Corona - Was ist denn nun Sache?

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AlTheKingBundy
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#471 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 28. Mär 2020, 10:20

Helmuth hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:11
Markus 1:4 hat geschrieben: Nachdem aber Johannes gefangen genommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Jesus begann so.

Und wenn der Herr es unterstützt, dann wird er Corona-Infiziert auch heilen, sei es durch den Predigtdienst unsere Evangeliums oder das Gebet, vielleicht sogar solche, die kurz vor dem Ableben stehen, weil sie dadurch bereit wurden umzukehren.

Und Du willst 2000 Jahre später immer noch ernsthaft vermitteln, dass das Reich nahe ist und die Zeit erfüllt ist? :roll2:
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Traugott
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#472 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Traugott » Sa 28. Mär 2020, 10:37

Helmuth hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:11
Traugott hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 09:46
Für den Christen gilt: niemanden ausgrenzen, niemanden!!!
Genau darum entschied ich mich dafür es auch hier enzustellen. Und ich zerrede es nicht, stattdessen solltest du es ebenso in Angriff nehmen.

Der Herr hat jeden ein wenig anders gestrickt, einer ist mehr impulsiv, ein andere mehr zartbesaitet. Kritisierst du nur das? Damit kann ich leben. Du meinst die Botschaft kommt von mir nicht an? Hierzu meine ich: Lass das mal der Wirkung des Heiligen Geistes über und mach du Deinen Job.

Dazu könnte ich auch sagen, der Mensch sieht auf das Äußere, aber Gott sieht ins Herz, ist also nicht wesentlich. Für wesentlich erachte ich, dass man in Zeiten wie diesen das Evengelium wieder forciert predigt. Wenn du es sanfter tust, ok, dann tu es sanfter, aber TU ES!

Die Schrift sei dazu unser Vorbild, so frage ich: Wie begann im NT der allererste Predigdienst? Ich kann es nur wiederholen:
Markus 1:4 hat geschrieben: So begann Johannes in der Wüste, taufte und verkündigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
Johannes begann so.
Markus 1:4 hat geschrieben: Nachdem aber Johannes gefangen genommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Jesus begann so.

Und wenn der Herr es unterstützt durch Salbung, dann wird er Corona-Infizierte auch heilen, sei es durch den Predigtdienst des Evangeliums oder das Gebet für Kranke, vielleicht sogar solche, die kurz vor dem Ableben stehen, weil sie dadurch erst bereit wurden umzukehren.

Wir reden gerade aneinander vorbei, scheint mir. Mir steht nicht der Sinn nach Abwinken der Gebote Jesu.

Bin ich etwa über den Begriff Hölle gestolpert? Ja, das war es.

Kritik habe ich also nicht geübt, ich habe verlauten lassen wollen, dass mit der Hölle und der Warnung davor nicht zu Spaßen ist. Wenn in der einen Kammer des Herzens geredet wird, kehr um, tu Busse und in der anderen Kammer des Herzens eine Freude am Untergang eines Menschen sich einschleicht, dann ist das gefährlich für den Menschen.

Wie predigst du? Ein Thread dafür gibt es sicher? Ich predige nicht, das stimmt schon, sollte ich denn?
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Helmuth
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#473 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Helmuth » Sa 28. Mär 2020, 11:34

Traugott hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:37
Wie predigst du?
Du hast gerade hier von mir ein Beispiel erhalten. Von außenstehenden Brüdern will ich nicht, dass sie mich in der Person kritisieren, weil das der Job von mir Nahestehenden oder Übergordneten ist, sondern das, was Jesus anders predigt dabei zu korrigieren. Wenn also Jesus gar nicht Buße und Umkehr predigen würde, ich das aber behaupte, dann wäre ein Einwand angebracht.

Traugott hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:37
Ich predige nicht, das stimmt schon, sollte ich denn?
Unbedingt. Wie kann man eigentlich nicht predigen? Auch kleine Schritte sind dabei relevant, Es kommt nie darauf an GUT zu predigen, sondern DASS wir es tun.

Ein einfaches Beispiel, was ich heute gemacht habe:

Es ist ja Corona jetzt überall Tagesgespräch. Und wie ich es geistlich beurteilt sehe spricht Gott damit zu uns durch den HG. Bloß hören die Menschen nicht hin oder es fehlt ihnen dazu der Verkündiger. Das ist unsere Rolle.

Mit einem Arbeitskollegen habe ich ein paar Worte via WhatsApp ausgetauscht in Sachen Corona und ich habe ihn gefragt: "Liest du hin und wieder Bibel? Zur dereitigen Situation passend wäre Matthäus 24"

Das meine ich. Was er damit macht ist seine Sache, aber wir sollten es einfach tun. Es ist ein winziger Schritt, aber ich denke Gott sieht sie alle. Du sagst das Herz ist wichtig? Na für mich auch, mein Bruder! Ich würde meinen Arbeitskollegen, den ich echt von Herzen gerne habe, im Reich Gottes wieder sehen. Das ist meine Motivation, die auf Liebe basiert, von der ich hoffe dass sie Gottes Liebe ist.

Und was ich hier (im Forum) tue, das würde ich sagen entspricht meiner Gabe gewisser Schrift- und Redegewandtheit. Du hast auch Gaben. Ich ermutige uns Brüder, dass wie diese Gaben an uns entdecken und einsetzen. Sie dienen alle auch der Verkündigung des Evangeliums. Es macht auch, wie die Schrift sagt, "glückselig".
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6

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AlTheKingBundy
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#474 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 28. Mär 2020, 11:57

Helmuth hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 11:34
Es ist ja Corona jetzt überall Tagesgespräch. Und wie ich es geistlich beurteilt sehe spricht Gott damit zu uns durch den HG.

Was für ein HG ist denn das, der so zu Dir spricht? Schreckliches Gottesbild was Du da predigst.

Helmuth hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 11:34
Mit einem Arbeitskollegen habe ich ein paar Worte via WhatsApp ausgetauscht in Sachen Corona und ich habe ihn gefragt: "Liest du hin und wieder Bibel? Zur dereitigen Situation passend wäre Matthäus 24"

Hier wäre ich beinahe für ein Predigtverbot, wie kann man nur so einen Unsinn verbreiten.

Helmuth hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 11:34
Und was ich hier (im Forum) tue, das würde ich sagen entspricht meiner Gabe gewisser Schrift- und Redegewandtheit.

Dier Schriftgewandtheit ist mit 0 verträglich.
Beste Grüße, Al

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sven23
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#475 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Mär 2020, 12:00

Helmuth hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:11
Die Schrift sei dazu unser Vorbild, so frage ich: Wie begann im NT der allererste Predigdienst? Ich kann es nur wiederholen:

So begann Johannes in der Wüste, taufte und verkündigte eine Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden.
Eben, und der Umstand, dass sich Jesus als sündiger Mensch von Johannes taufen ließ, führte dann zu Irritationen in den Gemeinden, als man versuchte, Jesus als leiblichen Sohn Gottes zu verkaufen. Da mußten dann die Schreiber entsprechend reagieren.

Helmuth hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:11
Johannes begann so.

Nachdem aber Johannes gefangen genommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Tut Buße und glaubt an das Evangelium!
Auch hier ist schön zu erkennen, dass diese Aussage vom unbekannten Schreiber des sog. Markusevangeliums stammt und nicht von Jesus.
Zu Jesu Lebzeiten gab es noch keine Evangelien.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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Traugott
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#476 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Traugott » Sa 28. Mär 2020, 12:16

Helmuth hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 11:34

Es ist ja Corona jetzt überall Tagesgespräch. Und wie ich es geistlich beurteilt sehe spricht Gott damit zu uns durch den HG. Bloß hören die Menschen nicht hin oder es fehlt ihnen dazu der Verkündiger. Das ist unsere Rolle.

Mit einem Arbeitskollegen habe ich ein paar Worte via WhatsApp ausgetauscht in Sachen Corona und ich habe ihn gefragt: "Liest du hin und wieder Bibel? Zur dereitigen Situation passend wäre Matthäus 24"

Das meine ich. Was er damit macht ist seine Sache, aber wir sollten es einfach tun. Es ist ein winziger Schritt, aber ich denke Gott sieht sie alle. Du sagst das Herz ist wichtig? Na für mich auch, mein Bruder! Ich würde meinen Arbeitskollegen, den ich echt von Herzen gerne habe, im Reich Gottes wieder sehen. Das ist meine Motivation, die auf Liebe basiert, von der ich hoffe dass sie Gottes Liebe ist.
Na, dann predige ich auch, nur würde ich niemandem sagen, lies doch in der Bibel. Das hören sie dann schon noch von mir. Allerdings bin ich meistens Tröster, Tränen Löscher. Aber nie warnend unterwegs. Ich bete immer nur und weiß, dass er mich hört. Habe es gerade neulich wieder erfahren dürfen.

Da ich aber Büßer bin und wohl auch bleibe, ist meine Position sicherlich eine andere als wie die deine.
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sven23
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#477 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von sven23 » Sa 28. Mär 2020, 12:19

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:17
sven23 hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:05
Weil diese Toten in einem "verträglichen" Zeitmaß anfallen, der das Gesundheitssystem nicht kollabieren läßt.
Man will natürlich Bilder wie aus Italien oder Spanien unbedingt vermeiden. Das würde auch als Total-Versagen der aktuellen Regierung interpretiert werden.
Naja, aus welcher Entscheidung geht mehr Schaden hervor? Nimm mal die Summe der jährlich geduldeten Todes- und Krankheitsfälle im Sinne "muss man in Kauf nehmen, damit der Rubel rollt", da kommt schon gewaltig was zusammen. Und, wie groß ist der Schaden, wenn es so weiter geht? Selbstmordraten steigen, Gewalt, andere sterben, weil der Behandlungsfokus auf Corona liegt....
Das ist das große Problem, das noch keiner so richtig lösen kann. Wie lange sind die Maßnahmen zumutbar? Wenn die chinesischen Zahlen stimmen, gibt es ja Anlaß zur Hoffnung.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:17
Es handelt sich um eine Gleichung mit vielen Parametern. Man sollte auch berücksichtigen, dass eine Durchseuchung sowieso stattfindet, Fast jeder wird sich infizieren. Mich würde interessieren, wieviele Patienten durch künstliche Beatmung gerettet werden und welche Auswirkung das auf die Bindung von Fachpersonal hat, welches an anderer Stelle nicht eingesetzt werden kann und somit auch Todesfälle produziert.
Die Durchseuchung ist wohl unvermeidlich. Es geht allein um die zeitliche Streckung, um die Gesundheitssysteme nicht zu überlasten. Und man will wohl auch den Ärzten das ethische Dilemma ersparen, entscheiden zu müssen, wer evtl. weiterleben darf und wer nicht.


AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:17
Und warum reguliert man die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen nicht auf 130 runter oder schreibt Wegfahrsperren bei Alkoholkonsum vor oder verbietet das Rauchen komplett und rette so mal auch viele 1000 Leben im Jahr?
Beim Tempolimit wäre ich dabei. Das hat die Autolobby (bis jetzt) verhindert.
Andererseits kann der Staat nicht alle individuellen Risiken wegnehmen. Betreutes Leben wünscht sich ja auch keiner.
Im nachhinein kann man sagen, dass der Staat hätte früher intervenieren müssen, z. B. durch Karnevalverbot und Einreisekontrollen.
Aber wie groß wäre die damals die Akzeptanz in der Bevölkerung gewesen, als Corona noch kein so bestimmendes Thema war?
 
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AlTheKingBundy
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#478 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von AlTheKingBundy » Sa 28. Mär 2020, 12:30

sven23 hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 12:19
Die Durchseuchung ist wohl unvermeidlich. Es geht allein um die zeitliche Streckung, um die Gesundheitssysteme nicht zu überlasten. Und man will wohl auch den Ärzten das ethische Dilemma ersparen, entscheiden zu müssen, wer evtl. weiterleben darf und wer nicht.

Meine Schwester leitet eine Coronastation. Der Fall wird sehr wahrscheinlich schon bald kommen, dass solche Entscheidungen gefällt werden müssen. Deswegen ja mein Appell, diesen Zeitraum sinnvoll zu nutzen. Ich sehe da seitens der Politik nicht viel. Wo finde ich in der Presse einen Hinweis darauf, dass 10 Fabriken zur Herstellung von Schutzmasken in Arbeit sind? Wahrscheinlich liegen entsprechende Bauanträge vor :-)

sven23 hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 12:19
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:17
Und warum reguliert man die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen nicht auf 130 runter oder schreibt Wegfahrsperren bei Alkoholkonsum vor oder verbietet das Rauchen komplett und rette so mal auch viele 1000 Leben im Jahr?
Beim Tempolimit wäre ich dabei. Das hat die Autolobby (bis jetzt) verhindert.
Andererseits kann der Staat nicht alle individuellen Risiken wegnehmen. Betreutes Leben wünscht sich ja auch keiner.
Im nachhinein kann man sagen, dass der Staat hätte früher intervenieren müssen, z. B. durch Karnevalverbot und Einreisekontrollen.
Aber wie groß wäre die damals die Akzeptanz in der Bevölkerung gewesen, als Corona noch kein so bestimmendes Thema war?

Der Großteil der Bevölkerung ist dumm, da muss man auch mal lebensrettende Entscheidungen vorziehen auf Kosten eines unangenehmen Vitaeintrags (der später sicher zum positiven mutiert wäre). Ich habe in meiner Schule gut 2 Wochen vor der bundesweiten Schulschließung gefordert, entsprechende Einrichtungen zu schließen. Zur Not über zivilen Ungehorsam. Ich habe heftig eins auf die Nase bekommen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
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1Johannes4
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#479 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von 1Johannes4 » Sa 28. Mär 2020, 12:59

Hallo Al,

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:17
sven23 hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:05
Weil diese Toten in einem "verträglichen" Zeitmaß anfallen, der das Gesundheitssystem nicht kollabieren läßt.
Man will natürlich Bilder wie aus Italien oder Spanien unbedingt vermeiden. Das würde auch als Total-Versagen der aktuellen Regierung interpretiert werden.

Naja, aus welcher Entscheidung geht mehr Schaden hervor?
Ich bezweifle, dass unser System einfach so weitermachen könnte als ob es keine Corona-Infektionen, schwere Lungenentzündungen und zahlreiche Tote gäbe. Selbstverständlich kann man immer behaupten, dass wenn man sich anders entscheiden würde, würde der "Schaden" niedriger ausfallen.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:17
Nimm mal die Summe der jährlich geduldeten Todes- und Krankheitsfälle im Sinne "muss man in Kauf nehmen, damit der Rubel rollt", da kommt schon gewaltig was zusammen.
Natürlich kann man während einer Pandemie auch über Verkehrstote, Herz- und Kreislauferkrankungen und alle möglichen Krebserkrankungen reden ... nur hat das Eine absolut nichts mit dem Anderen zu tun.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:17
Und, wie groß ist der Schaden, wenn es so weiter geht? Selbstmordraten steigen, Gewalt, andere sterben, weil der Behandlungsfokus auf Corona liegt....
"Was wäre, wenn es keine Corona-Infektion gäbe?"
Mich würde ja mal interessieren, woher Du wissen willst, wieviel niedriger die Selbstmordrate, die Gewalt und der Tod durch andere Krankheiten wäre, wenn es keinen Lockdown zur Verlangsamung gäbe? Einfach nur die Zahlen von vor einem Jahr zu nehmen, wo es noch keine Corona-Infektion gab, wäre eine klassische Milchmädchenrechnung. Wie würde sich denn ein Vorgehen ohne Lockdown und somit ungehemmter Epidemie auf die Selbstmordrate auswirken? Wie gut könnten andere Krankheiten behandelt werden, wenn beispielsweise auf 25.000 Beatmungsgeräte 250.000 Leute mit schweren Corona-Krankheitsverläufen kämen?

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:17
Es handelt sich um eine Gleichung mit vielen Parametern. Man sollte auch berücksichtigen, dass eine Durchseuchung sowieso stattfindet, Fast jeder wird sich infizieren. Mich würde interessieren, wieviele Patienten durch künstliche Beatmung gerettet werden und welche Auswirkung das auf die Bindung von Fachpersonal hat, welches an anderer Stelle nicht eingesetzt werden kann und somit auch Todesfälle produziert. Und warum reguliert man die Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen nicht auf 130 runter oder schreibt Wegfahrsperren bei Alkoholkonsum vor oder verbietet das Rauchen komplett und rette so mal auch viele 1000 Leben im Jahr?

Derzeit wendet sich die Politik an Virologen um einen Expertenrat zu erhalten. Bei medizinischen Erwägungen werden im Normalfall immer Kosten und Risiken einerseits dem Nutzen für die Betroffenen andererseits gegenübergestellt. Wenn man es schafft, dass es nicht gleichzeitig mehr Beatmungspflichtige als Beatmungsgeräte (einschl. dem erforderlichen Fachpersonal) geben wird, werden nur so viele Leute sterben, wie es infolge der Epidemie in jedem Fall gewesen sein werden. Wenn also beispielsweise regelmäßig 20.000 Beatmungsgeräte benutzt werden, blieben in Deutschland z.B. 5.000 solcher Geräte für Corona-Patienten übrig. Durch Verschieben mancher Eingriffe lässt sich diese Zahl vielleicht bis auf 15.000 steigern. Unklar ist aber, wieviel Prozent der Infizierten beatmungspflichtig werden. Je nach Dunkelziffer könnte das ungefähr bei 0,5 bis 5 % der Infizierten liegen. Für ein Rechenbeispiel nehmen wir mal 2 % an, die im Schnitt dann vielleicht 10 Tage beatmet werden müssten. Oder anders ausgedrückt, würden dann im Verlauf jeden 10. Tag wieder Beatmungsgeräte frei, also bei unserem Beispiel 1.500 am Tag. Bei 2 % Beatmungspflichtige bedeutet das eine absolute (unrealistisch gute) Maximalkapazität des Gesundheitssystems von 75.000 Neuinfektionen pro Tag. "Unrealistisch" ist das, weil es z.B. auch sehr große regionale Unterschiede bei der Infektionsrate gibt. Wenn beispielsweise im Schnitt 0,2 % der Infizierten in jedem Fall sterben, wären das in diesem Beispiel 10 % der Beatmeten. Angenommen es gäbe 500.000 Neuinfektionen pro Tag, würden täglich 10.000 beatmungspflichtig, wovon aber trotzdem nur 1.500 beatmet werden könnten. Es würden also dann 8.500 Leute mangels Beatmungsgerät täglich sterben von denen aber 7.650 überleben könnten, wenn es genug Möglichkeiten zur Beatmung gäbe. Im Worst-Case würden 5 Prozent beatmungspflichtig, also 25.000 täglich, von denen trotzdem nur 1.500 beatmet werden könnten, also 23.500 würden dann täglich direkt ersticken.

Diese Rechnungen dienen nur zur Illustration dessen wie schwierig es ist bei nicht besonders guter Datenlage gut überlegte Entscheidungen zu treffen. Auch wenn eine "Durchseuchung" in jedem Fall stattfinden würde, gibt es dennoch große Unterschiede bei den Auswirkungen, also insbesondere wieviele Leute mangels geeigneter Intensivtherapie sterben müssten. Im Nachhinein wird man natürlich alles besser wissen, aber entscheidend für die derzeitigen Entscheidungen ist eben der heutige Kenntnisstand und der macht deutlich, dass eine weitgehend ungebremste Epidemie weder mit irgendwelchen Selbstmordraten, noch mit Verkehrstoten oder sonstigen Erkrankungen sinnvoll verglichen werden kann. Und schon garnicht kann man aktuell beziffern, was sich wie genau auswirken würde - weder beim gewählten Vorgehen noch bei etwaigen Alternativen.

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

Edelmuth
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#480 Re: Corona - Was ist denn nun Sache?

Beitrag von Edelmuth » Sa 28. Mär 2020, 13:15

sven23 hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 12:19
AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:17
sven23 hat geschrieben:
Sa 28. Mär 2020, 10:05
Weil diese Toten in einem "verträglichen" Zeitmaß anfallen, der das Gesundheitssystem nicht kollabieren läßt.
Man will natürlich Bilder wie aus Italien oder Spanien unbedingt vermeiden. Das würde auch als Total-Versagen der aktuellen Regierung interpretiert werden.
Naja, aus welcher Entscheidung geht mehr Schaden hervor? Nimm mal die Summe der jährlich geduldeten Todes- und Krankheitsfälle im Sinne "muss man in Kauf nehmen, damit der Rubel rollt", da kommt schon gewaltig was zusammen. Und, wie groß ist der Schaden, wenn es so weiter geht? Selbstmordraten steigen, Gewalt, andere sterben, weil der Behandlungsfokus auf Corona liegt....
Das ist das große Problem, das noch keiner so richtig lösen kann. Wie lange sind die Maßnahmen zumutbar? Wenn die chinesischen Zahlen stimmen, gibt es ja Anlaß zur Hoffnung. 
Andere Zahlen  dagegen  leider nicht lieber sveni:
https://www.blick.ch/news/ausland/ameri ... 16311.html
BLICK im Krisenherd USA
Die USA haben seit Donnerstag offiziell die meisten Corona-Fälle weltweit. Das marode Gesundheitssystem stösst bereits jetzt an seine Grenzen. Und es dürfte noch viel schlimmer werden. BLICK ist vor Ort.
und:
New York ist das Epizentrum: «Es ist apokalyptisch»Seit dem gestrigen Donnerstag sind die USA offiziell das am meisten betroffene Land in der Corona-Krise. Insgesamt gibts über 83'800 Infizierte – so viel wie nirgendwo sonst auf der Welt. Mehr als 1200 Menschen sind an Covid-19 bereits verstorben. Das marode Gesundheitssystem stösst an einigen Orten schon jetzt an seine Grenzen.

Schönen Tach noch. :wave:
Doch wenn eintrifft, was du ihnen angekündigt hast – und es wird ganz sicher eintreffen –, dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gelebt hat.«
Hesekiel 33:33
            

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