Pluto hat geschrieben:An der Börse rechnet man nicht mit solchen "pornografischen" Margen.
Natürlich hupft der DAX oder der Dow Jones normalerweise um Größenordnungen von zehntel Prozent. Wir reden doch nicht von den Dienstleistern innerhalb des Händlers, sondern vom großen Spiel, das sich dann auf dem Parkett niederschlägt. - Nehmen wir das Beispiel Nike (von vor 20 Jahren - aber als Anschauungsbeispiel soll es gut sein):
Der Schuh kostete im Handel 200 DM (ich habe extra bei meinem Kumpel noch mal nachgefragt: Der Verkaufspreis war damals 200 und nicht 100 DM) - davon gingen damals 15% MwSt ab - also 170 DM VK netto. - Von diesen 170 DM bekam der Produzent 7,- DM, der Handel ca. 70 DM (wobei das oft Franchise-Systeme waren, bei denen die Hälfte schon wieder an den Franchise Geber war, der Nike selbst war). - Bleiben ca. 100 Euro an echtem "Zwischendrin" übrig, die natürlich dem Aktionär zeigen: Dieses Unternehmen macht mords Gewinn - da kaufe ich Aktien - weil dann auch eine Super Dividente rauskommt.
Die Händler selbst an der Börse haben da wenig davon - aber sie wickeln das ab, was dazu führt, dass arme Schweine (damals in Mexiko, heute in Bangladesh) für 7 DM ein paar Schuhe fertigen (wobei von diesen 7 DM ca. 90% für Material und Unternehmer-Marge drauf gehen) - mit anderen Worten: Der eigentliche Macher der Schuhe hat pro Paar so um die 50 - 70 Pfennig bekommen). - Warum? - Weil die Geldanleger (also Nike-Reichmacher) ohne jegliche Leistung für ihre Geldanlage hohen Zins bekommen.
Dieses System funktioniert überall - ob in NY, Chicago oder sonstwo - und DAS habe ich mit internationalem Finanzmarkt gemeint - die konsequente Entkopplung von Geld und Leistung. - Siehe auch "Hedgefonds" und "Private Equity".
Pluto hat geschrieben:So lange du Namenlose Quellen wie "ein Mtglied der Geschäftsleitung" angibst
Soll ich hier auf einem öffentlichen Forum Namen von ehemaligen Geschäftspartnern nennen, damit meine Aussage als Quelle gilt? - Außerdem ist man ja auch selbst eine Quelle.
Rein formal hast Du wahrscheinlich wieder mal recht. - Aber wir sollten unterscheiden zwischen juristischer und inhaltlicher Aufarbeitung. - Im ersten Fall geht es darum, wie man bei Einhaltung aller Formalien Recht sprechen kann (Hitler hätte demnach mit einem guten Anwalt gute Chancen gehabt, im Überlebensfall nach dem Krieg als "Mitläufer" qualifiziert worden zu sein). - Im zweiten Fall geht es darum, was WIRKLICH los "ist".
Pluto hat geschrieben:Wenn ich heute von "Forschung" rede, dann meine ich Grundlagenforschung an Instituten (z. Bsp. MPI) oder Universitäten. Dort gelten ganz andere Regeln.
Selbstverständlich - das sehe ich genauso.
Pluto hat geschrieben:Anwendungstechniker in Großkonzernen bezeichnen nennen sich gerne als "Forscher", sind es aber nicht.
Entscheidend für die Außenwirkung ist, was als "Forschungsergebnisse"
bezeichnet wird.
Pluto hat geschrieben:Es steht dir frei zu beweisen, dass Merkel geziehlt abgehört wurde.
Thema wie oben: Wollen wir uns formal absichern, oder wissen, was los ist? - Das erinnert mich an die Geschichte des wegen Totschlags Angeklagten, der vor Gericht darauf bestanden hat, dass ihm das Opfer in die Eisenstange reingerannt ist, als er ihm damit "Auf Wiedersehen" winken wollte.
So wie ein guter Anwalt Hitler als Mitäufer darstellen könnte, könnten gute Anwälte die NSA als Opfer einer Medien-Kampagne hinstellen. - Erinnert mich an den Fall Mannesmann/Vodafone, wo die Angeklagten (Ackermann/Esser) davonkamen, weil sie einen "Verbotsirrtum" geltend machen konnten. - Etwas sarkastisch erklärt: Closs erschlägt Pluto, wird aber freigesprochen, weil ihm nicht nachgewiesen werden kann, dass er wusste, dass sowas verboten ist.
![Teufel :devil:](./images/smilies/DevilSmiley.gif)
).
Wenn wir SOO rangehen, begeben wir uns auf die Ebene von juristischen Tricksereien.