In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Politik und Weltgeschehen
Abischai
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#21 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Abischai » So 18. Aug 2013, 22:25

Die christliche Kultur, die mit Gewalt verteidigt werden muß, ist keine solche, die wert ist verteidigt zu werden.

Wenn man das Thema US-Army im 2. WK emotional betrachtet, dann weinen wir alle gerührt, das meine ich ganz ehrlich, habe ich ja auch mehrfach(!) gesagt.

Ich hatte befürchtet, daß die mögliche Gedankenalternative für das Ende des 2. WK ohne amerikanisches Einschreiten die einfallslose Variante eines NS-Europa nicht verlassen würde.
Das Reich wäre auch so irgendwie gefallen, hätte sich selbst zersetzt, das nächste Attentat wäre vielleicht gelungen, oder die Russen hätten hier die Keule geschwungen, die Engländer und Franzosen hätten wieder die Oberhand bekommen, oder, oder. Die Möglichkeiten sind alle hypothetisch. Aber daß es zwingend des Eingreifens der Amerikaner bedurfte, glaube ich nicht.

OK. man kann die Geschichte nicht zurückdrehen und anders gestalten, Zeitreisen sind nicht möglich. Aber es gab viele Menschen in Deutschland und anderswo, die Gott um Gnade und ein Ende des Krieges ersucht haben.

Wäre das Ende nicht so schnell gekommen, wäre das Ergebnis des Manhatten-Projekts in Deutschland zu sehen gewesen, nicht in Japan. Auch das ist die Bedeutung der USA, auch die wird all zu schnell vergessen !!

Zur Geschichte Deutschlands: Als die Sowjetunion Finnland angriff, hat es zwar viele gestört, aber weil es ja "befreit" werden sollte, war das nicht so schlimm. Die Aggression eines imperialistischen Staates (UdSSR) begann 1935 ! Niemals hatte Finnland der UdSSR irgendetwas zu Leide getan. Die Grenzkonflikte zwischen Deutschland und Polen waren hingegen eine lange Geschichte, an der die Polen nicht ganz unschuldig waren.

Die Siegerrethorik von Nürnberg zieht sich durch alle Köpfe hindurch, das ist verständlich, niemand hat es unparteiisch gelernt, gerecht ist das trotzdem nicht.

Nicht daß der Eindruck entsteht, ich wolle Hitler schönreden, keinesfalls. Aber wer die anderen Seiten freispricht, fällt ungerechtes Urteil ! Es genügt, daß das in Nürnberg erfolgte, wir müssen das nun nicht noch endlos nachplappern.

Wie ich mich kenne, hätte ich als junger Sprutz auch Hitler gewählt, mich später vielleicht bei der Weißen Rose wiedergefunden, keine Ahnung. Ich bin den Leuten von damals gegenüber sehr vorsichtig, weil auch ich sehr oft in allen Richtungen verführt wurde.

Und exakt das erfolgt bei der kastrierten Diskussion um einen Deutschen Krieg irgendwo im Ausland, wo nur eines sicher ist, wir haben alle keine Ahnung was da wirklich gespielt wird !! Um den 2. WK herum weiß es niemand wirklich, und heute auch bloß nicht.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Pluto
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#22 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Pluto » So 18. Aug 2013, 23:27

Abischai hat geschrieben:Die christliche Kultur, die mit Gewalt verteidigt werden muß, ist keine solche, die wert ist verteidigt zu werden.
[...]
Und exakt das erfolgt bei der kastrierten Diskussion um einen Deutschen Krieg irgendwo im Ausland, wo nur eines sicher ist, wir haben alle keine Ahnung was da wirklich gespielt wird !! Um den 2. WK herum weiß es niemand wirklich, und heute auch bloß nicht.
Aggression ist ein Teil unseres menschlichen Wesens.

Wer das verkennnt, und meint ohne Aggression Frieden und Freiheit bewahren zu können, ist entweder ein Träumer, oder hat falsche Ziele (wie bspw. die SED Nachfolgerpartei der LINKEN). Wir brauchen gut ausgebildete Soldaten und entsprechende Waffensysteme, nicht um andere Völker oder Staaten einzunhemen, sonder um unsere kulturellen Werte zu verteidigen. Das Herrschaftsdenken der Faschisten wurde Mitte des letzten Jhrhunderts begraben... hoffentlich für immer.

Aber auch Tauben müssen sich wehren können um ihre Nester zu verteidigen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
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#23 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Abischai » Mo 19. Aug 2013, 00:55

Zweifellos!

Aber wenn die Friedensarmee (die NVA war übrigens auch nur dazu da, offiziell...) dann doch irgendwofür eingesetzt wird, weil die Machthaber hinter den Kulissen der Versuchung nicht widerstehen können (was ihrem Wesen entspricht), dann ist eine gut ausgerüstete Friedensarmee wie ein Brandpfeil in den Händen eines Narren.

Daher stelle, ich noch mal die Frage in den Raum, was hatte die Bundeswehr in Afghanistan zu suchen ?
Mit 9/11 sollte es angeblich zusammengehangen haben, was mittlerweile jeder als Unfug erkannt haben müßte.
Was ist also der wahre Grund? Als Herr Köhler, seinerzeit Bundespräsident, diese Frage laut und ehrlich beantwortet hatte, mußte er gehen.

Der Dollar wird mit Gewalt am Tropf irgendwie lebendig gehalten. Wir helfen unseren Peinigern, uns zu bescheißen. Die Eltern der gefallenen Bundeswehrsoldaten... lasse man sie in dem Glauben, ihre Kinder seien für die Freiheit Deutschlands gefallen.

Dieser Unsinn ist eine Beleidigung für jeden klar denkenden Menschen.

Hussein hatte begonnen sein Erdöl für Euro zu verscherbeln, Gaddafi wollte seins für Gold absetzen. Das "durften" die aber nicht, weil irgendwer mal vereinbart hat, daß allein der Dollar die Ölwährung sei. Aus irgendwelchen Gründen, die jeder nachvollziehen kann(!), kam es dann zu den Kriegen.
Wenn also jemand behauptet, es ginge den herrschenden Kreisen in Amiland in den Kriegen ums Öl, der irrt, es geht um den Dollar.

Also noch mal. Worum geht es in Ägypten? Warum sollte sich irgendjemand dort einmischen? Ist es dort so schlimm, daß man nicht mehr dort leben kann? War das Leben in der DDR so schlimm, daß man hier hätte von außen eingreifen müssen? Man hat von außen eingegriffen...

Ich bin je länger desto mehr dagegen, in Ägypten einzugreifen.

"Der packt einen Hund bei den Ohren, der sich im Vorübergehen in fremden Streit einmischt" (Die Bibel, Sprüche Salomos)
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#24 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von Pluto » Mo 19. Aug 2013, 12:57

Abischai hat geschrieben:Zweifellos!

Aber wenn die Friedensarmee (die NVA war übrigens auch nur dazu da, offiziell...) dann doch irgendwofür eingesetzt wird, weil die Machthaber hinter den Kulissen der Versuchung nicht widerstehen können (was ihrem Wesen entspricht), dann ist eine gut ausgerüstete Friedensarmee wie ein Brandpfeil in den Händen eines Narren.
Wo Menschen handeln, gibt es keine Garantien.
Aber wir haben heute zumindest in Europa Sicherungssysteme, die Angriiffskriege praktisch ausschliessen.
Daher stelle, ich noch mal die Frage in den Raum, was hatte die Bundeswehr in Afghanistan zu suchen ?
Mit 9/11 sollte es angeblich zusammengehangen haben, was mittlerweile jeder als Unfug erkannt haben müßte.
Früher war die Mehrheit der Bevölkerung dafür. Diese Mehrheit ist verschwunden, aber man kann nun mal einen angefangenen Auftrag nicht einfach abbrechen. Das Ergebnis wäre Chaos total. Dieses Volk erdient es, in Würde zu leben. IMO muss man die Ursachen für Korruption und Nicht-Regierbarkeit identifizieren und bekämpfen, bevor man wieder abzieht. Sonst lassen wir die Leute dort unten im Stich.
Der Dollar wird mit Gewalt am Tropf irgendwie lebendig gehalten.... Wenn also jemand behauptet, es ginge den herrschenden Kreisen in Amiland in den Kriegen ums Öl, der irrt, es geht um den Dollar.
Hä? :shock: Wo hast du denn das wieder her?
Es gibt kaum ein Marktplatz, der freier un transparenter wäre als die internationlen Devisen- und Ölmärkte. (Ich weiss woon ch rede, war ich doch ca. 4 Jahre meines Berufslebens am Ölmarkt beteiligt).
Ich bin je länger desto mehr dagegen, in Ägypten einzugreifen.
Zum jetzigen Zeitpunkt, bin ich mit dir voll einverstanden.
Aber sollte der Streit eskalieren, behalte ich mir das Recht vor, meine Meinung zu ändern.
"Der packt einen Hund bei den Ohren, der sich im Vorübergehen in fremden Streit einmischt"
Wie wahr...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#25 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von R.F. » Mo 19. Aug 2013, 15:48

Pluto hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben:... wird man recht schnell erkennen, wie es um den Zustand amerikanischer Armee bestellt ist.
- - -
Warum zerbrichst DU dir darüber den Kopf?
Ja, Pluto, der ab einem gewissen Stadium rapide Niedergang der USA, der Angelsachsen überhaupt, ist wesentlicher Teil des dritten Weltkriegs. Aber das braucht mich ja nicht zu interessieren. Es steht mir ja frei, mit meinen Angehörigen auszuwandern...Leider ist die Raumfahrt bis dahin noch nicht weit genug gediehen...

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#26 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von R.F. » Fr 23. Aug 2013, 15:29

Pluto hat geschrieben: - - -
Aber wir haben heute zumindest in Europa Sicherungssysteme, die Angriiffskriege praktisch ausschliessen.
Daher stelle, ich noch mal die Frage in den Raum, was hatte die Bundeswehr in Afghanistan zu suchen ?
Der Gedanke, dass in naher Zukunft von Europa Kriege ausgehen werden, ist zugegebenermaßen dem Durchschnittsbürger fremd, nicht aber einigen Politikern und Beobachtern...

Deutschland ist wirtschaftlich längst die Nr. 1 in Europa. In politischer Hinsicht holt Frau Dr. Merkel gewaltig auf. Schwierig gestaltet sich der Aufholprozess auf militärischem Gebiet - den Deutschen wurde das Kriegspielen mit Erfolg abgewöhnt. Nur - man braucht den deutschen Beitrag in der westlichen Allianz zusehends mehr. Eine erste Übung absolvierte die deutsche Luftwaffe im Kosovo-Krieg und ab 2001 in Afghanistan. Das alles musste und muss sein, sonst wird das nichts mit der Erfüllung der Vorhersagen...
Pluto hat geschrieben:
Ich bin je länger desto mehr dagegen, in Ägypten einzugreifen.
Zum jetzigen Zeitpunkt, bin ich mit dir voll einverstanden.
- - -
Der Einsatz europäischer Truppen gegen eine von Ägypten geführte Süd-Allianz ist so sicher wie das Amen in der Kirche...

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sven23
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#27 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von sven23 » Sa 24. Aug 2013, 10:10

R.F. hat geschrieben: Der Einsatz europäischer Truppen gegen eine von Ägypten geführte Süd-Allianz ist so sicher wie das Amen in der Kirche...

Entwickelt sich Syrien nicht zu einem größeren Problem?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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#28 Re: In den Ägypten-Konflikt ja nicht eingreifen?

Beitrag von R.F. » Sa 24. Aug 2013, 11:24

sven23 hat geschrieben:
R.F. hat geschrieben: Der Einsatz europäischer Truppen gegen eine von Ägypten geführte Süd-Allianz ist so sicher wie das Amen in der Kirche...

Entwickelt sich Syrien nicht zu einem größeren Problem?
Meine Sicht:

Jedenfalls wäre militärisches Eingreifen der USA und einigen europäischen Staaten mit großen Verlusten an Menschenleben besonders in Syrien selbst verbunden. Für den Beginn kämen wohl nur der Einsatz von Drohnen und Bombern in Frage. Im Hinblick auf die in der westlichen Allianz verbreitete Furcht vor eigenen Verlusten, wäre mit dem Einsatz von Bodentruppen erst nach der weitgehenden Zerstörung Syriens aus der Luft zu rechnen. Die Deutschen würden sich wohl erst dann bewegen, wenn sich Israel unmittelbar bedroht sieht.

Isoliert betrachten kann man den Syrienkonflikt kaum. Doch ob ein militärischer Einsatz des Westens gegen Syrien zu Solidarisierung von Ländern des Nahen/ Mittleren Osten und Nordafrika führen wird, ist gegenwärtig schwer zu sagen. Die Juden aus ihrem Staat zu vertreiben, traut sich im Hinblick auf die atomare Bewaffnung Israels selbst eine Allianz vieler muslimischer Staaten wohl nicht...

Die finale Konstellation ist bekannt, nicht aber der Weg dorthin...

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