Rechenfehler mit fatalen Folgen

Politik und Weltgeschehen
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sven23
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#21 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von sven23 » Fr 19. Jul 2013, 17:20

Fehler können passieren, aber man sollte dann auch die Konsequenzen ziehen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
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#22 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von Pluto » Fr 19. Jul 2013, 18:11

sven23 hat geschrieben:Fehler können passieren, aber man sollte dann auch die Konsequenzen ziehen.
So ist es. Der peinliche Fehler wurde entdeckt und korrigiert.
Nun ist die Politik gefragt. Die Frag ist, "Wird sie handeln?"
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#23 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von barbara » Fr 19. Jul 2013, 19:49

Pluto hat geschrieben:So pauschal ist das lediglich Polemik und Stimmungsmache.
Welche Fälle denn konkret? Darüber kann man diskutieren.

Im Moment ist es ja grad ein beliebter Sport, bei Promis nachzuprüfen, ob sie ihre Doktorarbeiten auch ohne Abschreiben hinkriegten.

Kleinere bis mittlere Manipulationen sollen im zweistelligen Prozentbereich vorkommen. Und wo einer in kurzen Abständen Bahnbrechendes erzählt, ist Misstrauen und genaue Prüfung durchaus angebracht. es geht um viel Geld und um viel Prestige. Da kommen noch viele in Versuchung, ihre Integrität gegen eine Nobelpreishoffnung einzutauschen.
http://www.zeit.de/studium/uni-leben/20 ... ssenschaft

nach wie vor gilt Churchills: traue nur jener Statistik, die du selbst gefälscht hast.

Sind sie auch, aber selbst Leute mit den besten Absichten machen mal Fehler.

Sicher. Wenn es sich allerdings um Entscheidungen von solcher Tragweite handelt wie die europäische Finanzpolitik, heisst es doppelt und dreifach vorsichtig sein.


Ein Kategorienfehler!
Man kann nicht Glaubenserfahrung auf die Finanzwelt übertragen.

Das musst du nicht mir erzählen. Was mich betrifft, ich bin nicht reich genug, um mir Fehler in meinen Finanzen leisten zu können. Ich muss immer schön nachzählen und nachrechnen. Und dann gleich nochmals, bis es stimmt.


Sorry, aber solche Bemerrkungen zeugen nicht von besonders viel Erfahrung mit Excel.
Solche Fehler sind leicht richtigzustellen, wenn sie einmal erkannt wurden; die Schwierigkeit liegt aber im Auffinden der Fehler. In einer grossen Tabelle, ist das vergleichbar mit der Nadel im Heuhaufen.

oops, he did it again...
wenn ich für jede unqualifizierte Unterstellung deinerseits einen Batzen erhielte, ich könnte glatt die Kündigung einreichen und würde in Null komma nichts super reich werden. Du bist wohl tatsächlich völlig unfähig, es sein zu lassen :twisted:

Wer eine Tabelle erstellt, die Rohdaten kennt, kann erstens Handgelenk mal Pi abschätzen, ob das Resultat stimmen kann - und muss dazu Stichproben machen, mit verschiedenen Rechenwegen, und gucken, kommt immer dasselbe raus. Und beim Schreiben immer schön die Formeln nachführen. Das ist in der Tat in erster Linie eine Sache von Disziplin und Sorgfalt.

Nein, denn es gibt immer wiederkehrende deutlich erkennbare Muster und Zeichen, wie bspw. drohende Inflation.

Die Geschichte lehrt auch, dass Menschen die starke Tendenz haben zu sagen "bei diesem Mal ist alles anders. Heute haben wir die Dampfmaschine / Elektrizität / Autos für alle / Internet. Das ist gaaaanz was anderes!".

grüsse, barbara

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sven23
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#24 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 07:30

Griechenland bekommt jetzt 100 Mio Euro für die Mittelstandsförderung, muß dafür jetzt endlich den Staatsapparat entschlacken. Ob das reicht, um aus der Rezession zu kommen, wird sich zeigen.
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#25 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von barbara » Sa 20. Jul 2013, 09:03

sven23 hat geschrieben:Griechenland bekommt jetzt 100 Mio Euro für die Mittelstandsförderung, muß dafür jetzt endlich den Staatsapparat entschlacken. Ob das reicht, um aus der Rezession zu kommen, wird sich zeigen.

Der Euphemismus "den Staatsapparat entschlacken" bedeutet ja wohl, einmal mehr, Leute zu entlassen, die dann (wie in den Runden vorher) noch weniger Geld haben als vorher, die ihre Rechnungen nicht bezahlen können, die nicht einkaufen gehen können... also wohl kaum etwas, was aus einer Rezession helfen könnte.

Obwohl ich durchaus damit einverstanden bin, dass der griechische Staatsapparat hoffnunglos schwerfällig, korrupt und überladen ist und keine gesunde Basis für eine sinnvolle Entwicklung bietet. Aber durch "Entschlackungs"-Kuren dieser Sorte wird's auch nicht besser. Wie denn auch.

grüsse barbara

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sven23
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#26 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 09:50

barbara hat geschrieben:
Obwohl ich durchaus damit einverstanden bin, dass der griechische Staatsapparat hoffnunglos schwerfällig, korrupt und überladen ist und keine gesunde Basis für eine sinnvolle Entwicklung bietet. Aber durch "Entschlackungs"-Kuren dieser Sorte wird's auch nicht besser. Wie denn auch.

grüsse barbara

Das ist und bleibt eine schwierige Gratwanderung. Allerdings hätte man das auch von Anfang an machen können, statt bei den Schwächsten anzusetzen. Und die Reichen bleiben bei allem außen vor.
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#27 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von barbara » Sa 20. Jul 2013, 10:18

sven23 hat geschrieben: Und die Reichen bleiben bei allem außen vor.

Das ist das Grundproblem, und solange dies nicht gelöst wird auf struktureller Ebene, wird jedes noch so grosse Rettungpaket nur ein Pflästerchen bleiben.

grüsse, barbara

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#28 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von Pluto » Sa 20. Jul 2013, 16:01

barbara hat geschrieben:Das ist das Grundproblem, und solange dies nicht gelöst wird auf struktureller Ebene, wird jedes noch so grosse Rettungpaket nur ein Pflästerchen bleiben.
Ich fürchte das wird zu Chaos und dem totalen Zusamannbruch des Marktes führen.
Zwangsetneignung war ein Steckenpferd von Karl Marx. Daran ist er aber letztliche der Marxismus gescheitert. Fakt ist, wenn der Mensch nicht über in Eigentum verfügen kann, dann kümmert er sich nicht darum. Selbst Cuba als eine der letzten Bastionen des Kommunismus folgt dem großen Bruder China, in dem es sich mit seinen Reformen dem verhassten Kapitalismus öffnet.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#29 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von barbara » Sa 20. Jul 2013, 19:02

Pluto hat geschrieben:Ich fürchte das wird zu Chaos und dem totalen Zusamannbruch des Marktes führen.

Das haben wir heute schon in Südeuropa - Spanien, Griechenland. Und politisch im nordafrikanischen Raum.


Zwangsetneignung war ein Steckenpferd von Karl Marx.

ja, und was hat das grad mit dem Thema zu tun? Hat hier irgend jemand Zwangenteigung befürwortet? :?:

Fakt ist, wenn der Mensch nicht über in Eigentum verfügen kann, dann kümmert er sich nicht darum.

Sicher, was wir heute ja haben: viele Mieter statt Hausbesitzer; und sogar den Hausbesitzern gehört ihr Haus nicht wirklich, sondern der Bank, in vielen Fällen. Geleaste Autos. Kaufen auf Kredit, immer öfter ohne die geringste Absicht oder den geringsten Plan, das Gekaufte je zu bezahlen... das ist aber Kapitalismus, der das so einrichtete.

grüsse, barbara

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#30 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 19:28

Pluto hat geschrieben: Zwangsetneignung war ein Steckenpferd von Karl Marx. Daran ist er aber letztliche der Marxismus gescheitert. Fakt ist, wenn der Mensch nicht über in Eigentum verfügen kann, dann kümmert er sich nicht darum. Selbst Cuba als eine der letzten Bastionen des Kommunismus folgt dem großen Bruder China, in dem es sich mit seinen Reformen dem verhassten Kapitalismus öffnet.

Aber Pluto, wer redet denn von Zwangsenteignung? Es geht lediglich darum, daß die Vermögenden einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung des Allgemeinwesens leisten. Schließlich haben sie in der Vergangenheit am meisten von den Steuerbefreiuungen und Geschenken profitiert. Daß Millionäre und Milliardäre steuerbefreit sind, ist ein Skandal, nicht erst seit heute.
Daß der Kommunismus kein geeignetes Gegenmodell ist, ist unbestritten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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