Not in der Dritten Welt

Politik und Weltgeschehen
Pluto
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#21 Re: ... Not in der Dritten Welt

Beitrag von Pluto » Do 25. Jul 2013, 22:55

Kingdom hat geschrieben:Wenn jeder sich an die Anweisungen hält, würde es funktionieren.
Nicht alles, nein. Die Krankheiten und Naturkatastrophen blieben dann immer noch übrig.

Die Frage ist wer ist verantwortlich wenn wir das wichtigste ignorieren?
Du sprichst hier das Thema des Freien Willens an?

Wir leben in einer Welt wo zuviele Menschen, diese Anweisungen ignorieren.
Zu diesem Punkt glaube ich, dass wir viel zu viele Menschen auf der Welt sind. Punktum.

Statt sie aufzuklären, dass Kinderkriegen allein nicht Reichtum bedeutet (man muss sie auch füttern), haben wir die Symptome bekämft in dem wir ihnen einen Teil der Krankheiten genommen, und etwas zu essen gegeben haben. Doch das Grundproblem der Überbevölkerung haben wir noch nicht einmal angekratzt (außer in China).
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Magdalena61
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#22 Re: Not in der Dritten Welt

Beitrag von Magdalena61 » Do 25. Jul 2013, 23:06

Viel Elend in Afrika entsteht durch diese ständig präsenten Kriege. Irgendwo sind immer irgendwelche "Rebellen" unterwegs, die mordend und plündernd durch das Land ziehen, die Bevölkerung terrorisieren und ein Dorf nach dem anderen zerstören- die Lebensgrundlage der dort ansässigen Bauern und Viehzüchter.

Aus Angst vor den Truppen dieser religiösen Fanatiker und aus Angst um ihr Leben müssen die Dorfbewohner ihre Äcker und Dörfer verlassen. Sie müssen fliehen und irren dann umher, bis sie (vielleicht) in einem Flüchtlingslager Aufnahme finden und von der Weltgemeinschaft versorgt werden.

Aber welche Perspektive haben sie, wo sollen sie hin?
Man versucht, sie in ihren zerstörten, abgebrannten Dörfern wieder anzusiedeln, wenn das möglich ist. Aber viele der ehemaligen Dorfbewohner sind tot. Die Überlebenden sind traumatisiert, sie haben nicht selten nahe Verwandte verloren und tiefe seelische Verletzungen erlitten. Und niemand kann ihnen garantieren, dass die Banden nicht wiederkommen und ihnen wieder alles wegnehmen werden.

Warum Gott anklagen, wenn die Menschen, und darunter leider auch die hilflosen, unschuldigen Kinder, die Früchte falscher Entscheidungen und sinnloser Gewalt ernten müssen?

Mein Vater hat mehr als 20 Jahre lang in Afrika gearbeitet. Wenn man dem Land helfen will, und den Menschen, dann ist es notwendig, ihnen einige grundlegende Dinge beizubringen. Aber das ist nicht so einfach, da sie in ihren Traditionen aufgewachsen sind und ganz anders ticken als etwa Europäer. Sie (viele) haben z.B. eine völlig andere Einstellung zur Arbeit gegen Geld als wir hier in Europa.

Mein Vater meinte: "Der Busch gibt dem Afrikaner alles, das er zum Leben braucht. Im Busch braucht der Afrikaner kein Geld. Nur, wenn er sich eine Frau kaufen will oder Luxusgüter, dann muß er Geld haben. Und dann geht er und schaut, wo er es verdienen kann. Aber er hat nur so lange Interesse an der Arbeitsstelle, bis er genügend Geld hat, um sich seine Wünsche zu erfüllen."

Wie soll da eine gesunde, blühende und konkurrenzfähige Wirtschaft entstehen, wenn es einem nicht unerheblichen Teil der verfügbaren Arbeitskräfte an der nötigen Motivation fehlt, um -nachdem sie es endlich gelernt haben, wie man z.B. die Maschinen bedient, ohne sie zu ruinieren und anderes Know How- ein brauchbarer Mitarbeiter der Firma zu werden, mit dessen zuverlässigem und kompetenten Einsatz der Betriebsinhaber langfristig rechnen kann?

Die Frage ist auch immer: Wie viel "Kulturschock" kann man verantworten? Wäre es nicht besser, die gewachsenen Verhältnisse in den "Drittweltländern" mehr zu respektieren und Veränderungen nur sehr behutsam anzugehen, anstatt die Menschen dort mit den "Segnungen" der europäisch- westlichen Zivilisation zu überschütten, ihre Marktwirtschaft mit der subventionierten Überproduktion der reichen Länder kaputt zu machen und Naturvölkern z.B. Waffen in die Hand zu drücken, an denen gewissenlose Spekulanten der reichen Länder sich dumm und dämlich verdienen?

Hunger, Krankheiten etc. bekämpfen, das ist voll o.k. Dazu sind wir im Rahmen der Nächstenliebe verpflichtet. Aber man muß auch Konzepte erarbeiten, die es den Menschen langfristig ermöglichen, ein menschenwürdiges Leben in einer bescheidenen Selbständigkeit zu führen.
LG
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#23 Re: Not in der Dritten Welt

Beitrag von Pluto » Do 25. Jul 2013, 23:15

barbara hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: PS: Wie oft glaubst du, ist Lazarus wirklich gestorben?
Einmal. Auch wenn ich durchaus Jesus besondere Fähigkeiten anerkenne, eine Seele im Sterbeprozess wieder zurück zu holen von einem Ort, wo die meisten Menschen schon zu weit vom Leben als Mensch weg sind und nicht mehr in den Körper zurück kommen. Sterben ist ja etwas, das nicht von einer Sekunde auf die andere geschieht, sondern ein Prozess in mehreren Phasen, der sich über mehrere Tage oder sogar Wochen hinziehen kann. und der während dieser Zeit auch reversibel sein kann.
Das ist natürlich die klinische Erklärung. Laut NT war Lazarus aber bereits tot, als Jesus zu ihm trat (Johannes 11,14)
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Magdalena61
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#24 Re: Not in der Dritten Welt

Beitrag von Magdalena61 » Do 25. Jul 2013, 23:48

Na ja, das war halt ein Wunder. Eine erfolgreiche Wiederbelebung sozusagen, nach klinischem Tod, nicht zu verwechseln mit der Auferstehung, die noch aussteht.

Ein Außer-Kraft-Setzen der Naturgesetze, ein Handeln in Vollmacht, durch das Jesus sich als der Gesandte des Höchsten auswies. Laut Johannes hatte er, nachdem Er von der Krankheit des Lazarus erfahren hatte, absichtlich getrödelt Joh. 11,6, und Er wußte auch, dass Lazarus gestorben war, bevor er darüber informiert wurde.

Im AT wird auch schon von Totenerweckungen berichtet 1. Kön. 17,22; 2. Kön. 4, 31-37

:) Für Gott ist nichts unmöglich.
In Mt. 10,8 erhalten die Jünger u.a. den Auftrag: "Weckt Tote auf".

Dieser Auftrag wird in Mk. 16, 17-18 übrigens nicht wiederholt... was manche Wundersüchtige nicht realisieren und meinen, sie müßten das auch können.
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#25 Re: ... Not in der Dritten Welt

Beitrag von Kingdom » Do 25. Jul 2013, 23:52

Pluto hat geschrieben: Nicht alles, nein. Die Krankheiten und Naturkatastrophen blieben dann immer noch übrig.

Gemäss der Bibel vermochte Gott den Lot aus Sodom heraus zu führen bevor die Katastrophe kam, was meinst Du wäre Gott nicht dazu in der Lage wenn es sein Wille wäre, wenn es aber sein Wille ist das Du dadurch musst so wird auch ein gesegneter Mensch darin kein Ende finden. Siehe Hiob. Was die Krankheiten anbelangt wie z.B. AIDS so sage ich Dir halte Dich an Gottes Anweisungen und Du wirst mit grosser Wahrscheinlichkeit nicht davon betroffen sein. Bei den anderen Krankheiten steht bei Segen und Fluch auch viel darüber geschrieben aber es ist so, wir müssen zwischendruch durch bestimmte Dinge hindurch aber wenn Gott mit uns ist nimmt uns niemand das Leben. Siehe Christus. Diese Welt wird eh vergehen und wie der Tod enmachtet wird das hat Gott erklärt. Aber unser Fleisch das werden wir alle mal ablegen müssen. Seien wir nun gläubig oder nicht.


Du sprichst hier das Thema des Freien Willens an?

Ja jeder kann überlegen was will ich spenden, wann, wo, für was und wieviel. Nur ist eben das Problem nicht mit dem allein gelöst, solange die Menschen dort Krieg und Machtspiele ausfechten, mit dem Fleiss nicht so ernst nehmen, die Gebote Gottes ignoriern, Koruption herrscht usw. Darum sagte ich wenn wir wirklich veränderung wollen müssen alle mithelfen. Es gibt viele Afrikanische Länder die haben viel Reichtum aber wie er eben verteilt wird, das haben sie noch nicht so im Griff wie wir und wir haben es mit der Ausbeutung auch noch nicht so im Griff aber mit der Verteilung doch viel besser aber nicht optimal. Beides Themen die Gottes Wort anspricht.

Zu diesem Punkt glaube ich, dass wir viel zu viele Menschen auf der Welt sind. Punktum.

Das mag sein, ich glaube das es für alle genug geben könnte. Dort wo Armut herrscht ist Krieg, Götzendienst, Korruption, Faulheit usw. meist nicht weit entfernt. Ich habe mal mit jemanden gesprochen der Entwicklungshilfe tätig war, sie haben Brunnen gebaut und Anleitung geegeben, das die geölt werden müssen und als sie weg waren und zurück kam war alles verrostet und die Frauen und Kinder durften das Wasser wieder Kilometer weit schleppen weil es den Herren der Schöpfung zu müssig war, ein paar Tropfen Öl am richtigen Ort zu platzieren. Nicht das allein ist das Problem aber eben auch eines von vielen. Darum sagte ich alle müssen die Anweisungen beachten des Schöpfers.


Statt sie aufzuklären, dass Kinderkriegen allein nicht Reichtum bedeutet (man muss sie auch füttern), haben wir die Symptome bekämft in dem wir ihnen einen Teil der Krankheiten genommen, und etwas zu essen gegeben haben. Doch das Grundproblem der Überbevölkerung haben wir noch nicht einmal angekratzt (außer in China).

Ja sicher Grundsätzlich sollt man sich auch der Verantwortung bewusst werden wenn man ein Kind in die Welt setzt und wenn mal etwas schief läuft sollten eben die Sozialen Gemeinschaften zum Tragen kommen aber wenn die eben nie aufgebaut wurden oder nicht erhalten blieben oder eben immer auf die Unterstützung vom Westen abhängig sind, dann ist das schlecht. Aufklärung tut Not, wobei ja Kinder ein Segen sind aber vorausschauende Planung deswegen nicht ausschliessen würde.

Ich würde aber mal sagen wenn jetzt mal das mit der Planung in den Sozialwerken, die gerechtere Verteilung der Landesschätze, weniger Kriege, weniger Machtkämpfe, weniger Korruption durchsetzbar wären dann würde es vielen Orten eben besser aussehen. Wenn dann die Industrienationen sich bei der Ausbeutung usw. zurückhalten würden und die Almosen weiter fliessen würden so könnte man vieles ändern. Aber der Mensch will ohne Gott und das ist das Hauptproblem.

LG Kingdom

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#26 Re: ... Not in der Dritten Welt

Beitrag von Magdalena61 » Fr 26. Jul 2013, 00:00

Pluto hat geschrieben:Zudem geht es leider nicht nur um die Ernährung. Es geht vor allem auch um Krankheiten, Erdbeben, Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen gegen die der Mensch machtlos ist.
Was die Deutsche Welthungerhilfe leistet... das bewundere ich immer wieder. Im Namen der Menschlichkeit tun die Mitarbeiter das, sie reden nicht vom Christsein, sie LEBEN es- sie gehen nicht mit einem Glaubensbekenntnis hausieren, sondern tun das, was notwendig ist, wie der barmherzige Samariter.

Wasser in Kenia - Wie sich die Menschen in Kajiado gegen die Dürre wappnen

Es ist natürlich einfacher, Gott anzuklagen, als den mühsamen Weg zu gehen, kleine Verbesserungen zu erarbeiten, womöglich persönlichen Einsatz zu bringen oder diverse Projekte finanziell zu unterstützen.

Es gibt viele Initiativen, auch von anderen Hilfswerken, aber auch privat. Und diese bewirken etwas! Sie retten Leben und lindern Leid.

Als die lang anhaltende Dürre in Kenia unzählige Menschenleben forderte, hatte ich die Welthungerhilfe öfter in Foren verlinkt. Die Reaktionen darauf.... fast Null.
Und das unter Christen, denn ich schreibe eigentlich nur in Christenforen. :(
Hier, bei 4religion, gibt es auch einen Thread: Menschen für Menschen.
Die Resonanz ist, in der Tat, beeindruckend. :mrgreen:

Sorry, aber die Argumente der Kläger, denen angeblich das Elend in der Welt so sehr zu schaffen macht und die harte Vorwürfe gegen Gott erheben.... wirken auf mich nicht sehr überzeugend. Es ist, als will jemand Kinder haben, weigert sich jedoch, seine Kinder zu versorgen und zu erziehen. Und wenn dann alles aus dem Ruder läuft und ihm die Situation über den Kopf wächst und außer Kontrolle gerät, dann wirft er Gott vor, die Verhältnisse zugelassen und die (falschen) Kinder erschaffen zu haben.

Letztlich fordern die Kritiker Gottes eine reibungslos funktionierende Schöpfung ohne Schöpfer; ein narrensicheres Paradies auf Erden. Dabei vergessen sie: Es gibt kein Paradies... ohne Schlange(n).

Peinlich auch, dass die Kritiker Gottes die Voraussetzungen für eine autonome Verwaltung des angestrebten Paradieses absolut nicht erfüllen. Sie haben nämlich wenig Ahnung davon, und es interessiert sie auch herzlich wenig, wie man mit Schlangen verfahren muß, um nicht gebissen zu werden. Deswegen wird das nichts mit "Frieden auf Erden und Freiheit und Gleichheit und Brüderlichkeit". Noch dazu, wenn die Mächtigen mutwillig oder aus Unwissenheit die Gebrauchsanweisung Gottes (Gesetze) mißachten, ersatzweise die Kräfte des Bösen aktivieren und mit diesen paktieren.
LG
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#27 Re: ... Not in der Dritten Welt

Beitrag von Pluto » Fr 26. Jul 2013, 01:13

Magdalena61 hat geschrieben:Was die Deutsche Welthungerhilfe leistet... das bewundere ich immer wieder. Im Namen der Menschlichkeit tun die Mitarbeiter das, sie reden nicht vom Christsein, sie LEBEN es- sie gehen nicht mit einem Glaubensbekenntnis hausieren, sondern tun das, was notwendig ist, wie der barmherzige Samariter.

Wasser in Kenia - Wie sich die Menschen in Kajiado gegen die Dürre wappnen
Leider bin ich da eher skeptisch. Versteh mich bitte nicht falsch....
Nicht die Anstregungen und das Wirken der Orgnisation stelle ich in Frage, sondern die Praktiken und die Kultur der einheimischen Bevölkerung... Denn so lange man ihnen nicht klar macht, dass Kinderkriegen kein Reichtum bedeutet, und man sie dazu noch mit Essen versorgt, werden diese Menschen einfach noch mehr Kinder in die Welt setzten, bis die Nahrung wieder nur noch knapp zum überleben reicht.

Charles Darwin hat das einmal wie sehr schön zusammengefasst.
Darwin hat geschrieben:Es besteht eine konstante Tendenz allen beseelten Lebens, sich so weit zu vermehren, dass die verfügbare Nahrung nicht ausreicht.
Mit der Betonung auf das Wort "nicht".

Magdalena61 hat geschrieben:Es ist natürlich einfacher, Gott anzuklagen, als den mühsamen Weg zu gehen, kleine Verbesserungen zu erarbeiten, womöglich persönlichen Einsatz zu bringen oder diverse Projekte finanziell zu unterstützen.

Es gibt viele Initiativen, auch von anderen Hilfswerken, aber auch privat. Und diese bewirken etwas! Sie retten Leben und lindern Leid.
Ich will weder anklagen, noch will ich die Anstrengungen dieser Menschen irgendwie schmälern. Schuldzuweisungen sind doof, und diese Menschen sind für ihr Engagement und Nächstenliebe absolut bewundernswert.
Aber so lange wie wir nicht das Hauptproblem der nicht mehr (schleichenden) Überbevölkerung in den Griff kriegen, wird das Hungerproblem der Driten Welt nicht gelöst.
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#28 Re: ... Not in der Dritten Welt

Beitrag von Pluto » Fr 26. Jul 2013, 01:28

Kingdom hat geschrieben:Das mag sein, ich glaube das es für alle genug geben könnte.
Das mag dieses und nächstes Jahr gelten, aber wie sieht es in einigen Jahrenhten aus? Bis zum Jahr 2050 soll noch eine Milliarde (!!) Menschen hinzu kommen. Wird es dann auch reichen?

Irgendwann wird die Flexibilität aufgebraucht sein, immer mehr Nahrungsmittel zu produzieren. Da wird nicht reiche, wen wir nicht dafür sorgen, dass diese Menschen ihre kulturelle Ausrichtung ändern. Und zwar nicht mit den inhumanen Methoden der Eugenik (Zwangsterilsation, usw.), sondern mit den Mitteln der modernen Medizin und Psychologie.
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#29 Re: ... Not in der Dritten Welt

Beitrag von sven23 » Fr 26. Jul 2013, 07:04

Pluto hat geschrieben: Aber so lange wie wir nicht das Hauptproblem der nicht mehr (schleichenden) Überbevölkerung in den Griff kriegen, wird das Hungerproblem der Driten Welt nicht gelöst.

So ist es, und für Afrika wird der stärkste Bevölkerungszuwachs für die nächsten Jahrzente progonostiziert. Da schwant einem nichts Gutes.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#30 Re: Not in der Dritten Welt

Beitrag von barbara » Fr 26. Jul 2013, 08:50

Magdalena61 hat geschrieben: Aber das ist nicht so einfach, da sie in ihren Traditionen aufgewachsen sind und ganz anders ticken als etwa Europäer. Sie (viele) haben z.B. eine völlig andere Einstellung zur Arbeit gegen Geld als wir hier in Europa.

Womöglich könnten wir in Europa auch mal was bei den Afrikanern abschauen, und nicht unsere Lebensweise für das Höchste aller Gefühle haben, bloss weil wir den Krieg und das Elend ins Ausland verschoben haben, statt die Folgen unseres Handelns selbst zu konfrontieren.


Mein Vater meinte: "Der Busch gibt dem Afrikaner alles, das er zum Leben braucht. Im Busch braucht der Afrikaner kein Geld. Nur, wenn er sich eine Frau kaufen will oder Luxusgüter, dann muß er Geld haben. Und dann geht er und schaut, wo er es verdienen kann. Aber er hat nur so lange Interesse an der Arbeitsstelle, bis er genügend Geld hat, um sich seine Wünsche zu erfüllen."

Wie soll da eine gesunde, blühende und konkurrenzfähige Wirtschaft entstehen, wenn es einem nicht unerheblichen Teil der verfügbaren Arbeitskräfte an der nötigen Motivation fehlt, um -nachdem sie es endlich gelernt haben, wie man z.B. die Maschinen bedient, ohne sie zu ruinieren und anderes Know How- ein brauchbarer Mitarbeiter der Firma zu werden, mit dessen zuverlässigem und kompetenten Einsatz der Betriebsinhaber langfristig rechnen kann?

Ich sehe nichts dagegen einzuwenden, nur solange zu arbeiten, bis ich mir meine Wünsche erfüllen kann. Das ist nachhaltig und greift nicht die planetaren Ressourcen auf jene Weise an, wie wir es in unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft tun.

Das Resultat haben wir auch: unsere Wirtschaft ist weder gesund noch blühend, sondern krank - wenn die Wirtschaft ein Mensch wär, würde man sie wohl als manisch-depressiv diagnostizieren.


Hunger, Krankheiten etc. bekämpfen, das ist voll o.k. Dazu sind wir im Rahmen der Nächstenliebe verpflichtet. Aber man muß auch Konzepte erarbeiten, die es den Menschen langfristig ermöglichen, ein menschenwürdiges Leben in einer bescheidenen Selbständigkeit zu führen.

Wir können ja schon mal anfangen, jene Produkte aus Afrika und anderen armen Ländern, die zu uns importiert werden, anständig zu bezahlen und darauf zu achten, dass die Arbeiter auch ein Minimum an sozialer Sicherheit erhalten. Via fair-trade-Labels und ähnlichem, zum Beispiel.

Unsere heutige Methode, die darin besteht, die gewachsenen traditionellen Strukturen zu zerstören und nachher, äh, "Entwicklungs"-Helfer zu schicken (Entwickung wohin, wozu denn?), und die frisch produzierten entwurzelten Armen mit Almosen zu füttern, finde ich pervers.

grüsse, barbara

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