ernstjosef hat geschrieben:Was heißt Stimmen "verschwenden"?
Wenn 1983 die Wähler der Grünen so auch gedacht hätten,dann gebe es "nur" SPD,CDU/CSU und FDP im Bundestag

1983 hatte ich Grün gewählt...(mit beiden Stimmen

) wie so viele andere Bürger auch, aus Protest! Aber damals war die politische Lage eine ganz andere. Sogar politisch völlig unmotivierte (Spieß-) Bürger interessierten sich für die Friedensbewegung und waren bereit, sich mit Alternativen auseinander zu setzen.
Die Grünen zogen ein in den Bundestag und nervten. Zunächst einmal mußten sie es allerdings lernen, sich ordentlich zu benehmen und sich dem Anlaß entsprechend anzuziehen. Da mutierte dann, zum Erstaunen der kulturgeschockten Kritiker, so mancher ehemalige Hausbesetzer, und nicht nur dieser... zu einer durchaus respektablen und überzeugenden Persönlichkeit.
Was ist an Parteien wie z.B. der PBC schlecht,so das man sie als Christ(in) nicht wählen könnte?
"Schlecht" kann man nicht sagen. Aber warum integrieren diese Christen sich nicht in bestehende Parteien, um ihre Geschwister in diesen Parteien zu unterstützen? Warum müssen sie eine extraheilige Wurst für sich beanspruchen?
Die Grünen beispielweise sind nicht einheitlich- gleichgeschaltet. Bei denen gibt es einige waschechte Christen. Warum nicht die wahren Gläubigen
innerhalb einer bereits etablierten Partei
verstärken und versuchen, mit ihnen zusammen auf die Richtlinien der Partei Einfluß zu nehmen?
Wünscht man sich als Christ(in) nicht eine Partei die nach der Bibel fragt?
Doch, aber wir sind hier nicht bei Wünsch- dir- was, sondern in der Welt. Jesus hat die Römer, diese Erzheiden, auch nicht abgewählt. Weil sie nämlich (und das vermutlich
besser als Herodes & Co.) regieren KONNTEN.
"Nach der Bibel fragen", das kann vieles heißen. Wenn dabei herauskommt: "Mit Sündern und Zöllnern wollen wir keine Gemeinschaft haben,
wir machen alles
besser,
wir zeigen euch jetzt einmal, wo es langgeht!"... und mit Prädikaten wie "Antichrist", "Große Hure", "verdorbene Sünder", "Verlorene", "Götzendiener" etc. operiert wird- da wäre es wahrscheinlich klüger, die Rolle es Moralapostels weiterhin der RKK zu überlassen, denn die hat schon einige Übung darin, öffentlich zur Buße aufzurufen und Staatsführer indirekt zu rügen und darf sich einer gewissen Akzeptanz erfreuen.
Oder ist es die angst vor einer "christlichen Diktatur"?
Nein. Ich halte diese kleinen Parteien schlicht und einfach nicht für regierungsfähig. Sie haben weder die "richtigen Leute" (Persönlichkeiten mit außergewöhnlichem Charisma), noch die erforderliche Erfahrung. Es wäre gut, wenn diese Parteien ihren Ehrgeiz erst einmal auf Landesebene ausleben und sich da Verdienste erwerben würden, bevor sie auf den Bundestag (auf das Schwert; dem Griff nach der größeren weltlichen Macht) zielen.
M.E. sollte man Politik und Theologie schon etwas auseinander halten. Es ist begrüßenswert, wenn Christen sich politisch betätigen und, in möglichst positiver Weise, in der Öffentlichkeit präsent sind.
Aber man kann und darf sich nicht verzetteln. Als Christ muß man Prioritäten setzen: Niemand kann zwei Herren dienen. "Was hilft es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst verliert oder schädigt?"
Lk. 9, 25
LG