ThomasM hat geschrieben:Ich denke, das Problem relativiert sich, wenn man die Frage umformuliert von "was soll der und der leisten" zu "was kann der und der leisten". Gerade in einer Gemeinde ist das allermeiste eben bewusst freiwillig.
Joo genau ... an dem letzten kleinen Wörtchen liegt das eigentliche Problem. Wenn es nicht freiwillig ist, sondern vorgegeben wird, was man verpflichtet ist zu tun. Und wenn dann noch diejenigen, die das mit Geld finanzieren, meinen, sie dürften alles bestimmen, während diejenigen, welche "nur" arbeiten sich unterordnen müssen.
Gerechtigkeit entsteht nicht, wenn alle das Gleiche haben oder tun, sondern wenn jeder nach seinen persönlichen Möglichkeiten das, was sie haben, gut einsetzen. Auch in dem Gleichnis von Jesus haben die unterschiedlichen Leute unterschiedlich viele Talente bekommen - jeder nach seinen Fähigkeiten.
Eben ... jeder nach seinen Fähigkeiten und Talenten.
Wobei das in der Praxis (wie in dieser Gemeinde) dann eher so aussieht, dass die Geldgeber bestimmten, welche Fähigkeiten jemand ohne Geld einzusetzen hätte oder auch nicht.
Wenn du nicht neidisch wärest auf andere, die mehr besitzen oder mehr können, wäre das auch ein wichtiger Schritt. Gönne dem anderen doch seinen Reichtum, egal ob monetär oder in Fähigkeiten. Umgekehrt muss ein Reicher (reich beschenkter) daran denken, dass er von Gottes Gnade lebt und nicht seine eigene Leistung relevant ist.
Joo ... auch sehr anschaulich für das, was da so manchmal abgeht.

Wenn man nicht der gleichen Meinung ist, wie die Geldgeber, was man denn zu tun hätte, dann ist man eben neidisch, auf diejenigen, welche das Geld haben.

Ich bin übrigens nicht mehr in dieser Gemeinde, auch nicht mehr in dem Ort. Habe nun selbst eine bezahlte Arbeit, wo der Lohn gerade so eben reicht, für meinen eigenen Bedarf. Meine Arbeit gefällt mir, aber ich kann immer noch nicht viel Geld geben für andere Dinge. Nach dem Geldwert würde ich also immer noch unter die fallen, welche arbeiten müssen, um Mitglied einer Gemeinde sein zu dürfen. Bin darum froh, dort nicht mehr zu sein. Denn meine jetzige Gemeinde ist völlig anders konzipiert.