Gedanken über Verschwörungstheorien

Politik und Weltgeschehen
Lena
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#151 Re: Gedanken über Verschwörungstheorien

Beitrag von Lena » Fr 12. Feb 2021, 10:57

piscator hat geschrieben:
Fr 12. Feb 2021, 10:37
der unvergessliche Georg Todoroff,

Ich hatte ihn vergessen. Du musst ein Elefantengedächtnis haben. 
Seine Seite ist noch immer im Netz. Mühe hat er sich gegeben, 
das muss man ihm lassen. 
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

piscator
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#152 Re: Gedanken über Verschwörungstheorien

Beitrag von piscator » Fr 12. Feb 2021, 11:34

Ich hatte Georg Todoroff zwecks Meinungsaustausch mal angeschrieben, es wurde aber nichts daraus, da ich schnell merkte, dass er daran gar nicht interessiert ist, da er sich im Recht und Diskussionen als überflüssig ansah.
Er war Mathematiker und hat versucht, Gott mathematisch zu beweisen. Zitat:

Mathematisch-physikalisch ist die reale Existenz Gottes bewiesen durch Dr. Peter Plichta, nachlesbar in seinen drei Bänden Das Primzahlkreuz, in welchen Plichta den Beweis führt, daß das Universum primzahlcodiert (aufgebaut) ist. Solches vermag der Zufall nicht.

Und so eröffnete ich mir da große Universum der Cranks, der verkannten wissenschaftlichen Genies. Da ich Zahlen - schon von Berufs wegen - hochinteressant fand, war 'das Primzahlkreuz' eine Offenbarung. Weniger von der mathematischen Aussage her, als von der Tatsache, dass es überall Menschen mit einer interessanten Vita gibt, die das Bedürfnis, sich mitteilen zu wollen, ähnlich penetrant wie manche Glaubende, umsetzen.  :D
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Anton B.
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#153 Re: Gedanken über Verschwörungstheorien

Beitrag von Anton B. » Fr 12. Feb 2021, 15:09

piscator hat geschrieben:
Fr 12. Feb 2021, 10:37
Erwin hat das das Problem, dass er nicht mal im Ansatz auf den Gedanken kommen könnte, dass er eventuell unrecht hat. Er ist der Geisterfahrer auf der Autobahn, der alle anderen als Geisterfahrer sieht. :D
Lässt sich Erwin aber nicht vermitteln. Aus seiner Eigensicht sind genau diese Beobachtungen die Bestätigungen, die ihn als auserwählten Alles-Checker legitimieren.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

piscator
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#154 Re: Gedanken über Verschwörungstheorien

Beitrag von piscator » Fr 12. Feb 2021, 16:09

Erwin ist im übertragenen Sinne das berühmte Millionen Jahre alte Salz aus dem Himalaya, das - sobald es verpackt ist - nur noch 3 Jahre Haltbarkeitsdauer hat.  :D

Jaja, das war jetzt bös, bewerft mich mit äh, Salz oder so ...  :whistling:
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SilverBullet
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#155 Re: Gedanken über Verschwörungstheorien

Beitrag von SilverBullet » Sa 13. Feb 2021, 17:36

R.F. hat geschrieben: Wer die Identitäten von Evangelien und Offenbarung nicht wahrnimmt, wird gar nicht erst versuchen, die Offenbarung zu verstehen.
...
Übrigens deckt sich mein Schriftverständnis mit dem vieler theologischen Kommentare. Leider wagen nach dem Siegeszug des Naturalismus heute jedoch nur noch wenige Theologen, sich zur Existenz echter Vorhersagen zu bekennen.
Was denkst du, wozu sind diese Vorhersagen gut?

Ich verstehe nicht, wieso im Neuen Testament auf der einen Seite "Vorhersagen" derart eigenartig präsentiert werden, auf der anderen Seite ganz einfach zugängliche Verhältnisse aus dem ersten Jahrhundert gar nicht vorkommen (ich spreche hier über wichtige Details zu den "Zeloten").
Der Text verliert für mich gewaltig an Wert, wenn selbstverständliche Details fehlen, aber gleichzeitig extrem wunderliche Aussagen präsentiert werden.

R.F. hat geschrieben: Ein Verständnis der Offenbarung setzt auch ausreichende Geschichtskenntnisse voraus, insbesondere die Europas. Die Aktualität der in der Offenbarung vorhergesagten politischen Umwälzungen wird durch aufmerksamem Verfolgung der Nachtrichten bewusster.
Siehst du, genau hier liegt das Problem:
mit einem Minimum an Geschichtsverständnis über das erste Jahrhundert stellt man fest, dass das Neue Testament eigenartig ist.
Nun sagst du, man benötige Geschichtsverständnis, um die "Vorhersagen" aus dem Text zu verstehen.
Das passt doch gar nicht zusammen.

R.F. hat geschrieben: Mangelndes Verständnis der Zusammenhänge liegt nicht zuletzt an den von Kirchen und christlichen Gemeinschaften vertretenen Auslegungen, die oft nicht der Schrift entsprechen.
Nun, die Texte des Neuen Testamentes enthalten die Bezeichnung "Zelot", es gibt aber keinerlei Erklärung, was das in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts bedeutet - ich vermute, dir ist es auch nicht klar.

R.F. hat geschrieben: Der von diesen Christen vertretene Jesus kann man - so ihre Meinung - nicht mit dem strafenden der Offenbarung gleichsetzen sein. Dass der Jesus der Schrift Widerwillige Unkraut nennt, das vernichtet wird, wird nur zu gerne vergessen.
Die gewalttätige Messias-Idee gab es bei den Zeloten und zwar sehr lange Zeit.
Mitten dort hinein, setzt die Bibel die Jesus-Legende, vermeidet es aber, auch nur ein relevantes Detail zu den Zeloten zu enthalten, nur um dann in der Offenbarung wieder auf die zelotische Gewaltschiene einzuschwenken.
Fragst du dich da nicht auch, was das soll?

R.F. hat geschrieben: Was Jesu Nachfolger von Ihm erwarteten, ist in Apostelgeschichte 1,6 (Luther) kurz wiedergegeben
Nun, in Bezug auf die Zeloten ist die Apostelgeschichte in einer Form falsch, die nur durch einen enormen zeitlichen Abstand zu erklären ist.
Ist die Apostelgeschichte ein Fake?

R.F. hat geschrieben: Seit dem ersten Jahrhundert fürchten die Herrschenden, dass dieser Teil der Botschaft zu sehr die Hoffnung auf Befreiung von den Verhältnissen weckt.
...
Die Verfolgung der Ur-Gemeinde nahm unter Kaiser Nero überhand, nachdem dieser Kenntnis der Offenbarung erhalten hatte (Johannes erhielt die Offenbarung lange vor den neunziger Jahren). Diese Phase endete mit der Zerstörung des Jerusalemer Tempels.
Auch das hier ist maximal verbogen, Nero hat gegen die Zeloten gekämpft. Sie waren eine gewaltorientierte religiöse Reinheitsbewegung mit der Erwartung einer Gott-Unterstützung (durch einen Messias).
Sie haben Martyrien für ihren Glauben auf sich genommen, sie wurden gefoltert, gekreuzigt oder in der Arena hingerichtet.
Anführer der Zeloten sind wie ein König unter Jubel in Jerusalem eingezogen. Einer davon wurde von den Tempelpriestern verraten und das zuerst jubelnde Volk hat sich von um abgewandt.
Innerhalb der Zeloten gibt es Zusammenhänge, die sehr stark an "Jesus" erinnern, so dass ich mich auf Basis des Schweigens der Bibel (über Zeloten) fragen muss: gab es überhaupt diesen "Jesus"?
Was denkst du, warum enthält die Bibel nichts über Zeloten und warum enthalten nicht-biblische Texte zwar Details zu den Zeloten, aber nichts über "Jesus"?
Wieso sind sich diese beiden Geschichten, obwohl zur selben Zeit und am selben Ort angesiedelt, nie begegnet?

Das ist doch eine Bankrotterklärung in Hinsicht auf "die Offenbarung ist eine Vorhersage"

R.F.
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#156 Re: Gedanken über Verschwörungstheorien

Beitrag von R.F. » Mo 15. Feb 2021, 14:06

piscator hat geschrieben:
Do 11. Feb 2021, 21:40
Da reicht schon Catania Höyuk bei Konja in der Türkei, das  fast auf rund 7.000 vor Christus  datiert wird. War schon dort.  :D  Beeindruckend.
Ansonsten, schau in ein Geschichtsbuch.  Ich weiß,  das überzeugt dich nicht. Kein Problem, die Welt dreht sich trotzdem weiter, wie sie das seit rund 4,5 Milliarden Jahren tut.  :wave:

Für die etablierte Geschichtsforschung stellt die Ägyptologie eine wesentliche Orientierung in der Geschichte des Altertums dar.

Ich kenne zur Geschichte Ägyptens einige Werke wie etwa “Geschichte des alten Ägypten” von Wolfgang Helck, Bücher von Eduard Meyers “Geschichte des Altertums”, Schriften Ludwig Borchardts oder Alan Gardiners “Geschichte des Alten Ägypten”. Und selbstverständlich kenne ich auch Werke, die die Forschungsergebnisse der genannten Historiker in Frage stellen. Zu diesen Kritikern gehören u.a. Immanuel Velikovsky, Gunnar Heinsohn und Heribert Illig. Geschichtsdaten, die älter als fünftausend Jahre sein sollen, lehnen diese Kritiker ab.

Die Masse der an Universitätsbibliotheken verfügbaren Literatur macht es dem durchschnittlich gebildeten Bürger leicht, dem naturalistisch orientierten Weltbild Glauben zu schenken. Die Hartnäckigkeit, mit der diese Gläubigen am Naturalismus festhalten, wundert mich dennoch immer wieder. Denn es gibt genügend Belege, die gegen diesen Unsinn sprechen.

piscator
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#157 Re: Gedanken über Verschwörungstheorien

Beitrag von piscator » Mo 15. Feb 2021, 19:42

Stimmt lieber Erwin.  Durchschnittliche gebildete Menschen haben mit dem Naturalismus kein Problem. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass Velikowski und Illig Blödsinn schreiben. 

Und nein, es gibt keine Belege für kurze Zeiträume. 
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