Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

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Demian
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#1 Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Beitrag von Demian » Mo 8. Sep 2014, 00:12

"Prof. Robert Legvold, Politikwissenschaftler, Columbia University (Übersetzung MONITOR): „Den Fehler, den vor allem die USA im Moment begehen, ist Russland zu isolieren, während wir gleichzeitig Entschlossenheit zeigen angesichts dessen, was Russland in der Ukraine tut. Ich bin dafür, dass man Druck auf Russland ausübt. Aber ich halte es für falsch, Russland gleichzeitig immer weiter zu isolieren. Im Gegenteil, wir sollten Russland auf allen Ebenen einbeziehen.“

Stattdessen fordert die NATO-Führung Aufrüstung, um auch wieder in Europa Kriege führen zu können. Angesichts der russischen Bedrohung fordert der Generalsekretär höhere Verteidigungsausgaben.

Anders Fogh Rasmussen (02.07.2014), NATO-Generalsekretär (Übersetzung MONITOR): „Die illegalen Aktionen Russlands in der Ukraine sind ein Weckruf. In den letzten fünf Jahren hat Russland seine Verteidigungsausgaben um 50 Prozent erhöht, während die NATO-Staaten im selben Zeitraum ihre Verteidigungsausgaben um durchschnittlich 20 % gekürzt haben.“

Russische Aufrüstung? Laut SIPRI gab Russland letztes Jahr 88 Milliarden Dollar für das Militär aus. Frankreich, Deutschland und England 168 Milliarden und die USA sogar 640 Milliarden Dollar. Allein diese vier NATO-Länder hatten im letzten Jahr das Neunfache an Militärausgaben im Vergleich zu Russland. Aus Sicht der NATO-Spitze immer noch zu wenig."


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Feindbild Russland

Doch dieses neue, alte Feindbild Russland spielt einigen Hardlinern in der NATO durchaus in die Hände, glaubt Eberhard Sandschneider: "Die NATO ist eine Institution, die seit über 25 Jahren auf der Suche nach einem neuen Feindbild ist. Jetzt bietet sich Russland quasi automatisch an und natürlich ist das für jemanden, der aus der Philosophie und aus dem Interesse der Institution denkt, eine geradezu ideale Gelegenheit, um all die Dinge, die man in normaleren, in ruhigeren Zeiten nicht umsetzen kann, jetzt auf den Weg zu bringen."

Zum Beispiel militärische Aufrüstung: Angesichts der russischen Bedrohung fordert der NATO-Generalsekretär, dass jeder Bündnisstaat zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben soll. Für Deutschland wären das 23 Milliarden Euro pro Jahr mehr für das Militär. Von Diplomatie hingegen, von Friedensgesprächen hört man wenig, kritisiert auch Robert Legvold: "Den Fehler, den vor allem die USA im Moment begehen, ist Russland zu isolieren, während wir gleichzeitig Entschlossenheit zeigen angesichts dessen, was Russland in der Ukraine tut. Ich bin dafür, dass man Druck auf Russland ausübt. Aber ich halte es für falsch, Russland gleichzeitig immer weiter zu isolieren. Im Gegenteil, wir sollten Russland auf allen Ebenen einbeziehen."

NATO fletscht die Zähne

Doch Russland wird nicht einbezogen. Der NATO-Russland Rat ist auf Eis gelegt. Stattdessen fletscht die NATO militärisch die Zähne: Im Juli kehrten US-Panzer, die eigentlich schon abgezogen waren, für Manöver zurück nach Bayern. Hunderte US-Soldaten sollen dauerhaft in Osteuropa stationiert werden, deutsche Eurofighter fliegen Patrouille über dem baltischen Luftraum. Und seit Jahren dehnt sich die NATO immer weiter nach Osten aus.

Zwölf ehemalige Ostblock-Staaten sind mittlerweile im Bündnis. Fünf weitere Länder sind im Gespräch. Gleichzeitig soll in den nächsten Jahren ein europäischer Raketenabwehrschirm installiert werden, der die russische Abschreckung obsolet werden lassen würde. Russland hat das als Bedrohung wahrgenommen und reagiert aggressiv. Der NATO-Gipfel muss zeigen, dass das Bündnis nicht nur in der Lage zur Eskalation ist, sondern auch zur Deeskalation."


Redaktion: Morten Kansteiner
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Abischai
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#2 Re: Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Beitrag von Abischai » Mo 8. Sep 2014, 01:25

Als der eiserne Vorhang noch so dicht war, daß nicht mal Telefonate durchschlupfen konnten, hat man uns gesagt, die Nato würde an ihrer Rüstung verdienen, zumindest die Hersteller und Dealer. Der Ostblock hingegen hatte eigentlich andere Sorgen, als sich mit Rüstung zu befassen, hier sah die Decke nämlich echt dünn aus.

Das ist Fakt.
Und heute wird das sichtbarer denn je.
Ich glaube nicht, daß Rußland so sehr viel verdient, wenn es Waffen und Munition baut oder einkauft.

Ich weiß aber, daß z.B. H&K und KMW, Rheinmetall und MAN vor Lachen nicht in den Schlaf kommen, wenn sie neue Aufträge bekommen.
Waffen made in Germany sind wirklich spitze, das wird unseren Kinder Brot und Kleidung einbringen.

Also auf in den Krieg! (vor 70 Jahren lauteten die Parolen etwas anders, das Prinzip ist aber ähnlich)

Und wenn unser Land erst mal wieder irgendwo "angefangen" hat, gewinnen werden wir nicht, das ist nicht unser Ding, schlägt das Geschick irgendwann um. Ich mache mir nur der Rache wegen sorgen, die dann vor niemandem halt macht, dann wird nicht gefragt ob ich für oder gegen den Krieg war, dann bin ich auch einfach nur ein "Fritz" oder ein "Weißer" oder ein "Kraut", oder wie man uns dann nennen wird. Mir tun unsere Kinder leid, meine, deine...
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

R.F.
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#3 Re: Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Beitrag von R.F. » Mo 8. Sep 2014, 16:10

Während des Kalten Krieges versuchten die USA und die Sowjetunion über Geheimdienste und Stellvertreterkriege ihren Einfluss auf andere Staaten zu erweitern. Zielvorgaben und Rechtfertigung lieferten die Truman- und Breschnew-Doktrin.

Während von der staatlich gelenkten Wirtschaft der Sowjetunion eine gewisse Attraktivität ausging, fehlt Russland dieser Gegensatz zum westlichen System. Aber auch was von dem Sowjetsystem in Erinnerung blieb - ständige Versorgungsengpässe, mangelhafter technischer Fortschritt -, weckt wohl nur noch in ideologisch beeinflussten Kreisen die Sehnsucht nach Staatswirtschaft sowjetischer Prägung.

Als sich die Sowjetunion und danach Russland dem Westen gegenüber öffnete, strömte eine Reihe osteuropäischer Staaten in die Europäische Union. Wenn man die Landkarte aus Zeit der Sowjetunion mit der jetzigen vergleicht, fällt selbst dem unbefangensten Betrachter der Einkreisungscharakter auf. Zunehmend eingekreist sieht sich Russland zu Recht. Dass weitere Versuche des Westens, sich dem Territorium Russlands zu nähern, nicht mehr tatenlos hingenommen werden, wurde 2008 im Georgienkonflikt klar, und nun im Ukrainekonflikt.

Frau Merkel hat zunehmend Probleme, ihre Westorientierung, die Voraussetzung ihres politischen Erfolges war, konsequent durchzuhalten. Die auf Merkels Wunsch erfolgte leichte Abmilderung der von der NATO beabsichtigten Maßnahmen gegen Russland sehe allerdings als ersten Schritt auf dem Weg zur Lösung Deutschlands aus der westlichen Allianz.

Eigentlich sitzt Merkel in der Falle: Deutschland ist hochgradig abhängig von russischen Energielieferungen, auch sind deutsche Unternehmen mit hohen Investitionen in Russland engagiert. Da die Bundeswehr arg vernachlässigt wurde, ist Deutschland auf den Schutz der Allianz angewiesen. Im Übrigen beträgt das von Deutschen in den USA investierte Kapital mehrere Billionen Dollar. Im Falle einer weitgehenden Lösung der transatlantischen Beziehungen würden und könnten die USA das von den Deutschen investierte Geld nicht zurückzahlen.

Dass die Furchen in Merkels Gesicht zusehends tiefer werden, ist daher verständlich. Wahrscheinlich weiß sie, dass ihr die schlimmsten Monate ihres Lebens bevorstehen. Sollte es als Folge eingeschränkter Energielieferungen aus Russland zu Stromabschaltungen kommen, werden mi Sicherheit einige darauf hinweisen, dass sie und ihr vormaliger Außenminister maßgebend an der Auslösung der Ukrainekrise schuld sind. Auch die von einigen Uneinsichtigen nach wie vor betonte Weitsicht - Sergej Lochthofen sprach vor kurzem im Presseclub gar von "Weisheit" - wird schnell in Frage gestellt werden, wenn an die voreilige Abschaltung der Atomkraftwerke erinnert wird.

Ein Groß-Krieg zwischen NATO und Russland steht indes nicht unmittelbar zu befürchten. Jede Seite weiß, dass sie dabei nur verlieren kann. Die eigentliche Gefahr rührt von der Vielzahl der kriegerischen Konflikte wie im Irak, in Syrien, in Libyen, Zentralafrika oder Mali. Auch in Afghanistan hat sich der Westen keine Freunde geschaffen, hat im Grund seine Schwäche offenbart.

Immer wieder ist zu lesen, dass sich das Interesse der USA von Europa ab- und dem pazifischen Raum zuwenden würde. Das sollten die USA besser nicht tun. Gefahr droht ihnen in recht naher Zukunft von Europa. Das heißt natürlich nicht, dass islamistische Gruppen nicht unablässig versuchen werden, eine oder mehrere Atombomben in amerikanischen Städten zu zünden. Doch das militärtechnische Potential für einen Angriff auf die USA (und übrigens auch Großbritannien) besitzt nur ein Kontinental-Europa mit einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik.

Bereits während des II. Weltkriegs operierten übrigens deutsche U-Boote im Golf von Mexiko...


Pluto
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#5 Re: Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Beitrag von Pluto » Mo 8. Sep 2014, 21:54

R.F. hat geschrieben:Frau Merkel hat zunehmend Probleme, ihre Westorientierung, die Voraussetzung ihres politischen Erfolges war, konsequent durchzuhalten.
[...]
Ein Groß-Krieg zwischen NATO und Russland steht indes nicht unmittelbar zu befürchten. Jede Seite weiß, dass sie dabei nur verlieren kann. Die eigentliche Gefahr rührt von der Vielzahl der kriegerischen Konflikte wie im Irak, in Syrien, in Libyen, Zentralafrika oder Mali. Auch in Afghanistan hat sich der Westen keine Freunde geschaffen, hat im Grund seine Schwäche offenbart.

Immer wieder ist zu lesen, dass sich das Interesse der USA von Europa ab- und dem pazifischen Raum zuwenden würde. Das sollten die USA besser nicht tun. Gefahr droht ihnen in recht naher Zukunft von Europa. Das heißt natürlich nicht, dass islamistische Gruppen nicht unablässig versuchen werden, eine oder mehrere Atombomben in amerikanischen Städten zu zünden. Doch das militärtechnische Potential für einen Angriff auf die USA (und übrigens auch Großbritannien) besitzt nur ein Kontinental-Europa mit einer gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik.
:clap: Sehr schön formuliert, lieber Erwin.
Mit Ausnahme deiner seltsamen Ablehnung der "mächtigsten Frau der Welt", kann ich alles unterstützen und bejahen, was du da gesagt hast. :thumbup:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Abischai
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#6 Re: Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Beitrag von Abischai » Mo 8. Sep 2014, 22:32

Wow ! Was der Hr. Müller da sagt ist ja klasse!

Schön, daß Du den Link gefunden und hier eingebracht hast, ich suche auch immer viel im Netz, aber das war mir neu.
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Novas
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#7 Re: Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Beitrag von Novas » So 13. Sep 2015, 15:54

Del....
Zuletzt geändert von Novas am So 13. Sep 2015, 16:19, insgesamt 1-mal geändert.

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Queequeg
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#8 Re: Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Beitrag von Queequeg » So 13. Sep 2015, 16:09

Novalis hat geschrieben:
Queequeg hat geschrieben:
Natürlich kann man auch so die Bibel lesen, als reingewaschenes, nach den frischen Blüten unverfälschter Spießerbehaglichkeit riechendes Wäschepaket christlicher Gutmenschenverkündung.

Nur mal eine kleine Informationen am Rande: das Wort "Gutmensch"...

In der politischen Rhetorik Konservativer und Rechter wird Gutmensch als Kampfbegriff verwendet.[1] Im Januar 2012 erhielt das Wort bei der Wahl zum Unwort des Jahres 2011 in Deutschland den zweiten Platz. Die Jury kritisierte die aus ihrer Sicht 2011 einflussreich gewordene Funktion des Wortes als „Kampfbegriff gegen Andersdenkende“.[2] Mit dem Wort werde „insbesondere in Internet-Foren das ethische Ideal des ‚guten Menschen‘ in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren“.
Wiki

* editiert * (Pluto)

Herkunft und Verwendung

Nach Rembert Hüser entstand Gutmensch als eine „Witzelei“ der „89-Generation“-Feuilletonisten und Autoren wie Rainer Jogschies,[6] Matthias Horx und Klaus Bittermann, die „Anti-68er-Lexika“ in der Tradition von Eckhard Henscheids Dummdeutsch-Wörterbuch verfassten. Diese Wörterbücher – eine Mischung aus Bekenntnis- und Unterhaltungsliteratur – unterscheiden nicht zwischen Worterklärung und Wortgebrauch. Im Nachwort seines 'Wörterbuchs des Gutmenschen' schreibt Bittermann:

„Am Ende seiner gegen den ‚Versöhnungsterror der bundesrepublikanischen Provinz‘ gerichteten Glossen […] schrieb Karl Heinz Bohrer Anfang 92: ‚Vielleicht wäre es am besten, der Merkur legte in Zukunft ein kleines Wörterbuch des Gutmenschen an. Dahinein gehörten die Mauer im Kopf einreißen oder Streitkultur oder eigensinnig oder Querdenker.‘ Darauf haben wir mit Spannung, aber leider vergeblich gewartet. Die Situation wurde seither nicht besser, so dass wir uns gezwungen sahen, das Projekt selbst in Angriff zu nehmen.“

Seit Mitte der 1990er-Jahre etablierte sich der Begriff in politischen und ideologischen Debatten und wird oft zusammen mit „Politische Korrektheit“ verwendet,[8] um den politischen Gegner und seine Ansichten als moralisierend zu kritisieren.

Der Herausgeber des Merkur, Kurt Scheel, stellte die Behauptung auf, den Begriff in diesem Sinne als Erster verwendet zu haben.Das Wort galt in den Feuilletons als modischer „latest critical chic“. Politische Korrektheit wurde zuweilen, etwa von Klaus Bittermann, „Gutmenschensprache“, „Betroffenheitssprache“, „Gesinnungskitsch“, „Gesinnungssprache“ und „Plapperjargon“ genannt.

(eben dort)

* editiert *

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#9 Re: Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Beitrag von piscator » So 13. Sep 2015, 17:18

Bevor das Ganze hier in Jubelarien über Russland um Putin ausartet, ein kleiner Artikel aus der Huffington Post:

http://www.huffingtonpost.de/2014/10/21 ... 21346.html

Eigentlich wundert es mich nicht, dass hier die seltsame Interneterscheinung http://www.antikrieg.tv zitiert wird, die dem Anschein und dem
Inhalt nach eher linke Inhalte verbreitet.
Dass man als Linker die USA und deren Verbündete aus Tradition eher skeptisch sieht und bezüglich Russland die rosarote Brille aufsetzt, ist
irgendwie verständlich, da die Jahrzehnte pseudosozialistischer Propaganda speziell bei den neuen Deutschen aus den östlichen Bundesländern sichtbare Spuren hinterlassen hat.

Und da man sich in der Beurteilung mit den Rechten und Nazis hinsichtlich der USA im Prinzip einig zu sein scheint, stehen die Amis als Wurzel
allen Übels fest. Und die Lichtgestalt Putin als Friedensfürst braucht hierzulande gar keine fünfte Kolonne ins Leben zu rufen, denn die Querfront
erfüllt in ihrer grenzenlosen Dummheit freiwillig diese Aufgabe.

Und so träumt mancher davon, dass Russland hier irgendwann einmarschieren wird und uns von Merkel, der Demokratie, der Pressefreiheit und dem freien Denken befreien wird. Andere träumen davon, dass Europa unter der Führung Deutschlands - mit Unterstützung der Russen - einen Krieg gegen die USA anzetteln werden ...

Der Irrsinn hat Methode ... :mrgreen:
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#10 Re: Russland vs. NATO: Droht ein neuer Kalter Krieg?

Beitrag von Queequeg » So 13. Sep 2015, 17:41

piscator hat geschrieben:Bevor das Ganze hier in Jubelarien über Russland um Putin ausartet, ein kleiner Artikel aus der Huffington Post:

http://www.huffingtonpost.de/2014/10/21 ... 21346.html

Eigentlich wundert es mich nicht, dass hier die seltsame Interneterscheinung http://www.antikrieg.tv zitiert wird, die dem Anschein und dem
Inhalt nach eher linke Inhalte verbreitet.
Dass man als Linker die USA und deren Verbündete aus Tradition eher skeptisch sieht und bezüglich Russland die rosarote Brille aufsetzt, ist
irgendwie verständlich, da die Jahrzehnte pseudosozialistischer Propaganda speziell bei den neuen Deutschen aus den östlichen Bundesländern sichtbare Spuren hinterlassen hat.

Und da man sich in der Beurteilung mit den Rechten und Nazis hinsichtlich der USA im Prinzip einig zu sein scheint, stehen die Amis als Wurzel
allen Übels fest. Und die Lichtgestalt Putin als Friedensfürst braucht hierzulande gar keine fünfte Kolonne ins Leben zu rufen, denn die Querfront
erfüllt in ihrer grenzenlosen Dummheit freiwillig diese Aufgabe.

Ich denke, das gerade die Ostdeutschen in der Beurteilung "transantlantischer" Befindlichkeiten und "Vormundschaften" eher gebrannte Kinder sind.
(Durch eben die langjährige russische Besetzung und vergessen wir, vergessen wir dabei niemals den 17. Juli 1953.)
Sollte Merkel ihre derzeitige Politik mit allen Mitteln weiter durchsetzen, dann stehen uns schlimme Zeitläufte in's Haus, die dann schnell auch im totalen Chaos enden könnten.

Selbst gestandene Demokraten und ein immer größerer Teil der bundesdeutschen Medienlandschaft sehen dieses Chaos langsam Gestalt annehmen.

Letztendlich treibt diese nicht zu verantwortende Politik viele Deutsche in die Arme der Neofaschisten, das halte ich langsam für eine mehr als bedenkliche Entwicklung.

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