Gedanken zum Attentat in Orlando

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Novas
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#1 Gedanken zum Attentat in Orlando

Beitrag von Novas » Mo 20. Jun 2016, 13:41

Mit einer religiösen Lebensweise haben die Anschläge von Orlando nichts zu tun, das ist nur eine Ausrede. Dazu eine öffentliche Stellungnahme der Ahmadyya Gemeinde Deutschland:


Die Ahmadiyya Muslim Jamaat verurteilt den heimtückischen Anschlag auf einen Nachtclub in Orlando, Florida. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Verletzten und Hinterbliebenen der Anschlagsopfer.

In einer multireligiösen, multikulturellen und pluralistischen Gesellschaft wie der unseren, darf es keine Form der Gewalt gegen unschuldige Menschen oder gar Verfolgung von Menschen aufgrund religiöser Einstellung, persönlicher politischer Meinung, der sexuellen Orientierung, der Hautfarbe oder der Volkszugehörigkeit geben.

Jede anderslautende Ansicht entspringt den kruden Weltvorstellungen von Demagogen und kollidiert mit der eindeutigen Aussage des Heiligen Koran: "Wenn jemand einen Menschen tötet - es sei denn für (Mord) an einem anderen oder für Gewalttat im Land - so soll es sein, als hätte er die ganze Menschheit getötet." (5:33)

Diese klaren Worte des Heiligen Koran spiegeln den unendlichen Wert des menschlichen Lebens wider.

Unser Aufruf geht an alle demokratischen und zivilgesellschaftlichen Kräfte, dass wir uns alle gemeinsam gegen die durch solche Gewalttaten gesäte Entzweiung wehren; denn es ist der perfide Plan der Extremisten, durch Panik und Angst das friedliche Zusammenleben der Menschen nachhaltig zu vergiften.

Veröffentlicht durch die:
Pressestelle der Ahmadiyya Muslim Jamaat in Deutschland
Telefon: 0163 - 302 74 73
E-Mail: presse@ahmadiyya.de

http://www.ahmadiyya.de/news/pressemitt ... chaerfste/

Der IS als Franchise-System für Verbrechen und Massaker, der gestörte Narzissten mit verzerrter Realitätswahrnehmung anzieht:

Was man derzeit in Orlando und auch im Zusammenhang mit dem Polizistenmord in Frankreich erlebt, ist nach Ansicht einiger Experten eine Entwicklung des IS hin zu einer Art Terror-Marke. "Der IS funktioniert im Grunde wie ein Label", sagt der Mainzer Medienwissenschaftler Bernd Zywietz in der "Allgemeinen Zeitung". "So ähnlich wie bei einer weltberühmten Popband, deren Fans weltweit die gleichen Symbole benutzen". Von einem "Franchise-System für Verbrechen und Massaker" sprach der französische Philosoph Pascal Bruckner. Der IS habe damit Einzeltätern eine Art Freischein ausgestellt, um die abscheulichen Taten und sich selbst weltweit in die Schlagzeilen zu bringen. Ein Label des Terrors könnte so entstehen, mit dem Einzeltäter ihre Taten durch einen Bezug zum radikalen Islamismus aufladen könnten, obgleich sie sich zuvor höchstens oberflächlich über das Internet mit radikaler Propaganda befasst hätten. Individueller Narzissmus statt islamistischer Fundamentalismus Einen "Narzisstisch gestörten Trittbrettfahrer des Terrorismus" nannte die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken in einem Interview mit dem Deutschlandradio den Orlando-Attentäter Omar Mateen.

Angesichts eines Selfies aus den sozialen Medien, auf dem der Täter sich selbst vor dem Spiegel fotografierte, erkannte Vinken einen Mann, der genau "kontrolliert, wie er ins Bild fällt".
Mateen sei es offensichtlich sehr wichtig, "wie er sich inszeniert. Das heißt, das ist jemand, der guckt, ob er den Klischees entspricht, so ein bisschen Gangsterrapper, mit teurer Uhr, mit goldenem Armband". Vinken glaubt, dass Omar jemand gewesen sei, der in seiner Ich-Fixierung nicht in der Lage war, die Realität wahrzunehmen: "Ein klassisches Bild für die narzisstische Störung, in der man ins Bild fällt, in der man auch nur noch dafür da ist, ins Bild zu fallen und die Pose kontrolliert".

http://www.gmx.net/magazine/politik/ter ... l-31629352

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