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#1 Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: So 7. Jul 2013, 08:43
von sven23
Die berühmte 90% Verschuldungsgrenze, die als Maginotlinie für die Staatsverschuldung eingezogen wurde und Länder wie Griechenland in die Rezession trieb, beruht auf einem Rechenfehler, den ein Student entdeckte.

http://www.zeit.de/2013/27/staatsversch ... as-herndon

#2 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: So 7. Jul 2013, 19:29
von R.F.
sven23 hat geschrieben:Die berühmte 90% Verschuldungsgrenze, die als Maginotlinie für die Staatsverschuldung eingezogen wurde und Länder wie Griechenland in die Rezession trieb, beruht auf einem Rechenfehler, den ein Student entdeckte.

http://www.zeit.de/2013/27/staatsversch ... as-herndon
Die Ursache für hohe Staatsverschuldung ist in der Regel nicht zu hoher Staatsverbrauch, sondern ungerechte Einkommens- und Vermögenverteilung. Den Prozess nachhaltig umzukehren ist in demokratisch verfassten Gesellschaft kaum möglich.

Wenn man sich die Gesamtverschuldung - also öffentliche wie private - einiger Länder wie die Niederlande mit ca. 600 % des BIP, Großbritannien mit ca. 500 % und die USA mit gut 700 % des BIP vergegenwärtigt, stellt sich die Frage nach der Identität der Gläubiger...

#3 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: So 7. Jul 2013, 20:01
von Abischai
oder wenn man man die Gesamtverschuldung der Welt sieht, dann stellt sich erst recht die Frage, wer denn dann die Gläubiger sind. Vielleicht doch Alien...
Aber man muß über den kriminellen Rechenfehler nicht verwundert sein, das kann passieren, ist mir auch schon untergekommen. Es war ein Versehen.
Die Welt wird in Kriege gehetzt, demagogisiert, Menschen umgebracht, vermittels kleiner "Rundungsfehler" in der Presse. Das sind aber keine Versehen.

#4 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: Fr 12. Jul 2013, 17:07
von sven23
Abischai hat geschrieben: Aber man muß über den kriminellen Rechenfehler nicht verwundert sein, das kann passieren, ist mir auch schon untergekommen. Es war ein Versehen.

Ich würde hier auch keine Absicht unterstellen. Aber es ist höchst problematisch, auf welcher Grundlage Politik ihre Entscheidungen fällt. Hier wäre deutlich mehr Sachverstand gefordert.

#5 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: Fr 12. Jul 2013, 17:16
von Martinus
sven23 hat geschrieben: Hier wäre deutlich mehr Sachverstand gefordert.
eben, weil dieser nicht vorhanden ist sind diese Menschen in die Poltik gegangen.

#6 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: Fr 12. Jul 2013, 18:19
von sven23
Martinus hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Hier wäre deutlich mehr Sachverstand gefordert.
eben, weil dieser nicht vorhanden ist sind diese Menschen in die Poltik gegangen.

Heh, ein bißchen mehr Respekt vor unserem Führungspersonal. ;)

#7 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: Fr 12. Jul 2013, 18:36
von Abischai
Daß die Politiker keinen Sachverstand haben sollten, war vielleicht ein Scherz...

Die haben auf jeden Fall mehr Sachverstand als ich, wobei ich in einer Excel-Tabelle vielleicht den Fehler schnell gefunden hätte, aber von Wirtschaft nicht viel verstehe und von Weltpolitik auch nicht. Auf meinem Fachgebiet habe ich sicher mehr Sachverstand als ein Politiker, sofern der nicht aus der gleichen Branche kommt wie ich. Das sagt nichts aus. Ich habe nicht den reaktionsschnellen Durchblick wie die, die manchmal politische Entscheidungen fällen müssen und das auch verantwortungsbewußt tun. Jeder tut das, was er gut kann, alle anderen sollten sich zurückhalten und die machen lassen, die es können, das muß nur eben sichergestellt sei, daß sie es können.

#8 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: Sa 13. Jul 2013, 20:15
von sven23
Japan mit einer Staatsverschuldung von 230 % des BIP müßte eigentlich längst pleite sein. Warum ist das noch nicht eingetreten?

#9 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: Sa 13. Jul 2013, 22:32
von Pluto
sven23 hat geschrieben:Japan mit einer Staatsverschuldung von 230 % des BIP müßte eigentlich längst pleite sein. Warum ist das noch nicht eingetreten?
Es istschon erstaunlich. Dabei ist Japan das am höchsten verschuldete LAnd der Welt.

Sie können es sich halt leisten, ihre Schulden mit neu in Umlauf gebrachtem Geld zu bedienen. So lange wie die Finanzwelt nicht das Vertrauen in die BOJ (Bank of Japan - sie kontrolliert die Geldmenge) verliert, bleibt der Yen stark und sie können weitermachen.

#10 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Verfasst: So 14. Jul 2013, 08:30
von sven23
Pluto hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Japan mit einer Staatsverschuldung von 230 % des BIP müßte eigentlich längst pleite sein. Warum ist das noch nicht eingetreten?
Es istschon erstaunlich. Dabei ist Japan das am höchsten verschuldete LAnd der Welt.

Sie können es sich halt leisten, ihre Schulden mit neu in Umlauf gebrachtem Geld zu bedienen. So lange wie die Finanzwelt nicht das Vertrauen in die BOJ (Bank of Japan - sie kontrolliert die Geldmenge) verliert, bleibt der Yen stark und sie können weitermachen.

Ich glaube, der Hauptgrund liegt auch darin, daß Japan sich nicht bei den Banken verschuldet, sondern bei ihren Bürgern.