Whistleblower

[Demian]

...

[Hemul]

Wer Geheimnisse verrät ist ein Verleumder[/i] Spr. 20, 19.
LG

Werte Magda, gem. 2.Mose 23:2 3.Mose 5:1 u. Sprüche 29:24 gibt es da aber Ausnahmen:

2 Du sollst der Menge nicht folgen zum Bösen. Und du sollst bei einem Rechtsstreit nicht antworten, indem du dich nach der Mehrheit richtest und so das Recht beugst.

1 Und wenn jemand sündigt, dass er die Stimme der Verfluchung hört, und er war Zeuge, sei es, dass er es gesehen oder gekannt hat - wenn er es nicht meldet, dann soll er seine Schuld tragen

.

24 Wer mit einem Dieb teilt, hasst sein Leben; er hört den Fluch, aber zeigt es nicht an.

[Vitella]

Das nennt man Doppelmoral und Scheinheiligkeit.

ich würde es einfach ganz normale Unbewusstheit nennen, weil Scheinheiligkeit passiert mit Absicht....und das tut ein Mensch nicht wirklich....und Magdalena sicher nicht....hast Du das allgemein gemeint.?

[Hemul]

Magdalena mag alles sein, aber niemals scheinheilig. Für Magda: :blumenstrauss:

[Demian]

ich würde es einfach ganz normale Unbewusstheit nennen, weil Scheinheiligkeit passiert mit Absicht....und das tut ein Mensch nicht wirklich....und Magdalena sicher nicht....hast Du das allgemein gemeint.?

Wenn man einem Snowden, der sich für unsre Freiheit in diese missliche Lage gebracht hat, der nun sein gesamtes restliches Leben bedroht sein wird, während wir hier gemütlich über die mehr oder weniger sinnvolle Auslegung von ein paar Bibelversen diskutieren, einfach mal eben die Vertrauenswürdigkeit abspricht, weil er eine Schweigepflicht gebrochen hat, dann kann ich darin keinen wirkliche christliche Ehrlichkeit erkennen. Dieses Überwachungssystem hat doch längst die demokratische Gewaltenteilung entmachtet. Das typische Argument: „Wenn ich nichts zu verbergen habe, muss ich mir keine Sorgen machen?“ - das ist die Argumentation der Diktaturen, der Gestapo oder Stasi. Es ist egal mit welcher politischen Bemalung, in welchem Namen, mit welchen hehren Idealen das verknüpft ist.

Nicht das Volk steht in einer Demokratie unter Generalverdacht, sondern die Mächtigen. Darum hat man sich die Gewaltenteilung ausgedacht. Die Frage ist doch: haben wir Hier und Heute „Platz für einen Christen“, einen politischen Verfolgten (!) der sich für die Bürgerrecht stark gemacht hat, gewähren ihm Asyl und das Recht im Bundestag zu sprechen, um den größten Überwachungsskandal der Geschichte vollständig aufzudecken und Zeichen zu setzen? Ich erinnere an die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat. "Die Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 (RGBl. I S. 83), auch als Reichstagsbrandverordnung bezeichnet, setzte die Bürgerrechte der Weimarer Verfassung außer Kraft und war neben der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutze des Deutschen Volkes vom 4. Februar 1933 und dem Ermächtigungsgesetz vom 24. März 1933 ein wichtiger Meilenstein bei der „Machtergreifung“ Adolf Hitlers und der Beseitigung des demokratischen Rechtsstaats. Für die Verkündigung wurde der Reichstagsbrand in der Nacht zuvor zum Anlass genommen." Wiki

[Rembremerding]

In diesem Thread ist tatsächlich kein Platz für Jesus, nur für Snowden.

[Demian]

In diesem Thread ist tatsächlich kein Platz für Jesus, nur für Snowden.

Jesus war ein politisch Verfolgter. Wie wäre es, wenn wir mal über die Gegenwart reden?

[Rembremerding]

Das Leid des politisch verfolgten Edward Snowden in seiner Nobelzuflucht in Russland ist vergleichsweise überschaubar.
Weniger medienwirksam sind tausende syrische Flüchtlingskinder, die in Jordanien und im Libanon schon seit 7 Monaten in Flüchtlingslagern wohnen. Uninteressant sind die 80000 Menschen, die im Südsudan vor mordenden Horden flüchten oder die 40000 Menschen in der Zentralafrikanischen Republik, die vor islamistischen Rebellen auf der Flucht sind. Sie und die weiteren ungefähr 80 Mio Menschen auf der Flucht weltweit haben nicht den Einfluss eines Edward Snowden, keiner von ihnen darf eine Weihnachtsansprache halten, in der er um Hilfe für sein Leben bei uns bitten kann.
Wir aber empören uns über das, was wir sowieso wollten: Sicherheit anstatt Freiheit. Damit wir nichts hergeben müssen von unserem Reichtum, damit wir weiter die Ärmsten ausbeuten können für unserem Reichtum, damit wir niemanden der Notleider in unser Land aufnehmen müssen, der unseren Reichtum bedrohen könnte. In unserem Reichtum ist kein Platz für Jesus, denn man entschied sich für den Mammon.

Manchmal wird uns dieser Deal Sicherheit anstatt Freiheit doch unheimlich. Dann hängen wir uns an moderne Helden wie den Ex-Datensammler Snowden, der unserer eigenen Ohnmächtig- und Hilflosigkeit ein Ventil verschafft. Oweh, wir werden ausspioniert, oweh, unsere Daten sind nicht sicher. Die Würde des Menschen sind nicht seine Daten, sondern sein Menschsein. Deshalb soll dieser Snowden Zuflucht finden, dort, wo er gerecht behandelt wird, aber ebenso die 80 Mio anderen unschuldigen Menschen weltweit, dort, wo ihre Heimat ist, wo sie nicht gemordet werden sowie Nahrung und Kleidung finden. Dort, wo sie würdig Mensch sein dürfen.

Als Christen dürfen wir auf Gott vertrauen. Und wenn einem das Schlimmste auf der Welt ist, dass er ausgespäht wird, so kann er zu Gott beten:

Ps 56, 2-7; HSK
Erbarme dich meiner, o Gott, denn Menschen stellen mir nach! Die ganze Zeit bedrängen sie mich feindlich. Die ganze Zeit stellen meine Gegner mir nach; ja, viele sind es, die wider mich kämpfen. Du hebst mich empor, wenn ich in Furcht bin; ich vertraue auf dich. Auf Gott, dessen Wort ich preise, auf Gott vertraue ich ohne Furcht. Was kann mir ein Sterblicher antun? Den ganzen Tag führen sie verletzende Reden, gegen mich sind all ihre Pläne gerichtet. Zum Schaden lauern und spähen sie, achten auf meine Schritte, da sie mir nach dem Leben trachten.

Servus

[Vitella]

ausgespäht wird, so kann er zu Gott beten:

Ps 56, 2-7; HSK
Erbarme dich meiner, o Gott, denn Menschen stellen mir nach! Die ganze Zeit bedrängen sie mich feindlich. Die ganze Zeit stellen meine Gegner mir nach; ja, viele sind es, die wider mich kämpfen. Du hebst mich empor, wenn ich in Furcht bin; ich vertraue auf dich. Auf Gott, dessen Wort ich preise, auf Gott vertraue ich ohne Furcht. Was kann mir ein Sterblicher antun? Den ganzen Tag führen sie verletzende Reden, gegen mich sind all ihre Pläne gerichtet. Zum Schaden lauern und spähen sie, achten auf meine Schritte, da sie mir nach dem Leben trachten.

Servus

klingt paranoid....

[2Lena]

klingt paranoid....Ps 56

Die Psalmen darf man nicht so lesen wie sie in der Übersetzung stehen. Sie haben einen mindestens dreifachen Sinn, den der Leser über die Auslegung richtig drehen muss.

Um auf die Herbergsuche zurückzukommen:
Die Situation war geschichtlich - aber da waren ganz andere Umstände und schwer wiegendere Gründe. Bei der Geschichte tauchen rührende Gefühle auf, die für verschiedenste Zwecke gebraucht oder missbraucht werden.

Auch im Psalm 56 sind so viele unterschiedliche Teile enthalten, dass sie mal so und mal so verwendet werden, mal als Gebet in Furcht, mal bestätigt sich einer Gott, mal den Pessimismus. In Wirklichkeit ist es ein Lehrstück. Es bespricht in welchem Fall Schweigen angebracht wäre und wo mit mehr Druck leichter das Durchkommen geht. Aber das ist hier zum Erörtern der Einzelheiten zu lang.

Um noch auf den Fall Snowden zu kommen. Im Christentum wurde nicht geübt - viele Komponenten zu bedenken. Er hat ein Schweigegelübde gebrochen, also ist es ein Verrat. Den viel größeren Verrat, den Demian erwähnt, ist man nicht gewohnt in die Kalkulation mit einzubeziehen. Deshalb konnten auch so viele schräge Machtverhältnisse entstehen. Nur Gehorsam ist erlaubt. Wehrhaftigkeit gab es nicht - war bei Seelenqualen verboten.

Ich muss man einen Teil jüdische Geschichte lesen - um weiter an die echte Geschichte Jesus heranzukommen.