Christen und die AfD

Politik und Weltgeschehen
piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#1 Christen und die AfD

Beitrag von piscator » Do 11. Feb 2016, 12:45

Seit geraumer Zeit fällt mir auf, dass in einigen christlichen, oder besser gesagt, evangelikal geprägten Foren und Blogs, meist in Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation, Beiträge gepostet werden, die ohne weiteres dem äußeren rechten Spektrum zugerechnet werden können. Dazu kommt die Verlinkung auf rechte Quellen wie dem KOPP-Verlag oder die als zweifelhaft angesehenen Medien, wie NuoViso, den DWN oder einschlägigen Publikationen aus dem Dunstkreis der NPD. Vereinzelt sind auch "christliche" Reichsdeppen anzutreffen, die offen die Existenz unseres Staates bezweifeln.
Hierzu passt ein Artikel aus der FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... ageIndex_2
Auszug
Konservative Katholiken und Evangelikale haben endlich eine politische Kraft gefunden, die zu ihnen passt: die AfD. Sie machen Stimmung gegen Flüchtlinge und den Papst. Die neuen Helden heißen Putin und Orbán.
Oder
http://hpd.de/artikel/afd-speerspitze-d ... smus-12723
Auszug
Es ist kein Zufall, dass führende Vertreter der AfD aus der evangelikalen Bewegung bzw. dem rechtskatholischen Spektrum stammen. Diese vermeintlichen “Retter des Abendlandes” bekämpfen den lslamismus nicht, um die offene Gesellschaft gegen ihre Feinde zu verteidigen, sondern um den erzreaktionären, illiberalen Normen der christlichen Rechten zum Durchbruch zu verhelfen.
In der öffentlichen Debatte hört man davon wenig …
Aus gutem Grund, denn die Fundamentalisten innerhalb der AfD wissen nur zu gut, dass eine offen christlich-fundamentalistische Partei in Deutschland kaum Wählerstimmen erhalten würde. Nach den Misserfolgen der “Partei bibeltreuer Christen” oder der “Partei der christlichen Mitte” verfolgt die christliche Rechte seit geraumer Zeit eine neue politische Strategie, die darin besteht, die religiösen Hintergründe ihrer Kampagnen zu verschleiern. Sie besetzen zwar noch immer die gleichen “christlichen Kampfgebiete”, etwa den “Schutz der Familie” oder den “Schutz des Lebens”, geben dem Ganzen jedoch einen scheinbar säkularen Anstrich, auf den leider viele hereinfallen.

Dass diesen rechten Umtrieben in den genannten Foren in der Regel nicht widersprochen wird, muss man wahrscheinlich kaum erwähnen, da viele Beobachter schon seit langen vermuten, dass das fundamentalistisches Christentum, die einschlägige Verschwörerszene und äußerst rechte bzw. braune Weltanschauungen sehr viele Schnittpunkte gemein haben.
Zuletzt geändert von piscator am Do 11. Feb 2016, 13:12, insgesamt 1-mal geändert.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#2 Re: Christen und die AfD

Beitrag von ThomasM » Do 11. Feb 2016, 12:51

piscator hat geschrieben:Seit geraumer Zeit fällt mir auf, dass in einigen christlichen, oder besser gesagt, evangelikal geprägten Foren und Blogs, meist in Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation, Beiträge gepostet werden, die ohne weiteres dem äußeren rechten Spektrum zugerechnet werden können.
Ich glaube, das Phänomen ist nicht neu. Einen Zusammenhang zwischen christlich-fundamentalistischer Denkweise und rechte politische Gesinnung ist mindestens 100 Jahre alt.

Allerdings: Die Mehrheit der Christen heutzutage ist eher links eingestellt. Du wirst erheblich mehr Beiträge von Christen finden, die politisch links zu verorten sind, als anders herum.
Insbesondere offizielle Statements der katholischen und evangelischen Kirche sind dort zu platzieren.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

janosch
Beiträge: 6382
Registriert: Do 17. Sep 2015, 18:24
Wohnort: Bayern

#3 Re: Christen und die AfD

Beitrag von janosch » Do 11. Feb 2016, 21:09

piscator hat geschrieben:Seit geraumer Zeit fällt mir auf, dass in einigen christlichen, oder besser gesagt, evangelikal geprägten Foren und Blogs, meist in Zusammenhang mit der Flüchtlingssituation, Beiträge gepostet werden, die ohne weiteres dem äußeren rechten Spektrum zugerechnet werden können. Dazu kommt die Verlinkung auf rechte Quellen wie dem KOPP-Verlag oder die als zweifelhaft angesehenen Medien, wie NuoViso, den DWN oder einschlägigen Publikationen aus dem Dunstkreis der NPD. Vereinzelt sind auch "christliche" Reichsdeppen anzutreffen, die offen die Existenz unseres Staates bezweifeln.
Hierzu passt ein Artikel aus der FAZ:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... ageIndex_2

Aha, FAZ, Spiegel, Bild... das bestimmt entspricht der Wahrheit.. :roll: Ich würde an deiner Stelle das Buch von Udo Ulfkotte lesen..."Gekaufter Journalismus". Seit geraumer Zeit denke ich mir, wieso jede Zeitung hier in Deutschland, unten der "freien Demokratie" gleichgeschaltet ist (das nennt man mittlerweile so)? Nur was Reuters, Dpa, Afp...und co verbreiten, ist scheinbar die "Wahrheit", und meistens bei allen Zeitungen wird dasselbe gelesen, ob es Stern, Focus, Spiegel oder ganz besonders die FAZ ist... Das war für mich in Ungarn normal, damals in kommunistischen Zeiten, aber wir wussten, dass die Zeitungen "zensiert" wurden, und wir haben sie entsprechend so gelesen.
Aber hier? :o Natürlich hier gibt es sowas niemals, in der Demokratie...nö...schlimmer noch, hier wird bereits bei Unterschreiben der "Springler Clausel" als Journalist festgelegt, was man darf oder nicht darf. Es wird nicht mal gefragt, ob das zensiert ist oder nicht! Dann wie kann man dem widersprechen? Das kann nur Verschwörung sein! Gerade diese "Schubladen" methoden! Wenn Skeptiker alternative Medien lesen, oder nachforschen, dann sind sie "Reichsdeppen"!
Aber keiner fragt nach; Wer sind diejenigen, die alles schlucken? Und denkst du das solche einseitige Propaganda der Wahrheit enstspricht?
Erzihung! ;)

Noam Chomsky hat völlig recht...Zensur in der Demokratie gibt es kaum. Das wäre ein Schlag ins Gesicht der Demokratie... Auf gar keinen Fall, es muss bereits in der Erziehung, bei der Ausbildung gut verdeckt, unbemerkt geschehen. Gehirnwäsche ist vielseitig! :roll:
zu dem Thema; die wahren Christen halten sich von der Politik fern, sie beobachten nur, und äußern sich entsprechend...mehr ist nicht drin!
Sogar nach dem Motto "Kirche und Staat" trennen sollte!

Übrigen zur "Existenz" unseres Staates, "D" hat Herr Dr. Schäuble gut geäußert. "Deutschland ist nicht souverän..." Was das bedeutet, kann jeder nachlesen. Oder das dürfen nur NPD-ler, oder Rechtsradikale, oder Braune Sch....? :o

Übrigens Orban wie damals gehandelt hat, darüber kann man diskutieren, er hat als Präsident so entschieden, schützt sein Land und die Souveränität seiner Bürger oder "Nation"! Ich frage mich, was würde Israel tun, wenn die syrischen Flüchtlinge die Grenze gestürmt hätten? Naja, anscheinend Doppelmoral im Westen ist eine Errungenschaft, was man gut behüten sollte! Darum zweifele ich an solchen Beiträgen.

Ich war genau in dieser Zeit im letzten Jahr im August, den ganzen Monat in Ungarn, und habe das Geschehen gut beobachtet! Ich bin damit auch nicht einverstanden, weil er hat mit seinem "Möchtegern-NATO-Engagement", auch diese Misere verursacht. Damit könnte er auch zu einem Teil die Ursachen mittragen. Aber was Merkel tat das war unverantwortlich.

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#4 Re: Christen und die AfD

Beitrag von ThomasM » Fr 12. Feb 2016, 11:18

janosch hat geschrieben: Aha, FAZ, Spiegel, Bild... das bestimmt entspricht der Wahrheit.. :roll: Ich würde an deiner Stelle das Buch von Udo Ulfkotte lesen..."Gekaufter Journalismus". Seit geraumer Zeit denke ich mir, wieso jede Zeitung hier in Deutschland, unten der "freien Demokratie" gleichgeschaltet ist (das nennt man mittlerweile so)? Nur was Reuters, Dpa, Afp...und co verbreiten, ist scheinbar die "Wahrheit", und meistens bei allen Zeitungen wird dasselbe gelesen, ob es Stern, Focus, Spiegel oder ganz besonders die FAZ ist.
Deine Anspielung auf den "Lügenpresse" Vorwurf in AfD Kreisen ist äußerst problematisch.
Weil weder der Ausdruck "Lügenpresse" noch der Ausdruck "gleichgeschaltet" für sich korrekt ist und auch innerhalb der Kreise, die diesen Vorwurf herausschreien, ist es vollkommen normal, die Presse am liebsten so zu sehen, dass sie gleichgeschaltet im eigenen Sinn ist.

Das sieht man daran, dass wenn Journalisten versuchen, die entsprechenden AfD Anhänger zu Wort kommen zu lassen, ihnen keine Sachlichkeit, sondern Feindseligkeit, entgegenschlägt und kritische Äußerungen nicht auf Sacheben begegnet wird, sondern durch (rhetorische) Gewalt unterdrückt wird.

Dass gewisse Meinungen wenig erkennbar sind (aber nicht nicht, man muss nur aufmerklsam sein) hat etwas mit Kapitalismus zu tun.
Meinungen müssen verkauft werden, da gelesen werden gleich Einnahmen sind.
Die Mehrheit der Menschen liest lieber die Positionen, die die AfD nicht vertritt, da sie das Bedürfnis nach Weltverbesserung und gutem Gewissen befriedigt.
Also werden auch solche Meinungen bevorzugt ausgedrückt, denn auch Journalisten wollen leben. Und wenn die Journalisten dieselbe Meinung haben, wie die Mehrheit, dann werden sie eben auch gelesen.

Die AfD hat zwar inzwischen um die 10%, aber sie hat eben nicht die Mehrheit. Ihr Versuch, die Wahrnehmung in der Masse zu verbessern, wird über zunehmend radikale Äußerungen versucht, was wiederum dazu führt, dass zunehmend rechtsgerichtete Menschen die Führung der Partei übernehmen.
Ich habe mal mit der AfD sympathisiert, das hat sich aber inzwischen gegeben. Wegen des zunehmenden Fremdenfeindlichen Tons.

Und ich bin ein überzeugter Christ. Insofern ist Piscators Beitrag auch nur eine schiefe Wahrnehmung.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#5 Re: Christen und die AfD

Beitrag von piscator » Fr 12. Feb 2016, 11:41

Aha, FAZ, Spiegel, Bild... das bestimmt entspricht der Wahrheit.. :roll: Ich würde an deiner Stelle das Buch von Udo Ulfkotte lesen..."Gekaufter Journalismus".
Über das Zeug, das üblicherweise vom Kopp-Verlag veröffentlicht wird, braucht man nicht weiter zu diskutieren.
Seit geraumer Zeit denke ich mir, wieso jede Zeitung hier in Deutschland, unten der "freien Demokratie" gleichgeschaltet ist (das nennt man mittlerweile so)?
Nein, das nennt man nicht so. "Gleichschaltung" ist ein Begriff aus dem Dritten Reich.
Nur was Reuters, Dpa, Afp...und co verbreiten, ist scheinbar die "Wahrheit", und meistens bei allen Zeitungen wird dasselbe gelesen, ob es Stern, Focus, Spiegel oder ganz besonders die FAZ ist...
Davon habe ich nichts geschrieben. Ich habe auch nirgends behauptet, dass diese Medien unantastbar sind.
Das war für mich in Ungarn normal, damals in kommunistischen Zeiten, aber wir wussten, dass die Zeitungen "zensiert" wurden, und wir haben sie entsprechend so gelesen.
Aber hier? :o Natürlich hier gibt es sowas niemals, in der Demokratie...nö...schlimmer noch, hier wird bereits bei Unterschreiben der "Springler Clausel" als Journalist festgelegt, was man darf oder nicht darf. Es wird nicht mal gefragt, ob das zensiert ist oder nicht! Dann wie kann man dem widersprechen? Das kann nur Verschwörung sein! Gerade diese "Schubladen" methoden! Wenn Skeptiker alternative Medien lesen, oder nachforschen, dann sind sie "Reichsdeppen"!
Nein, dann sind sie nicht automatisch Reichsdeppen. Wenn du meinen Beitrag aufmerksam gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich Medien angeführt habe, die grundsätzlich in der Kritik stehen.
Übrigen zur "Existenz" unseres Staates, "D" hat Herr Dr. Schäuble gut geäußert. "Deutschland ist nicht souverän..." Was das bedeutet, kann jeder nachlesen. Oder das dürfen nur NPD-ler, oder Rechtsradikale, oder Braune Sch....? :o
Poste bitte das Zitat von Schäuble in voller Länge, dann können wir über die Bedeutung sprechen.
Übrigens Orban wie damals gehandelt hat, darüber kann man diskutieren, er hat als Präsident so entschieden, schützt sein Land und die Souveränität seiner Bürger oder "Nation"! Ich frage mich, was würde Israel tun, wenn die syrischen Flüchtlinge die Grenze gestürmt hätten? [(Quote]
Orban und Israel interessieren in diesem Zusammenhang nicht.
Naja, anscheinend Doppelmoral im Westen ist eine Errungenschaft, was man gut behüten sollte! Darum zweifele ich an solchen Beiträgen.
Moral und Politik schien nicht zusammen zu passen, da gebe ich dir Recht.
Ich war genau in dieser Zeit im letzten Jahr im August, den ganzen Monat in Ungarn, und habe das Geschehen gut beobachtet! Ich bin damit auch nicht einverstanden, weil er hat mit seinem "Möchtegern-NATO-Engagement", auch diese Misere verursacht. Damit könnte er auch zu einem Teil die Ursachen mittragen. Aber was Merkel tat das war unverantwortlich.
Nein, Merkel hat sich an das Grundgesetz gehalten. Seehofer, Gabriel und andere Politiker hätten nicht anders gehandelt. Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass wir bisher das Flüchtlingsproblem ganz gut im Griff hatten. Was allerdings nicht bedeutet, dass wir nochmal so einfach eine weiter Million aufnehmen können.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

ThomasM
Beiträge: 5866
Registriert: Mo 20. Mai 2013, 19:43

#6 Re: Christen und die AfD

Beitrag von ThomasM » Fr 12. Feb 2016, 13:07

piscator hat geschrieben: Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass wir bisher das Flüchtlingsproblem ganz gut im Griff hatten.
Dieser Ansicht bin ich nicht.
Die Mechanismen der Flüchtlingsaufnahme und die Bearbeitung ihrer Fälle sind streckenweise zusammengebrochen.
Die Situation hat sich durch den hereinbrechenden Winter und durch zusätzliche Anstrengungen und Investitionen an vielen Orten wieder entspannt.
Aber eine menschenwürdige Bearbeitung der Fälle ist bei den Mengen von Flüchtlingen fast unmöglich.
Gott würfelt nicht, meinte Einstein. Aber er irrte. Gott nutzt den Zufall - jeden Tag.

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#7 Re: Christen und die AfD

Beitrag von piscator » Fr 12. Feb 2016, 13:34

ThomasM hat geschrieben:
piscator hat geschrieben: Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass wir bisher das Flüchtlingsproblem ganz gut im Griff hatten.
Dieser Ansicht bin ich nicht.
Die Mechanismen der Flüchtlingsaufnahme und die Bearbeitung ihrer Fälle sind streckenweise zusammengebrochen.
Die Situation hat sich durch den hereinbrechenden Winter und durch zusätzliche Anstrengungen und Investitionen an vielen Orten wieder entspannt.
Aber eine menschenwürdige Bearbeitung der Fälle ist bei den Mengen von Flüchtlingen fast unmöglich.
Ich meine damit nicht die Arbeit der Behörden, sondern die Unterstützung und Tatkraft der Bevölkerung, die sehr viel dazu beigetragen hat, dass die Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf haben, mit Kleidung und Nahrung versorgt werden.

In meiner Gegend helfen Freiwillige bei Behördengängen, bei Deutschkursen und wie man sich hierzulande zurechtfindet. Das funktioniert meist ganz gut.

In den hiesigen Gemeinden sind zwischen 6 und 65 meist junge Flüchtlinge untergebracht, die - wenn die Minimalvoraussetzungen stimmen - problemlos in die Arbeitswelt eingegliedert werden können.
Inzwischen haben die ersten Flüchtlinge Arbeit, besonders in der Gastronomie, beim Bäckerhandwerk und zum Teil auch schon in der örtlichen Industrie. Ich bin optimistisch.
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#8 Re: Christen und die AfD

Beitrag von sven23 » Fr 12. Feb 2016, 15:18

ThomasM hat geschrieben: Und ich bin ein überzeugter Christ. Insofern ist Piscators Beitrag auch nur eine schiefe Wahrnehmung.
Piscator sprach ja auch von evangelikalen Kreisen und da kann ich seinen Eindruck durchaus bestätigen.
"Lügenpresse" und "Gleichschaltung" sind übrigens nationalsozialistischem Sprachgut entlehnt. Laut Verlautbarungen von AFD Funktionären unterscheidet sich die AFD inhaltlich vielfach kaum von der NPD.

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -sich.html

Übrigens, daß AFD Vertreter nicht in Talkshows eingeladen würden, stimmt so nicht. Petry war bei "Hart aber fair", Jörg Meuthen bei Maybritt Illner usw. Sie haben durchaus eine ihrem Stimmenanteil angemessene Medienpräsenz. Daß man nicht mit ihnen reden will, wie manche etablierten Politiker, halte ich für schlechten Demokratiestil.
Im Gegenteil: läßt man sie zu Wort kommen, entlarven sie sich bisweilen selbst als Volldeppen. (siehe Schießbefehl an der Grenze)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

piscator
Beiträge: 4771
Registriert: So 21. Apr 2013, 11:18
Wohnort: Großraum Stuttgart

#9 Re: Christen und die AfD

Beitrag von piscator » Fr 12. Feb 2016, 16:11

ThomasM hat geschrieben: Und ich bin ein überzeugter Christ. Insofern ist Piscators Beitrag auch nur eine schiefe Wahrnehmung.
Eine seltsame Aussage. Natürlich ist mein Post keine objektive Beurteilung , sondern subjektiv gefärbt. Ich bilde mir nicht ein, im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein. Was mich immer wieder erstaunt, die die reflexartige Reaktion mancher Gläubigen, wenn sie einen Angriff auf ihren Glauben vermuten.

Was habe ich genau gesagt? Ich habe davon gesprochen, dass Teile der Evangelikalen bzw. fundamentalistische Christen m.E. viele Schnittpunkte mit den Weltanschauungen aus der Verschwörer- und der rechten Szene haben. Dazu habe ich Medien angeführt, die nachweislich der Verschwörer- und der rechten Szene zuzurechnen sind.
Ich habe nicht davon gesprochen, dass dies für die ganze Christenheit gilt. Im Gegenteil. Wer mich kennt, weiß, dass ich schon aufgrund meines familiären Umfelds gläubige Menschen achte und respektiere.

Bei der religiösen "Rechten" sieht das anders aus, hier läuten bei der offen zur Schau getragene Sympathie für die AfD alle Alarmglocken. Da wird nicht nur gegen Moslems gehetzt, sondern zunehmend auch gegen Schwule und unsere freiheitliche Gesellschaft allgemein.

Das Perfide an der ganze Sache ist, dass hier nicht mal die Nazis dahinterstecken, sondern Putins Propagandamaschinerie, der das Ganze nutzt, um Europa zu destabilisieren. Die angebliche "Lügenpresse" wird diffamiert, während man der Meinung ist, dass Quellen, die auf .ru enden oder Prawda und Sputnik lauten, die Wahrheit verkünden. Es wäre auch mal interessant, zu erfahren, aus welchen Quellen die Spenden an die AfD und die Pegida-Bewegung kommen.

Wer das ins Märchenreich stellen will, sollte sich daran erinnern, dass vor wenigen Tagen der russische Außenminister versuchte Druck auszuüben, nur weil ein 13-jährigen Mädchen über Nacht freiwillig an einer Sexorgie teilgenommen hat. Dass deren Familie aus dem Dunstkreis der NPD kamen, hat die alternative Presse natürlich nicht erwähnt, ebenso wenig, wie es dazu kam, dass plötzlich jede Menge Russendeutsche "spontan" zu Demonstrationen erschienen.
Die Richtigstellung der Polizei zu dem Thema hat natürlich bei den "aufgeweckten und besorgten " Bürgern niemand interessiert.

Klar, was ich hier sage, stimmt nicht mal im Ansatz, denn bei Russia Today erfährt man davon nichts. :lol:
Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.

janosch
Beiträge: 6382
Registriert: Do 17. Sep 2015, 18:24
Wohnort: Bayern

#10 Re: Christen und die AfD

Beitrag von janosch » Sa 13. Feb 2016, 14:15

piscator hat geschrieben:Aha, FAZ, Spiegel, Bild... das bestimmt entspricht der Wahrheit.. :roll: Ich würde an deiner Stelle das Buch von Udo Ulfkotte lesen..."Gekaufter Journalismus".
Über das Zeug, das üblicherweise vom Kopp-Verlag veröffentlicht wird, braucht man nicht weiter zu diskutieren.


:o Wieso nicht? Weil was dran ist? Dann kann man gar nicht diskutieren, weil alle gleichgeschaltet brav zu hören und sich anpassen sollen. Lies mal diesen Artikel, was sagt diese Person, was falsch wäre? Angst davor, dass es der Wahrheit entsprechen würde? Deine Gedanken sind genau infiziert wie die eines Verschwörers. Aber sollte man sich fragen, bei welchen Interessen mehr Wahrheitsgehalt steckt. Bei denen, die das mit allen Mitteln bekämpfen wollen, oder bei denen, die das mit aller Möglichkeit in Betracht ziehen wollen und dürfen, und eine differenzierte Meinung davon bilden, auch dann, wenn das nun mal nicht dem Establishment passt.

Während der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und sein evangelischer Kollege, der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm, in der Flüchtlingsfrage Barmherzigkeit predigen und ihre Gläubigen zu tätiger Nächstenliebe auffordern, produzieren die Verursacher der Flüchtlingsströme in den Krisengebieten mit ihrem willigen Verbündeten Saudi-Arabien weiteres Chaos und Leid. Die USA selbst weisen an der mexikanischen Grenze Migranten mit der Waffe ab und haben sich bei der Aufnahme von Syrienflüchtlingen (1500 im Jahr 2015) als nicht sonderlich barmherzig erwiesen.
Kopp Verlag

Na warten wir mal ab, wann dieser "integrationswillige" Islam uns überflutet. Ich bin nicht dagegen. Ich "freue" mich sogar darauf. Wenn ich das so sagen darf. Das wird ein Aufwachen für ALLE bedeuten! Meistens diese Atheisten flippen aus, wenn ihre angebliche Freiheit von fanatischen Religionen bedrängt wird. Aber ich sehe den fundamentalen Christentum allgemein "angenehmer" als der Zionismus und der Islam. Warum? Beide verabscheuen (sogar verbieten) die Assimilierung, also dieses Wort "Integration" ist nur eine Farce für sie! Es wird benutzt, Eindrücke zu erwecken, aber nur für einen bestimmten Zweck. So lange sie nur im Hintergrund bleiben, sind sie scheinbar harmlos... aber...

Ich verstehe nicht diese Aufregung gegen Afd und Pegida... die deutsche Mehrheit will kein fremdes Joch... Was heißt "Rechtspopulisten..."? Ich höre es ständig, dass nur "linke Faschisten" als auch "Antifaschisten" genannt sind, und "Rechtfaschiten", wo ist denn die "Opposition" in Deutschland?
Ich kenne Menschen und schätze diese, dass sie ihr Land lieben und wollen ihre Nationalität behalten und sie sind stolz darauf. Ich bin auch stolz darauf, Deutscher zu sein. Ich habe bewusst meinen ungarischen Pass abgelehnt. Dieses Land hat die Welt sehr weit gebracht. Das ist in einem anderen Land eine normale und gewünschte Einstellung.

Nein, das nennt man nicht so. "Gleichschaltung" ist ein Begriff aus dem Dritten Reich.
Ich fasse es nicht, alle Wörter und Begriffe sind bereits von den NAZIS patentiert...gibt es sowas? :roll:

Also dann was ist das, was sich im Westen abspielt? Nicht auch ein Begriffsmuster des Dritten Reiches? Man muss blind sein, dass die amerikanisierten Deutschen das nicht sehen wollen. (Ich bin kein Putin Fan, aber ich sehe Putin weniger als Kommunist als viele Politiker hier in Deutschland, das kann man auch sagen.)

Ich vergleiche AMERIKA mit Hitler Deutschland: Darf ich das? Sie prahlen ja auch mit ihrem "Patriotismus", Fahnen an jedem Haus, in jedem Zimmer, in jedem KLO... Die Mehrheit dieses christlichen Landes steht unter riesengroßem zionistischen, jüdischen Einfluss, Fed, Wallstreet, (AIPEC)... Sie ersetzen das "Römische Reich" komplett, was eigentlich Hitler wollte. Hitler war dämonisch, und das was Amerika jetzt tut, ist herrlich! Killen Millionen, wegen geostrategischen Zielen. Ohne dass es einen ernsthaften Grund gibt, wie bei Hitler. Sie trampeln alle zusammen, wie einen großen Elefant, wenn einer im Weg steht. Zündeln überall... Sie schämen sich nicht mal dafür! Besetzen/liegen in ihren "Ketten" der Welt, mit ihrem Finanzsystem. Nennt man "Petro Dollar". Sie mischen sich überall ein. Benutzen andere aus eigenem Interesse (NATO) oder für ihren Mist! Siehe Jugoslavien Krieg.

Was denkst du, wieso wurde Ungarn erst von der NATO überrolt, bevor der Jugo Krieg begonnen hat?? Still und heimlich, die Menschen sind nicht mal aufgewacht von der Sovjet "Befreiung". Die amerikanischen Laster rollten bereits in unserer Straße! Kein Mensch wollte das! Nur die korrupte Zio Regierung. Ich war zufällig geschäftlich dort, in dieser zeit, fast ein Jahr. Die Menschen haben bis heute nicht verdaut, und wehren sich mit eigenen Mitteln dagegen. Ja , natürlich das ist nur Verschwörung...was sonst... ich denke Deutschland wurde auch mit solcher "Gerechtigkeit" nach 1945 überzogen, was man gerne unter Beschluss hält, oder eben als Verschwörungstheorie darstellt wird, wenn irgendetwas an die Öffentlichkeit kommt. Wie lautet das in den öffentlichen Medien, ausnahmsweise? Antisemit, Terrorist, Nazi, Rechtsgesinnte, Braune und Faschisten...! Was ist das? Propaganda! Alle sind Faschisten, wenn sie die Mainstream Ideologie nicht ohne wenn und aber unterstützen. Aber genau das Internet ist dafür gedacht, Wissen zu verbreiten. Dann bitte! Das Internet ist gleich ein Segen und Fluch...das ist so...Jetzt aber Schluss mit lustig... der Einfluss der Medien ist eingebrochen. Die Frage ist, wieso dieses Imperium auf der Lüge gebaut ist. Sie müssen das beantworten. Sie sind einfach pleite in jeder Hinsicht. Das Volk ist nicht blöd!

Orban und Israel interessieren in diesem Zusammenhang nicht.

Wie typisch...du holst einen Artikel heraus, mit dem du provozieren willst und dann bestreitet du jede Ansicht...ich fasse es nicht.
Wieso? Weil die Situation mit unserem Land nicht vergleichbar ist? Westliche Demokratie...!? :o Diese Länder haben das Recht ihre Grenze mit Waffen zu verteidigen, siehe Amerikagrenze, Mexiko! Wobei Mexiko gehört zu Amerika! Zaun Mauer, und scharfe Waffen! Und wird dafür ein Politiker diskreditiert, weil er die gleiche Demokratie hier in Deutschland anwenden will?
Aber Merkel schickt Bomber und 1200 Soldaten nach Syrien! Nicht zu fassen! Jetzt schau bitte in den Spiegel. Und siehst du diese Doppelmoral? Woher kommt das? Ich frage mich, dann wieso tragen die Polizisten Waffen? Dürfen die das? "Böse Deutsche" erschießen?

Antworten