Corona - Was ist denn nun Sache?

Politik und Weltgeschehen
SilverBullet
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#1361 Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von SilverBullet » Mo 26. Apr 2021, 18:07

Tree of life hat geschrieben: Was soll das?
Lies nochmal , was er schrieb.
Du drehst seine Aussage einfach in eine andere Richtung und das Spiel hast du mit mir auch schon mal gespielt, ich finde es fies.
Es ist gut möglich, dass ich etwas falsch verstanden habe (warum sollte das nicht vorkommen können), aber die Annahme, ich hätte etwas mutwillig hingedreht, kann ich nicht nachvollziehen, immerhin habe ich explizit die Frage gestellt, ob ich es richtig verstanden habe - sogar in zweifacher Ausführung.
Du hättest mir diese Frage(n) auch ausführlich beantworten können, aber das war wohl nicht deine Absicht.
Mittlerweile ist eine Reaktion von "JackSparrow" eingetroffen und er hat mir nicht vorgeworfen, ich würde etwas hindrehen (obwohl du ja darauf aufmerksam gemacht hast).
Die Antwort auf meine Frage lautet offensichtlich: "Mit Demokratie lässt sich kein Virus eindämmen." - Was habe ich da rund um "Ablehnung von Demokratie (im Pandemie-Fall)" hingedreht?

Der andere Fall, bei dem ich dir gegenüber fies war, ist mir nicht in Erinnerung.
Ich weiss nicht worum es geht, aber ich hatte/habe keine Absicht dir gegenüber fies zu sein und es tut mir leid, dass ich unaufmerksam war und mir das passiert ist, Entschuldigung.

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SamuelB hat geschrieben: Ich finde es gut, dass sich der Staat, das zuständige Gericht, mit dem Anliegen befasst und prüft und wir dem nicht machtlos gegenüber stehen. Wenn jetzt aufgrund der Corona-Verordnungen viele Klagen eingehen, ist das ein Zeichen, dass es bei den Menschen auf Unverständnis stößt und auch das sollten wir äußern (dürfen), damit der Staat es wahrnimmt. Vielleicht führt das zu besserer Kommunikation, mehr Verständnis für gewisse Maßnahmen usw, vllt werden auch Fehler eingesehen, Bestimmungen wieder aufgehoben.
Ja, es ist grundvernünftig, dass Bürger den Staat entlang der Gewaltenteilung zur Selbstüberprüfung anstossen können.

Ich muss hierzu auch ehrlich sagen, mir ist nicht klar, inwiefern das Klagen unter dem Gesichtspunkt einer Unsolidarität gesehen wird.
Das Demonstrieren und wie man sieht, das Äussern von Meinungen, bei denen die falschen Leute klatschen, wird wohl ganz schnell als unsolidarisch eingestuft.

SamuelB hat geschrieben: Wenn wir diese Rechte haben, brauchen wir kein schlechtes Gewissen kriegen, wenn wir davon Gebrauch machen und brauchen es uns auch nicht einreden lassen.
Ja so ist es.

SamuelB hat geschrieben: Also nicht mehr die Kritik ist hauptsächlicher Bestandteil der Diskussion, sondern wer noch so denkt und deswegen ist die angebrachte Kritik grundsätzlich falsch. So kommt man sicher zu einer Lösung.^^ Das Problem ist noch da.
Diesen Eindruck habe ich und ich werde sicherlich in Zukunft darauf Acht geben, wie die Nachrichten gestaltet werden.
Das wird nicht zu mehr als meiner Meinungsbildung führen, aber toll ist es nicht, es hätte nicht sein müssen.

SamuelB hat geschrieben: Ich arbeite übrigens auch. 8-)
Klar und in Verbindung mit Familie und HomeOffice geht das nicht selten auch bis zur Erschöpfung.

SamuelB hat geschrieben: P.S. Das Video von Nadine Dubois fand ich richtig gut.
Ich habe mir das Video angeschaut und es ist tatsächlich sehr gut, denn aus meiner Sicht ist es der Versuch, die Aufmerksamkeit auf Vorgänge zu richten, die tatsächlich zu einer Ansteckung führen.

Das Sonderbare an dieser aufgeheizten Stimmung ist, dass die Verhaltensschwachpunkte der Menschen in Bezug auf Covid zwar angesprochen und bekannt gemacht werden, aber es interessiert eigentlich nicht, aus welcher Richtung der Schaden hauptsächlich kommt.
Treffen in privaten Räumen, Partys, Urlaubsgruppenverhalten sind als problematisch bekannt, aber ich habe noch nicht gehört, dass diese Leute drastisch angefeindet worden wären.

Das Video wäre in dieser Kritik-Hinsicht super, aber die sonderbaren Rahmenbedingungen werden auch diesen Versuch eher untergehen lassen.

SamuelB hat geschrieben: Aber ändert das die Meinung? Oder muss ich erst überlegen, wer mir zustimmen könnte, bevor ich etwas äußere, wovon ich überzeugt bin? Und das würde bedeuten, Kritik an der Corona-Politik "darf" nur von so genannten Querdenkern angebracht werden.
Wenn man davon überzeugt ist, man hat den Schritt sowieso gemacht, hat sich öffentlich geäußert, dann kann man auch weiterhin dazu stehen.
Ich gehe nicht davon aus, dass die Meinungen verändert wurden, sondern manche Veröffentlichungen wurden "zurückgezogen" (wohl auch massiv "zurückgedroht").

Wie ich gerade gesehen habe, ist "Heike Makatsch" eine der Schauspielerinnen und nach wohl deutlicher Kritik schreibt sie von einer "nicht mehr wieder zu erkennenden Welt" (Quelle).
Ich habe den Verdacht, dass ich komplett blauäugig bin, was das Ausmass der Schieflage anbelangt.

Klar, man sollte zur eigenen Meinung stehen, vor allem, wenn kein wirkliches Argument geliefert wird, aber ist die Situation insgesamt überhaupt noch zum Standhaft-Bleiben geeignet, will das überhaupt noch jemand verstehen oder herrschen gerade Totschlagargumente und die Suche nach Zielscheiben?
In diesem Link wird von Morddrohungen (vermutlich gegen "Meret Becker") und der Forderung nach dem Aus für Tatort-Schauspieler gesprochen.

Ich habe so ein wenig das Gefühl, dass diese "Beobachter aus welcher Richtung der Applaus kommt" einen hohen eigenen Frustlevel haben und die Bekämpfung von "unsozialen Schuldigen" als Ventil benutzen.
Für sich selbst können sie Demonstration und/oder Staatskritik kaum noch in Anspruch nehmen, weil sie dann ganz schnell Applaus von der falschen Seite bekommen und dadurch wird man ja sehr rasch zum "Querdenker".

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JackSparrow hat geschrieben: Was machen wir, wenn das Volk entweder die Existenz einer Pandemie bezweifelt oder in der Pandemie keinerlei relevantes Gesundheitsrisiko zu erkennen glaubt?
Von welchem Volk redest du hier?
Du hast keine belastbaren Daten und kreierst dir nun eine Fiktion.

JackSparrow hat geschrieben: Ja, "komischerweise". Jemandem muss ganz plötzlich aufgefallen sein, dass man in einer echten Pandemie ja eigentlich die gesamte Bevölkerung impfen müsste und nicht nur ausgewählte Personengruppen.
Darf ich das als Kritik an den "Politikern mit Verantwortungsgefühl" werten?

JackSparrow hat geschrieben: Das ist mir leider nicht möglich, da ich hierfür die Aussagen des Gesundheitsministers aus der (Lügen-)Presse zitieren müsste und dort in finsterer Absicht sogar völlig verschwiegen wird, dass die Impfreihenreihenfolge "ab jetzt" aufgehoben ist.
Warum "(Lügen-)Presse" und woher leitest du ein "Verschweigen aus finsterer Absicht" ab?
Hier eine tagesschau-Nachricht wonach die Impfreihenfolge in einigen Bundesländer bereits jetzt (Impfstoffabhängig) aufgehoben ist.
Ist das gelogen?

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Naqual
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#1362 Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Naqual » Mo 26. Apr 2021, 18:23

SamuelB hat geschrieben:
Mo 26. Apr 2021, 13:29
.....Ausgangssperre: Übertrieben. Selbst bei uns sind wenig Menschen unterwegs. Wen soll man anstecken. Und dann darf ich nicht mal mit Haushaltsangehörigen raus. Wenn verhindert werden soll, dass sich Haushalte untereinander treffen, kann man das doch klar in die Verordnung aufnehmen. ....
Kann ich nur unterstützen. Mir stinkt da auch so vieles. Eigentlich müssten die Vorschriften nachvollziehbar sein, damit die Leute sich (ohne große Strafaktionen) daran halten.

Ich hatte mir letztes Jahr einen Wohnwagen angeschafft. Der entspricht so in etwa einer ffp5-Maske. Also wenn man die Tür hinter sich zumacht, ist jede Ansteckungsgefahr vollständig ausgeschlossen. Selbst wenn der Wohnwagen von 100 Leuten umstellt wäre, alle näher als 1,50 m. Aber man darf ja nicht auf die Campingplätze. Ich gehe mal davon aus, da wird nach Corona noch eine riesige Klagewelle rollen. Also Masken soll ich tragen, aber Wohnwagen ist nicht. Hä?

Letztes Jahr sah ich bei der Autowaschanlage in "meiner" Stadt ein Schild, dass nur Geschäftsleute mit Dienstautos ihre Autos hier waschen dürfen. Ich hatte extra bei der Polizei angerufen, ob dieser offensichtliche Schwachsinn überhaupt rechtlich korrekt ist. Das wurde mir bestätigt (mit mir wohlwollendem Unterton in der Stimme).

Dann bin ich Vorsitzender eines Vereins. Ich hatte bis Anfang Oktober noch die wöchentlichen Vereinsbesprechungen durchgeführt, indem ich die vorgeschriebenen 10-Mann-Gruppen im Veranstaltungsraum gebildet hatte, und jede Gruppe saß dann 2 m auseinander. Dann teilte mir das Ordnungsamt mit, dass dies nicht zulässig ist... nur bei Gaststätten. Hä? Also so kann man ehrenamtliche Organisationen auch kaputt machen. Und dann kriegste mit, wie die Kirchen und politischen Parteien sich weiter treffen..... also nicht mit Skype am PC, sondern im wirklichen Leben. (Und gerade bei den Kirchen gab es letztes Jahr größere lokale Ausbrüche der Pandemie)

Also die verantwortlichen Führungsmannschaften in der Politik sind sichtlich überfordert. Wundert auch nicht, die kriegen ja nicht einmal die gewollte Abschaffung des Wechsels von Sommer- und Winterzeit auf die Reihe. Und das ist noch einfach von der Problematik her.

Wenn mal feindliche Aliens die Erde überfallen: ich ergebe mich sofort. Wir können mit dem Niveau des Krisenmanagement keinen Blumentopf gewinnen. 😁

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sven23
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#1363 Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von sven23 » Mo 26. Apr 2021, 18:53

Naqual hat geschrieben:
Mo 26. Apr 2021, 17:59
Nur man hat den Eindruck, es geht wieder rückwärts. Jedenfalls bezogen auf die größer werdende Einkommenschere, trotz flexibler gewordener Klassen, die man heute korrekter eher als "Gesellschaftsschichten" bezeichnen müsste.

Das wird auch durch Studien der OECD bestätigt. Was die sozialen Aufstiegschancen betrifft, liegt Deutschland im europäischen Vergleich ziemlich weit hinten. Da hat sich etwas zum Negativen verändert.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/studie-zur-chancengerechtigkeit-sozialer-aufstieg-in-deutschland-bleibt-die-ausnahme-oecd-fuerchtet-vergeudung-von-talent/22690454.html?ticket=ST-119159-Cw5CdZeqmXEU6buVTZtD-ap2
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#1364 Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Detlef » Mo 26. Apr 2021, 19:52

JackSparrow hat geschrieben:
So 25. Apr 2021, 11:46
...
Demokratie setzt stillschweigend voraus, dass der Großteil der Bevölkerung zu differenziertem Denken und rationalen Entscheidungen in der Lage ist. Für Zeiten, die schnelles Eingreifen erfordern (Pandemien, Kriege, Naturkatastrophen, ...) ist eine Demokratie wohl eher nicht geeignet. Neben Diktatur oder Monarchie wäre hier eventuell Platons Aristokraten-Herrschaft (Herrschaft der Besten) eine geeignete Option.
Nun hat die Diktatur in China sich allerdings zunächst so verhalten, dass man die aufkommende Corona-Epedemie totzuschweigen- bzw. zu verleugnen versuchte, bspw. Ärzte verfolgte, die der Gefahr entsprechend Initiative ergriffen. Somit wurde auf diktaturtypische Art und Weise erst die Grundlage zur weltweiten Ausbreitung eschaffen.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#1365 Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Tree of life » Mo 26. Apr 2021, 21:00

SilverBullet hat geschrieben:
Mo 26. Apr 2021, 18:07
...immerhin habe ich explizit die Frage gestellt, ob ich es richtig verstanden habe
Hätte ers so gemeint, hätte er es wohl so gesagt.
Du hast eine Aussage hergenommen und hast da etwas hinein interpretiert und dann wie eine Nachfrage aussehn lassen..
Es ist nicht das erste Mal, dass du so vorgehst, vielleicht fällt es dir nicht mal auf. ;)

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#1366 Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von piscator » Di 27. Apr 2021, 14:58

Detlef schreibt:
Nun hat die Diktatur in China sich allerdings zunächst so verhalten, dass man die aufkommende Corona-Epedemie totzuschweigen- bzw. zu verleugnen versuchte, bspw. Ärzte verfolgte, die der Gefahr entsprechend Initiative ergriffen. Somit wurde auf diktaturtypische Art und Weise erst die Grundlage zur weltweiten Ausbreitung erschaffen.
China sehe ich nicht als Diktatur im herkömmlichen Sinne, die dortige Regierung führt nur eine Jahrtausende alte Tradition fort, wobei da viele Idee einfließen, wie die Lehre von Konfuzius, aber auch die Schreckensherrschaft von Mao.
China sieht sich als Mitte der Welt mit dem Selbstverständnis den Kauf der Welt zu bestimmen und verweist sehr gerne auf die Überlegenheit ihrer alten Kultur.

Im Prinzip kann man die chinesische Innenpolitik so definieren:

Wir sorgen dafür, dass ihr im Wohlstand lebt und die Größen und Schönsten sind,  dafür erwarten wir, dass ihr die Klappe haltet und die Regierung tun und machen lässt.

Der Virus hat das ins Wanken gebracht. Die chinesische Regierung konnte das Versprechen, das Volks zu schützen, nicht gewährleisten. Die schief gelaufenen Maßnahmen zur Eindämmung waren panisch, gefolgt von der Angst,  dass das Volk die obige Vereinbarung in Frage stellen könnte.




 
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sven23
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#1367 Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von sven23 » Di 27. Apr 2021, 17:16

Detlef hat geschrieben:
Mo 26. Apr 2021, 19:52
JackSparrow hat geschrieben:
So 25. Apr 2021, 11:46
...
Demokratie setzt stillschweigend voraus, dass der Großteil der Bevölkerung zu differenziertem Denken und rationalen Entscheidungen in der Lage ist. Für Zeiten, die schnelles Eingreifen erfordern (Pandemien, Kriege, Naturkatastrophen, ...) ist eine Demokratie wohl eher nicht geeignet. Neben Diktatur oder Monarchie wäre hier eventuell Platons Aristokraten-Herrschaft (Herrschaft der Besten) eine geeignete Option.
Nun hat die Diktatur in China sich allerdings zunächst so verhalten, dass man die aufkommende Corona-Epedemie totzuschweigen- bzw. zu verleugnen versuchte, bspw. Ärzte verfolgte, die der Gefahr entsprechend Initiative ergriffen. Somit wurde auf diktaturtypische Art und Weise erst die Grundlage zur weltweiten Ausbreitung eschaffen.

Aber dann hat China ja mit Brachialgewalt durchgegriffen, mit Maßnahmen, die bei uns undenkbar wären.
Im nachhinein kann man aber sagen, dass Deutschland - wie auch viele andere Länder - zu spät reagiert hat. Einreiseverbote oder wenigstens strenge Quarantänemaßnahmen wären die richtige Antwort gewesen. Und im Moment frage ich mich, ob wir bei der indischen Doppelmutante nicht wieder den gleichen Fehler machen.





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//Edit: Faden geschlossen wegen Überlänge von SamuelB, hier geht es weiter
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