Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Politik und Weltgeschehen
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Magdalena61
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#21 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von Magdalena61 » Mo 16. Sep 2013, 07:30

piscator hat geschrieben:Weißt du was mich bewegt?
Dass die gleichen Leute, die sich über den Mann im Berlin aufregen, die Kindesmisshandlung bei der Sekte "12-Stämme" relativieren und entschuldigen.
Na, ICH nicht!

Und dieses Thema wurde von mir nicht erstellt, sondern abgetrennt, weil's nicht in die Weihnachtsdiskussion gehört.
LG
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closs
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#22 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von closs » Mo 16. Sep 2013, 11:12

sven23 hat geschrieben:Mit einem gesunden Kind müssen Eltern ein besonderes Kreuz tragen?
Sorry - da hat ein nicht unerhebliche "k" vor dem "ein" gefehlt. Man ist dankbar, dass man k-ein besonderes Kreuz tragen muss. :oops:

Mimi
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#23 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von Mimi » Mo 16. Sep 2013, 15:34

Sven23 schrieb:
Ohne jetzt auf konkrete Einzelfälle einzugehen, ist die Transsexualität für die Betroffenen ein Problem der Indentitätsfindung einerseits und der gesellschaftlichen Akzeptanz andererseits.
Das ist sicher so!
Um auf einen konkreten Einzelfall einzugehen:
Ich hatte in meiner 2. Ausbildung vor ca 12 Jahren eine Mitschülerin, die mit diesem Problem stark belastet war. Nach ihren Aussagen fühlte und empfand sie komplett „als Mann“. Über 3 Jahre Schule hinweg war nicht zu übersehen, wie sehr sie litt. Sie hatte den Weg gewählt, sich einigen Mitschülern mitzuteilen, deutlich nicht, um sich als etwas exotisch-Besonderes darzustellen - also nicht der "schillernde Typ, der die Selbstdarstellung braucht, sondern aus einer tiefen Verzweiflung heraus. Die Klasse bestand aus sehr verschiedenen Altersstufen von 20 - 50 Jahren. Entsprechend unterschiedlich die Beurteilungen, interessanterweise waren die Jungen wesentlich intoleranter als die Älteren. Ein – immer sehr das „Christliche“ betonender Mitschüler konfrontierte sie stets damit, dass die Gefühle sündhaft seien und sie so nicht fühlen dürfe, was sich in der momentanen Situation als am wenigsten hilfreich herausstellte.
Letztendlich hielt sie den Zustand nicht mehr aus unterzog sie sich Hormonbehandlungen und wurde mehr und mehr männlich. Nach der Ausbildungszeit habe ich sie nochmal getroffen, inzwischen ein „er“ geworden, mit OP und neuem Pass. Er fühle sich befreit, es gehe ihm deutlich besser sagte er. Das Leben sei nicht etwa wesentlich leichter geworden, aber er habe ein beruhigendes Gefühl der Authentizität, das ihm Kraft gibt.

Muss closs zustimmen und kopieren:
Leid ist ein intimer Vorgang zwischen Mensch und Gott (selbst wenn es vom Menschen so nicht erkannt wird) - wir wissen nicht, was da wirklich abgeht.
Zu der Babygeschichte kann ich mich nicht äußern, „habe noch nicht fertisch“ mit Überlegen, weiß ehrlich nicht, wie ich es finde und zu welchem Schluß ich persönlich komme.

LG
"Jedes menschliche Wunschbild,
das in die christliche Gemeinschaft mit eingebracht wird,
hindert die echte Gemeinschaft und muss zerbrochen werden,
damit die echte Gemeinschaft leben kann."
Dietrich Bonhoeffer

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Magdalena61
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#24 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von Magdalena61 » Mo 16. Sep 2013, 16:02

Die Frage, die sich hier stellt ist halt: Wessen "Rechte" ( und Wünsche) sind wichtiger? Die des Kindes oder die der Mann-Mutter?
Die Mann-Mutter konnte wählen, das Kind kann es nicht.

"Papa ist eine Frau" (geworden) ist schon traumatisch genug für eine Familie, aber: "Papa war mit mir schwanger und hat mich geboren, und eine Mutter habe ich nicht"--
Wie geht ein Kind damit um, wenn es in der Schule knallhart seziert wird und seine "Eltern" verteidigen muß?

Da ich seit etlichen Jahren allein erziehend bin, ist mir bestens bekannt, wie Kinder aus alternativen Familienkonstellationen teilweise gemobbt werden und sich für ihre Familiensitutaion rechtfertigen müssen. Obwohl Ein-Eltern- Familien heutzutage ja keine Seltenheit mehr sind.

Und da ist bei meinen Kindern die tiefe Sehnsucht danach, "auch einen Papa zu haben", wie die anderen Kinder. Meine Kinder fühlten sich, obwohl sie sich nicht beklagten, benachteiligt. Unter Gleichaltrigen verhalten sie sich eher defensiv.

Wie sich das Leben für dieses "Kind einer Mann-Mutter" gestalten wird, das male ich mir lieber nicht aus. Geboren und dazu verurteilt, in einem sozialen Ghetto zu leben.
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#25 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von Pluto » Mo 16. Sep 2013, 16:15

Magdalena61 hat geschrieben:Die Frage, die sich hier stellt ist halt: Wessen "Rechte" ( und Wünsche) sind wichtiger? Die des Kindes oder die der Mann-Mutter?
Die Mann-Mutter konnte wählen, das Kind kann es nicht.
Ich denke diese Entscheidung hat sie (die Mann-Mutter) selbst gefällt, als sie sich entschloss das Kind auszutragen. Sie hätte es sicher auch (innerhalb der gesetzlichen Frist) abtreiben lassen können. Nachdem diese Frist ungenutzt abgelaufen war, haben für mich uneingeschränkt die Rechte des Kindes Vorrang (außer es hätte bei der Geburt Lebensgefahr für die Mutter bstanden).

"Papa ist eine Frau" (geworden) ist schon traumatisch genug für eine Familie, aber: "Papa war mit mir schwanger und hat mich geboren, und eine Mutter habe ich nicht"--
Wie geht ein Kind damit um, wenn es in der Schule knallhart seziert wird und seine "Eltern" verteidigen muß?
Schrecklich diese Bilder.... Man mag sie sich gar nicht richtig ausmalen.

Geboren und dazu verurteilt, in einem sozialen Ghetto zu leben.
Oder ein "geistiger Krüppel" zu werden.
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#26 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von closs » Mo 16. Sep 2013, 19:18

Pluto hat geschrieben: Sie hätte es sicher auch (innerhalb der gesetzlichen Frist) abtreiben lassen können.
Wie alle Sünden kann man auch Abtreibung an Gott abgeben - fundamental-geistig wäre es keine Lösung gewesen.

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#27 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von Pluto » Mo 16. Sep 2013, 20:09

closs hat geschrieben:Wie alle Sünden kann man auch Abtreibung an Gott abgeben - fundamental-geistig wäre es keine Lösung gewesen.
Nun... ch glaube nicht, dass in diesem Fall der Glaube ein Hindernis gewesen wäre, schließlich hätte die "Mutter" sich im eine Beratugsstelle begeben können, usw.
Nein, ich denke sie wollte das Kind bekommen, was ihr gutes Recht ist.
Aber dann müssen die Interessen des Kindes zuerst berücksichtigt werden.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#28 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von Magdalena61 » Mo 16. Sep 2013, 21:15

Pluto hat geschrieben:Ich denke diese Entscheidung hat sie (die Mann-Mutter) selbst gefällt, als sie sich entschloss das Kind auszutragen.
Die Schwangerschaft war kein Versehen, auch nicht die Folge einer Verhütungspanne.
Der Neuköllner selbst wurde als Frau geboren, fühlte sich aber als Mann. Nach einer begonnenen Geschlechtsumwandlung hatte er weiter Gebärmutter und Eierstöcke und konnte sich einer künstlichen Befruchtung unterziehen. Mittlerweile ist sein Kind fünf Monate alt.
bz. berlin.de
Hier wäre der Gesetzgeber gefragt.... denke ich.
Pluto hat geschrieben:Sie hätte es sicher auch (innerhalb der gesetzlichen Frist) abtreiben lassen können.
- Das Baby zur Adoption freizugeben wäre die (meiner Meinung nach bessere) Alternative zum Schwangerschaftsabbruch.

Die Berliner Mann-Frau ist nicht der erste "Mann", der ein Kind austrägt.
Der Amerikaner Thomas Beatie (38) war vor fünf Jahren der erste schwangere Mann der Welt. Weil seine Ehefrau Nancy keine Kinder bekommen konnte, unterbrach er die Hormontherapie, die er zur Geschlechtsumwandlung begonnen hatte, und trug nach künstlichen Befruchtungen drei Babys aus.

Im Gespräch mit der B.Z. erklärt er seinen Alltag als Vater und was er seinem Berliner Nachfolger wünscht.
Sie waren der erste Mann, der ein Baby bekommen hat. Was sind Sie jetzt? Mutter oder Vater?
Vater natürlich. Ich weiß nicht, wie ich irgendwas anderes sein könnte.
bz. berlin.de
Er ist verheiratet und die Kinder haben somit eine Mutter und, bis auf die Besonderheit, von "Papa" ausgetragen worden zu sein, eine relativ "normale" Familie.
Werden Ihre Kinder von anderen Kindern gehänselt?
Ich selbst kannte das trotz der Aufmerksamkeit nicht. Erst vor Kurzem gab es ein paar Zwischenfälle mit anderen Kindern. Allerdings plappern die ja nur nach, was ihre Eltern erzählen.
Was denn?
Sie sagen zu Susan „Dein Vater ist ein Mädchen“ und zu Austin, dass er keinen Vater hat. Das tut weh.
bz. berlin.de
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#29 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von Magdalena61 » Mo 16. Sep 2013, 21:20

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#30 Re: Transsexueller Mann bringt Baby auf die Welt

Beitrag von closs » Mo 16. Sep 2013, 22:41

Pluto hat geschrieben: ch glaube nicht, dass in diesem Fall der Glaube ein Hindernis gewesen wäre
Natürlich nicht - nach dem Glauben wäre eine Abtreibung nicht möglich gewesen. - Mein Hinweis galt dem Umstand, dass Abtreibung aus Verzweiflung auch an Gott abgegeben werden kann - es war seelsorgerisch gemeint.

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