Sterbehilfe - gut oder schlecht?

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AlTheKingBundy
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#31 Re: Sterbehilfe - gut oder schlecht?

Beitrag von AlTheKingBundy » So 8. Mär 2020, 11:45

1Johannes4 hat geschrieben:
So 8. Mär 2020, 11:33
Wer sich ein gesundes Körperteil amputieren möchte, muss es schon selbst tun. Wer sich selbst umbringen möchte, soll es gefälligst auch selbst tun.

Einverstanden, dann soll er sich aber nicht vor die Bahn werfen, sondern ein geeignetes Tötungsmittel erwerben können, damit andere nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.

1Johannes4 hat geschrieben:
So 8. Mär 2020, 11:33
Eine Legalisierung der Tötung anderer Menschen lehne ich ab.

Zu oberflächlich betrachtet. Tötung gegen den Willen eines anderen ist und wird immer strafbar sein (hoffe ich). Was nun, wenn sich jemand vorab ein Fläschchen Gift besorgt hat, aber körperlich nicht mehr in der Lage ist, es sich selbst zu verabreichen, er will es aber?
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

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1Johannes4
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#32 Re: Sterbehilfe - gut oder schlecht?

Beitrag von 1Johannes4 » So 8. Mär 2020, 12:14

Hallo Al,

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 7. Mär 2020, 12:41
1Johannes4 hat geschrieben:
Sa 7. Mär 2020, 12:16
wieso erzählst Du solche Lügen? Wenn jemand nicht weiter kurativ behandelt werden möchte, wird derjenige palliativ weiterbehandelt, falls derjenige das wünscht bzw. kann auch jegliche Behandlung ablehnen. Die Linderung von allen möglichen Beschwerden wie insbesondere auch Schmerzen ist immer auch das Ziel der medizinischen Behandlung.

Tja, da bist Du leider nicht in der Realität angekommen. Ich kenn persönlich einen Fall, wo eine Chemo draufgesetzt wurde, die eine quälende Wirkung hatte, obwohl später ein anderer Arzt bestätigt hat, dass diese Chemo völlig nutzlos war außer für die Buchhaltung des Krankenhauses. Du bist es, der sich eins in die Tasche lügt.
Natürlich kann es in jedem System auch schwarze Schafe geben. Die Frage ist nur, ob der erste oder zweite Arzt das schwarze Schaf war 😳 . Das beweist aber nichts hinsichtlich dieses Themas und auch nichts hinsichtlich meiner Aussage. Der Gedanke an schwarze Schafe macht mir aber eher Bauchschmerzen wenn ich an die Möglichkeit von schwarzen Schafen bei der aktiven Sterbehilfe oder des geschäftsmäßigen Assistenz denke.

AlTheKingBundy hat geschrieben:
Sa 7. Mär 2020, 12:41
Scherzkeks, Patienten sind in der Regel keine Mediziner und vertrauen dem ärztluchen Rat. Und wieder: Du lebst nicht in der Realität.
Wie ich schon sven23 sagte: also entweder ist jemand mündig genug um auch über seine Behandlung mitzuentscheiden oder eben prinzipiell unmündig, was seine Erkrankung angeht. Übrigens mal zur Realität: bei einer regulären Behandlung (also keine Notfälle) muss ein Patient (oder dessen Bevollmächtigter) ordentlich aufgeklärt werden, was meistens mittels eines spezifischen Aufklärungsbogen und einem Arztgespräch geschieht. Dass der leichtfertige Umgang damit zum Missbrauch schwarzer Schafe einlädt, liegt aber auch im Verantwortungsbereich der Patienten. Wer lieber unmündig sein will, braucht dann eben das Glück, dass er auf einen gewissenhaften Mediziner trifft. Heutzutage informieren sich übrigens mehr Leute als früher unabhängig vom behandelnden Arzt.

Dann würde aber beispielsweise oft der „angeblich freie“ Wille eines Suizidenten wesentlich auch auf mangelnder Information bezüglich seiner Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten beruhen und somit wären schwere Irrtümer viel zu wahrscheinlich. Also was nun: reden wir von mündigen oder unmündigen Menschen?

Grüße,
Daniel.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

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sven23
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#33 Re: Sterbehilfe - gut oder schlecht?

Beitrag von sven23 » So 8. Mär 2020, 13:35

1Johannes4 hat geschrieben:
So 8. Mär 2020, 11:33
Hallo sven23,

sven23 hat geschrieben:
Sa 7. Mär 2020, 12:33
Das Ziel ist es sicherlich, nur gelingt es auch der Palliativmedizin nicht immer, das Ziel zu erreichen. Und starke Schmerzmittel haben auch Nebenwirkungen, die dann wieder zu neuen Komplikationen führen.
Wenn ein Patient solch ein Leben nicht mehr als lebenswert erachtet, dann sollte man seinen Wunsch respektieren und nicht ignorieren.
Mehr verlangt das oberste Gericht ja auch nicht.
ähm, doch, denn die Selbsttötung ist doch schon lange straffrei.
Selbsttötung war schon immer straffrei. Wie soll man einen Toten auch posthum bestrafen?
Das wäre so sinnvoll wie die Forderung der Todesstrafe für Selbstmordattentäter.


1Johannes4 hat geschrieben:
So 8. Mär 2020, 11:33
Eine Legalisierung der Tötung anderer Menschen lehne ich ab.
Ich auch, aber das hat auch niemand gefordert.
Hier geht es darum, den Wunsch nach Beendigung individuellen Leids zu respektieren.

1Johannes4 hat geschrieben:
So 8. Mär 2020, 11:33
Beim Mythos eines freien selbstbestimmten Todes wird quasi immer implizit behauptet, dass derjenige rundherum wohlinformiert sei und ja alles am Besten wüsste. Das ist aber kaum zu glauben, speziell wenn andererseits bei ärztlichen Behandlungen die Unmündigkeit des jeweiligen Patienten regelrecht beschworen wird.
Das Urteil stärkt doch gerade die Mündigkeit des Patienten.
Außerdem verbietet das Gericht ja nicht Aufklärung und Beratung des Patienten, im Gegenteil erlaubt es diese ausdrücklich. Aber letzlich gilt der Wunsch des Patienten, das gibt ihm seine Mündigkeit zurück.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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Janina
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#34 Re: Sterbehilfe - gut oder schlecht?

Beitrag von Janina » Mo 9. Mär 2020, 11:33

sven23 hat geschrieben:
Sa 7. Mär 2020, 13:00
Den Kranken Schmerzmittel vorzuenthalten, um dann die eingesparten Spendengelder an den Vatikan zu überweisen, ist nicht nur Zweckentfremdung, sondern auch Veruntreuung von Spendengeldern.
Und dafür wurde die Alte auch noch heilig gesprochen. :roll:
Sie selbst soll übrigens auf allzu große Nähe zu Gott vor ihrem Tod verzichtet und palliativmedizinische Versorgung beansprucht haben.
Du siehst das falsch. Mutter Theresa hat vor lauter Selbstlosigkeit auch den letzten freien Platz in ihren Sterbeheimen an Bedürftige gespendet, so dass für sie selbst kein Platz mehr war, und ihr gar nichts anderes als ein weltliches Sterbebett mehr zur Verfügung stand. :devilnew:

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sven23
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#35 Re: Sterbehilfe - gut oder schlecht?

Beitrag von sven23 » Fr 13. Mär 2020, 13:55

Janina hat geschrieben:
Mo 9. Mär 2020, 11:33
sven23 hat geschrieben:
Sa 7. Mär 2020, 13:00
Den Kranken Schmerzmittel vorzuenthalten, um dann die eingesparten Spendengelder an den Vatikan zu überweisen, ist nicht nur Zweckentfremdung, sondern auch Veruntreuung von Spendengeldern.
Und dafür wurde die Alte auch noch heilig gesprochen. :roll:
Sie selbst soll übrigens auf allzu große Nähe zu Gott vor ihrem Tod verzichtet und palliativmedizinische Versorgung beansprucht haben.
Du siehst das falsch. Mutter Theresa hat vor lauter Selbstlosigkeit auch den letzten freien Platz in ihren Sterbeheimen an Bedürftige gespendet, so dass für sie selbst kein Platz mehr war, und ihr gar nichts anderes als ein weltliches Sterbebett mehr zur Verfügung stand. :devilnew:
Mit viel Wohlwollen kann man das so sehen. ;)
 
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