Corona - Was ist denn nun Sache?

Politik und Weltgeschehen
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1Johannes4
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#681 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von 1Johannes4 » Do 9. Apr 2020, 18:10

Hallo zusammen,

eine weitere interessante Zahl in diesem Zusammenhang sind 46,02 €. Das ist die Zulage (Brutto), die eine Krankenschwester monatlich zusätzlich bekommt, wenn sie „Patienten mit schweren Infektionskrankheiten, die wegen der Ansteckungsgefahr in besonderen Infektionsabteilungen oder -stationen untergebracht sind“ (Quelle), betreuen - also auch auf den neuen „Corona-Stationen“ im ganzen Land. So drückt sich die unglaubliche tarifliche Dankbarkeit gegenüber den Leuten aus, die ihre eigene Gesundheit und Leben riskieren um anderen zu helfen („Zehn Prozent aller Infizierten gehören zum medizinischen Personal"). Kein Wunder also, wenn eine Berliner Krankenschwester neulich meinte, dass die Leute sich ihr Geklatsche sonstwo hinschieben könnten (Quelle).

Grüße,
Daniel.
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AlTheKingBundy
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#682 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von AlTheKingBundy » Do 9. Apr 2020, 18:30

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 17:51
ich betrachte es keineswegs als „bitterböses Versagen“, denn auch dieses Papier gibt keine wirklichen Empfehlungen über Pandemiepläne hinaus. Bei einer solchen Pandemie entstehen die Versorgungsengpässe ja als Folge eines plötzlichen, regelrecht explosionsartig gesteigerten Verbrauchs. Kontinuierlich einen entsprechend riesigen Vorrat vorzuhalten (und auch ständig zu erneuern) würde nicht viel mehr bringen als ein Tropfen auf den heißen Stein, aber wäre kontinuierlich sehr teuer. Wer hätte das bezahlen sollen?

Erzähl das mal meiner Schwester, die eine Coronastation in Berlin leitet, die ihre Masken 10 mal "drehen und wenden" müssen. Was für ein Blödsinn "zu teuer", das zahlt man aus der Kaffeekasse. Überleg mal bitte, wie viel Milliarden für Bullshit aus dem Fenster geworfen oder verschenkt werden, die paar Millionen pro Jahr, lächerlich. Dieser Globalisierungswahnsinn, fällt einem mächtig auf die Füße: Geiz ist geil, aber ziemlich dämlich und tötlich.

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 17:51
Und schließlich hat das ganze deutsche Volk seit Jahren gewusst, dass es beispielsweise einen Pflegenotstand (17.000 offene Stellen) gibt und sich praktisch kaum dafür interessiert. Viel mehr Beatmungsgeräte bringen auch nichts, wenn es nicht das entsprechende Personal dafür gibt um diese zu bedienen. Seit über 20 Jahren wurden die Ausgaben für das Gesundheitssystem gedeckelt und gesenkt, was immer stärker zu Einsparungen beim Personal führte. Diejenigen, die heute klatschen, haben gestern die Politiker gewählt, die verantwortlich sind für die heutigen Probleme im Gesundheitswesen ...

So ist es, wer wählt, wird zum Mittäter eines verlogenen Systems.

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 17:51
Bis jetzt bin ich in dieser Krise eher positiv überrascht von der Politik. Obwohl die Politiker bestimmt von einer ebenso großen Verunsicherung ergriffen werden wie jeder Andere auch, haben sie dennoch ziemlich entschlossen aber auch wohl überlegt gehandelt, zumindest meiner Meinung nach.

Positiv überrascht? Na du bist ja einfach zufrieden zu stellen. Wohl überlegtes Handeln sieht anders aus. 180 Gradwende nach der Schutzmaskenlüge, "wir sind gut vorbereitet" (Spahn Ende Januar). Einheitliches Handeln, ein Witz. Zu spät reagiert. Von Statistik keine Ahnung, Zahlenvetrdummungspolitik. Desinformationspolitik vom Feinsten.
Beste Grüße, Al

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1Johannes4
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#683 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von 1Johannes4 » Do 9. Apr 2020, 19:25

Hallo Al,

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 18:30
Positiv überrascht? Na du bist ja einfach zufrieden zu stellen. Wohl überlegtes Handeln sieht anders aus. 180 Gradwende nach der Schutzmaskenlüge, "wir sind gut vorbereitet" (Spahn Ende Januar). Einheitliches Handeln, ein Witz. Zu spät reagiert. Von Statistik keine Ahnung, Zahlenvetrdummungspolitik. Desinformationspolitik vom Feinsten.
die Empfehlung bezüglich Schutzmasken war die ganze Zeit, dass diese vorrangig für die im Gesundheitssystem Tätigen gebraucht würden. Jeder normal Begabte Schimpanse konnte 1 und 1 zusammenzählen, dass diese Masken durchaus eine Schutzwirkung haben, denn sie werden ja im Gesundheitssystem genau deswegen gebraucht. Für alle Anderen reichen bei gegebener Knappheit eben auch die ständig empfohlenen Maßnahmen wie Abstand halten und häufiges Händewaschen. Aber auch noch im Klartext: das Problem im Gesundheitssystem ist, dass diese einfachen Maßnahmen dort nicht stetig umsetzbar sind: weder kann man mit einem Mindestabstand von 1,5 m jemandem Blut abnehmen, noch untersuchen, noch behandeln, noch waschen, noch lagern usw.

Wo werden die Atemschutzmasken hergestellt? In China. Wo ging die Pandemie los? In China. Mich wundert es nicht, dass man im Januar und Februar nicht einfach größere Mengen davon in China bestellen konnte. Etwas Mitdenken genügt da völlig um etwaige Vorwürfe wie zu spätes reagieren als haltlos zu entlarven. Was hätte man denn tun sollen? Und wenn man das macht ... probieren das nicht dann gerade auch alle Anderen? Frag doch mal Deine Schwester, wieviele Masken sie normalerweise pro Monat letztes Jahr bestellten und wieviele sie jetzt pro Patient pro Tag verbrauchen würden, wenn sie genug hätten und wieviele das dann hochgerechnet im Monat wären. Der Unterschied sollte einer Leitung bekannt sein und dürfte sehr krass sein.

Ich würde bestimmt nicht sagen wollen, dass alles in Deutschland perfekt laufen würde, aber bei den meisten anderen Länder habe ich das Gefühl, dass diejenigen größere Probleme haben (das hilft natürlich hier niemandem, der durch Covid-19 stirbt).

Natürlich kann man die Globalisierung sehr kritisch betrachten, aber solange man den Wohlstand genießen konnte, hat es hier kaum jemanden gestört, dass unser Wohlstand wesentlich auf der Armut anderer Länder basiert. Übrigens auch jetzt nicht. Man sieht nur auf sich selbst und ignoriert regelrecht die katastrophalen Folgen dieser Pandemie für die Ärmsten der Armen. Gestern las ich, dass Deutschland 50 Flüchtlingskinder aufnehmen will ... was für eine tolle humanitäre Geste ... das sind ja schließlich ganze 0,000000625 Flüchtlingskinder pro Bundesbürger.

Grüße,
Daniel.
 
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AlTheKingBundy
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#684 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von AlTheKingBundy » Do 9. Apr 2020, 19:50

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 19:25
die Empfehlung bezüglich Schutzmasken war die ganze Zeit, dass diese vorrangig für die im Gesundheitssystem Tätigen gebraucht würden. Jeder normal Begabte Schimpanse konnte 1 und 1 zusammenzählen, dass diese Masken durchaus eine Schutzwirkung haben, denn sie werden ja im Gesundheitssystem genau deswegen gebraucht. Für alle Anderen reichen bei gegebener Knappheit eben auch die ständig empfohlenen Maßnahmen wie Abstand halten und häufiges Händewaschen.

Falsch. Es wurde die Wirksamkeit der Masken negiert "Virenschleudern" ließ unser kanzlerin vermelden. Diese Lüge wurde in die Welt gesetzt, weil man eben die Bevölkerung nicht mit masekn versorgen kann. Es wäre redlich gewesen, wesentlich sinnvolle Bauanleitungen auf der Regierungswebsite online zu stellen. Händewaschen, na klar hat man das empfeohlen, weil das möglich war. Nicht ins Gesicht fassen genügt völlig, eine Schmiereninfektion ist eher unwahrscheinlich, es sei denn, man leckt Türklinken ab. Dann normal @home die Hände waschen, wie man es immer macht. Ganz so blöd sind die Asiaten nicht, wenn sie fast ALLE Masken tragen. Man sollte sich mal fragen, warum deutschland nicht in der Lage ist, mal eben 10 Fabriken hochzuziehen und dieses Hightech-Produkt selber herzustellen.

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 19:25
Wo werden die Atemschutzmasken hergestellt? In China. Wo ging die Pandemie los? In China. Mich wundert es nicht, dass man im Januar und Februar nicht einfach größere Mengen davon in China bestellen konnte. Etwas Mitdenken genügt da völlig um etwaige Vorwürfe wie zu spätes reagieren als haltlos zu entlarven. Was hätte man denn tun sollen? Und wenn man das macht ... probieren das nicht dann gerade auch alle Anderen? Frag doch mal Deine Schwester, wieviele Masken sie normalerweise pro Monat letztes Jahr bestellten und wieviele sie jetzt pro Patient pro Tag verbrauchen würden, wenn sie genug hätten und wieviele das dann hochgerechnet im Monat wären. Der Unterschied sollte einer Leitung bekannt sein und dürfte sehr krass sein.

So viel Spott und Hohn von einem "Christen", Du solltest Dich was schämen. Ich habe bereits geschrieben, was man hätte tun müssen, seit 2013 spätestens.

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 19:25
Natürlich kann man die Globalisierung sehr kritisch betrachten, aber solange man den Wohlstand genießen konnte, hat es hier kaum jemanden gestört, dass unser Wohlstand wesentlich auf der Armut anderer Länder basiert. Übrigens auch jetzt nicht. Man sieht nur auf sich selbst und ignoriert regelrecht die katastrophalen Folgen dieser Pandemie für die Ärmsten der Armen. Gestern las ich, dass Deutschland 50 Flüchtlingskinder aufnehmen will ... was für eine tolle humanitäre Geste ... das sind ja schließlich ganze 0,000000625 Flüchtlingskinder pro Bundesbürger.

Hier stimme ich dir vollends zu. Tote werden jedes Jahr unzählige in Kauf genommen, durch Umweltverschmutzung, Waffenexporte, Lebensmittelsubventionen (Exporte nach Afrika)... Es wäre redlicher gewesen zu sagen: Leute, bastelt euch Masken, haltet Abstand, aber das Leben geht weiter. Wir können (ehrlicher wollen) euch nicht helfen.
Beste Grüße, Al

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1Johannes4
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#685 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von 1Johannes4 » Do 9. Apr 2020, 20:38

Hallo Al,

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 19:50
1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 19:25
Wo werden die Atemschutzmasken hergestellt? In China. Wo ging die Pandemie los? In China. Mich wundert es nicht, dass man im Januar und Februar nicht einfach größere Mengen davon in China bestellen konnte. Etwas Mitdenken genügt da völlig um etwaige Vorwürfe wie zu spätes reagieren als haltlos zu entlarven. Was hätte man denn tun sollen? Und wenn man das macht ... probieren das nicht dann gerade auch alle Anderen? Frag doch mal Deine Schwester, wieviele Masken sie normalerweise pro Monat letztes Jahr bestellten und wieviele sie jetzt pro Patient pro Tag verbrauchen würden, wenn sie genug hätten und wieviele das dann hochgerechnet im Monat wären. Der Unterschied sollte einer Leitung bekannt sein und dürfte sehr krass sein.

So viel Spott und Hohn von einem "Christen", Du solltest Dich was schämen. Ich habe bereits geschrieben, was man hätte tun müssen, seit 2013 spätestens.
was für „Spott und Hohn“? Ohne den Versuch Dein Gegenüber persönlich anzugreifen geht es bei Dir wohl nicht.

Gibt es in Deutschland genug Luftschutzbunker für etwaige Atombombenangriffe? Wohl kaum. Gibt es genug Gasmasken für den Fall eines ABC-Waffen-Angriffs? Wohl kaum. Ist man für das nächste Tschernobyl ausreichend vorbereitet? Wohl kaum. Wenn irgendeine größere Katastrophe eintritt, wird man nie perfekt vorbereitet sein, im besten Fall erreicht man eine optimale Vorbereitung unter Berücksichtigung aller möglichen Umstände wozu aber auch die Einschätzung der Eintreffenswahrscheinlichkeit gehört. Diese Pandemie wurde als „bedingt wahrscheinlich“ angenommen („ein Ereignis, das statistisch in der Regel einmal in einem Zeitraum von 100 bis 1.000 Jahren eintritt“).

Grüße,
Daniel.
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#686 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Claymore » Do 9. Apr 2020, 22:49

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 20:38
Gibt es in Deutschland genug Luftschutzbunker für etwaige Atombombenangriffe? Wohl kaum. Gibt es genug Gasmasken für den Fall eines ABC-Waffen-Angriffs? Wohl kaum. Ist man für das nächste Tschernobyl ausreichend vorbereitet? Wohl kaum. Wenn irgendeine größere Katastrophe eintritt, wird man nie perfekt vorbereitet sein, im besten Fall erreicht man eine optimale Vorbereitung unter Berücksichtigung aller möglichen Umstände wozu aber auch die Einschätzung der Eintreffenswahrscheinlichkeit gehört. Diese Pandemie wurde als „bedingt wahrscheinlich“ angenommen („ein Ereignis, das statistisch in der Regel einmal in einem Zeitraum von 100 bis 1.000 Jahren eintritt“).

Grüße,
Daniel.
Dir wird wohl selber auffallen, was das für ein Totschlagargument ist. Du rührst hier alles zusammen und verwischst die Unterschiede, so dass am Ende nur eine große Banalität herauskommt, die aber den wesentlichen Punkt ignoriert.

Vorbereitung kostet natürlich etwas und wenn dann das Ereignis nicht eintrifft, dann hat man das Geld in den Sand gesetzt. Damit ist optimale Vorbereitung praktisch nicht möglich. Es geht immer noch besser vorbereitet, aber ab irgendeinem Punkt ist das Verhältnis reale Kosten vs. hypothetisches Risiko einfach zu ungünstig. Das umgekehrte Problem darf man aber deshalb nicht ignorieren: eine Vorbereitung wäre sehr günstig gewesen und hätte im Ernstfall viel gebracht - aber man hat diese Vorbereitung trotzdem nicht getroffen.

Der Vergleich mit Gasmasken und einer Infrastruktur für Luftschutzbunker hinkt an dieser Stelle gewaltig. Denn beides ist verdammt teuer, erst recht letzteres.

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#687 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Claymore » Do 9. Apr 2020, 23:15

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 17:51
Bis jetzt bin ich in dieser Krise eher positiv überrascht von der Politik. Obwohl die Politiker bestimmt von einer ebenso großen Verunsicherung ergriffen werden wie jeder Andere auch, haben sie dennoch ziemlich entschlossen aber auch wohl überlegt gehandelt, zumindest meiner Meinung nach.
Der Ablauf war ja eher, dass auf Landesebene die entsprechenden Leute auf den Panikknopf drückten und dann war ganz schnell eine ganze Palette von sehr weitreichenden Einschränkungen da.

I. Ü. sind auch die Schweden zufrieden damit wie "wohlüberlegt" ihre Regierung in der Krise vorgeht. Nur geht die halt ganz anders vor.

Es gibt wohl einen starken psychologischen Effekt, dass die Bevölkerung in Zeiten der Krise hinter ihrer Regierung steht. Und da gibt's nur eine Sache, die das kaputtmachen kann: Ein auffälliger 180°-Wechsel im Kurs. Daher sind die Aussagen, was denn nun die eigentliche Strategie sein soll, auch so extrem schwammig.

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#688 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Claymore » Do 9. Apr 2020, 23:49

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Mo 6. Apr 2020, 07:36

Ja schon, ich fand ihre Zusammenfassung auch nicht schlecht. Ich wollte nur sagen, dass die wirtschaftlichen Folgen und die Auswirkungen auf die Bevölkerung stark unterschätzt wird. Wahrscheinlich, weil man diese nicht sheen und anfsassen kann, noch nicht. Beatmete Menschen wirken stärker und lösen reflexartige Reaktionen aus, leider undurchdachte.
Ja, das kommt ja vor in dem Video. Also dass so ein Zustand wie jetzt nicht ein Jahr durchzuhalten ist, worauf das "flatten the curve" nach den Modellen* ja hinauslaufen würde.

* imho wird in dem Video zu schnell verworfen, dass die um Größenordnungen falsch liegen könnten
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Mo 6. Apr 2020, 07:36
Die Durchseuchung wird kommen, sie hinauszuzögern nach jetzigem Modell, wird scheitern. Es ist richtig, Menschenleben zu schützen, aber die, die gefährdet sind, müssen mit Ausgangssperren belegt werden. Sonst wird niemand mehr da sein, der die Behandlungskosten von irgendjemandem erwirtschaften kann.
Man könnte es auch eleganter machen, wenn man die Fallzahlen erst mal wieder niedrig hätte. Wie im vielzitierten Südkorea. Den Zustand dort hält man wohl schon zwei oder drei Jahre durch bis zu einer richtigen Lösung.

Ausgangssperren für Risikogruppen - da weiß ich nicht wie sinnvoll das ist.

Die moralische Rechtfertigung für die Einschränkungen jetzt ist mal erfrischend anders im Vergleich zu den üblichen "Public Health"-Nummern. Und zwar so wie sie immer sein sollte. Es ist nicht mehr der puritanische Appell gefälligst gesund zu leben. Sondern es heißt: mit deinem Verhalten schadest du nicht nur dir selbst sondern auch anderen. Damit ist seit langem "öffentliche Gesundheit" wirklich "öffentliche Gesundheit" und nicht "private Gesundheit".

Beschränkt man es aber nur auf Risikogruppen ist man wieder in üblichen "Public Health"-Denkmustern. Denn wer zur Risikogruppe gehört, aber sich nicht isoliert, schadet sich nur selbst aber nicht anderen (die sind eh dem Virus ausgesetzt). Warum es also nicht seiner freien Entscheidung überlassen?

Sicher, das Argument ist hier wieder der indirekte Schaden durch die Überlastung des Gesundheitssystems. Aber das ist ein Hotspot-Problem, das man nicht vernünftig auf das ganze Land ausweiten kann.

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AlTheKingBundy
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#689 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von AlTheKingBundy » Fr 10. Apr 2020, 06:35

Claymore hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 23:49
Es ist nicht mehr der puritanische Appell gefälligst gesund zu leben. Sondern es heißt: mit deinem Verhalten schadest du nicht nur dir selbst sondern auch anderen. Damit ist seit langem "öffentliche Gesundheit" wirklich "öffentliche Gesundheit" und nicht "private Gesundheit".

Auf freiwilliger Basis, hmmm, wird nicht einfach aber im Prinzip gerne, wenn die Menschen selbst entscheiden können und rücksichtsvoll sind. Wenn nun ein Altersheimbewohner fröhlich feiern geht und dann alle anderen ausrottet, haben wir natürlich ein Problem. Man kann es aber gerne weiter laufen lassen unter Auflagen. Man darf sich den anderen dann nicht nähern, wenn sie es nicht wollen. Folgt man dem nicht, gibt es eine Ausgangssperre, weil vorsätzlich (mögliche) Körperverletzung.
Beste Grüße, Al

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Helmuth
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#690 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Helmuth » Fr 10. Apr 2020, 07:03

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 20:38
was für „Spott und Hohn“? Ohne den Versuch Dein Gegenüber persönlich anzugreifen geht es bei Dir wohl nicht.
Das ist der Grund warum Al für mich restlos unglaubwürdig geworden ist. Wenn ein Mensch die Sachebene nicht ohne eine einzige persönliche Attacke behandeln kann, dann gehört er auf Dauer nicht zu meinen Gesprächspartnern. Dass er auch dich attackiert ist bezeichnend, der du für mich Musterbeispiel an Sachlichkeit und Nüchternheit samt persönlicher Zurückhaltung bist.

1Johannes4 hat geschrieben:
Do 9. Apr 2020, 20:38
Gibt es in Deutschland genug Luftschutzbunker für etwaige Atombombenangriffe? Wohl kaum. Gibt es genug Gasmasken für den Fall eines ABC-Waffen-Angriffs? Wohl kaum. Ist man für das nächste Tschernobyl ausreichend vorbereitet? Wohl kaum. Wenn irgendeine größere Katastrophe eintritt, wird man nie perfekt vorbereitet sein, im besten Fall erreicht man eine optimale Vorbereitung unter Berücksichtigung aller möglichen Umstände wozu aber auch die Einschätzung der Eintreffenswahrscheinlichkeit gehört.
Menschenweisheit reicht eben samt dem gesamte Repertoir der Wissenschaft nicht aus. Das ist was auch Gott sagte. Ein Blick auf ihn und seinen Christus verändert jede persönliche Situation, einfach jede. Dahinter steht er mit seiner Liebe. Doch du kannst die nächste Pandemie über die Menschheit loslassen, es ändert sich für die Mehrheit nichts.

Am Ende ist sogar gerecht, dass Menschen daran sterben, doch wir suchen zu retten was zu retten möglich ist. Wir ändern deswegen nicht unser Bemühen. Nur sterben sie dann nicht aufgrund rein menschlich boshafter Einwirklung wie in anderen Fällen, sondern veranlasst von oben. Und warum: Sie hätte auch zuvor umkehren können. NUr bedarf es dazu auch der Prediger, und auich diese sind rar.

Ja, auch die meisten Christen haben für die gegenwärtige Situation keine geistliche Sichtweise sondern sie übernehem die von den säukularen Gremien vorgekauten Progonesen und Sichtweise samt deren Verhaltensnormen. Sie sind nicht mehr als deren Handlanger.

Ich bringe mal zur Abwechslung ein paar Sprüche der Weisheit von Spuregon, die ich gerade passend zur Krise finde:
Spurgeon hat geschrieben: - Es ist besser, ein Patient Christi zu sein als ein Doktor der Theologie.
- Es ist menschlich, zu irren; es ist göttlich, zu bereuen.
- Es ist ein grosser Unterschied, ob man aufgeblasen oder aufgebaut wird.
- Es lohnt sich, auf Gott zu warten. Er kommt nicht zu früh und nicht zu spät.
Zuletzt geändert von Helmuth am Fr 10. Apr 2020, 07:10, insgesamt 1-mal geändert.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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