Rechenfehler mit fatalen Folgen

Politik und Weltgeschehen
Pluto
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#31 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von Pluto » Sa 20. Jul 2013, 20:30

sven23 hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Zwangsetneignung war ein Steckenpferd von Karl Marx. Daran ist er aber letztliche der Marxismus gescheitert. Fakt ist, wenn der Mensch nicht über in Eigentum verfügen kann, dann kümmert er sich nicht darum. Selbst Cuba als eine der letzten Bastionen des Kommunismus folgt dem großen Bruder China, in dem es sich mit seinen Reformen dem verhassten Kapitalismus öffnet.

Aber Pluto, wer redet denn von Zwangsenteignung? Es geht lediglich darum, daß die Vermögenden einen angemessenen Beitrag zur Finanzierung des Allgemeinwesens leisten.
Soll das vielleicht ein später Aprilscherz sein?
Die reichen Leute (die meisten von Ihnen) zahlen Steuern. Und unter den reichsten Menschen der Welt findet man auch die meisten Philanthropen, die ehrlich der Welt helfen wollen, und einen Großteil ihres Vermögens für karitative Zwecke zur Verfügung stellen.

Schließlich haben sie in der Vergangenheit am meisten von den Steuerbefreiuungen und Geschenken profitiert. Daß Millionäre und Milliardäre steuerbefreit sind, ist ein Skandal, nicht erst seit heute.
Du vewechselst das IMO mit der Steuerflucht mancher großer Konzerne, die durch Betriebsinterne Preisgestaltung ihren Gewinn in den Ländern angeben, wo sie am wenigsten Steuern bezahlen.

Das ist nebenei ein genau aktuelles Thema, weil es auf der Agenda des G-20 Treffens steht, dass dieses Wochenende in Moskau stattfindet.
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sven23
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#32 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von sven23 » Sa 20. Jul 2013, 20:46

Pluto hat geschrieben: Soll das vielleicht ein später Aprilscherz sein?
Die reichen Leute (die meisten von Ihnen) zahlen Steuern. Und unter den reichsten Menschen der Welt findet man auch die meisten Philanthropen, die ehrlich der Welt helfen wollen, und einen Großteil ihres Vermögens für karitative Zwecke zur Verfügung stellen.

Natürlich nicht, ich bezog mich ja auch auf Griechenland, das die ganze Härte der 90% Regelung zu spüren bekommt. Z.B. sind Reeder per Gesetz steuerbefreit oder wer eine Kapelle auf seinem Anwesen hat, zahlt kein Grundsteuer usw.
In anderen Ländern ist es aber auch nicht sooo viel besser. Warren Buffett, einer der reichsten Männer der Welt, beklagte sich darüber, daß er weniger Steuern zahlt als seine Sekretärin, eine Folge der Bushschen Steuerumverteilungspolitik.

Und es ist wirklich allerhöchste Zeit, daß der legalen Steuervermeidung von Konzernen und Holdings endlich ein Riegel vorgeschoben wird. Aber Skepsis ist angebracht, zumal viele G20 Staaten die Steuervemeidung unterstützen und davon profitieren.
Aber immehin steht es mal auf der Agenda.
Zuletzt geändert von sven23 am Sa 20. Jul 2013, 20:57, insgesamt 2-mal geändert.
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#33 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von barbara » Sa 20. Jul 2013, 20:51

Pluto hat geschrieben: Die reichen Leute (die meisten von Ihnen) zahlen Steuern. Und unter den reichsten Menschen der Welt findet man auch die meisten Philanthropen, die ehrlich der Welt helfen wollen, und einen Großteil ihres Vermögens für karitative Zwecke zur Verfügung stellen.

Da haben wir den Systemfehler: zuerst haben wir ein System, das die Reichen reicher und die Armen ärmer macht, und in einem zweiten Schritt wird dann umverteilt. In dem Sinn sind Kapitalisten und Sozialisten nur zwei Seiten derselben Medaille.

Warum nicht gleich ein System bauen, das von selbst darauf angelegt ist, Wohlstand breit zu verteilen, statt diese Art von Ungleichgewicht zu schaffen?

Darum bin ich zB auch gegen die 1:12-Initiative in der Schweiz, die ist bloss Symptombekämpfung. Die geht den Dingen nicht auf Grund. Wohingegen die Minder-Initiative (Abzockerinitiative), die die Aktionärsrechte stärkt, mein Ja bekam.

grüsse, barbara

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#34 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von Pluto » Sa 20. Jul 2013, 22:25

barbara hat geschrieben:Da haben wir den Systemfehler: zuerst haben wir ein System, das die Reichen reicher und die Armen ärmer macht, und in einem zweiten Schritt wird dann umverteilt. In dem Sinn sind Kapitalisten und Sozialisten nur zwei Seiten derselben Medaille.
Meine Intepretation ist, dass Du eine sozialpolitische Lenkung der Wirtschaft einführen willst. Wo das edet, wisssen wir aus Erfahrung: in der demagogisch beherrschten Planwirtschaft der früheren Sowjetrepubliken und der DDR.

Warum nicht gleich ein System bauen, das von selbst darauf angelegt ist, Wohlstand breit zu verteilen, statt diese Art von Ungleichgewicht zu schaffen?
Warum?
Weil wir NOCH in einer Demokratie leben in der man (zum Glück) Mehrheitsbeschlüsse braucht, und (noch) nicht in einer sozialistischen Diktatur.

Mein Rat: Geh in die Politik, und sieh wie weit du kommst.

Wer mit 20 jahren nicht Sozialist ist der hat kein Herz; wer es mit 40 jahren noch ist hat kein Hirn.
[Georges Clemenceau - franz. Politiker, und Staatsmann]
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#35 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von barbara » Sa 20. Jul 2013, 23:02

Pluto hat geschrieben: Meine Intepretation ist, dass Du eine sozialpolitische Lenkung der Wirtschaft einführen willst. Wo das edet, wisssen wir aus Erfahrung: in der demagogisch beherrschten Planwirtschaft der früheren Sowjetrepubliken und der DDR.

Deine Interpretatin ist, wie schon mehr als einmal, falsch.

ich will nicht sozialpolitische Lenkungen, ich will vernünftige Strukturen, die Lenkungen überflüssig machen, da die Strukturen selbst schon dafür sorgen, dass Wohlstand breit verteilt wird und sich die Einkommens- und Vermögensschere nicht immer stärker öffnet.

Warum?
Weil wir NOCH in einer Demokratie leben in der man (zum Glück) Mehrheitsbeschlüsse braucht, und (noch) nicht in einer sozialistischen Diktatur.

Ich hoffe doch sehr, dass in einer Demokratie die Leute nicht gegen ihre eigenen Interessen stimmen. Unser aktuelles Finanzsystem ist gegen unsere Interessen - gegen die Interessen von allen. Sogar gegen die Interessen von Superreichen.


Mein Rat: Geh in die Politik, und sieh wie weit du kommst.

ja mach ich ja.



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[Georges Clemenceau - franz. Politiker, und Staatsmann]

Vollkommen einverstanden. Ich kann mit den Sozis herzlich wenig anfangen. Nicht zuletzt darum, weil sie ohne Kapitalismus ihre Existenzberechtigung verlieren würden und nicht mehr wüssten, was sie tun sollten. Das meiste ihres Weltbildes ist "anti" und kann nicht eigenständig existieren. Gegen die Reichen (die sie dennoch brauchen als Melkkuh für Steuern und Abgaben(, gegen die Abzocker, gegen die Casinokapitalisten, etc.

grüsse, barbara

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sven23
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#36 Re: Rechenfehler mit fatalen Folgen

Beitrag von sven23 » Mo 22. Jul 2013, 12:21

Leute, zwischen Raubtierkapitalismus und Kommunismu gibt es ja auch noch Grauschattierungen. Dazwischen liegt irgendwo das Optimum, das es zu erarbeiten gilt.
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