Krieg und Frieden

Politik und Weltgeschehen
piscator
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#451 Krieg und Frieden

Beitrag von piscator » Do 15. Sep 2022, 09:36

Es deutet zur Zeit nichts darauf hin, dass es bei den russischen Einheiten, die atomar bewaffnet sein könnten, Bewegungen bzw. Veränderungen gibt. Bei den Chinesen und Amerikanern auch nicht.

Atomwaffen sind in erster Linie politische Waffen, ihr Nutzen auf dem Gefechtsfeld wird als gering angesehen.

Auf die Meinung von Frau Wagenknecht gebe ich nichts, sie ist eine typische Vertreterin der materiell extrem gut versorgten linken Oberschicht, die in ihrer Blase abseits der Probleme der Normalbürger lebt und daran gewöhnt ist, in der Öffentlichkeit zu stehen.
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Tree of life
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#452 Krieg und Frieden

Beitrag von Tree of life » Do 15. Sep 2022, 16:26

piscator hat geschrieben:
Do 15. Sep 2022, 09:36
Atomwaffen sind in erster Linie politische Waffen,...
Sie dienen dem eigenen Machtgehabe (schaut auf mich, wenn ich will, kann/könnte ich...)als auch der Angsmache(ich versetze dich nun in Panik)....
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#453 Krieg und Frieden

Beitrag von piscator » Do 15. Sep 2022, 18:02

Die Mitgliedschaft im Club der Atommächte ist nicht immer rein militärisch begründet, sondern auch ein Zeugnis für die Leistungsfähigkeit der eigenen Industrie.

Wie man eine Atombombe bzw. eine Wasserstoffbombe baut, ist bekannt, das Problem ist die dahinterstehende Technologie, die dazu notwendig ist, überhaupt genügend spaltbares Material zusammen zu bekommen und dafür zu sorgen, dass das Ding von der Größe her noch transportabel ist. Dann braucht man entsprechende Einrichtungen beim Militär, Kommandoketten, usw.

Das hört hört sich leicht an, ist aber ein Prozess der Jahre bzw. Jahrzehnte dauert bis die Technologie soweit ist. Fortgeschrittene Industriestaaten wie unser Deutschland wär in der Lage, innerhalb von wenigen Monaten Atombomben zu bauen, aber wir haben uns freiwillig verpflichtet das nicht zu tun und über den Atomsperrvertrag etc. haben wir uns auch verpflichtet, entsprechende Technologien nicht weiter zu geben.

Dadurch ist die Zahl der Atommächte "noch" überschaubar, wenn auch die absolute Zahl der Waffen beängstigend ist.

 
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#454 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Fr 16. Sep 2022, 18:12

Tree of life hat geschrieben:
Do 15. Sep 2022, 16:26
Zuckerbrot und Peitsche...das übliche Spiel...
Ja, das Belohnungs- und Bestrafungssystem hat schon immer funktioniert, auch schon in der Bibel. Und bei manchen funktioniert es bis heute.
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#455 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Sa 17. Sep 2022, 07:20

piscator hat geschrieben:
Do 15. Sep 2022, 18:02
Dadurch ist die Zahl der Atommächte "noch" überschaubar, wenn auch die absolute Zahl der Waffen beängstigend ist.
Das ist ja auch das verheerende Signal, das vom russischen Überfall auf die Ukraine ausgeht: Gib niemals deine Atomwaffen aus der Hand, wenn du welche hast. Es ist deine Lebensversicherung gegenüber aggressiven Nachbarn.
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#456 Krieg und Frieden

Beitrag von piscator » Sa 17. Sep 2022, 12:37

Das beste Beispiel ist Israel.
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#457 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Sa 17. Sep 2022, 18:14

piscator hat geschrieben:
Sa 17. Sep 2022, 12:37
Das beste Beispiel ist Israel.
Yep, obwohl sie offiziell gar keine Atomwaffen haben.
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#458 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Sa 17. Sep 2022, 18:15

Tree of life hat geschrieben:
Do 15. Sep 2022, 16:26
piscator hat geschrieben:
Do 15. Sep 2022, 09:36
Atomwaffen sind in erster Linie politische Waffen,...
Sie dienen dem eigenen Machtgehabe (schaut auf mich, wenn ich will, kann/könnte ich...)als auch der Angsmache(ich versetze dich nun in Panik)....
Das ist wohl auch der Grund, warum der Psychopath Putin ständig mit Atomwaffen droht.
Es ist auch schwer nachvollziebar, warum die Bundesregierung so zögerlich bei Panzerlieferungen ist. Jetzt gilt es das Momentum zu nutzen und die Russen aus dem Land zu werfen. Dazu sind besonders im Süden der Ukraine geländebedingt Panzer absolut notwendig, um das Vorrücken der Truppen zu ermöglichen.
Wenn die Russen erst wieder neue Verteidigungslinien aufgebaut haben, ist es zu spät und der Krieg wird unnötig in die Länge gezogen.
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#459 Krieg und Frieden

Beitrag von piscator » So 18. Sep 2022, 14:25

Bei den Panzerlieferungen bin ich unschlüssig. Ich bin zwar der Meinung, dass wir aufgrund unserer Wirtschaftskraft, unseres Ansehens und der Stärke unsere Demokratie durchaus in vielen Dingen die Führung in Europa übernehmen sollten, aber die Lieferung von Panzern ist eigentlich eine gemeinsame Sache unserer Bündnispartner. 

Zum einen ist ein Kampfpanzer eine Angriffswaffe, womit durchaus die Gefahr bestünde, dass damit russisches Territorium berührt werden könnte, was zu einer Eskalation des Konflikts führen könnte, zum anderen besteht die Gefahr, dass das Kriegsgefährt in die Hände der Russen fallen könnte, was aufgrund der technischen Ausstattung nicht in unserem Sinn wäre.
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#460 Krieg und Frieden

Beitrag von sven23 » Mo 19. Sep 2022, 07:24

piscator hat geschrieben:
So 18. Sep 2022, 14:25
Bei den Panzerlieferungen bin ich unschlüssig. Ich bin zwar der Meinung, dass wir aufgrund unserer Wirtschaftskraft, unseres Ansehens und der Stärke unsere Demokratie durchaus in vielen Dingen die Führung in Europa übernehmen sollten, aber die Lieferung von Panzern ist eigentlich eine gemeinsame Sache unserer Bündnispartner. 
Der Westen hat ja schon Panzer sowjetischer Bauart im Rahmen von Ringtauschen geliefert. Die Spanier wollten Leopard Panzer liefern, was Deutschland aber abgelehnt hat.
Besonders im Süden der Ukraine sind Panzer auf Grund der Geländegegenheiten unerläßlich, um Territorium zurückzugewinnen. Eigentlich müßte sie jetzt sofort zur Verfügung stehen, um das Momentum zu nutzen. Nur wenn man die Russen in Bewegung hält, kann man verhindern, dass sie neue Verteidigungslinien aufbauen.
Die Verteidungsministerin hat ja in einer Rede gesagt, dass Deutschland schon allein aufgrund seiner Größe und Wirtschaftskraft eine Führungsrolle per se zukäme. Dann darf man sich aber nicht immer hinter anderen vestecken, sondern muss diese Führungsrolle auch mal wahrnehmen. Auch die Amerikaner sagen, dass wir ruhig mehr machen könnten.
Mein Eindruck ist, dass man im Westen, und besonders in Deutschland, Angst davor hat, dass die Ukraine zu erfolgreich ist und damit Putin zu unüberlegten Reaktionen provozieren könnte.
Möglicherweise besteht die Strategie in einem Stellungs- und Abnutzungskrieg, die zu einer Pattsituation führt und die Russen, ähnlich wie in Afghanistan, schließlich zum Rückzug veranlaßt.

piscator hat geschrieben:
So 18. Sep 2022, 14:25
Zum einen ist ein Kampfpanzer eine Angriffswaffe, womit durchaus die Gefahr bestünde, dass damit russisches Territorium berührt werden könnte, was zu einer Eskalation des Konflikts führen könnte, zum anderen besteht die Gefahr, dass das Kriegsgefährt in die Hände der Russen fallen könnte, was aufgrund der technischen Ausstattung nicht in unserem Sinn wäre.
Dann dürfte man überhaupt keine High-Tech-Waffen liefern, denn die Gefahr, dass das Gerät in feindliche Hände gerät, besteht in einem Krieg nämlich immer. Wie gesagt, verstehe ich auch nicht ganz die Differenzierung in Angriffs- und Verteidigungswaffen. Auch Panzer würden ja nur dazu benutzt, um die Russen von ukrainischem Staatsgebiet zu vertreiben. Die Ukrainier haben doch kein Interesse daran, russisches Staatsgebiet zu erobern. Die Amerikaner verweigern ja die geforderten Raketen zu liefern, die eine Reichweite von 300 Kilometern haben. Damit könnte man vom Grenzgebiet aus russisches Territorium beschießen und das ist von der Nato nicht gewollt.
Wenn man aber schon keine Panzer liefert, warum dann nicht wenigstens gepanzerte Mannschafswagen, die für eine Truppenverlegung von Infanterie notwendig sind? In offenen LKW mit Planen sind die Soldaten nicht mal vor Gewehrkugeln geschützt. Die entsprechenden Marder-Panzer stünden abrufbereit zur Verfügung.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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