehen zu lassen (der selbstbezogene Wille, der sich dem bedingten selbstlosen Willen widersetzen möchte), dann aber die Wahrheit erkennt und den Ego-Willen dem durch das Ganze bedingten Willen unterwirft ("…aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.“). Jonas und der Wal sind ein weiteres schönes biblisches Beispiel für diesen Prozess der Befreiung des Willens von der Selbstbezogenheit. Ist der Wille von der Selbstbezogenheit frei, dann kann er als bedingter (durch die Umstände gewordener) freier Wille bezeichnet werden. Das aus solchem bedingt freien Willen entstandene Tun und Lassen definiert mich als freies Individuum. Dieses freie Individuum ist meine Identität.

In dieser Identität begegne ich meinen Mitmenschen, den Tieren, allem Leben in deren Identität und bin, wie sie auch, gleichzeitig Teil des grossen Ganzen und durch das Ganze und all seine Teile in meiner Identität bedingt.

In „Ich und Du“ beschreibt Martin Buber seine Sicht des freien Menschen:

„Der freie Mensch ist der ohne Willkür wollende. Er glaubt an die Wirklichkeit; das heisst: er glaubt an die reale Verbundenheit der realen Zweiheit Ich und Du. Er glaubt an die Bestimmung und daran, dass sie seiner bedarf: sie gängelt ihn nicht, sie erwartet ihn, er muss auf sie zugehen, und weiss doch nicht, wo sie steht; er muss mit dem ganzen Wesen ausgehen, das weiss er. Es wird nicht so kommen, wie sein Entschluss es meint; aber was kommen will, wird nur kommen, wenn er sich zu dem entschliesst, was er wollen kann. Er muss seinen kleinen Willen, den unfreien, von Dingen und Trieben regierten, seinem grossen opfern, der vom Bestimmtsein weg und auf die Bestimmung zu geht. Da greift er nicht mehr ein, und er lässt doch auch nicht bloss geschehen. Er lauscht dem aus sich Werdenden, dem Weg des Wesens in der Welt; nicht um von ihm getragen zu werden: um es selber so zu verwirklichen, wie es von ihm, dessen es bedarf, verwirklicht werden will, mit Menschengeist und Menschentat, mit Menschenleben und Menschentod. Er glaubt, sagte ich; damit ist aber gesagt: er begegnet.“

Über das Problem des (vermeintlich) freien Willens haben sich schon Luther und Erasmus gestritten, hier zu lesen.

Herzlich, erbreich

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#15 Re: Gisi

Beitrag von erbreich » So 13. Okt 2019, 09:03

Tree of life hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 15:02
Ich erinnere mich noch an viele deiner posts aus der Vergangenheit ( auch in andren Foren) und finde es iwie schade, daß du nur noch selten hier bist.
Deine Worte sind oft sehr erbauend.

Danke Tree of life. Weisst du, irgendwie bin ich der vielen Diskussionen ein wenig satt und überdrüssig geworden... Worte, Worte, Worte... ob es nun die meinen oder die der andern sind... denn es stimmt schon:

 Das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft!
(1.Kor 4.20)

erbreich
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#16 Re: Gisi

Beitrag von erbreich » So 13. Okt 2019, 09:05

Ruth hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 20:27
ich habe mir jetzt einfach erlaubt, deinen Beitrag direkt dort zu verlinken, und hoffe, du hast nichts dagegen.

Ist okay, Ruth, ich werde mich aber wahrscheinlich nicht an einer allfälligen weiteren Diskussion zu diesem Thema beteiligen... 

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lovetrail
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#17 Re: Gisi

Beitrag von lovetrail » So 13. Okt 2019, 09:27

Hallo Erbreich!

Also einerseits finde ich es schön, dass du eine Allversöhnung mit Gott und mit den Menschen in Betracht ziehst, andererseits führt diese buddhistische Sichtweise mE wieder weg vom Schöpfer.

Zu deiner Geschichte mit dem Doppelgängererleben auf Trip. Ich würde das nicht so positiv deuten. Mit Drogen öffnet man die Tür in dunkle astrale Welten und da kann sich schon mal ein Dämon als dein Freund ausgeben. Hat diese Stimme (deines vermeintlichen Freundes?) dich nicht fast zum Springen von der Brücke gebracht?

LG lovetrail
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

janosch
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#18 Re: Gisi

Beitrag von janosch » So 13. Okt 2019, 09:40

erbreich hat geschrieben:
Sa 12. Okt 2019, 13:10
Laodizea hat geschrieben:
Fr 11. Okt 2019, 22:48
durch Christus haben wir den Sieg
so wir festhalten und nicht
abtrünnig werden von der Wahrheit
wie die Vielen
Es ist nicht möglich, abtrünnig zu werden. Wohl können wir uns auf dem Weg verirren oder ihn auch einmal gänzlich aus den Augen verlieren, aber das vermag uns nicht zu scheiden von der Wahrheit, die reine Liebe ist (s. Röm 8.38-39). Diese Liebe selber wird uns immer wieder auf den Weg führen. 

Und das gilt nicht nur für uns, sondern ebenso für die Vielen, denn die Wahrheit ist nichts anderes als die höchste Wirklichkeit und in dieser leben wir alle (s. Apg 17.28), und wir alle haben weder das Wollen, noch das Vollbringen der Werke (des Glaubens) in unserer Hand (s. Phil 2.13).

Aus biblischer Perspektive ist daher die Gnade zwingend und weil sie das ist, muss sie auch zwingend für alle gelten und nicht nur für ein paar Auserwählte, die sich etwas (oder auch viel) für ihren Glauben zugutehalten (den sie weder aus sich selber wollen, noch aus sich selber vollbringen können): Also: wie der Sündenfall des einen zur Verurteilung aller Menschen führte - so führt auch das gerechte Tun des Einen alle Menschen zur lebenbringenden Rechtfertigung. (Röm 5,18)


Schön wärs...(?)

Ich stelle das in Frager Zeichen, weil daß würde bedeuten, daß  wir nur  Marionetten Gottes sind. Naja und das Gegenteil sollte auch betrachten! Dann könnte ein Mensch auch nicht Umkehren...und darauf Neugeboren werden. Dafür gibt von Christus genug hinweisen, besonders bei seine „Acker“  Gleichnissen.  Darum würde ich  Christus Worte deutlich mehr bevorzugen...und mit Paulus Briefe etwas vorsichtig umgehen ( das AT sowieso!) ! Wir sind nicht Christus, trotzdem daß wir (angeblich) seine Geist Tragen!

Ich weiß, deine Beitrag wird vielen „Allversöhner Loyalisten" und besonders Frauen Herzen aufwärmen..tja für sie ist 2x2 ist nie 4.... :lol:  (das hat auch sein Gründe! nicht so wie bei Männer...) aber  doch, ich würde mal nach denken, was wenn bei eine die "Liebe und Glaube" einfach erkältet...und nicht mehr „in“ (Christus) ist? Der HERR lässt sie Gehen, oder zwingt sie weiter zu sein „JOCH“? 

Ok Ok...jetzt kommt daß; "Anschein er, oder sie war nicht ein richtige Christ...also kann sowas passieren." :roll:

Na was den, Christ oder kein Christ? Also mit "blauen Auge" kann  man alles betrachten...aber Gott hat uns auch Braune oder Grüne gegeben...(ironie) 

Religionen könne  Menschen betrügen! Christus den HERR nicht.  Er sagt was der Sache ist! 

janosch
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#19 Re: Gisi

Beitrag von janosch » So 13. Okt 2019, 09:47

lovetrail hat geschrieben:
So 13. Okt 2019, 09:27
Hallo Erbreich!

Also einerseits finde ich es schön, dass du eine Allversöhnung mit Gott und mit den Menschen in Betracht ziehst, andererseits führt diese buddhistische Sichtweise mE wieder weg vom Schöpfer.

Zu deiner Geschichte mit dem Doppelgängererleben auf Trip. Ich würde das nicht so positiv deuten. Mit Drogen öffnet man die Tür in dunkle astrale Welten und da kann sich schon mal ein Dämon als dein Freund ausgeben. Hat diese Stimme (deines vermeintlichen Freundes?) dich nicht fast zum Springen von der Brücke gebracht?

LG lovetrail
:lol:  Lieber Lov...  DU als Allversöhner  muß aber genau das schlucken...Sorry...NA was den,  du wackelst bereit im dein (Subjektive) Ideologie!?


Nicht gut ! "Ein Haus, wenn mit sich Unseins  wird/ist wird gnadenlos  untergehen..."

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lovetrail
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#20 Re: Gisi

Beitrag von lovetrail » So 13. Okt 2019, 09:57

janosch hat geschrieben:
So 13. Okt 2019, 09:47
[
:lol:  Lieber Lov...  DU als Allversöhner  muß aber genau das schlucken...Sorry...NA was den,  du wackelst bereit im dein (Subjektive) Ideologie!?


Nicht gut ! "Ein Haus, wenn mit sich Unseins  wird/ist wird gnadenlos  untergehen..."

Du bist dir wohl selbst dein eigenes Häuschen, uneins mit dem Rest der Christenheit, semantisch und semiotisch hoffnungslos verloren ;-)

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!

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