1
also hat es dir gefallen
hier in dieser schönen welt
so dass das vondannenwallen
dir nicht sonderlich gefällt
lass dich das doch nicht verdriessen
wenn du wirklich willst und meinst
wirst du wieder auferspriessen
nur nicht ganz genau wie einst
aber alter das bedenke
dass es hier doch manches gibt
zum exempel gicht und ränke
was im ganzen unbeliebt
2
wohl tausendmal schon ist er hier
gestorben und wiedergeboren
sowohl als mensch wie auch als tier
mit kurzen und langen ohren
jetzt ist er ein armer blinder mann
es zittern ihm alle glieder
und dennoch wenn er nur irgend kann
kommt er noch tausendmal wieder
3
wer nicht will wird nie zunichte
kehrt beständig wieder heim
frisch herauf zum alten lichte
dringt der neue lebenskeim
keiner fürchte zu versinken
der ins tiefe dunkel fährt
tausend möglichkeiten winken
ihm der gerne wiederkehrt
dennoch seh ich dich erbeben
eh du in die urne langst
weil dir bange vor dem leben
hast du vor dem tode angst
4
im hochgebirg vor seiner höhle sass der asket
nur noch ein rest von leib und seele infolge äusserster diät
demütig ihm zu füssen kniet
ein jüngling der sich längst bemüht
des strengen büssers strenge lehren
nachdenklich prüfend anzuhören
grad schliesst der klausner den sermon
und spricht bekehre dich mein sohn
verlass das böse weltgetriebe
vor allem unterlass die liebe
denn grade sie erweckt aufs neue
das leben und mit ihm die reue
da schau mich an ich bin so leicht
fast hab ich schon das nichts erreicht
und bald verschwind ich in das reine
zeit raum und traumlos allundeine
als so der meister in ekstase
sticht ihn ein bienchen in die nase
oh welch ein schrei
und dann das mienenspiel dabei
der jüngling stuzt und ruft was seh ich
wer solchermassen leidensfähig
wer so gefühlvoll und empfindlich
der fürcht ich lebt noch viel zu gründlich
und stirbt noch nicht zum letzten mal
mit diesem kühlen wort empfahl
der jüngling sich und stieg hernieder
ins tiefe tal und kam nicht wieder
5
wärst du wirklich so ein rechter
und wahrhaftiger asket
so ein welt und kostverächter
der bis an die wurzel geht
dem des goldes freundlich blinken
dem die liebe eine last
der das essen und das trinken
der des ruhmes kränze hasst
das gekratze und gejucke
aller jammer hörte auf
kracks mit einem einzgen rucke
hemmtest du den weltenlauf

