Fairtrade-ein Flop?

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sven23
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#1 Fairtrade-ein Flop?

Beitrag von sven23 » Do 31. Jul 2014, 07:53

Die meisten Menchen halten Fairtrade für eine gute Sache. Den Produzenten, meist Kleinbauern, soll ein fairer Preis für ihre Produkte gezahlt werden. Dafür muß der Verbraucher einen etwas höheren Preis akzeptieren. Aber kommt das Geld wirklich bein den Erzeugern an? Eine neuere Untersuchung dazu läßt Zweifel aufkommen. Ist Fairtrade also nichts anderes als eine Marketingstrategie des Handels, um dem Verbraucher ein gutes Gefühl zu vermitteln? Er kauft zusammen mit dem Produkt auch noch ein gutes Gewissen ein, also eine echte win-win Situation?

http://blog.psiram.com/2014/07/fairtrad ... tifiziert/
Zuletzt geändert von sven23 am Do 31. Jul 2014, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
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sven23
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#2 Re: Fairtrade-ein Flop?

Beitrag von sven23 » Do 31. Jul 2014, 10:22

del
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closs
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#3 Re: Fairtrade-ein Flop?

Beitrag von closs » Do 31. Jul 2014, 11:37

sven23 hat geschrieben: Ist Fairtrade also nichts anderes als eine Marketingstrategie des Handels, um dem Verbraucher ein gutes Gefühl zu vermitteln?
Ursprünglich nein. - Wenn aber ein Konzept erfolgreich wird, stürzen sich die machtvollen Hyänen des Marktes darauf - und dann wird es so, wie Du sagst.

Abischai
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#4 Re: Fairtrade-ein Flop?

Beitrag von Abischai » Do 31. Jul 2014, 16:13

Ich habe auch immer mal mit gemischten Gefühlen "fair trade" -Zeugs gekauft. Aber die Erfahrung lehrt, daß diese Teppichverkäufer zum gleichen Menschenschlag gehören, wie alle anderen Betrüger auch. Ich kann das nicht beweisen, aber ich unterstelle eine statistische Gleichverteilung der Ganoven.

Wir haben es mit der größten Pest zu tun, die HIV noch in den Schatten stellt, mit der Globalisierung nämlich.
Regionale Wirtschaft ist einfach. Man geht zum Bauern hin und guckt, was und wie der das macht. Den Bauern in Venezuela oder Bolivien kenne ich nicht. Und vielleicht hat der regionale Drogenbaron dort "sein" Geld einfach in dem neuen Bereich investiert. ich meine so ein fair-trade-Siegel muß ja auch erst mal irgendwie "genehmigt" werden.

Solange wir jammern und dennoch ein paar Ct "sparen" als Teilhabe an der Globalisierung, ändert sich nichts.
Der Produzent vor Ort, unser Nachbar, der ist es, der uns wirklich beliefern kann, man muß das aber selbst organisieren, die Chefs der Globalisierung werden das nicht für uns tun.
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sven23
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#5 Re: Fairtrade-ein Flop?

Beitrag von sven23 » Do 31. Jul 2014, 16:27

Abischai hat geschrieben: Regionale Wirtschaft ist einfach. Man geht zum Bauern hin und guckt, was und wie der das macht. Den Bauern in Venezuela oder Bolivien kenne ich nicht. .

Regionale Produkte kaufen ist eine gute Sache. Kurze Transportwege machen das Ganze auch ökologisch sinnvoll. Allerdings bei Bananen, Kaffee und Kakao stoßen unsere Bauern an die Grenze des Machbaren. Da gibt es zu Importen keine Alternative.
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#6 Re: Fairtrade-ein Flop?

Beitrag von Abischai » Do 31. Jul 2014, 18:44

Kleine "Spezereien" kann man ruhig in Maßen über die Meere schippern, das tut keinem weh. Allerdings sind Kaffe, Kakao und Bananen so ziemlich das einzige, was niemand braucht. Und das sage ich als jemand, der gern Schokolade nascht und Kaffee trinkt, ein echter "Kaffesachse".

Wir müssen bei persönlichen Entscheidungen ("Kleinvieh macht auch Mist") wissen, daß die Regionalität in klarem Widerstreit zur Globalisierung steht, und daß man sich da wirklich zwischen die Fronten eines ganz echten und heftigen Krieges begibt, der derzeit tobt, ein Wirtschaftskrieg, wo Beschaffungskriminalität ums Öl und Opium wie in Iraq und Afghanistan nur einige beispielhafte Kriegsschauplätze sind.

TTIP ist da wie D-Day, nur geht es diesmal nicht um die Befreiung des europäischen Kontinents, sondern um dessen Einkerkerung.
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#7 Re: Fairtrade-ein Flop?

Beitrag von barbara » Do 31. Jul 2014, 20:59

konsequent nur regional kaufen geht praktisch nicht. Nur schon Fortbewegung, Heizen... aber auch Kleidung. Aus welchem Material, bitte schön, wird die Sohle von Sportschuhen denn gefertigt?

Es mag sein, dass es Missbräuche gibt bei Fair Trade (wobei der verlinkte Artikel ja nicht über schwache anekdotische Evidenz herauskommt), allerdings eins ist sicher: wenn man konventionell kauft, kann man SICHER sein, dass man es mit Ausbeutung, Kinderarbeit, mangelnden Sicherheitsstandards, mangelndem Arbeitsschutz etc zu tun hat.

In Europa haben wir es nach zweihundert Jahren Industrialisierung ja auch geschafft, soziale Standards einzuführen und einzuhalten. Irgendwo muss man eben anfangen, udn nur weil noch nicht alles perfekt ist, ist das kein Grund, das bekanntermassen Schlechteste zu wählen.

Wenig zu konsumieren, regional zu kaufen, hohe Qualität (=teuer) zu kaufen, reparaturfreudnlich kaufen - jede Entscheidung hinterlässt ihre Spuren. Einzeln ist das nicht viel, in der Menge macht das aber schon etwas aus.

gruss, barbara

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Janina
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#8 Re: Fairtrade-ein Flop?

Beitrag von Janina » Fr 1. Aug 2014, 10:45

sven23 hat geschrieben:Regionale Produkte kaufen ist eine gute Sache. Kurze Transportwege machen das Ganze auch ökologisch sinnvoll. Allerdings bei Bananen, Kaffee und Kakao stoßen unsere Bauern an die Grenze des Machbaren. Da gibt es zu Importen keine Alternative.
Transport ist aber billig. Außerdem ist Transport nicht ser se "böse".
Bei uns vor der Tür liegen z.B. bedeutende Apfelplantagen. Trotzdem gibt es hier Äpfel aus Neuseeland im Supermarkt. Warum? Weil der Transport weniger Energie schluckt, als man braucht um die Ernte von hier ein halbes Jahr im Kühlhaus frisch zu halten. Warum ist Wein aus Südafrika oder Chile billiger als Ahrwein? Weil hier Leute den Kram zu Fuß in den steilen Hängen pflücken müssen und man da nicht mit dem Trecker durch kann. Dazu muss hier gezuckert werden, weil das Wetter nu mal scheiße für Wein ist. Das Zeug ist einfach teuer und schlecht.

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Vitella
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#9 Re: Fairtrade-ein Flop?

Beitrag von Vitella » Fr 1. Aug 2014, 12:07

sven23 hat geschrieben:Die meisten Menchen halten Fairtrade für eine gute Sache. Den Produzenten, meist Kleinbauern, soll ein fairer Preis für ihre Produkte gezahlt werden. Dafür muß der Verbraucher einen etwas höheren Preis akzeptieren. Aber kommt das Geld wirklich bein den Erzeugern an? Eine neuere Untersuchung dazu läßt Zweifel aufkommen. Ist Fairtrade also nichts anderes als eine Marketingstrategie des Handels, um dem Verbraucher ein gutes Gefühl zu vermitteln? Er kauft zusammen mit dem Produkt auch noch ein gutes Gewissen ein, also eine echte win-win Situation?

http://blog.psiram.com/2014/07/fairtrad ... tifiziert/

vielleicht wird dieses Gerücht gestreut, damit keiner mehr Fairtrade kauft.
  Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus,
der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen.
1 Petrus 5:10

 

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