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#1 Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Do 23. Apr 2015, 22:32
von Magdalena61
Eine Erzieherin der Diakonie, die wegen ihres privaten Engagements in Pornofilmen entlassen wurde, hat mit Ihrer Klage gegen die Kündigung keinen Erfolg. Das Gericht spricht von einer „schwerwiegenden sittlichen Verfehlung“.

Die Kündigung einer Erzieherin durch die Diakonie Neuendettelsau wegen ihrer Porno-Drehs war rechtens. Das Landesarbeitsgericht in München bestätigte am Dienstag das Urteil aus der ersten Instanz des Arbeitsgerichts Augsburg. Die sechste Kammer sah in dem privaten Verhalten der Klägerin eine „schwerwiegende sittliche Verfehlung“, die den Wertvorstellungen der evangelischen Kirche und der Diakonie „im Rahmen ihrer Sozialethik widerspricht“. Die Diakonie sei zur ordentlichen Kündigung berechtigt gewesen, sagte der Vorsitzende Richter Reinhold Künzl. Eine Berufung wurde vom Gericht nicht zugelassen.

Die 38 Jahre alte Erzieherin war Anfang letzten Jahres von der Diakonie Neuendettelsau fristlos entlassen worden, weil sie in ihrer Freizeit unter anderem bei Pornofilmen mitgespielt und diese im Internet veröffentlicht hat. Das Arbeitsverhältnis endete nach dem Urteil in erster Instanz Ende November vergangenen Jahres. Dagegen war die Erzieherin in Berufung gegangen. Sie hatte mehr als 15 Jahre bei dem evangelischen Sozialwerk gearbeitet.
21.04.2015
faz.net
Jetzt will sie laut pro-medienmagazin gegen das Münchner Urteil eine Nichtzulassungsbeschwerde beim Bundesarbeitsgericht in Erfurt einlegen.

Info Diakonie Neuendettelsau
LG

#2 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Do 23. Apr 2015, 22:52
von Martinus
Kennt jemand den (die) Film (e). Die müsste ich mir erst mal anschauen um mir eine Meinung zu bilden.

#3 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Do 23. Apr 2015, 22:55
von Salome23
Martinus hat geschrieben:Kennt jemand den (die) Film (e). Die müsste ich mir erst mal anschauen um mir eine Meinung zu bilden.
:D

#4 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Do 23. Apr 2015, 23:40
von Magdalena61
:lol:
Das war eigentlich ernst gemeint.

Möglicherweise erwecke ich bei manchem Zeitgenossen den Eindruck, kleinkariert und engstirnig zu sein, wenn ich mich auf Seiten des Arbeitgebers stelle und das Verhalten der Ex- Mitarbeiterin als dreist bezeichne.

Sie hat die Filme in ihrer Freizeit- also privat- gemacht, o.k.- Dann hätte sie mit diesen Produkten aber besser privat bleiben sollen anstatt sie zu veröffentlichen. --

Anstatt gegen die Kündigung zu klagen könnte sie sich doch eine Arbeitsstelle suchen, die besser mit ihren Freizeitaktivitäten harmoniert.
LG

#5 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Do 23. Apr 2015, 23:53
von Martinus
Magdalena61 hat geschrieben:
Sie hat die Filme in ihrer Freizeit- also privat- gemacht, o.k.- Dann hätte sie mit diesen Produkten aber besser privat bleiben sollen anstatt sie zu veröffentlichen. --


Richtig, eventuell ist die Klage auch nur eine PR in eigener Sache. Grundsätzlich finde ich die Kündigung richtig.

#6 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Fr 24. Apr 2015, 10:13
von Abischai
Das Urteil erinnert mich an das gegen Adonija, den Bruder Salomos. Und es ist gerecht, nicht der "Erzieherin" (!!!) wegen, sondern der Gesellschaft und der Kinder wegen, die diesem Wesen schutzlos (!) ausgeliefert sind.
Wir wissen ja jüngst, wie besonders verantwortungsvoll einige Berufe sind, Piloten z.B. "Pädagogen" eben auch. Wenn ein Müllmann seinen Job nachlässig macht, ist der Schaden sicher nicht ganz so groß wie bei einem "Multiplikator".
Man überlege sich nur mal welche Sexualethik diese Frau bewegt, die Kleinen auf ein sittsames Leben hin zu erziehen.

#7 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Fr 24. Apr 2015, 11:21
von ThomasM
Das Problem hier ist nicht das einer Sexualethik, noch nicht einmal das der Gefährdung der Kinder, das Problem ist hier ein arbeitsrechtliches.

Ist es Rechtens, das ein Arbeitgeber in einer freiheitlichen und unchristlichen (!) Gesellschaft, eigene und besondere Ethiken und Einflussnahmen fordert?
Es dürfte klar sein, dass das Verhalten der Erzieherin bei vielen Menschen unter die Kategorie "ist ja Privatsache" fällt.
Es ist auch klar, dass z.B. eine städtische Einrichtung keine Handhabe hätte, die Erzieherin zu kündigen.

Es ist auch schwierig, wenn sich ein Arbeitgeber in das Privatumfeld eines Mitarbeiters einmischt, insbesondere, wenn es nicht strafbar ist.
Würde ich es wollen, dass mir mein Chef bei meinen Hobbys reinredet? Was würde ihn daran hindern, mich zu kündigen, weil ich in einer christlichen Kirche predige?
Was, wenn er daran Anstoß nimmt, dass ich ein christliches Buch veröffentlicht habe?

Ist die Entlassung durch die Diakonie nicht Wasser predigen und Wein trinken?

Gruß
Thomas

#8 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Fr 24. Apr 2015, 14:22
von Janina
Martinus hat geschrieben:Kennt jemand den (die) Film (e). Die müsste ich mir erst mal anschauen um mir eine Meinung zu bilden.
Der Arbeitgeber kennt die Filme ja schon. Woher wohl?
Ein Richter, der tagsüber darin eine "sittliche Verfehlung" sieht, was ihn natürlich nichts angeht, konsumiert sie nach Feierabend selber. Verlogenes Dreckspack!

Abischai hat geschrieben:Wir wissen ja jüngst, wie besonders verantwortungsvoll einige Berufe sind, Piloten z.B. "Pädagogen" eben auch.
Der Pilot hätte besser Pornos gedreht und seinen Job gut gemacht.
Gibt es den klitzekleinsten Hinweis darauf, dass eine lebhafte Gestaltung des eigenen Privatlebens zu Punktabzug der pädagogischen Eignung führen kann?
Umgekehrt ist das ja bekannt, wie wir von den Pädo-Priestern wissen.
Sorry, der Frau würde ich meine Kinder tausendmal lieber anvertrauen als einem Klemmi, dem die Suppe zu den Ohren rausläuft.

#9 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Fr 24. Apr 2015, 14:51
von piscator
Janina hat geschrieben:Sorry, der Frau würde ich meine Kinder tausendmal lieber anvertrauen als einem Klemmi, dem die Suppe zu den Ohren rausläuft.
Das sehe ich auch so. In dem Bericht der FAZ wird noch erwähnt, dass die betreffende Mitarbeiterin seit rund 15 Jahren ihre Arbeit ausgeübt hat und das anscheinend ohne irgendwelche Probleme.

#10 Re: Diakonie kündigt Mitarbeiterin

Verfasst: Sa 25. Apr 2015, 17:34
von ThomasM
Janina hat geschrieben: Sorry, der Frau würde ich meine Kinder tausendmal lieber anvertrauen als einem Klemmi, dem die Suppe zu den Ohren rausläuft.
Auch das ist eine unzulässige Verallgemeinerung.

Wenn es man es ernst nimmt mit der Trennung von Arbeit und Privatleben, dann muss man konsequent sagen:
Wem ich mein Kind anvertraue, mache ich davon abhängig, wer diesen Job gut macht.

Warum immer dieses Stecken in Schubladen?