Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

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Magdalena61
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#1 Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von Magdalena61 » Do 28. Nov 2013, 14:45

Salatöl im Tank- nein danke! :thumbdown:
Je mehr Sprit aus Nahrungspflanzen unseren Kraftstoffen beigemischt wird, umso höher steigen deren Preise. Dies bedeutet Hunger für Millionen Menschen in den Ländern des Südens.

Würde die EU auf die Beimischung von Agrosprit in Benzin und Diesel verzichten, könnten mehr als 120 Millionen Menschen ernährt werden.

www.campact.de

Biospritreform droht zur Industrieschutzklausel zu werden

Die Biospritpolitik
Vor fünf Jahren beschloss die Europäische Union bis 2020 zehn Prozent der Energie, die für Transport und Verkehr genutzt wird, aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Zur Zielerreichung dient vor allem der sogenannte „Bio“sprit. Nachdem die EU-Kommission erkannt hat, dass dieser wenig zum Klimaschutz beiträgt und der Ernährungssicherheit schadet, schlug sie 2012 eine Reform vor. Danach soll der Anteil von Biosprit aus Nahrungsmitteln auf fünf Prozent begrenzt werden (das entspricht etwa dem heutigen Anteil) und zudem höhere Klimaschutzauflagen festgelegt werden. Biokraftstoffe der zweiten und dritten Generation, unter anderem aus Abfällen und Algen, sollen hingegen besonders gefördert werden.

Biosprit Reformpläne sind ein wichtiger Schritt
Auch wenn MISEREOR zu der Erkenntnis gelangt ist, dass Nahrungsmittel und Biokraftstoffe aus Nahrungsmitteln (der ersten Generation) grundsätzlich nichts im Tank zu suchen haben, wäre dieser Reformschritt doch zu begrüßen. Er nimmt etwas Druck aus dem Markt für Nahrungsmittel und Land, sendet international das Signal, dass ein falscher Weg eingeschlagen worden ist und führt vielleicht dazu, dass zukünftig nicht noch mehr Länder eine solche risikoreiche Politik umsetzen.

Deutschland bockt mal wieder
Aus Deutschland, dem größten Verbraucher und Hersteller von Biosprit, kommt nun die Forderung, Sprit aus Nahrungsmitteln auf sieben (!) Prozent zu deckeln und auch nach 2030 an Mengen- und anderen Förderinstrumenten festzuhalten. Schlimmer: Es ist möglich, dass sich die Bundesregierung durchsetzt. Am 29. November werden die Ständigen Vertreter der Mitgliedsstaaten verhandeln. Am 12. Dezember entscheidet dann der Ministerrat.

Campact hat schnell reagiert und eine Unterschriftenaktion gestartet. Eine Bitte: Spenden Sie ein paar Minuten, um dem Wahnsinn doch noch ein Ende zu setzen.

https://www.campact.de/agrosprit/appell/teilnehmen/

Quelle: misereor.de
LG
God bless you all for what you all have done for me.

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Janina
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#2 Re: Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von Janina » Do 28. Nov 2013, 15:01

Ich will doch gar nicht unterschrieben. Ich bin doch eher froh, dass wir unseren Sprit endlich anbauen können. Früher oder später wird uns nichts anderes als Biomasse als Energieträger übrig bleiben.

Rembremerding
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#3 Re: Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von Rembremerding » Do 28. Nov 2013, 15:26

Ich habe gerne unterschrieben @magda. Danke :thumbup:
Dieser katholische User ist hier dauerhaft inaktiv

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#4 Re: Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von Pluto » Do 28. Nov 2013, 16:12

Magdalena61 hat geschrieben:Salatöl im Tank- nein danke! :thumbdown:
JJe mehr Sprit aus Nahrungspflanzen unseren Kraftstoffen beigemischt wird, umso höher steigen deren Preise. Dies bedeutet Hunger für Millionen Menschen in den Ländern des Südens.

Würde die EU auf die Beimischung von Agrosprit in Benzin und Diesel verzichten, könnten mehr als 120 Millionen Menschen ernährt werden.

www.campact.de
Schon die Entscheidung damals das E10 einzuführen, empfand ich als Unfug.
So lange wie nicht alle Menschen genug zu essen haben, nimmt man ihnen wertvolles Ackerland für Nahrungsmittel.

Irgendwie empfinde ich das als riesen Sauerei... sich erschöpfende Ölreserven hin oder her.

PS: Habe auch unterschrieben. :)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#5 Re: Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von Pluto » Do 28. Nov 2013, 16:15

Janina hat geschrieben:Ich will doch gar nicht unterschrieben. Ich bin doch eher froh, dass wir unseren Sprit endlich anbauen können. Früher oder später wird uns nichts anderes als Biomasse als Energieträger übrig bleiben.
Das ist keine Lösung auf Dauer. Wenn die Bevölkerung wächst, schon gar nicht.
Die einzige längerfristig (fast) unerschöpfliche Energiequelle für die Menschheit ist die Kernfusion (Deuterium).
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#6 Re: Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von Abischai » Do 28. Nov 2013, 17:50

Die totalitäre Einführung des E10 ist unverschämt und gehört allein deswegen boykottiert. Aber daß man mit Bio-Äthanol Menschen das Essen vorenthält, glaube ich nicht. Die Bösewichte dieser Welt nehmen den Armen so oder so alles weg, auch wenn es kein E10 gibt. Wenn mit E10 bzw. mit E100 indirekt Sonnenenergie genutzt wird, warum nicht? Man darf einen Acker nicht als synonym für Essen verstehen, sondern als Plantage. Unsere Möbel kommen auch von Plantagen, und niemand ißt sich bisher an Holz satt, außer gewissen Käferlarven. Daß der Sprit also vom Acker kommt, ist grundsätzlich wertneutral. Aber es darf nicht auf Kosten der Nahrungsversorgung von Menschen gehen.
Daß dieser unterstellte Zusammenhang besteht, ist nicht ganz raus.
Denn einerseits machen die Opponenten sich hierfür stark, andere Projekte teile ich aber überhaupt nicht. Also welche Einstellung vertreten die Macher da eigentlich konsequent? Meine offenbar nicht so ganz.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

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#7 Re: Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von Pflanzenfreak » Do 28. Nov 2013, 18:42

Ob die Menschen, vor deren Nase all das wächst was hinterher für E 10 genutzt wird, mehr davon hätten wenn andere Lebensmittel dort wachsen würden, die genauso in anderen Kanälen verschwinden nur nicht auf ihrem Tisch sei mal dahingestellt.

piscator
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#8 Re: Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von piscator » Do 28. Nov 2013, 18:48

Pluto hat geschrieben:Die einzige längerfristig (fast) unerschöpfliche Energiequelle für die Menschheit ist die Kernfusion (Deuterium).

Stimmt, leider wird da viel zu wenig in die Forschung investiert, hinzu kommt, dass das Ganze politisch nicht durchsetzbar ist, weil Kernfusion mit
herkömmlichen Atomkraftwerken verwechselt wird.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

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#9 Re: Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von Pluto » Do 28. Nov 2013, 20:57

Abischai hat geschrieben: Die Bösewichte dieser Welt nehmen den Armen so oder so alles weg, auch wenn es kein E10 gibt.
Ähm... Welche Bösewichte denn? Siehst du Gespenster, oder was?
Wenn mit E10 bzw. mit E100 indirekt Sonnenenergie genutzt wird, warum nicht?
Es gibt andere, bessere Wege, die auf die Erde treffende Energie zu nutzen: Wind, Solar, Gezeiten...
Sogar Erdwärme, zum heizen der Wohnräume ist sinnvoll, wo es praktikabel ist.
Man muss die alternativen Quellen nur konsequent nutzen. Den Menschen aber wertvolles Agrarland vorzuenthalten ist langfristig keine Alternative, egal ob autoritär oder demokratisch politisch motiviert.
Daß der Sprit also vom Acker kommt, ist grundsätzlich wertneutral. Aber es darf nicht auf Kosten der Nahrungsversorgung von Menschen gehen.
Eben...!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Janina
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#10 Re: Essen statt E10 - Unterschriftenaktion

Beitrag von Janina » Do 28. Nov 2013, 21:01

Pluto hat geschrieben:Schon die Entscheidung damals das E10 einzuführen, empfand ich als Unfug.
Ja, es gab da schon E85, nur keiner konnt's tanken. Experimentell ging E20 schon immer. Ab E30 läuft der Motor scheiße.

Pluto hat geschrieben:So lange wie nicht alle Menschen genug zu essen haben, nimmt man ihnen wertvolles Ackerland für Nahrungsmittel.
Quark, 1. wird in der 3. Welt niemand von E85 satt, das hierzulande angebaut wird, 2. wird Hunger nicht bekämpft, indem man Hungernde füttert, oder man Nahrung verschenkt. Es gibt keinen globalen Essenstopf, der nicht voll genug wäre. Hunger würde auch nicht bekämpft, indem unsere Lebensmittel mit abgelaufenen Haltbarkeitsdaten da runtergeschickt würden. Hunger wird nur bekämpft, indem man Populationen befähigt, ihre Zahl selbst zu regeln.

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